2019/2020, Folge 15–27

  • Folge 15 (43 Min.)
    (1): Montpellier, Frankreichs Kalifornien: Paris ist out, Montpellier ist in – behaupten die Stadtoberen. „Metropolis“ schaut sich die Stadt genauer an. In den vergangenen 30 Jahren sind die Einwohnerzahlen der südfranzösischen Stadt Montpellier explodiert. Auch die Zahl großer Bauprojekte hat sich vervielfacht: Ein TGV-Fernbahnhof, exotische Wohnbauten, öffentliche Gebäude von Stararchitekten. Montpellier ist Frankreichs siebtgrößte Stadt. Stolz spricht man vor Ort von Montpellier als dem neuen Kalifornien Frankreichs.
    (2): 100. Geburtstag von Pierre Soulages: In Frankreich gehört Pierre Soulages zu den bedeutendsten Künstlern, in Deutschland gibt es noch Entdeckungspotential. Mehr als 1.700 Bilder hat Pierre Soulages gemalt. Viele davon sind schwarz. Darauf sind dicke Schichten mit dem Spachtel aufgetragen. Sie reflektieren das Licht. Soulages nennt diese Werke „Outrenoir“ – auf Deutsch etwa „Jenseits von Schwarz“. Jetzt widmet ihm der Pariser Louvre aus Anlass seines 100. Geburtstages eine umfassende Retrospektive.
    (3): Die Malerin Karin Kneffel im Atelier: Karin Kneffels Bilder sind auf eine besondere Art gegenständlich. Nicht realistisch, aber immer plausibel. Karin Kneffel ist eine der international bedeutendsten deutschen Malerinnen und Meisterschülerin von Gerhard Richter. Sie schafft fantasievolle Bildwelten. Ihre frühen Bilder in der Größe von 20 x 20 Zentimetern, später in Formaten bis zu sieben Metern. Zurzeit malt sie das vierte Bild einer Serie, die eine überraschende Sicht ins Innere des Duisburger Lehmbruck Museums bietet.
    (4): Uiguren in China: Vom Ende einer Kultur: Die Unterdrückung der Muslime in der Provinz Xinjiang hat schon vor langer Zeit begonnen. Als Journalisten Ende November enthüllten, dass die chinesische Führung innerhalb kürzester Zeit ein brutales Lagersystem aufgebaut hat, in dem sie Hunderttausende Uiguren gefangen hält, war der Aufschrei groß. Tatsächlich wird die muslimische Bevölkerung schon lange unterdrückt. „Sie wollen, dass wir verschwinden“, sagt die uigurische Anthropologin Mukaddas Mijit.
    (5): „Die Glasmenagerie“ als Ballett: Choreograf John Neumeier wagt sich an das Familiendrama von Tennessee Williams. Mit 17 Jahren sah der Choreograf John Neumeier zum ersten Mal Tennessee Williams Familiendrama „Die Glasmenagerie“ – für ihn ein Schlüsselerlebnis. Ein Grund, warum er sich jetzt an dieses Stück herantraut, ist der internationale Ballettstar Alina Cojocaru. Für sie speziell hat Neumeier die Rolle der Laura kreiert.
    Das Ballettstück wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. (6): Nach dem Juwelenraub in Dresden: Der Kunstraub in Dresden wirft die Frage auf, ob Museen noch in der Lage sind, ihre Schätze sicher zu zeigen. Niemand hätte für möglich gehalten, dass es so einfach sein würde, den barocken Schmuck von August dem Starken aus dem Dresdner Grünen Gewölbe zu rauben. Wahrscheinlich sind die Juwelen für immer verloren. Der Schriftsteller Ingo Schulze glaubt, dass sich viele erst jetzt Gedanken machen, welchen wirklichen Wert sie haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.12.2019arte
  • Folge 16 (43 Min.)
    (1): Bamberg – Das „Fränkische Rom“: „Fränkisches Rom“ ist ein Beiname der Stadt Bamberg, die wie Rom auf sieben Hügeln erbaut wurde. Die unversehrte Altstadt ist einzigartig in Europa, zählt zum Weltkulturerbe. Doch auch abseits des historischen Stadtkerns hat die fränkische Metropole einiges zu bieten. „Metropolis“ trifft hier unter anderem die Lyrikerin Nora Gomringer und den Kinderbuchautor Paul Maar. (2): Marieke Lucas Rijneveld – „Was man sät“: Die Niederländerin Marieke Lucas Rijneveld beschreibt in ihrem bewegenden Debütroman „Was man sät“ eine Familie, in der die Einsamkeit um sich greift.
    Als der älteste Sohn bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, verfallen die streng reformierten Eltern in eine alles lähmende Trauer. Die verbleibenden drei Kinder sind auf sich allein gestellt. In einer teils drastischen Sprache entführt Rijneveld die Leser in eine apokalyptische Welt. (3): „Die Wütenden“ – Ladj Lys Film startet durch: Wie eine Kindheit in den Banlieues aussieht, weiß Regisseur Ladj Ly. Er selbst ist dort aufgewachsen. Sein Film „Die Wütenden“ zeigt eindrücklich, mit wie viel Gewalt und Härte die Kinder dort konfrontiert sind.
    In Frankreich hat der Film schon über eine Millionen Zuschauer erreicht. Jetzt kommt er auch in die deutschen Kinos. „Metropolis“ hat mit Ladj Ly über den Film und seine Kindheit in den Banlieues gesprochen. (4): Ungesühnte Nazijustiz – Eine Ausstellung und ihre Folgen: „Ungesühnte Nazijustiz“ hieß die Ausstellung, die vor 60 Jahren einen Wendepunkt in der deutschen Geschichtsaufarbeitung markiert hat. Konzipiert von Studenten, deren Kindheit vom Krieg geprägt war. Obwohl die Ausstellung nur aus Privatspenden finanziert und von fast allen bundesdeutschen Parteien abgelehnt wurde, hatte sie eine erhebliche öffentliche Wirkung.
    Sie entfachte eine gesellschaftliche Diskussion, die ausschlaggebend war für ein Umdenken in der deutschen Vergangenheitspolitik. (5): John Burnside – Über Liebe, Magie und den Fluch des Brexits: Aufgewachsen ist der schottische Schriftsteller John Burnside in einer tristen Bergarbeiterstadt mit einem gewalttätigen Vater. In seiner Jugend nimmt er jede Droge, die er kriegen kann, fliegt von der Schule, lebt als Eremit in einem Wohnwagen. Ebenso manisch liest er Bücher, beschäftigt sich mit Musik und Kunst.
    Heute mit 64 Jahren ist Burnside Professor an der Universität von St. Andrews und gilt er als einer der wichtigsten Lyriker und Romanautoren Großbritanniens. (6): Aṣa – Musikerin zwischen zwei Welten: In Paris geboren, zog Aṣa mit zwei Jahren mit ihren Eltern nach Nigeria, der Heimat der Familie. Heute pendelt die 37-jährige Musikerin zwischen Paris und Lagos. „Murder in the USA“ heißt der erste Titel ihres neuen Albums „Lucid“, das vor kurzem erschienen ist. In Frankreich und Nigeria ist Aṣa bereits ein Star. In Deutschland gilt sie noch immer als Geheimtipp. „Metropolis“ hat sie in Paris bei den Proben zur ihrer Tour getroffen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.01.2020arte
  • Folge 17 (43 Min.)
    (1): Baustellenbesuch in Notre-DameDer verheerende Brand der weltberühmten Kathedrale im April vergangenen Jahres erschütterte ganz Frankreich. Wie sieht es auf der Baustelle aus? Wie geht es den Menschen, deren Lebensmittelpunkt Notre-Dame war und ist? „Metropolis“ bekommt als erstes Fernsehmagazin die Möglichkeit, das zerstörte Innere des Pariser Wahrzeichens ausführlich zu begehen.(2): Metropole Beethovenstadt Bonn: Hier spielt die Musik!Ludwig van Beethoven ist der meist gespielte Komponist der Welt – noch vor Mozart und Bach. Kein Wunder, dass sich seine Geburtsstadt Bonn von seinem 250. Geburtstag einen Popularitätsschub verspricht.
    Kann sich Bonn als Musikhauptstadt neu erfinden? Und was hat der Klassikgott mit wirrem Haarschopf und Zornesfalte auf der Stirn heute noch zu sagen?(3): „Ein verborgenes Leben“ – Der neue Film von Kinopoet Terrence Malick mit August DiehlStanding Ovations in Cannes für Terrence Malicks neuen Film: Die wahre Geschichte des Österreichers Franz Jägerstätter, der wegen Wehrdienstverweigerung von den Nazis hingerichtet wurde. „Metropolis“ trifft die Hauptdarsteller August Diehl und Valerie Pachner in Berlin und spricht mit ihnen über die Zusammenarbeit mit dem öffentlichkeitsscheuen Malick – und darüber, was ein Einzelner mit bedingungslosem Widerstand erreichen kann.(4): Prädikat Preis der Nationalgalerie – Ein Besuch bei der Künstlerin Pauline Curnier Jardin in RomMasturbierende Damen im Knast, durchgedrehte Zirkuskinder und ein wandelndes Auge, das in Grotten nach Welt-Weisheiten sucht – willkommen im Universum von Pauline Curnier Jardin! Ihre grotesken und humorvollen Videoinstallationen haben der jungen Französin den Preis der Nationalgalerie beschert.
    „Metropolis“ besucht die Künstlerin in Rom und erfährt, welche Wunderwelt sie als nächstes plant.(5): Die Bühnenrevolution von Rimini ProtokollWer denkt, dass in einem Theater Schauspielerinnen auf einer Bühne stehen und dramatische Werke aufführen, der hat seine Rechnung ohne Rimini Protokoll gemacht! Das Kollektiv bestehend aus Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel bringt „Experten des Alltags“ auf die Bühne und schafft radikal aktuelle, dokumentarische Stücke. „Metropolis“ besucht die Proben zu „100% Berlin reloaded“, dem Jubiläumsstück zum 20. Geburtstag von Rimini Protokoll.(6): Untergang des Heroischen – Das Verschwinden des sozialistischen Realismus in der UkraineIn der Ukraine wurden bis zu 1.500 sowjetische Denkmale geschleift, bis zu 52.000 Plätze und Straßen umbenannt.
    Zum ungeliebten sowjetischen – und damit auch russischen – Erbe gehören riesige Wandgemälde und Mosaike. Sie zeigen häufig heroische Arbeiter und Bauern, mal sozialistisch-realistisch, mal konstruktivistisch inspiriert. Der ukrainische Fotograf und Künstler Eugene Nikiforow zieht mit seinem Fotoapparat durchs Land, um den Verfall dieses kulturellen Erbes zu dokumentieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.01.2020arte
  • Folge 18 (43 Min.)
    Metropole: TarragonaTarragona, die Hafenstadt im Nordosten Spaniens, hat nicht nur Monumente des UNESCO-Welterbes zu bieten, sondern auch eine sehr politische Kulturszene. Wie positionieren sich Künstler in der Flüchtlingsfrage, wie reagieren sie auf das Erstarken der Rechtspopulisten? Metropolis trifft u.a. den Musiker Roger Conesa und die Filmemacherin Alba Sotorra, die für die Rechte der Frauen streitet. (2): Kunst: Olafur Eliasson im Kunsthaus Zürich Wasser, Licht, arktisches Eis – Olafur Eliasson bringt Naturphänomene ins Museum.
    Doch dem dänisch-isländischen Künstler geht es nicht um publikumswirksame Experimente, Kunst muss für ihn gesellschaftlich relevant sein. So auch in seiner Installation „Symbiotic seeing“ im Kunsthaus Zürich, die das Verhältnis von uns Menschen zu anderen Spezies thematisiert. Metropolis trifft Olafur Eliasson. (3): Tanz: Akram Khan und seine Kompanie feiern Jubiläum“Ich will mit meinen Geschichten die Eingeweide der Zuschauer treffen,“ sagt Akram Khan. Seit fast 20 Jahren schafft er das immer wieder.
    Eine wesentliche Rolle spielt in seinen Choreografien der traditionelle Tanz Kathak, den Khan, dessen Eltern aus Bangladesch nach London kamen, schon als Kind lernte. Mit dem Stück „Outwitting the Devil“ ist er jetzt auch in Frankreich unterwegs. (4): Literatur: Friedrich Hölderlin – 250. Geburtstag des Dichters „Hölderlins Orte“ und „Hölderlins Geister“ – zwei neue Bücher, die zum 250. Geburtstag dem Leben des Dichters nachspüren. Fotografin Barbara Klemm gibt den realen und fiktiven Orten, die Friedrich Hölderlin wichtig waren, ein Gesicht.
    Schriftsteller Karl-Heinz Ott beleuchtet seine Wirkungsgeschichte. Für die einen war er der deutscheste Nationaldichter, für andere der verrückte Jakobiner.(5) Literatur: Marion Messinas Roman „Fehlstart““Fehlstart“ heißt Marion Messinas erster Roman, der jetzt auf Deutsch erscheint und aktueller ist denn je. In Frankreich ist er schon 2017 erschienen und begeisterte die Kritiker. Mit ihren detaillierten Beschreibungen des perspektivlosen Alltagslebens einer 20-jährigen in Paris, zeigt sich Messina als meisterhafte Beobachterin ihrer Zeit.
    Metropolis trifft die junge Autorin in Paris. (6): Fotografie: Sylvain Couzinet-Jacques – Die Magie der „Unorte“ Sylvain Couzinet-Jacques treibt sich am liebsten an sozial brisanten Orten der Welt herum und verwandelt sie mit seiner Kamera in Poesie. Immer ganz nah dran an den Menschen und Situationen, erzählt er emotional packende Geschichten. Für sein außergewöhnliches Werk wurde der Franzose nun mit dem C/​O Berlin Talent Award. Metropolis trifft ihn in seiner Ausstellung in Berlin. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.01.2020arte
  • Folge 19 (43 Min.)
    (1): Kunst nach Auschwitz75 Jahre Befreiung Auschwitz. Das schrecklichste je begangene Morden stieß auch die Kunst in eine tiefe Sinnkrise.“Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben ist barbarisch!“ proklamiert Theodor Adorno nach Kriegsende. Der Satz wurde als generelles Verdikt gegen jegliche Dichtung wie auch Kunst im Allgemeinen nach dem Holocaust, als konkretes Darstellungsverbot von Kunst über Auschwitz und die Konzentrationslager oder als bloßes provokatives Diktum verstanden. Die Auseinandersetzung um Adornos Satz wurde zum vielleicht wichtigsten Drehpunkt des ästhetischen Diskurses der Nachkriegszeit.
    Doch die Ermordung von Millionen Menschen duldet kein Vergessen. „Metropolis“ spricht mit Aleida Assmann und dem Zentrum für politische Schönheit. Wie kann eine angemessene poetische Form der Erinnerung aussehen? Und wie lässt sie sich lebendig halten, wenn die letzten Zeitzeugen verstorben sind?(2): Esther Bejarano – Die Akkordeon-Spielerin von Auschwitz. Das Akkordeon hat Esther Bejarano im KZ Auschwitz das Leben gerettet. Heute macht die 95-Jährige wieder Musik – gegen Neonazis und das Vergessen.
    Seit zehn Jahren steht sie mit der Rap-Gruppe „Microphone Mafia“ auf der Bühne. Als eine der letzten lebenden Zeitzeugen von Auschwitz besucht sie Schulen und beantwortet Fragen zum dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte.(3): „Third Generation – Next Generation“Die israelische Regisseurin Yael Ronen hat ihr Stück im Berliner Gorki-Theater nach zehn Jahren neu inszeniert.Ronen lässt eine Gruppe israelischer, palästinensischer und deutscher Schauspieler auf der Bühne aufeinander los. Mit bitterbösem Humor und politisch völlig inkorrekt pfeffern sich die Akteure gegenseitig ihre Biografien um die Ohren.
    Die dritte Generation nach Auschwitz spielt so schonungslos mit Täter, Opfer und Gutmensch, dass man bald nicht mehr weiß, ob man lachen oder weinen soll.(4): Benyamin ReichStimme der dritten Generation: Benyamin Reich. Der israelische Fotograf zeigt, wie man heute mit der deutsch-jüdischen Vergangenheit leben könnte.Ein Nazioffizier heiratet eine Jüdin. Überlebende des Anschlags auf die Synagoge von Halle posieren für Portraits. Benyamin Reich spielt mit Rollen von Tätern und Opfern. Aufgewachsen ist Reich in einer ultraorthodoxen Gemeinschaft in Jerusalem.
    Seine Großeltern: Überlebende des Holocaust. Seit Jahren fotografiert Reich jüdisches Leben in Berlin und stellt fest: Versöhnung passiert dort, wo Begegnung ist.(5): Maya Jacobs-Wallfisch: „Briefe nach Breslau“Was es bedeutet, die Tochter einer Holocaust-Überlebenden zu sein?Maya Jacobs-Wallfisch ist Psychotherapeutin, spezialisiert auf die transgenerationale Weitergabe von Traumata. Ihre Mutter Anita Lasker-Wallfisch überlebte Auschwitz, als Cellistin im Lagerorchester. Über das Schweigen der Mutter über den Holocaust und die Schwierigkeiten, im London der Nachkriegsjahre die eigene Identität zu begreifen, hat sie jetzt ein Buch geschrieben.(6): Erez Kaganovitz – „Humans of the Holocaust“ Erinnerungskultur in Popkulturästhetik: Das Social-Media Projekt entstand, als Fotojournalist Erez Kaganovitch auf beunruhigende Schlagzeilen stieß: Die Hälfte der Millenials in den USA haben noch nie von Auschwitz gehört! Kaganovitz – selbst Enkel von Holocaust-Überlebenden – erzählt die Geschichten der Überlebenden, ihrer Kinder, sowie der Juden auf der ganzen Welt – in humorvollen und unkonventionellen Bildern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.02.2020arte
  • Folge 20 (43 Min.)
    (1): Hamburg: Deutschlands Kolonialmetropole Wie keine andere profitierte die Hafenstadt vom Kolonialismus. Heute ist sie Pionier der Dekolonisierung. Was bald nach der deutschen Reichsgründung in den deutschen Afrika-Kolonien geschah, hat viel mit Hamburg zu tun: Landraub, Versklavung und Völkermord. Forscher, Museen und Künstler setzen sich mit diesem Erbe auseinander, allen voran das Thalia-Theater. (2): Mit Stéphane Ashpool durch Pigalle Wie ein Designer Mode, Theater, Tanz und Jazz mit Basketball kombiniert und eine eigene Community schafft. Stéphane Ashpool will Menschen verbinden und Bleibendes schaffen.
    Seine bunten Basketballplätze baut er mit seinem Team heute auf der ganzen Welt. In Sachen Mode lässt sich der Autodidakt von Einflüssen inspirieren, die ihn in seiner Heimat umgeben. „Metropolis“ begleitet den Designer bei der Präsentation der neuen Kollektionen und wirft Körbe auf dem neu designten Basketballfeld. (3): Die Künstlerin Stefanie-Lahya Aukongo Sie ist Schwarze, Poetin, Schriftstellerin, Aktivistin, Fotografin, Sängerin – und Mensch. Im Mutterleib wird sie in einem namibischen Flüchtlingslager von Gewehrkugeln getroffen und überlebt.
    Sie kommt in Berlin zur Welt, wächst in der DDR auf. Ihre traumatischen Erfahrungen verarbeitet Stefanie-Lahya Aukongo mit allen Formen der Kunst – und kämpft gegen Diskriminierung, Hass, Ausgrenzung. „Metropolis“ hat Stefanie-Lahya Aukongo in Berlin getroffen. (4): „Die Schande Europas“ In seinem Buch beschreibt Jean Ziegler die Lage im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Im Mai 2019 reist der Schweizer Soziologe Jean Ziegler nach Lesbos und ist entsetzt von der humanitären Katastrophe, die er vorfindet: In Moria, das für 3.000 Bewohner gedacht war, leben 17.000 Menschen in notdürftigen Hütten und ohne Perspektive.
    Für Jean Ziegler sind die Zustände, die er in seinem Buch „Die Schande Europas“ beschreibt, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. (5): AfriCourage: Sehnsucht nach Einheit Das Festival AfriCourage bringt Musiker und Ideen aus Afrika und Europa zusammen. Afrika ist keine Einheit. Noch nicht. Doch der Kontinent träumt davon, einig zu werden. „Metropolis“ macht sich in Gambia auf die Suche nach der afrikanischen Utopie und trifft anlässlich des Festivals AfriCourage den Reggae-Musiker Felwine Sarr aus dem Senegal, Rapper Killa Ace aus Gambia und den HipHop-Künstler und politischen Aktivisten Smockey aus Burkina Faso.
    (6): Tadashi Kawamata Wie der japanische Künstler Tadashi Kawamata aus Tremblay-en-France einen Kulturpark macht. Tremblay-en-France ist eher eine Ansammlung von Häusern als eine gewachsene Stadt. Um dem Sammelsurium eine Seele einzuhauchen, wurde der international renommierte japanische Künstler Tadashi Kawamata engagiert. Der hat im Stadtwald einige seiner bekannten Baumhäuser und Vogelnester installiert – ein Geschenk für die 36.000 Einwohner und eine Attraktion für alle Kawamata-Fans. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.02.2020arte
  • Folge 21 (43 Min.)
    (1): Metropolenreport BolognaSeit jeher wurde in der ältesten Universitätsstadt Europas über Politik und soziale Gerechtigkeit gestritten. Bologna, 400.000 Einwohner, ist ein mittelalterliches Juwel und Hauptstadt der Emilia Romagna. Sie gilt als Hochburg der Linken, die jüngst bei den Wahlen Salvini trotzte, ist der Geburtstort der neuen Bürgerbewegung „Sardinen“ und ein kreativer Impulsgeber für Kulturschaffende.(2): Burhan Qurbanis „Berlin Alexanderplatz“ im Berlinale WettbewerbSein Held heißt Francis, kommt aus Guinea Bissau, begibt sich auf die lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer nach Europa und gerät durch die Freundschaft zu einem deutschen Drogendealer in Berlin auf die schiefe Bahn.
    So geht Alfred Döblins Romanklassiker „Berlin Alexanderplatz“ in der Regie von Burhan Qurbani, als einer der Wettbewerbsfilme auf die Berlinale.(3): Inès Bayards Romandebüt: „Scham“Der Debütroman der 1992 in Toulouse geborenen Schriftstellerin handelt von einer Vergewaltigung, dem Schweigen danach und einem Opfer, das zur Täterin wird. „Scham“ schaffte es auf die Longlist des Prix Goncourt und erscheint jetzt, zeitgleich zur aktuellen Diskussion über sexuelle Gewalt in Frankreich, auch in deutscher Übersetzung.(4): Wasser als universelles Thema: Mustafah Abdulaziz’ FotoprojektIn zehn Ländern auf vier Kontinenten hat er seit acht Jahren fotografiert.
    Und der Frage nachgespürt, wie der Mensch mit der wichtigsten Ressource, dem Wasser, umgeht? Vom ambivalenten Verhältnis des Menschen zu seinem Planeten handelt das globale Langzeitprojekt des in Berlin lebenden amerikanischen Fotografen Mustafah Abdulaziz.(5): Delphine Horvilleur über AntisemitismusSie ist eine von drei Rabbinerinnen Frankreichs, Chefredakteurin einer jüdischen Zeitschrift und eine der einflussreichsten Stimmen des liberalen Judentums in Europa.
    In ihrem aktuellen Essay denkt sie über den Zusammenhang von Antisemitismus, Faschismus und Misogynie nach und fragt nach den Ursprüngen antijüdischen Denkens.(6): Atelierbesuch bei Jonas BurgertSeine Kunst ist üppig, furios, rätselhaft und besticht durch schiere Farbe. Es geht um nichts weniger als die menschliche Existenz mit ihren Abgründen, Ängsten und Begierden. Die Werke des 1969 in Berlin geborenen Jonas Burgert sind heiß begehrt, die jüngsten aus seinem Berliner Atelier sind jetzt im Arp Museum Rolandseck zu sehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.02.2020arte
  • Folge 22 (43 Min.)
    (1): „Metropolis“ zur Berlinale – Wie viel frischen Wind bringt die neue Leitung?Das größte Publikumsfestival hat eine neue Spitze. Nach 18 Jahren Kosslick-Ära übernimmt nun ein neues Duo die Berlinale: der Italiener Carlo Chatrian und die Niederländerin Marietta Rissenbeek. Werden die Beiden den hohen Erwartungen gerecht? Das Programm entschlacken, ohne an Vielfalt einzubüßen? Das künstlerische Profil stärken, und trotzdem internationale Stars auf den roten Teppich holen?(2): Matteo Garrone – Von italienischen Gangsterstories und fantastischen Lügenmärchen Regisseur Matteo Garrone ist bekannt für harte Mafia-Stoffe wie „Gomorrha“ oder Thriller wie „Dogman“.
    Bei der Berlinale wird der Filmemacher seinen neuen Wurf zeigen: das Kindermärchen „Pinocchio“ mit Oscar-Preisträger Roberto Benigni als Puppenpapa Geppeto. Hat Garrone keine Lust mehr auf Gangsterstories? Oder zeigt er nun die düstere Seite des Pinocchio-Mythos auf?(3): Eliza Hittmans Abtreibungsdrama Never, Rarely, Sometimes, AlwaysEin Ultraschall, ein pochendes Herz.
    „Das magischste Geräusch“? Nicht für die 17-jährige Autumn. Sie will definitiv abtreiben. Weil das ohne Einwilligung der Eltern in ihrer Heimat Pennsylvania nicht möglich ist, reist sie mit ihrer Cousine ins liberale New York. Die Filmemacherin Eliza Hittman spricht über Abtreibung in Trump-Zeiten und feministisches Kino. Was der Berlinale-Jurypräsident Jeremy Irons wohl zu Hittmans Film sagen wird? Zuletzt hatte er mit einer „Abtreibung ist Sünde“-Aussage einige Empörung hervorgerufen.(4): Metropole Budapest: Die neue Hauptstadt des WiderstandsFrischer Mut bei Ungarns Opposition: Seit Oktober 2019 hat Budapest einen grün-liberalen Bürgermeister: Gergely Karácsony.
    Er ist auch der große Hoffnungsträger der Kunst- und Kulturszene, die auf neue Förderungen und Freiheiten hofft. Regierungschef Orbán holt zum Gegenschlag aus: Mit einem neuen Gesetz sichert er seiner Regierung mehr Kontrolle über die Budapester Theater. Tausende protestierten dagegen. Die Donau-Metropole befindet sich im Kulturkampf.(5): Uneasy Listening – Die Klang- und Hörkunst von Lawrence Abu HamdanEr ist Künstler, Menschenrechtler und selbsternannter Klang-Detektiv.
    Der britisch-libanesische Turner-Preisträger Lawrence Abu Hamdan arbeitet mit Klängen und Stimmen. Er schafft daraus nicht nur audiovisuelle Kunstwerke, sondern auch Beweismittel für Gerichtsprozesse. Eine Begegnung mit dem Künstler in der libanesischen Hauptstadt Beirut, die gerade mal wieder in Aufruhr ist, illustriert: Die Proteste gegen die korrupte Regierung dauern an.(6): Kunst aus dem Baumarkt: Bastel dir deinen Ai Weiwei! Der chinesische Kunst-Hooligan Ai Weiwei haut auf den Putz: Beschimpfte er Deutschland kürzlich noch als „Nazi-Land“, lässt er sich nun für die Werbekampagne eines deutschen Baumarkts einspannen.
    Das Ergebnis: ein „Readymade“. Ein Ensemble reflektierender Warnschutzjacken an Metallstangen – zum selbst Zusammenbauen. Ist das nun der Gipfel des Ausverkaufs? Oder wohnt jenen zusammen gezippten Jacken ein surrealistischer Zauber inne, eine subtile politische Botschaft, die wir nur noch nicht entschlüsseln können? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.02.2020arte
  • Folge 23 (43 Min.)
    (1): Metropole Heidelberg – Hochkultur und SubkulturVorne: idyllisches Postkartenmotiv. Hinter den Kulissen öffnet ein alternatives Künstlernetzwerk seine Türen.Das Heidelberger Schloss ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Heidelbergs puppenhausartige Altstadt ist zum romantischen Sehnsuchtsziel geworden. Doch wie sieht es abseits der bekannten Klischees aus? „Metropolis“ besucht die Neckarstadt und spricht mit Hiphop-Legende Toni L., dem Verleger Manfred Metzner und der Künstlerin Cholud Kassem.(2): Die oscarnominierte Doku „Für Sama“Die syrische Journalistin Waad al-Kateab erzählt von der Liebe für ihre Tochter und ihre Heimat.Inmitten der von Streubomben zerstörten Stadt lebt Waad al-Kateab mit ihrer Tochter Sama und ihrem Mann Hamza im letzten Krankenhaus Ost-Aleppos.
    Fünf Jahre lang dokumentiert sie die Gräuel des Assad-Regimes mit ihrer Kamera. Entstanden ist ein Film, der eine intime Geschichte von Leid und Tod sowie von Lebensfreude und Hoffnung erzählt.(3): „Fantastische Frauen“ in FrankfurtDie Künstlerinnen des Surrealismus gingen im Leben wie in der Kunst ihre eigenen Wege.Muse, Modell, Geliebte – das waren Frauen zunächst für die männlichen Surrealisten.
    Sie sollten ihre Fantasie beflügeln. Doch dann schufen sie ihre eigene Kunst. Mit Träumen, Mythen, Spielen und Maskeraden, aber auch durch ihr politisches und gesellschaftliches Engagement haben diese mutigen Künstlerinnen nicht nur die Bildwelten des Surrealismus erweitert.(4): Gefühle und die Wahrnehmung von Kunst Zeitgenössische Kunst hat einen schweren Stand. „Abgehoben“, „absurd“, „unverständlich“ – unken viele und überlassen den Diskurs den Intellektuellen.
    Dabei könnte jeder Kunst verstehen, würde sich nur eine Sprache mehr etablieren: die der Emotionen. Dieser Meinung ist Nicola Graef, die Kuratorin der Ausstellung „Feelings“ in der Münchner Pinakothek der Moderne.(5): Der alte Mann und die jungen FrauenDas Buch „Le Consentement“ von Vanessa Springora erschüttert die französische LiteraturszeneSpringora beschreibt ihre sexuelle Ausbeutung als 13-Jährige durch den französischen Literaturstar Gabriel Matzneff, der aus seinen pädophilen Exzessen nie einen Hehl gemacht hat. Nach über 30 Jahren findet die Verlegerin Vanessa Springora die Kraft, dieses Buch zu schreiben, das jetzt nicht nur Matzneff auf die Anklagebank setzt, sondern auch die französische Literaturszene.(6): Daniel Hopes neues Album „Belle Époque“Von der nostalgischen Musik einer widersprüchlichen Zeit: Eine schöne Zeit – die Belle Époque, die große europäische Umbruchbewegung vor dem 1. Weltkrieg – vor allem in der Kunst.
    Aber auch große Armut und der aufkommende Nationalismus prägten den Wechsel ins 20. Jahrhundert. Der britische Stargeiger Daniel Hope hat den Komponisten dieser Zeit sein neues Album gewidmet und spürt der melancholischen Endzeitstimmung jener Jahre nach. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.03.2020arte
  • Folge 24 (43 Min.)
    (1): Metropole: Wuppertal feiert Friedrich Engels: Mit großangelegten Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels, dem bekanntesten Sohn der Stadt, will Wuppertal den Blick auf sein reiches Potential lenken und auch an den Glanz des 19. Jahrhunderts erinnern, als die Stadt ein Zentrum der Industrialisierung Europas war und Gründungsort moderner sozialer Bewegungen. (2): Camille Walala macht alles bunt: Die französische Designerin Camille Walala macht unsere Umgebung bunter und lebenswerter. Seit 1997 lebt sie in London, wo sie sich einen Namen machte, als sie dem angesagten XOYO-Club ein neues Innenleben verpasste.
    Seitdem hat sie es sich zu Aufgabe gemacht, das graue London stückweise in Farbe zu tauchen. (3): „Das Haus der Frauen“ von Laetitia Colombani: „Das Haus der Frauen“ in Paris gibt es wirklich. 1926 gründete Blanche Peyron dieses Haus unter schwierigen Umständen, um Frauen in Not eine sichere Zuflucht anzubieten. Die französische Schriftstellerin Laetitia Colombani hat aus diesem Stoff einen bewegenden Roman gemacht und damit Blanche Peyron ein Denkmal gesetzt. (4): Elsa Dreisig singt von „Morgen“: Die französische Sängerin Elsa Dreisig verzaubert das internationale Opernpublikum mit ihrem lyrischen Sopran.
    Im Moment kann man sie auf Tour erleben, wo sie zusammen mit dem Pianisten Jonathan Ware ihre neue CD „Morgen“ vorstellt. Sie singt Lieder von Richard Strauss, Henri Duparc und Sergei Rachmaninoff. (5): „Chichinette – Wie ich zufällig Spionin wurde“: Der Dokumentarfilm von Nicola Alice Hens erzählt die bisher kaum bekannte Geschichte der französischen Jüdin Marthe Cohn alias Chichinette („Kleine Nervensäge“), die im Zweiten Weltkrieg als Spionin der Alliierten in Nazi-Deutschland ihr Leben aufs Spiel setzte, um für das Ende des Krieges zu kämpfen.
    Heute, im Alter von 99 Jahren, bereist sie die Welt, um ihre Geschichte zu teilen. (6): Die deutsche Künstlerin Jorinde Voigt: Mit ihren Werken ist Jorinde Voigt in zahlreichen internationalen Galerien und Museen vertreten. Zeichnungen und Schriften fügen sich bei ihr zu ganz neuen Kompositionen zusammen. „Metropolis“ besucht die Professorin für konzeptuelle Zeichnung und Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München in ihrem Atelier in Berlin. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.03.2020arte
  • Folge 25 (43 Min.)
    (1): Metropole Rijeka – Kroatiens Hafen der VielfaltEuropas Kulturhauptstadt 2020 setzt auf Recycling statt Neubau: In den leerstehenden Fabrikgebäuden siedeln sich Streetart Künstler an, und auf die sozialistischen Wohnsilos werden Dachgärten gesetzt. „Metropolis“ begibt sich auf eine Reise zu diesem geschichtsträchtigen Abenteuerspielplatz, wo sich Kroaten, Italiener und Menschen aus aller Herren Länder begegnen.(2): Olga Tokarczuk – Zu Besuch bei Polens nahbarer NobelpreisträgerinBeim Nobelpreis-Dinner hat Olga Tokarczuk versucht, dem schwedischen König das Jagen auszureden.
    Und Polens Regierung will sie zu mehr Offenheit und Ökologie bewegen. In ihrer liberalen Wahlheimat Wrocław sind die Menschen stolz auf ihre Nobelpreisträgerin. Und obwohl seit der Auszeichnung ihr Leben Kopf steht, ist die sympathische Schriftstellerin auf dem Boden geblieben. „Metropolis“ hat sie in Wrocław getroffen.(3): Jérôme Bel – Leichtfüßiger Tanz ohne CO2-Fußabdruck Australien, Thailand, Amerika: Jahrelang jettete der Star-Choreograf Jérôme Bel um den Globus. Doch damit ist jetzt Schluss. Der Franzose fliegt nicht mehr: dem Klima zuliebe. Die US-Variante seines neuesten Stücks „Isadora Duncan“ probt er mit der Tänzerin Catherine Gallant via Skype.
    Trotz sechs Stunden Zeitverschiebung zwischen Paris und New York und schlechter Online-Verbindung. „Metropolis“ begleitet den klimabewussten Künstler bei einer ungewöhnlichen Tanzprobe um Mitternacht.(4): In der Werkstatt mit Malerei-Größe Katharina Grosse Malen auf einer schnöden, kleinen Leinwand? Keine Option für die bekannte Künstlerin Katharina Grosse. Mit ihrer Sprühpistole schafft sie riesige, begehbare Gemälde. Für eine große Einzelausstellung im Hamburger Bahnhof tüftelt sie bereits an einer außergewöhnlichen Form.
    „Metropolis“ darf dabei sein. Eine Seltenheit – denn gewöhnlich lässt sich die Künstlerin bei der Arbeit ungern zusehen.(5): Undine – Christian Petzolds modernes GroßstadtmärchenOb bei Friedrich de la Motte Fouqué, Hans Christian Andersen oder auch Disneys „Arielle“ – die schöne Nymphe Undine taucht immer wieder durch Film- und Literaturwelten. Jetzt hat sich auch Berliner Schule-Pionier Christian Petzold der männermordenden Nixe angenommen. Er erzählt ein modernes Märchen irgendwo zwischen grün-milchigen Unterwasserwelten und Berliner Airbnb-Romantik.
    „Metropolis“ geht auf Tauchgang durch die europäische Sagenwelt.(6): Florentina Holzingers Anti-Ballett“Du hast nicht den Körper dafür“, sagte einst ein Ballett-Lehrer zu Florentina Holzinger. Ihre Antwort: ein beherzt vorgebrachter Mittelfinger in Form einer radikalen Performance-Theater-Karriere. Splitternackt und kraftvoll zerlegt sie das Schönheitsideal graziler Weiblichkeit und zeigt dabei, wozu Körper alles in der Lage sind, wenn man einfach mal aufhört, Angst zu haben. Ihre aktuelle Performance „TANZ“ wurde eingeladen zum renommierten Berliner Theatertreffen. „Metropolis“ kann nur staunen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.03.2020arte
  • Folge 26 (43 Min.)
    (1): Metropole: Rotterdam – Europas größte HafenstadtRotterdam ist berühmt für seine futuristische Architektur, „Manhattan an der Maas“ ist der Spitzname der größten Hafenstadt Europas. Metropolis trifft u.a. den Architekturfotografen Frank van der Salm und blickt hinter die Kulissen des legendären „Scapino Ballet“. Die älteste Tanzkompanie der Niederlande ist genauso weltoffen und polyglott wie Rotterdam selbst.(2): Fotografie: Peter Mathis und das Licht der Berge Die Hauptfiguren seiner poetischen Fotos sind die Berge, ihre Wucht und ihre schiere Größe. Ob als Kletterer oder auf Skiern, Peter Mathis ist mit seiner Kamera der Seele des Gebirges auf der Spur.
    Für das perfekte Bild scheut er keine Strapazen. Metropolis begleitet den österreichischen Fotografen in den Alpen. (3): Architekur: Dorte Mandrup und ihre intelligenten BautenFür die Architektin Dorte Mandrup steht das Wohlbefinden des Menschen im Vordergrund. Und genauso baut sie: sozialverträglich, nachhaltig und ästhetisch. Die preisgekrönte Dänin entwirft Gebäude, die eine Interaktion zwischen Menschen und deren Umgebung ermöglichen, ob Wolkenkratzer oder Wattenmeer-Zentrum. Metropolis trifft sie in Kopenhagen.(4): Bühne: „Ganymed in Power“ – Theater im MuseumNeue Sichtweisen auf Alte Meister eröffnet das Theaterprojekt „Ganymed in Power“ im Kunsthistorischen Museum in Wien.
    Regisseurin Jacqueline Kornmüller lädt wieder Schriftsteller ein, Szenen zwischen all den Rembrandts, Bruegels und Velázquez zu entwickeln. Sie lassen die Bilder „sprechen“, inszeniert mit Schauspielern und Tänzern. Das diesjährige Thema: Museum der Macht.(5): Tanz: Der New Yorker Performer Andrew Schneider In seinen spektakulären Choreografien verbindet Andrew Schneider Tanz, Licht, Sound und Video. Der Performer und Elektronik-Künstler aus New York City ist ein Shootingstar, der seine Arbeiten u.a. im Pariser Centre Pompidou zeigte.
    Jetzt mischt er als Gastchoreograph bei „Sasha Waltz & Guests“ die Berliner Tanzszene auf. Uraufführung seines Stücks „remains“ ist im März.(6): Musik: Die Jazzband „Hildegard Lernt Fliegen“ Ihr Bandname „Hildegard Lernt Fliegen“ ist ebenso ungewöhnlich wie ihre Musik: eine Mischung aus Jazz, Swing und Oper. „Im Jazz gibt’s kein richtig oder falsch“, sagt Frontmann Andreas Schaerer. Für ihr neues Album „The Waves Are Rising, Dear!“ nahmen sich die preisgekrönten Musiker eine kreative Pause, um jetzt voll durchzustarten. Metropolis erlebt sie in Bern und live auf der Bühne. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.03.2020arte
  • Folge 27 (43 Min.)
    (1): Metropolenreport Singapur Der Stadtstadt lebt ethnisch-kulturelle Vielfalt, ist zukunftsorientiert und zieht Menschen aus aller Welt an. Singapur ist spektakulär: eine hypermoderne Metropole in den Tropen; Diversität ist gelebte Realität; der Mix macht einen Teil der Identität und der Wurzeln des kleinen Staates aus. Während in Europa das öffentliche Leben wegen der Corona-Epidemie nahezu zum Erliegen gekommen ist, ist in Singapur alles auf Zukunft ausgerichtet – eine vitale Metropole. (2): Bernhard-Henri Lévy: Kultur und Corona Wie könnte sich unsere Kultur in Corona- und nach Corona-Zeiten entwickeln? Bisher sind wir davon ausgegangen, dass unsere Gesellschaft ohne ein kulturelles Leben schwer vorstellbar ist.
    Nun müssen wir uns an geschlossene Theater, Ausstellungen und abgesagte Konzerte gewöhnen. Wie geht es weiter? Der französische Journalist, Philosoph und Schriftsteller Bernhard-Henri Lévy stellt sich in einem von der Ausgangssperre gelähmten Paris diese Frage. (3): Rutger Bregman: Über das Gute in uns In der Krise zeigt sich: Der Mensch ist im Grunde gut. Das behauptet Rutger Bregman in seinem neuen Buch. Er verbreitet Optimismus inmitten einer Flut von Schreckensnachrichten: „Im Grunde gut“ heißt das aktuelle Buch von Rutger Bregman.
    In seiner „neuen Geschichte der Menschheit“ erklärt der niederländische Historiker, warum eine bessere Welt nur möglich ist, wenn wir an das Gute in uns glauben. Und warum wir existentielle Krisen am besten solidarisch überstehen. (4): Ausnahmetalent Kadri Voorand „Metropolis“ trifft die estnische Jazzsängerin in ihrem Studio. Die Musik der estnischen Sängerin und Komponistin Kadri Voorand experimentiert an der Schnittstelle zwischen Jazz, Pop und Folk.
    In ihrem Heimatland ist die 34-Jährige ein vielfach ausgezeichneter Star und tritt regelmäßig in großen Konzerthäusern auf. Aber auch über die estnischen Grenzen hinweg erregt das virtuose Ausnahmetalent mehr und mehr Aufsehen. (5): Max Siedentopf: Künste neu vernetzen Wie ein Deutsch-Namibier Kunst als Spiegel nutzt, um unser Verhalten zu hinterfragen. Er ist Künstler, Verleger und Kreativ-Direktor. Immer ist es Max Siedentopf wichtig, Alltägliches in einen neuen Kontext zu setzen, häufig lädt er andere Menschen dazu ein, ihre Sichtweise mit ihm zu teilen. Das funktioniert sogar, ohne die Wohnung oder das Studio zu verlassen.
    Der Künstler zeigt, dass in jedem von uns Kreativität steckt. Sie muss nur geweckt werden. (6): Tanzkompagnie P7:1SMA P7:1SMA verarbeitet malaysische Tänze und transformiert sie mit reduzierten Bewegungen in moderne Formen. P7:1SMA ist eine 2016 in Singapur gegründete Tanzcompagnie. Sie verarbeitet malaysische traditionelle Tänze, um sie in moderne Formen zu transformieren. Ein wichtiges Thema ihrer Choreographien ist das „In between“-Sein, ein zu füllender Zwischenraum. „Metropolis“ stellt ihre Tänze und ihren Auftritt auf der Singapore Biennale 2020 vor. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.04.2020arte

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