Folge 116

  • Folge 31/​2020

    Folge 116
    Kuhle Wampe
    Brechts Verhältnis zum Film war immer schwierig, viele Projekte scheiterten, andere entsprachen nicht seinen politischen Vorstellungen, weil sie in bürgerlichen Produktionsverhältnissen entstanden.
    Gelten ließ er „Kuhle Wampe“ von 1932, zu dem er zusammen mit Ernst Ottwalt das Drehbuch geschrieben hatte, Slatan Dudow führte Regie, in den Hauptrollen waren Ernst Busch und Herta Thiele zu sehen. Die mitreißende Musik, darunter das berühmte Solidaritätslied, stammt von Hanns Eisler. Dieser Meilenstein des proletarischen Kinos erzählt in kontrastreicher Montage, halbdokumentarisch von sozialer Kälte, vom Elend und vom Alltag der Arbeiter in Berlin, von junger, zarter Liebe und der Gemeinschaft der Unterdrückten.
    Die Zensur forderte 1932 Schnitte, die Nazis verboten den Film im März 1933. Gerade ist eine restaurierte Fassung auf DVD erschienen. Die zensierten Szenen lassen sich nicht mehr rekonstruieren, sie sind für immer verloren. Doch in dieser wieder hergestellten Fassung erweist der avantgardistische Film erneut seine künstlerische Kraft und seine Aktualität. Wir stellen den Klassiker vor und sprechen mit Rainer Rother, dem Direktor der Deutschen Kinemathek, die für die Restaurierung verantwortlich zeichnet.
    KinoNews:
    Lemonade (im MDR)
    Die rumänische Krankenschwester Margot träumt von einem unbeschwerten Leben in den USA. Kurz vor Ablauf ihres Visums hat sie den Amerikaner Daniel geheiratet, ob aus Liebe oder Berechnung, bleibt bis zuletzt offen. Jetzt wartet sie darauf, für sich und ihren Sohn Dragos eine Green Card zu bekommen. Bis es soweit ist,
    ist sie dem Beamten der Einwanderungsbehörde ausgeliefert, der immer unangenehmere und intimere Fragen stellt und seine Macht ihr gegenüber missbraucht. Ein kleiner aufwühlender Film, intensiv und glaubwürdig.
    Sibyl – Therapie zwecklos (auf DVD und als VoD)
    Psychotherapeutin Sibyl hängt ihren Job kurzerhand an den Nagel, um einen Roman zu schreiben. Doch die junge Schauspielerin Margot lässt sich als Patientin nicht abwimmeln. Sie hat eine Affäre mit ihrem Kollegen, der auch noch mit der Regisseurin ihres neuen Films liiert ist. So wird Sibyl kurzerhand ans Set bestellt und muss sich die Seelennöte der Künstler anhören. Dabei läuft bei ihr selbst so einiges aus dem Ruder.
    Die französische Tragikomödie folgt keinem klaren Muster, spielt mit Zeit und Raum und Identitäten. In der Hauptrolle überzeugt Virginie Efira. Den stärksten Auftritt im Film hat allerdings Sandra Hüller als arthouse-Regisseurin.
    Diversity im Film
    Zu wenig Frauen, zu wenig Filmemacher mit Migrationshintergrund, eine zu geringe Berücksichtigung einer diversen Gesellschaft. Die Vorwürfe gegen die Filmindustrie wiegen schwer, zumal viele Jahre in so mancher – nicht nur deutschen – Produktion weiße, ältere Männer das Bild vor und hinter der Kamera bestimmten. Aber es tut sich etwas: Regisseurinnen kommen vermehrt zum Zug, Rollen werden vielfältiger besetzt. Der Ruf nach mehr Diversität im Film wird lauter. Eine Bestandsaufnahme, Vertreter der Filmförderung werden befragt und Regisseur Alireza Golafshan steht am Set Rede und Antwort. Der im Iran geborene Münchner drehte die Erfolgskomödie „Die Goldfische“. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.11.2020MDR

Sendetermine

So 22.11.2020
23:05–23:20
23:05–
So 22.11.2020
11:45–12:00
11:45–
So 22.11.2020
03:35–03:50
03:35–
Sa 21.11.2020
00:45–01:00
00:45–
NEU

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