Kongo

Der Kongo ist der wasserreichste Fluss Afrikas. Er durchzieht eine riesige Beckenlandschaft, die ebenfalls Kongo heißt und den noch größten zusammenhängenden Urwald Afrikas beherbergt. Einst galt dieser undurchdringlich erscheinende Dschungel als „Grab des weißen Mannes“, denn man glaubte ihn voll tödlicher Krankheiten, Bestien und wilder Kannibalen. Malaria und heute das Ebola-Virus wüten in dieser Region.
Der über mehrere Jahre entstandene dreiteilige Film der BBC führt in diese grüne Hölle und fördert dabei Wundersames zutage. Eine winzige Quelle, von Fröschen bewacht, lässt das große Wasser des Kongo entstehen. In Afrika sagt man, der Kongo sei der Fluss, der alle anderen Flüsse schlucke. Wild und unberührbar erscheinen die Landschaften an seinen Ufern. Fische „laufen“ durch den Wald, wenn sie nach Wasser suchen. Gorillas stapfen durchs Wasser und die

scheuen Litschi-Moorantilopen versetzt schon eine plätschernde Welle in Panik. In seinen Anfängen speist der Fluss ein riesiges Sumpfgebiet. Der menschengroße Schuhschnabel fischt nach Beute. Sich im Schlamm einzugraben nutzt den Lungenfischen dann wenig. Hier war es auch, wo David Livingstone auf seiner verbissenen Suche nach der Nilquelle den Tod fand.
Gefährliche Stromschnellen und sprühende Wasserfälle machen den Kongo auf weiten Strecken unschiffbar. Mit den waghalsigsten Methoden holen die Einheimischen trotzdem aus tosenden Strudeln kiloschwere Fische. An traumhafter Küste mündet der mächtige Strom schließlich ins Meer. Dort, wo sich die Wälder bis zum Atlantik erstrecken, stampfen sogar wieder Elefanten über den Sandstrand. Es ist ein Ort, wo sich in der Vergangenheit schreckliche Szenen abspielten, Sklaven- und Elfenbeinverschiffung haben hier ihren Ursprung. (Text: WDR)