Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • 45 Min.
    „Das ist Technik pur“, begeistert sich Alexander Speer von der Dreschgemeinschaft Dühren, „da greifen Zahnräder ineinander, das rauscht und klappert und dreht sich“. Der 35-jährige Familienvater liebt und sammelt Dreschmaschinen. Jedes Jahr veranstaltet seine Dreschgemeinschaft einen historischen Erntetag, und dann werden die alten Schätzchen aus der Scheune geholt und angeworfen. Die kleinste ist seine Lieblingsmaschine, eine Minerva-Handdreschmaschine, 110 Jahre alt. Mehr Aufsehen erregt die Lanz RK aus dem Jahr 1937 – da rauscht und rüttelt es heftig, wenn der Breitdrescher aus Holz mit Getreidegarben gefüttert wird.
    „Giganten im Kornfeld“ zeigt in zwei Teilen die Technikgeschichte von der Sense bis zum riesigen, GPS-gesteuerten modernen Mähdrescher und erzählt, wie sich das Leben der Menschen immer wieder verändert hat. Die Dokumentation schlägt den Bogen von damals bis heute. Die Filmautorin Gabriele Holzner ist in Ost- und Westdeutschland unterwegs in Betrieben und auf Bauernhöfen, hat in den Archiven einige Schätze gefunden und ist bei Erntetagen in die alte Zeit eingetaucht. Noch vor gut hundert Jahren war alles Handarbeit: Ganze Kolonnen von Erntearbeitern waren erst wochenlang mit Mähen, Garbenbinden und Einfahren beschäftigt und dann den ganzen Winter über mit dem Dreschen.
    Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts mähten hierzulande seltsam anmutende Maschinen mit Flügeln und Haspeln die Kornfelder: die „Flügler“, „Selbstableger“ und „Mähbinder“. Ab September wurde es auf den Höfen laut und staubig: Ein riesiges klapperndes Monster von Dreschmaschine kam auf den Hof gefahren. Schinderhannes wurden die Dreschmaschinen genannt, wegen der schweren Arbeit für die Maschinenhelfer. Die Sendereihe lässt eine faszinierende Entwicklung lebendig werden. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.01.2010hr-Fernsehen
  • 45 Min.
    „Das ist mein Goldstück“, erzählt mit leuchtenden Augen Franz Ketelaars aus Viernheim, und er meint damit nicht etwa seine Frau, sondern seinen leuchtend gelben Lanz-Mähdrescher 18 S, Baujahr 1957. Dann führt er seinen Oldtimer voller Begeisterung vor. Stolze Leistung des „Goldstücks“: 18 Doppelzentner in der Stunde. Leuchtende Augen bekommt auch der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Pfiffelbach in Thüringen, Lars Fliege, wenn er vom „Spielzeug für große Jungs“ schwärmt. Der Chef über achtzig Mitarbeiter und 5.000 Hektar Land lässt sich nicht lange bitten und steigt in seinen 500-PS-Giganten Lexion 580. Modernster Maschinenpark, ausgefeilte Logistik und täglich 2.000 Tonnen Getreide in einem Arbeitsgang geerntet und gedroschen – so sieht landwirtschaftlicher Alltag heute immer öfter aus.
    „Giganten im Kornfeld“ zeigt in zwei Teilen die Technikgeschichte von der Sense bis zum riesigen, GPS-gesteuerten modernen Mähdrescher und erzählt, wie sich das Leben der Menschen immer wieder verändert hat.
    Die Dokumentation schlägt den Bogen von damals bis heute. Ob auf dem historischen Erntetag im südhessischen Bürstadt, im badischen Dühren oder auf der Staatsdomäne Baiersröderhof – überall zeigen begeisterte Fans alter Landmaschinen die Getreideernte von anno dazumal, holen ihre Oldtimer aus den Schuppen und erzählen, wie das war, als der erste Mähdrescher ins Dorf kam, oder welches der begehrteste Job an der Dreschmaschine war. Die Filmautorin Gabriele Holzner ist in Ost- und Westdeutschland unterwegs in Betrieben und auf Bauernhöfen, hat in den Archiven einige Schätze gefunden, die neben dem gönnerhaften Gutsbesitzer auch die volkseigenen Triumphe der DDR-Zeit, Werbefilme westdeutscher Errungenschaften und die jüngsten internationalen Entwicklungen berücksichtigen.
    Noch vor gut hundert Jahren war in Deutschland alles Handarbeit, die ersten selbst fahrenden Mähdrescher gab es hier erst Anfang der fünfziger Jahre. In den USA dagegen wurde schon im 19. Jahrhundert eine seltsame Maschine entwickelt, die mähen, dreschen und reinigen konnte und von vierzig Pferden gezogen wurde.
    Die riesigen Ländereien jenseits des Atlantiks forderten früh große Maschinen, um dem wachsenden Getreidebedarf Herr werden zu können. Hierzulande entwickelten Fahr, Lanz und Claas Mähdrescher für den hiesigen Bedarf – mal kleinere, mal größere Exemplare. Heute ziehen die Giganten einsam oder als Mähdrescherballett durchs Kornfeld, und der Fahrer bedient mit sauberen Händen das Computer-Menü und den Joystick – eine faszinierende Entwicklung, die die hr-Produktion lebendig werden lässt. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.01.2010hr-Fernsehen

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