4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1 (45 Min.)
    In einer Mischform von Reportage und Dokumentation wird der Geschichte in ihren Geschichten nachgegangen sowie den Akteuren in Vergangenheit und Gegenwart. Der ehemalige Polizist Claus Müller lebt sein Hobby und hat es zum Beruf gemacht: Er handelt mit historischen Fahrzeugteilen und er hat Freude daran mit Gleichgesinnten und seinem Ford A Speedster, Baujahr 1929, an ausgewählten Oldtimer-Veranstaltungen wie dem Rossfeldrennen teilzunehmen. Der Markt für und rund um historische Fahrzeuge ist in den letzten 30 Jahren rasant gewachsen. Jugendlichen in der Schule Freude an Geschichte zu vermitteln, ist nicht ganz so einfach. Um das zu ändern, entwickelt das Team um die Eichstätter Geschichtsdidaktikerin Prof. Dr. Waltraud Schreiber ein digitales Schulbuch und Unterrichtsformen, die die Schüler jenseits des reinen Faktenwissens befähigen sollen, kompetent und eigenständig mit Geschichte umzugehen.
    Besucher für das zukünftige Museum der bayerischen Geschichte zu gewinnen, das versuchen Andreas Scherrer und Dr. Rainhard Riepertinger. Dazu brauchen sie jedoch erst einmal Exponate, die sie in dem geplanten Museum in Regensburg ausstellen können. Aufrufe an die Bevölkerung, zu Hause nach historischen Schätzen zu fahnden, waren sehr erfolgreich. Erinnerungen nicht einfach wegzuwischen, daran ist dem Geschichtsforum Pullach e. V. gelegen.
    Dort ist seit 70 Jahren der Bundesnachrichtendienst ansässig. 1937 als Wohnsiedlung für die leitenden Funktionäre der NSDAP um Martin Bormann erbaut, dienen das Gelände und seine Gebäude bis heute dem BND als Zentrale. Bald aber zieht der Dienst nach Berlin. Was passiert dann mit diesem „Filetstück in Bestlage“? Um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und eine qualifizierte Diskussion zu ermöglichen, hat das Geschichtsforum mit den Historikerinnen Dr. Susanne Meinl und Dr. Sonja Neumann eine Ausstellung zur Geschichte des geheimnisvollen Ortes konzipiert. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.01.2014Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    In einer Mischform von Reportage und Dokumentation bietet „Lebendige Geschichte“ die Möglichkeit, Geschichte in ihren Geschichten in der Vergangenheit wie Gegenwart nachzugehen. Dabei erhält man Antworten auf die Frage nach dem Sinn der Geschichte, die so bunt, vielfältig, amüsant, mitunter skurril, ernst, erhellend wie widersprüchlich sind – wie das Leben selbst. „Maren! Bitte abtragen!“ Baron von Pöllnitz’ Stimme klingt schlaff, fast herablassend. Eine Dienstmagd huscht um die Ecke und bringt das Zwiebelmuster-Geschirr in die Küche, beginnt es zu spülen.
    Das Wasser hat sie zuvor in einem Holzeimer geholt. Wie Menschen des 18. Jahrhunderts zu leben, das versuchen das Ehepaar Lang und Maren Wieczorek an diesem Wochenende. Im dritten Teil der „Lebendigen Geschichte“ spielt auch ein Barockgeiger mit seinem Ensemble, der sein Instrument nicht modern, sondern historisch spielt. Eine Tanzmeisterin weist ihren Schülern den Weg zum „barocken Körper“ und mit den Werkzeugen des Krieges – eine für die Frühe Neuzeit elementare Erfahrung – beschäftigt sich ein Büchsenmacher. Er kopiert Waffen des 16. und 17. Jahrhunderts so genau, dass nur noch Fachleute den Unterschied erkennen.
    Schlachtfeldarchäologen hingegen erforschen das, was der Einsatz der Waffen damals angerichtet hat: Sie rekonstruieren die letzten Minuten der namenlosen Soldaten, die auf den Schlachtfeldern des Dreißigjährigen Kriegs geblieben sind. Auf ganz andere Weise wird die Zeit des Dreißigjährigen Krieges in Rothenburg ob der Tauber lebendig: Mit den „Meistertrunk-Festspielen“ gedenkt die Stadt ihrer Verschonung, wenn dies auch nur eine Legende ist, sie schweißt die Rothenburger zusammen, bis heute. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.01.2014Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3 (45 Min.)
    In einer Mischform von Reportage und Dokumentation wird der Geschichte in ihren Geschichten nachgegangen sowie den Akteuren in Vergangenheit und Gegenwart. Die Hobbyhandwerker im Geschichtspark Bärnau hantieren mit altertümlichen Werkzeugen wie Stemmeisen und Bartaxt, Ziehmesser und Handbohrer. Als Bauarbeiter auf Zeit schuften und schwitzen sie hier freiwillig und unentgeltlich, um in der bayerisch-tschechischen Grenzstadt eine ganze mittelalterliche Dorfwelt zu errichten – und das mit den Techniken der damaligen Zeit. „Es sind Zeitfenster in die Vergangenheit“, betont der Archäologe Stefan Wolters, der den Mittelalterbautrupp in Bärnau anleitet.
    Der Wissenschaftler achtet streng darauf, dass in Bärnau nach wissenschaftlichen Kriterien gebaut wird, stets auf der Grundlage von Bodenfunden aus der Region. In einer ganz anderen Technik erprobt sich Richard Dübell: „Ich will das, was ich schreibe, auch spüren“, meint der Schriftsteller historischer Romane und übt mit Tinte und Federkiel karolingische Minuskeln. Auch so will er Roland, einem seiner Helden aus der Zeit Karls des Großen näherkommen.
    Um handfeste sportliche Erkenntnisse geht es den Fechtern der Gruppe Ochs, einem eingetragenen Sportverein historischer Kampfkünste. In einer Münchner Turnhalle erarbeiten die Sportler Schritt für Schritt mit ihrem Trainer Carsten Lorbeer die Fechttechniken früherer Jahrhunderte. Carsten Lorbeer hat eigens einen Kurs für Mediävistik besucht, um mit dem nur schwer verständlichen spätmittelalterlichen Deutsch zurechtzukommen. Es gibt Menschen, die sind von der Vergangenheit begeistert: Und es werden immer mehr, die sich Woche für Woche auf Zeitreise begeben.
    Sie bauen Häuser wie vor über tausend Jahren, mit den gleichen Materialien und Werkzeugen. Sie finden mit Nachbauten von Waffen oder Werkzeugen viel über deren Eigenschaften, Funktion und praktischen Gebrauch heraus. Das hilft mitunter denen, die sich beruflich und wissenschaftlich mit der Vergangenheit beschäftigen. Bei allen Fragen danach, wie es denn damals gewesen ist, darf für viele der Spaß und der Nervenkitzel nicht zu kurz kommen, wenn sie sich in eine andere Zeit versetzen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.02.2014Bayerisches Fernsehen
  • Folge 4 (45 Min.)
    In einer Mischform von Reportage und Dokumentation wird der Geschichte in ihren Geschichten nachgegangen sowie den Akteuren im gestern wie im heute. „Eigentlich bräuchten wir acht Maultiere, die unser ganzes Gepäck tragen. Aber die haben wir nicht und so müssen wir unsere Schilde halt selber tragen.“ Die Erschöpfung ist dem 17-jährigen Stefan Lorenz ins Gesicht geschrieben. Dabei hat er da erst einen von sieben Marschtagen als römischer Soldat des 3. Jahrhunderts hinter sich. Wie war das damals vor 1.800 Jahren, als Kaiser Caracalla mit seinem Heer gegen die Alemannen zog? Wie fühlt es sich an, als römischer Soldat Tag für Tag schwer bepackt zu marschieren? Der Vergangenheit möglichst nahe kommen – das ist das Ziel der Reenactment-Gruppe.
    Eine Woche, 160 Kilometer in selbst genagelten Lederschuhen. Deutlich bequemer haben es da Simon Akbari und sein Team. Die Berliner Studenten der Games Academy arbeiten seit einem halben Jahr an einem neuen Computerspiel. Die Römischen Bürgerkriege dienen als historisches Vorbild. Durch geschickte Strategie, kluges Verwalten der Ressourcen und natürlich taktisch ausgeklügelte Militäroperationen sollen die Mitspieler bezwungen werden.
    Bei der intensiven Arbeit am neuen Spiel stand für die Game-Designer vor allem eines im Vordergrund: die sogenannte „suspension of disbelieve“. Denn, „je authentischer ein Spiel gestaltet ist, desto tiefer steigt der Spieler in das Spiel ein. Historisch genaue Darstellungen sind hier extrem wichtig“, so Simon Akbari. Es gibt Menschen, die sind von der Vergangenheit begeistert: Und es werden immer mehr, die sich Woche für Woche auf Zeitreise begeben.
    Sie bauen Häuser wie vor über tausend Jahren, mit den gleichen Materialien und Werkzeugen. Sie finden mit Nachbauten von Waffen oder Werkzeugen viel über deren Eigenschaften, Funktion und praktischen Gebrauch heraus. Das hilft mitunter denen, die sich beruflich und wissenschaftlich mit der Vergangenheit beschäftigen. Bei allen Fragen danach, wie es denn damals gewesen ist, darf für viele der Spaß und der Nervenkitzel nicht zu kurz kommen, wenn sie sich in eine andere Zeit versetzen.
    Es sind dann nicht nur farbenfrohe und erlebnisreiche Reisen in die Vergangenheit, sondern es ist immer auch eine Reise zu sich selbst. Vieles, was man über die Antike weiß, weiß man dank der schriftlichen Überlieferungen von Chronisten und Zeitzeugen. Doch genau hier liegt auch das Problem: Viele Schriftstücke, die damals auf Papyrus angefertigt wurden, sind längst verrottet. Nicht so aber in Herkulaneum. Der Vesuv begrub einst die Stadt am Golf von Neapel unter einer 30 Meter hohen Lavaschicht.
    An der Universität Würzburg arbeiten Papyrologen wie Dr. Holger Essler an den verkohlten Schriftrollen aus Herkulaneum. Und tatsächlich: Fast 2.000 Jahre später entdecken die Wissenschaftler verloren geglaubte Texte wieder. Zeugnisse, die ein Zeitfenster in der Geschichte öffnen. „Dadurch können wir jetzt mehr verstehen, wie sich manche Philosophien entwickelt haben. Warum zum Beispiel Cicero so argumentiert, wie er argumentiert. Oder warum Vergil so dichtet, wie er dichtet“, zeigt sich Professor Michael Erler begeistert. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.02.2014Bayerisches Fernsehen

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