Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1
    Am 28. Juni 1969 führte die New Yorker Polizei in der kleinen, unscheinbaren Kneipe „Stonewall Inn“ im Greenwich Village eine Razzia durch. Die Bar in der Christopher Street war ein beliebter illegaler Homosexuellen-, Transgender- und Transvestiten-Treff. Homosexualität war zu jener Zeit noch strafbar, und immer wieder kam es zu brutalen Verhaftungen und Anklagen. Aber an diesem Abend lehnten sich die Besucher des „Stonewall Inn“ auf und boten der Polizei die Stirn. Dieses Ereignis, an das jedes Jahr weltweit mit dem Christopher Street Day erinnert wird, war der Beginn einer Bewegung, die zur Entkriminalisierung der Homosexualität in den Vereinigten Staaten und zahlreichen anderen westlichen Ländern geführt hat.
    Gehören heute bunte CSD-Paraden mit Jahrmarktstimmung zur Vielfalt unserer Städte, so war die schwul-lesbische Szene vor der sexuellen Revolution eine verbotene Subkultur. Stets drohte die Zensur. Dennoch gab es schon zuvor zahlreiche Künstler, die Homosexualität in Form eines verborgenen Subtextes in ihren Werken thematisierten – vollkommen verdrängt von einem kollektiven Unbewussten getreu dem Grundsatz, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.
    Die Dokumentation befasst sich mit der verbotenen Underground-Kultur, mit ihren Andeutungen und Botschaften zwischen den Zeilen. Die Dokumentation zeigt, dass sich bereits bei zahlreichen Hollywood-Filmen aus den 50er und 60er Jahren homosexuelle Lesarten finden, wie beispielsweise in Sandalenfilmen wie „Ben Hur“ oder „Frühstück bei Tiffany“.
    Außerdem stellt die Dokumentation das Werk des Künstlers Tom of Finland vor, dessen Zeichnungen in den renommiertesten Museen der Welt ausgestellt werden. Er gilt als der Erfinder der Figur des Leatherman, einem ganz in Leder gekleideten Mann mit Schnauzbart nach dem Vorbild von Marlon Brando. Und nicht zuletzt erklärt der Film, warum Stars wie Madonna, Lady Gaga, Dalida, Marianne Rosenberg oder Judy Garland viel bewunderte Schwulen-Ikonen und somit Teil der Gay-Bewegung geworden sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.06.2015arte
  • Folge 2
    1970 gehen die amerikanischen Homosexuellen auf die Straßen, um das einjährige Jubiläum der Unruhen der Kneipe „Stonewall Inn“ zu zelebrieren. Nach dem Krieg hatten sich viele Homosexuelle bedeckt gehalten, um der Zensur zu entgehen. Doch mittlerweile hat sich eine selbstbewusste, politisch aktive Homosexuellenkultur etabliert. Die Dokumentation beleuchtet die Jahre nach „Stonewall“ und damit dem „Coming-out“ einer ganzen Bevölkerungsgruppe. Musik, Literatur und Film begleiten diesen homosexuellen Freiheitsdrang.
    Lou Reeds „Walk on the Wild Side“ wird zum weltweiten Hit und David Bowie zersprengt mit seiner Androgynie das männliche Rollenbild. Der Filmemacher Rosa von Praunheim hält die homosexuelle Befreiung in Deutschland fest. Zu Beginn der 80er Jahre veröffentlicht der Autor Ralf König humoristische Comics über den Alltag von Kölner Schwulen. Der Film „Cruising“ mit Al Pacino ist eines der getreusten Abbilder der damaligen New Yorker Schwulen-Szene. Eine Band aus Brixton, Bronski Beet, verkörpert den realistischen Style der Homosexuellen.
    Letztendlich gibt Hollywoods „Philadelphia“ der Krankheit Aids endlich auch im Film ein Gesicht. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts beginnen die Mauern und Hürden zu fallen: Immer mehr Stars beenden das Versteckspiel öffentlich und leben ihre homosexuelle Identität offen aus. Die zweite Folge „Out“ befasst sich mit der Integration der Homosexualität in die Massenkultur und zeigt auf, wie die breite Öffentlichkeit durch die sukzessiven Coming-outs Verständnis für die Situation und den Kampf dieser Bevölkerungsgruppe entwickelt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.07.2015arte

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