Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Lebenswege“ startete am 22.02.2021 in der ARD Mediathek und am 24.02.2021 im NDR.
  • Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Henning von Riegen ist Apfelbauer in vierter Generation in Neuenfelde im Alten Land. – Bild: NDR/​Henning Rütten
    Henning von Riegen ist Apfelbauer in vierter Generation in Neuenfelde im Alten Land.
    Drei Generationen leben auf einer Scholle: In der Landwirtschaft ist es die größte Herausforderung überhaupt, den Hof von einer Generation in die nächste zu überführen. Der Großvater hat noch mit dem Pferd das Feld bestellt, die Enkel bewirtschaften die Höfe digital und mit Hightech. Da treffen Welten aufeinander, es gibt Diskussionen und Konflikte, aber immer ein gemeinsames Ziel, das nur durch Kompromisse erreicht werden kann: den Hof so erhalten, dass drei Generationen von ihm leben können. Der Film aus der Reihe „Lebenswege“ zeigt Alltag und Herausforderungen auf einem Milchhof in der Wilstermarsch und einem Obst und Tannenhof im Alten Land, beispielhaft für Tausende Höfe im Norden.
    Der Schlüssel zum Überleben: den Wandel der Zeit akzeptieren. „Was sich nicht entwickelt, stirbt“, sagt Klaus Strüven, der Großvater auf dem Milchhof. Entwicklungen gab es schon immer. Mit dem Traktor fing es an, der vor 60 Jahren das Pferd ersetzte. Es folgten die Melkmaschine auf dem Milchhof, Arbeitsbühnen in der Apfelernte. Nur wer den Fortschritt mitmacht, überlebt.
    Die Übergabe der Höfe stellt viele Familien vor Probleme. „Man kann nicht zu früh abgeben, nur zu spät“, sagt Milchbauer Klaus Strüven. Er hat schon mit 53 an seinen Sohn übergeben und sich selber noch einmal neu erfunden als Betreiber von Windrädern. Apfelbauer Henning von Riegen tut sich da schwerer. Er ist 58 und es wird langsam Zeit für die Hofübergabe. „Ich habe mir schon oft Vorwürfe gemacht, dass ich das Thema noch nie offen mit meinem Sohn besprochen habe. Manche Menschen können schlecht loslassen, ich gehöre wahrscheinlich dazu.“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.02.2021NDRDeutsche Online-PremiereMo 22.02.2021ARD Mediathek
  • Staffel 1, Folge 2 (45 Min.)
    Als Irmgard Nichniewitz nach über 70 Jahren zurückkehrt an den Ort, an dem sie als Kleinkind abgegeben wurde, in ein Kinderheim nach Waldenau, zittert sie am ganzen Körper. Bis heute weiß sie nicht, wer sie weggegeben hat und vor allem, warum. Erinnerungen kommen wieder hoch – das meiste hatte sie verdrängt und eines geschworen: Immer für ihre Kinder, Enkelkinder und mittlerweile auch Urenkelkinder da zu sein. Die 89-jährige Margrid Wieduwilt kann sich dagegen noch genau an ihre Jugend erinnern. Sie erlebte nicht nur die Bombennacht in Lübeck, sondern setzte auch alles daran, nach dem Krieg studieren zu können.
    Als eine von ganz wenigen Frauen damals. Bildung – für sie der Schlüssel zu einem besseren Leben. Bis heute lebt sie den nächsten Generationen vor, wie lebenslanges Lernen funktionieren kann. Sibylle Schmeichler erfuhr die ganze Einengung des DDR-Regimes. Sie durfte weder ihren Berufswunsch verwirklichen noch ihr Haus behalten. Nach der Wende kämpfte sie sich das meiste zurück – und erfreut sich heute daran, wenn Kinder und Enkel nicht allzu sehr kämpfen müssen, sondern die Freiheit der Demokratie genieß können. Drei Frauen, die durch ihre Erfahrungen und Erlebnisse stark wurden.
    Eine Stärke, die sie an ihre Töchter weitergeben konnten. Und die wiederum an ihre Töchter. Großmütter, Mütter, Töchter – wir haben drei Familien begleitet – drei Generationen Frauen – alle aufgewachsen hier im Norden. Was hat sie geprägt? Um was mussten oder müssen sie kämpfen? Wie sehr spielte oder spielt ihr Geschlecht eine Rolle? Welche Ziele hatten sie und was denken sie über die jeweils anderen Generationen? Drei Familiengeschichten, die vor allem eines eint: Das emotionale Band dreier Generationen – eine lebenslange Verbundenheit! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.03.2021NDRDeutsche Online-PremiereMo 22.02.2021ARD Mediathek
  • Staffel 1, Folge 3 (45 Min.)
    Selim und Müzeyyen Alkan kamen Anfang der 1970er-Jahre aus dem südostanatolischen Midyat als „Gastarbeiter“ nach Kiel. Wie Tausende andere Einwanderer aus der Türkei wollten sie nur kurz in Deutschland arbeiten und dann wieder zurück in die Heimat. Heute lebt Familie Alkan schon in der dritten Generation in Kiel. Sohn Kadir leitet den vom Vater eröffneten Hochzeitssaal und ein Restaurant, Tochter Serpil ist in die Politik gegangen und zur Landeschefin der SPD in Schleswig-Holstein aufgestiegen. Ein Erfolg, den sie sich hart erkämpfen musste, wie sie sagt, denn Bildungs- und Aufstiegschancen waren für Migrantenkinder ihrer Generation nicht selbstverständlich.
    Yunus und Emre, die ersten Enkelkinder von Selim und Müzeyyen, haben studiert und bewegen sich selbstverständlich zwischen den Kulturen. Sie haben das Gefühl, dass ihnen die Welt offensteht, dank der Anstrengungen ihrer Eltern und Großeltern. Auch Familie Kiroglu lebt schon seit drei Generationen in Norddeutschland. Tufan Kiroglu kam 1971 als Studierender nach Neumünster.
    Seine vor vielen Jahren verstorbene erste Frau Sevim war schon hier, als Gastarbeiterin in einer Fabrik. Die beiden bekamen zwei Söhne, wurden hier heimisch. Tufan gründete einen der ersten deutsch-türkischen Vereine. Heute ist er Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Neumünster, wo er mit seiner zweiten Frau Nilgün Bildungsprojekte leitet. Für seine Verdienste in der Integrationsarbeit wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Tufans ältester Sohn Bülent ist Beamter in der Justizvollzugsanstalt, in seiner Freizeit geht er angeln und mit seinen Söhnen zum Fußballtraining.
    Ein ganz normales deutsches Leben. Doch für viele seiner Nachbarn und Kollegen werde er wohl immer „der Türke“ bleiben, sagt Bülent. Für seine Söhne ist die Heimat ihrer Großeltern noch weiter weg als für den Vater. Diese Dokumentation aus der Reihe „Lebenswege“ porträtiert beide Familien. Sie taucht in ihre Geschichten ein und begleitet sie in ihrem Alltag. Wie prägt Migration Familien? Und wie haben die Zuwanderer aus der Türkei Norddeutschland verändert? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.03.2021NDRDeutsche Online-PremiereMo 22.02.2021ARD Mediathek

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