2015, Folge 96–109

  • Folge 96
    Laut einer aktuellen Studie von Statistik Austria sind in Österreich rund 490.000 Menschen „Working Poor“, sie verfügen trotz Arbeitsplatz über weniger als 1.066 Euro monatlich, Tendenz stark steigend. Leiharbeit, Sozialdumping, Teilzeitjobs und prekäre Beschäftigungs-verhältnisse führen immer mehr dazu, dass immer weniger Menschen von einem Job alleine leben können und mangels Durchversicherung von Altersarmut bedroht sind. Kurt Langbein und Bert Ehgartner spüren in dieser Dokumentation den Ursachen und Lösungsmöglichkeiten nach. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.11.20163satOriginal-TV-PremiereMi 25.02.2015ORF 2
  • Folge 97
    Die 650 Jahre lange Geschichte der Universität Wien spiegelt gleichzeitig eine Gesellschaftsgeschichte der Bildung, der stetigen Demokratisierung von Wissen wieder. Ihre Geschichte verknüpft sich auch mit dem jahrhundertelangen Kampf um die Freiheit von Forschung und Lehre. Gleichzeitig wird die Frage gestellt: Was ist Wissenschaft überhaupt? Wie definiert sich ihre Relevanz, ihr gesellschaftlicher Mehrwert, aber auch ihre moralische Verantwortung? Durch die Dokumentation von Günter Mayr führt Science Buster Werner Gruber (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.03.2015ORF 2
  • Folge 98
    Man kennt die Architekten der 2. Republik, die Männer der „Stunde Null“ im Jahr 1945. Der wichtige Anteil der Frauen am Wiederaufbau ist aus der öffentlichen Wahrnehmung überwiegend ausgeblendet. Die Männer befanden sich in Kriegsgefangenschaft, waren an der Front gefallen oder galten als vermisst, nun hatten die Frauen für das Überleben von Kindern und Familie zu sorgen. Während der NS-Zeit waren sie noch die „Heldinnen der sogenannten Heimatfront“, die von der Zwangsrekrutierung in den NS-Rüstungsbetrieben 1945 nahtlos auf die Schutthalden der Städte wechselten. Nach Kriegsende wurden sie zu „Hüterinnen des Feuers“, zu täglichen Überlebenskämpferinnen vor allem in der russischen Zone, zu geschickten Tauschhändlerinnen am Schwarzmarkt und Spezialistinnen für Hamsterfahrten. Eine Dokumentation von Andreas Novak (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.05.20153satOriginal-TV-PremiereMi 29.04.2015ORF 2
  • Folge 99
    „Sie ist eine Russenhure“, so wurden häufig Frauen beschimpft, die während der Besatzungszeit Beziehungen oder Kinder mit sowjetischen Besatzungssoldaten hatten. Viele verschwiegen ihren Söhnen oder Töchtern deshalb die Identität des Vaters, manche erleichterten ihr Gewissen erst kurz vor dem Sterben. Andere meinten, der Vater wäre im Krieg gefallen. „Mein Vater war ein Kosake, der zu den Amerikanern flüchtete“, erzählt Nikolaus Presnik, der als Nik P. zum bekannten Sänger wurde. Erstmals thematisiert wird auch das Leben und Schicksal von Kindern, die österreichische Wehrmachtsangehörige in den besetzten Gebieten zeugten. Auch Kinder, die aus verbotenen Beziehungen mit Kriegsgefangenen stammen, kommen in Robert Gokls Dokumentation zu Wort. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 01.05.2015ORF 2
  • Folge 100
    Das Versagen der Republik. Es ist der teuerste Skandal der jüngeren Geschichte. Der finanzielle Zusammenbruch der Kärntner Hypo-Alpe-Adria-Bank wird Österreichs (und auch bayerische) Steuerzahler Milliarden Euro kosten. Seit zehn Jahren jagt in dieser Affäre eine finanzielle Schreckensbotschaft die nächste. Mittlerweile sind große Teile der Bank „verkauft“, riesige Werte wurden vernichtet. Mehr als 150 Strafverfahren wurden eingeleitet, Manager und Politiker zu Haftstrafen verurteilt. Wie kam es zu dieser Affäre? Wer trägt schuld? Zu Beginn der Ausschuss-Arbeit beleuchtet die Dokumentation von Günther Kogler und Gerhard Jelinek die Geschichte der Hypo, zeichnet nach, wie es zur Expansion und dem Verkauf der Bank an die Bayern kam.
    In einer minutiösen Darstellung an Hand eines „Tagebuchs“ eines Verhandlungsteilnehmers wird die „lange Nacht“ im Dezember 2009 lebendig. An diesem „teuersten Wochenende der Republik“ musste (?) Österreich die Hypo von der bayerischen Landesbank um einen Euro zurückkaufen. „Der Hypo-Skandal“ – eine TV-Dokumentation vor Beginn der parlamentarischen Aufarbeitung. Ein Film von Gerhard Jelinek und Günther Kogler (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 09.04.2015ORF 2
  • Folge 101
    2015 gedenkt die Republik des 50. Todestages von Leopold Figl, dem ersten Bundeskanzler der 2. Republik, Außenminister und späteren Landeshauptmann von Niederösterreich, der nach 1945 wesentlich zur Entwicklung des Österreichbewusstseins und der nationalen Identität beigetragen hat. Mit seinem berühmten Satz „Österreich ist frei“ am Balkon des Schlosses Belvedere nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages sicherte er sich den verdienten und bleibenden Platz in den österreichischen Geschichtsbüchern. Das zehnjährige Jubiläum zur Unterzeichnung des Staatsvertrages hat er nicht mehr erlebt, denn eine Woche davor, am 9. Mai 1965, verstarb Figl, der wie kaum ein anderer österreichischer Politiker in der öffentlichen Erinnerung so präsent geblieben ist. Andreas Novak und Tom Matzek porträtieren den in der Nachkriegszeit wohl populärsten „Homo Austriacus“. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.05.20153satOriginal-TV-PremiereMi 06.05.2015ORF 2
  • Folge 102
    Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung, so könnte man den politischen Konflikt um die Entstehungsgeschichte der Bundeshymne der 2. Republik zusammenfassen. Die ÖVP favorisiert ab 1945 die Wiedereinführung der alten Kaiserhymne von Joseph Haydn, die, mit verändertem Text, auch im Ständestaat verwendet wurde, ein für die SPÖ völlig inakzeptabler Vorschlag. Man will eher etwas die Arbeiterschaft Ansprechendes. Die Koalitionsparteien finden zu keinem Kompromiss und entscheiden sich für ein Preisausschreiben.
    Bis zur endgültigen Fassung dauert es mehr als zwei Jahre. Die Konflikte belegen, dass es in Politik und Geschichte 1945 keine „Stunde Null“ gegeben hat, sie spiegeln die in die 1. Republik zurückreichenden politischen Hypotheken. Tief verankert im Nationalbewusstsein der Österreicher hat sich die Hymne ab dem 15. Mai 1955, dem Tag der Staatsvertragsunterzeichnung, ab diesem Zeitpunkt wurde sie auch zum musikalischen Symbol für Unabhängigkeit und Freiheit. Eine Dokumentation von Wolfgang Stickler (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 07.05.2015ORF 2
  • Folge 103
    Wie aus einem Tiroler Bergdorf eine europaweit hochanerkannte innovative und zukunftsweisende Gedankenschmiede wurde. Der Film erzählt diese Entwicklung mit überwiegend bisher unveröffentlichem Filmmaterial aus den Anfangsjahren. Das Europäische Forum Alpbach hat inzwischen etliche Generationen von Intellektuellen und Politikern und damit die europäische politische Kultur entscheidend mit geprägt. Ob Nachkriegszeit, Ungarnkrise, Ende des Prager Frühlings, 68er Studentenrevolte, Österreichs Öffnung nach Europa, Entwicklung des Neoliberalismus – alle prägenden Phasen der österreichischen und Europäischen Geschichte fanden in Alpbach ihren Niederschlag. Eine Dokumentation von Kurt Langbein (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.08.20153satOriginal-TV-PremiereMi 19.08.2015ORF 2
  • Folge 104
    In seinen Anfängen ab 1955 war das Fernsehen etwas Magisches, Neues und Unverbrauchtes. Seine Popularität stieg enorm schnell, dafür sorgten die ersten TV-Stars wie etwa Heinz Conrads. Immer neue Sendungen und Programme werden zu Spiegelbildern gesellschaftlicher Entwicklungen, zu Indikatoren für die Veränderung von Wertesystemen aber auch der politischen Kommunikation, die sich ins TV verlagert. Im ersten Teil der Doku wird der Weg des Fernsehens vom Minderheitenprogramm zum Massenmedium nachgezeichnet, die Geschichte eines immer facettenreicheren und stetig erweiterten Blickes auf Menschen, Welt, Kulturen, Alltag und Gesellschaft. Der erste Teil behandelt die Jahre von 1955 bis 1986. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.10.20153satOriginal-TV-PremiereDo 15.10.2015ORF 2
  • Folge 105
    Die zweiten dreißig Jahre der Fernsehgeschichte sind gekennzeichnet von der zunehmenden Erosion und schließlich vom Fall des ORF Monopols. Das Einstrahlen deutscher Sender reduziert sich nicht mehr auf die Grenzgebiete. Kabel- und Satellitenangebote sind Vorboten globalisierter Programmlawinen. ORF-Chef Gerhard Zeiler reagiert darauf. Unter seiner Führung wird ab 1995 die größte Programmreform seit dem Jahr 1967 unter Gerd Bacher eingeleitet. Betrachteten die Zeitungen Mitte der 1950er Jahre das Fernsehen als mögliche Existenzbedrohung bezüglich des schnelleren Transportes von Nachrichten, ist heute das Internet zur großen Konkurrenz des Fernsehens geworden. Wie sieht die Zukunft des Mediums aus, wird es im Internet aufgehen? (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.10.20153satOriginal-TV-PremiereDo 15.10.2015ORF 2
  • Folge 106
    Die Zerstörung Österreichs durch Zersiedelung, Flächenverbrauch, mangelnde Raumplanung und fehlende Baukultur. Die Dokumentation nimmt das 70. Gründungsjahr der UNESCO zum Anlass, um sich mit Landschaftszerstörung und Architektursünden in Österreich zu beschäftigen. Etwa 37 Prozent der Fläche Österreichs gelten als bewohn- und bebaubar und tatsächlich wird für Wohnbau und Infrastruktur, Industrie und Dienstleistung, Freizeit und Tourismus immer mehr dieser Fläche verbraucht. Pro Tag verschwinden 22 Hektar freies Land – das entspricht knapp 31 Mal der Fläche des Spielfeldes im Ernst Happel-Stadion, der nationalen Fußballarena, und ist Fläche, die benötigt wird, um 50 Menschen ein Jahr lang bei heutigen Ansprüchen an Nahrungsmittelqualität zu ernähren.
    Österreich hält damit – im „UN-Jahr der Böden 2015“ – bei der Verbauung fruchtbarer Böden den Negativrekord in Europa. Der gesellschaftliche Wandel der letzten Jahrzehnte brachte andere, neue Wertigkeiten und Prioritäten: Es zählen der Traum von Einfamilienhaus, umsatzträchtige Supermärkte, leistungsstarke Infrastruktur.
    Zersiedelung in all ihren Ausformungen ist unwirtschaftlich, verursacht schwerwiegende ökologische Dysfunktionen, vermindert die ästhetische Lebensqualität ebenso wie kulturelle Identität. Welche Bedeutung hat also für uns der Boden, auf dem wir stehen? Wir wollen „idyllisches Dorf in intakter Natur“ bleiben, aber unumschränkt urban und bequem leben – ein schizophrenes Verhältnis. Eine Dokumentation von Gerhard Jelinek (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.10.2015ORF 2
  • Folge 107
    Die Dokumentation zeigt in eindrucksvollen Fallgeschichten, wie und warum in Österreich die „Last der Alten“ entsteht: Der Weg in chronische Krankheit und Frühpension – die Österreicher sind früher und länger krank und weit häufiger nicht mehr arbeitsfähig als der Europa-Schnitt, der fehlende soziale Zusammenhalt, die Auslagerung der Pflege in Heime, die oft teuer und für viele Familien fast nicht leistbar sind. Ausgehend von diesen Befunden stellt sich die Frage nach Alternativen. Angesichts steigender Lebenserwartung braucht es neu gedachte Pflegemodelle, vor allem in der Hauskrankenpflege, die wiederum ist überwiegend weiblich und würde ohne Personal aus den ehemaligen Ländern des Ostblocks zusammenbrechen. Kräftiger Investitionen bedarf es auch in die Architektur und Ausstattung von Seniorenwohnheimen. Eine Dokumentation von Kurt Langbein (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.02.20163satOriginal-TV-PremiereMi 11.11.2015ORF 2
  • Folge 108
    Im Juni 1939 musste sich die Südtiroler Bevölkerung zwischen dem Weiterleben in ihrer Heimat unter dem Druck des faschistischen Italiens oder einer Umsiedlung „ins Reich“ nach Hitler-Deutschland entscheiden. Nach dem Ersten Weltkrieg von Österreich abgetrennt, werden die Südtiroler somit 1939 neuerlich zum Opfer gnadenloser politischer Interessen. Die Option zwingt sie, sich zwischen Heimat und kultureller Identität zu entscheiden. Was dem faschistischen Italien nicht gelungen ist, soll jetzt mit Hitlers Hilfe vollendet werden: die ethnische Säuberung Südtirols. Die Option spaltet Familien, Dorfgemeinschaften, eine ganze Gesellschaft.
    Die Südtiroler zerfleischen sich selbst. Es gibt keinen physischen Zwang, keine Waffengewalt, doch der Leidensdruck der Menschen ist enorm. Berührende Zeitzeugenberichte lassen die Atmosphäre des leidvollsten Abschnittes der Südtiroler Geschichte spürbar werden. Dazu trägt auch einzigartiges Filmmaterial bei: Die Originalaufnahmen der SS-Organisation Ahnenerbe, die zu Propagandazwecken Südtiroler Kulturleben gefilmt hat, galten jahrzehntelang als verschollen und werden nun in dieser Dokumentation dem Fernsehpublikum zugänglich gemacht. Ein Film von Birgit Mosser-Schuöcker (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 20.11.2015ORF 2
  • Folge 109
    Mit dem Auto fahren viele zur Arbeit. Verstopfte Straßen, Staus in den Einfahrtsrouten der Städte machen das täglich deutlich. „Nerven sparen Öffi fahren“, dieser Slogan entspricht auch nicht ganz den Realitäten des Pendlerlebens. Zu große Intervalle in der Fahrplangestaltung, zu weite Anfahrtswege zu Bahnhöfen oder Bushaltestellen, aber auch zu geringe Parkmöglichkeiten machen den Umstieg nicht immer zur attraktiven Alternative. Verkehr betrifft jeden, und alle haben spezielle, einander oft widersprechende Wünsche: Autofahrer, Wirtschaft, Parteien, Bund, Länder und Gemeinden. Verkehrsplanung ist nicht selten auch Prestigeobjekt, eine Messlatte für die Durchsetzungskraft von Lokal- und Landespolitikern. Gibt es überhaupt Lösungen aus dem Dilemma? Eine Dokumentation von Wolfgang Stickler (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 09.12.2015ORF 2

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