Ein Mann stampft mit dem Fuß auf den Boden, eine Frau klatscht energisch in die Hände. Der Blick ist tief und intensiv, die Mimik ernst. Die Luft in der Bar ist heiß, das Publikum ist elektrisiert. In einem berühmten Tanzlokal in Sevilla, versteckt in einem alten Kohlelager, lernt Sylvia Camarda erste expressive Bewegungen des Flamencos: Händeklatschen, Fußklopfen, sehr komplizierte und dramatische Hand-, Arm- und Körperbewegungen. Für sie als Anfängerin Schwerstarbeit! Weiter geht es in Granada. Im mittelalterlichen Kloster Abadía del Sacromonte trifft Sylvia Camarda eine der berühmtesten Flamenco-Sängerinnen Spaniens: Marina Heredia. Von ihr lernt sie alles über die mysteriöse Kraft „El
Duende“, die den Klängen des Flamencos innewohnt. Mit Blick auf die mystische Stadtburg Alhambra verleiht Marina diesem ekstatischen Gefühl bei einem kleinen spontanen Konzert Ausdruck. Im Romaviertel Sacromonte trifft Camarda am Abend auf Vertreterinnen und Vertreter uralter Flamenco-Dynastien. Sie berichten vom Ursprung des traditionsreichen Tanzes und den entscheidenden Einflüssen der Gitanos, der südspanischen Roma. Camarda lernt außerdem den Tänzer und Erneuerer des Flamencos Manuel Liñán kennen. Mit seinen mutigen Choreographien stellt er die streng codierte Welt des Traditionstanzes auf den Kopf und schickt auch mal stolze Macho-Männer in Frauenkleidern auf die Bühne. Olé! (Text: arte)
