Folge 27

  • Folge 27 (2018/​2019)

    Folge 27
    1.)
    Nachtigall. Exzessor. Panikpräsident. König von Scheißegalien. Udo Lindenberg. Seine Geschichte ist die einer unwahrscheinlichen, phantastischen Wiederkehr. Lindenberg war schon mal ziemlich weg. Und hat sich mit dem Album „Stark wie zwei“ (2008), seiner ersten Nummer 1, neu erfunden. Seitdem ist er den Deutschen ihr Liebster. Rockstar. Wortspieler. Aufstehmann. Freigeist. Spätfrühstücker (niemals vor fünf Uhr nachmittags). Weil er all das mit großer Leichtigkeit tut, was Deutschen so schwer fällt. Wohnen im Hotel. Rocken nach erreichtem Renteneintrittsalter. Empathisch sein, freundlich gar – und tolerant. Lindenberg bittet in die Suite des Atlantic Hotels. Er hat mit Freunden und freundlichen Menschen ein zweites Unplugged-Konzert aufgenommen – ebenfalls Nummer 1. Der Dokumentarfilm „Udo Lindenberg – Volle Fahrt voraus! Begegnungen auf dem Lindischen Ozean“ und das Akustik-Konzert „Udo Lindenberg – Live vom Atlantik“ werden am 22. Februar in der ARD gezeigt.
    Eine Reise durch seine gesamte Karriere. Im Interview spricht er über seine Kindheit in der Nachkriegszeit und seine „Randale gegen das Schweigen“ und gegen den „verlogenen Schlagerscheiß“. Über seine Inspirationen und Eingebungen. Über die Kunst des Songschreibens und Udo-Seins. Wie aus Rhythmus Sprache und aus Sprache wieder Musik entsteht. Wie sich dieser Künstler mit seiner Kunst selbst gerettet hat.
    2.)
    Auf Instagram werben Influencerinnen mit ihrem makellosen Aussehen für Proteinshakes und teure Hotels, verkörpern dabei ein überhöhtes Schönheitsideal. Die Australierin Celeste Barber entlarvt diese Scheinwelt, indem sie die inszenierten Bilder der Social-Media-Prominenz parodiert. Mit viel Witz und Selbstbewusstsein hält sie dem Schönheitswahn den Spiegel vor. Damit ist sie nicht allein: Unter #bodypositivity, #januhairy oder #celestechallengeaccepted zeigen NutzerInnen auf Instagram, wie die Welt ohne Filter und Make-Up aussieht. Die Hamburger Influencerin Melodie Michelsberger spricht mit uns über Selbstliebe und Selbstzweifel – und erzählt uns, wie sie andere zu mehr Selbstakzeptanz ermutigen will.
    3.)
    Er ist einmalig in der deutschen Tanz-Szene: Seit 1973 ist John Neumeier Ballettdirektor, seit 1996 Ballettintendant in Hamburg. Und mit fast 80 Jahren inszeniert und choreografiert er noch immer. Gerade hat er die Oper „Orphée et Eurydice“ von Christoph Willibald Gluck auf die Bühne gebracht, für Ende des Jahres plant er die Uraufführung „Die Glasmenagerie“ nach Tennessee Williams. Dabei hat er als Ballett-Chef schon alles
    erreicht: Mehr als 300 Choreografien hat Neumeier kreiert, darunter alle wichtigen Handlungsballette des klassischen Repertoires. Seine Inszenierungen zu sinfonischen Werken – etwa zu Mahler – waren bahnbrechend, und auch mit geistlicher Musik – z.B. von Bach – hat er sich immer wieder auseinandergesetzt.
    Für seine Arbeit wird Neumeier international gefeiert, in Hamburg ist er längst Ehrenbürger. Sein aktueller Vertrag hier läuft bis 2023, dann wird er exakt 50 Jahre Ballettchef in Hamburg gewesen sein. Am 24. Februar 2019 feiert John Neumeier seinen 80. Geburtstag. Julia Westlake darf ihn vorab im Ballett-Zentrum besuchen. Im NDR Fernsehen gibt es vom 23. zum 24. Februar eine Neumeier-Nacht mit einem aktuellen Portrait („John Neumeier. Unterwegs“), einer Aufzeichnung des Balletts „Nijinsky“ und einer Gesprächssendung mit Janin Ullmann.
    4.)
    „Ich bin ein Schweizer Taschenmesser der Minderheiten“, sagt Tan Caglar in seinem Programm. Der Hildesheimer ist türkisch-stämmig, und er sitzt im Rollstuhl. Auf der Bühne macht er Witze über Migranten und über Behinderte, vor allem aber über Menschen, die nicht wissen, wie sie mit diesen Themen umgehen sollen. Die glotzen, peinlich schweigen oder überflüssige Fragen stellen, wie: „Darfst du eigentlich betrunken Rollstuhl fahren?“ – Tan Caglar wurde mit einer Rückenmarkkrankheit geboren und konnte laufen bis zu seinem 22. Lebensjahr. Er war in der Nationalmannschaft für Rollstuhlbasketball und arbeitete als Model. Als Comedian ist er mit seinem Programm „Rollt bei mir“ auf Tour, auch in Norddeutschland: 22.2. Marne, 27.2. Hamburg, 3.4. Langenhagen, 27.4. Bremen. Das Kulturjournal trifft Tan Caglar vorab zuhause in Hildesheim und beim Basketballtraining.
    5.)
    Jonathan Meese ist einer der bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart. In Lübeck sind Ausstellungen des 48 Jahre alten Provokateurs gerade an fünf Orten zu erleben, es ist ein gemeinsames Projekt der Kunsthalle St. Annen, der Overbeck-Gesellschaft, des Günter Grass-Hauses, der St. Petri-Kirche zu Lübeck und der Kulturwerft Gollan. Darin zu sehen: Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie, Film, Oper, Installation und Performance bis hin zu Gedichten und Texten. Im „Gesamtkunstwerk Lübeck“ widmet sich der Künstler dem Begriff „Heimat“.
    6.)
    Jula Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat uns besonders aufgeregt? Was hat uns amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft – Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. Viel Spaß! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.03.2019NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 22.03.2019
02:00–02:30
02:00–
Mo 18.03.2019
22:45–23:15
22:45–
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