2022/2023, Folge 151–168

  • Folge 151
    Die Inflation hat Deutschland fest im Griff. Die Aussicht, dass die Preise weiter steigen können, macht vielen Menschen Angst. Ob sie berechtigt ist und was jetzt zu tun ist, darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist! Aus Magdeburg“ am 29. August 2022. [ …]
    Höhere Preise für Lebensmittel und Kraftstoffe, für Strom, die Gasumlage, höhere Krankenkassenbeiträge – vielen graust es vor den kommenden Monaten. Im Juli lag die Inflation in Deutschland bei 7,5 Prozent. Lebensmittel hatten sich im Vergleich zum Vorjahr um 14,8 Prozent verteuert, Energie sogar um 35,7 Prozent. Nicht nur Rentner, Studentinnen und Hartz IV-Empfänger wissen nicht mehr, wie sie über die Runden kommen sollen, auch Normalverdiener sind auf einmal von Armut bedroht. Die Armutsquote liegt in Deutschland derzeit bei 15,9 Prozent. Bei den Tafeln steigt die Zahl der Kundinnen und Kunden, dabei sinkt die Menge der Lebensmittelspenden und auch dort wird das Geld angesichts steigender Kosten knapp.
    Manch einer bangt um seinen Job, weil er von viel Energie abhängt. Die Maßnahmen der Politik zum Gegensteuern sind in den Augen vieler ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Inflations-Ausgleichsgesetz sei nicht gerecht, lautet vielfach die Kritik. Viele Maßnahmen, wie aktuell die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas, würden nicht gezielt, sondern mit der Gießkanne eingesetzt. Andere Instrumente – wie das Neun-Euro-Ticket und der Tankrabatt – laufen zum Monatsende bereits wieder aus. Was dann kommt, wie die Frage, wohin die Preise noch klettern, verunsichert die Menschen und macht vielen Angst.
    Inzwischen formieren sich die ersten öffentlichen Proteste. Während etliche Bürgerinnen und Bürger wohl allenfalls auf etwas Luxus verzichten müssten, geht es für andere um die Existenz. Und mancher, so schreiben es Handwerker aus Sachsen-Anhalt in einem offenen Brief an die Bundesregierung, fürchtet, seinen „schwer erarbeiteten Lebensstandard“ zu verlieren. Welche dieser Sorgen sind berechtigt? Welche möglicherweise übertrieben? Zu wieviel Verzicht sind wir bereit? Und wie kann die Politik wirkungsvoll die Menschen entlasten, die wirklich bedürftig sind?
    Über diese und andere Fragen diskutieren Anja Heyde und Stefan Bernschein mit Bürgern und Experten, u. a.:
    • Petra Sitte (DIE LINKE), Mitglied des Bundestages aus Halle (Saale),
    • Andreas Audretsch, stellvertretender Fraktionschef B90/​Die Grünen im Bundestag,
    • Hermann Josef Tenhagen, Finanz-Experte,
    • Karl Krökel, Innungsmeister im Handwerk aus Dessau,
    • Birgit Schotte, Rentnerin und Mitglied der #mdrfragt-Gemeinschaft,
    • Marcel Felgner, alleinerziehender Vater aus Eisleben,
    • Sven Henning, Geschäftsführer Tafel Eisleben sowie
    • Helge Sommerwerk, Bäckermeister und Konditor aus Mücheln. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.08.2022MDR
  • Folge 152
    Im Sommer 2022 brannten Wald und Waldböden hektarweise in Sachsen und anderen Teilen Mitteldeutschland. Hunderte Menschen waren mit Löschwagen, Schläuchen, Hacken und Hubschraubern im Einsatz. Besonders schwierig gestalteten sich die Löscharbeiten in der Sächsischen Schweiz. Im beliebtesten Nationalpark des Ostens wurde das zum Verhängnis, was ihn so ausmacht: Der Wald ist relativ naturbelassen – Totholz bietet seltenen Insekten Lebensraum – aber es kann auch als Brandbeschleuniger wirken und den Einsatzkräften den Weg versperren. Tun wir in Deutschland genug bei Aufklärung, Prävention und Warnsystemen? Ein Zigarettenstummel ist schnell weggeschnipst, die aktuellen Waldbrandstufen kennen wohl die wenigsten.
    Wie kann hier das Bewusstsein geschärft werden? Und auf welchem Stand ist unsere Feuerwehren? Sollte die Bekämpfung eines Waldbrandes bundesweit in die Ausbildung? Bisher werden Feuerwehrleute schwerpunktmäßig auf Brände in Gebäuden ausgebildet. Auch sind Rufe nach einer anderen Ausrüstung laut geworden. Mobile Wassertanks, Bodenbearbeitungsgeräte, Hubschrauber u.v.m. sind im Gespräch. Doch was davon ist wirklich sinnvoll?
    Andreas F. Rook diskutiert bei „Fakt ist! Aus Dresden“ unter anderem mit:
    * Wolfram Günther (Bündnis 90/​Grüne), Umweltminister Sachsen (Staatsminister für Energie, Klima, Umwelt und Landwirtschaft)
    * Hanka Owsian, Bürgerinitiative Hohnstein
    * Thilo Heinken, Botaniker Uni Potsdam
    * Julia Richardt, Feuerwehrfrau bei „at-fire“
    * Niklas Röder, Feuerwehrmann aus Graupa (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.09.2022MDR
  • Folge 153
    Welche Entscheidungsspielräume hat eine Kommune beim Energiesparen? Was wiegt schwerer, die Aufrechterhaltung des Sportbetriebs oder die Energiesparvorgabe? Wer rettet Stadtwerke, die zu hohe Außenstände haben? Auf wieviel Daseinsvorsorge haben Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht? Diese und andere Fragen werden bei „Fakt ist!“ aus Erfurt diskutiert [ …].
    Die Moderatoren Andreas Menzel und Lars Sänger begrüßen folgende Podiumsgäste:
    Heike Taubert, SPD, Thüringische Finanzministerin
    Michael Brychcy, CDU, Präsident des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen
    Julian Vonarb, Oberbürgermeister von Gera
    Im Publikum, das sich an der Diskussion beteiligt, sind betroffene Bürgerinnen und Bürger, Trainerinnen und Sportler, aber auch Vertreterinnen und Vertreter vom Bund der Steuerzahler und der Polizeigewerkschaft sowie Erfurts Stadtwerke-Chef Peter Zaiß. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.09.2022MDR
  • Folge 154
    Supermärkte und Bäckereien verkürzen ihre Öffnungszeiten, weil das Personal fehlt. Busse fallen aus, weil es nicht genügend Fahrer gibt. Bäder bleiben geschlossen, weil es zu wenige Schwimmmeister gibt. Was früher ein Problem der Chefs war, bekommen inzwischen die Verbraucher zu spüren: Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus. Fast zwei Millionen Stellen sind unbesetzt – ein Rekord. Wie lässt sich diese Entwicklung noch aufhalten? Mit flexiblen Arbeitszeiten oder einer 4-Tage-Woche, sagen die Optimisten. Doch in welchen Unternehmen ist das umsetzbar? Und lässt sich das finanzieren? Die Bundesregierung sieht eine Lösung in mehr Zuwanderung. Zugleich klagen Unternehmen über hohe bürokratische Hürden, wenn sie ausländische Fachkräfte anwerben und beschäftigen wollen. Und bei der Anerkennung von Abschlüssen hinkt Deutschland hinterher – selbst bei Ärztinnen und Lehrern, die hierzulande dringend gebraucht werden.
    „Wer macht künftig unsere Arbeit?“ – darüber diskutieren am Montagabend bei „Fakt ist! Aus Dresden“ u.a.:
    Jörg Dittrich, Dachdeckermeister und Präsident Handwerkskammer Dresden,
    Steffi Burkhardt, Psychologin und Publizistin,
    Martin Dulig (SPD), Wirtschaftsminister Sachsen,
    Silke Übelmesser, VWL-Professorin Uni Jena (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.09.2022MDR
  • Folge 155
    Wird es nachfolgenden Generationen zukünftig nicht mehr besser gehen als ihren Eltern, muss Wohlstand in Zeiten von Klima-, Corona-, Inflations- und Energiekrise neu definiert werden? Wie gelingt eine sinnvolle Balance zwischen individuellem Wohlstand und gesellschaftlichem Gemeinwohl? Welche Hilfen muss der Staat seinen Bürgern gewähren – und welche Kosten müssen Bürger selber tragen? Unser Thema bei „Fakt ist! Aus Erfurt“. „Die meisten Menschen erwarten von der Politik, dass ihr aktueller Lebensstandard erhalten bleibt“, weiß die Thüringer SPD-Bundestagsabgeordnete Tina Rudolph aus vielen Bürgergesprächen.
    Doch sie sieht das Wohlstandsversprechen nicht mehr zu halten. „Klar wird der Wohlstand in der nächsten Zeit einen Knick bekommen“, sagt auch die Erfurter CDU-Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann. Aktuell bräuchten wir deshalb die Solidarität der gesamten Gesellschaft. Mit neuen Staats-Schulden lasse sich der Wohlstand jedoch nicht sichern, weil damit die folgenden Generationen unnötige Lasten tragen müssten. Diese Gefahr sieht der 23-jährige Podcaster und Buchautor Ole Nymoen längst nicht so. Zudem fragt er, ob wirklich jeder ein Einfamilienhaus oder ein eigenes Auto braucht.
    Auch die Sozialethikerin Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer plädiert für eine neue Definition von Wohlstand. Sie fordert eine ehrliche Antwort auf die Frage, was jeder selber finanzieren kann. Wird es nachfolgenden Generationen zukünftig nicht mehr besser gehen als ihren Eltern? Muss Wohlstand in Zeiten von Klima-, Corona-, Inflations- und Energiekrise neu definiert werden? Wie gelingt eine sinnvolle Balance zwischen individuellem Wohlstand und gesellschaftlichem Gemeinwohl? Welche Hilfen muss der Staat seinen Bürgern gewähren?
    Diese und andere Fragen diskutieren Dr. Andreas Menzel und Lars Sänger mit:
    Antje Tillmann, CDU-Bundestagsabgeordnete /​ Tina Rudolph, SPD-Bundestagsabgeordnete /​ Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Sozialethikerin /​ Ole Nymoen, Podcaster und Autor. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.09.2022MDR
    Aus Erfurt
  • Folge 156
    Deutschland zählt zu den trinkfreudigsten Ländern der Welt: Seit Jahrtausenden wird Wein angebaut und Bier gebraut. 16 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen konsumieren jedoch Woche für Woche gesundheitlich riskante Mengen Alkohol. Der Grat zwischen Genuss und Sucht: Wie loten wir ihn aus? Und setzt die Politik ausreichende Rahmenbedingungen? Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist! Aus Magdeburg“. Alkohol ist ein krasses Gift – aber gesellschaftsfähig. Feierabendbier, Willkommenssekt oder der kleine Verdauungsschnaps: 2021 tranken mehr als zwei Drittel der Erwachsenen und rund ein Drittel der Jugendlichen in den letzten 30 Tagen Alkohol – das besagt der neue Alkoholatlas.
    Wer älter als 15 ist, konsumiert statistisch gesehen jährlich 10,6 Liter an reinem Alkohol. Damit liegt Deutschland knapp über dem durchschnittlichen EU-Alkoholkonsum von rund 10 Litern. Über 40.000 Menschen sterben in Deutschland Berechnungen zufolge jedes Jahr vorzeitig an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Zuviel Schnaps, Bier oder Wein gelten als Mit-Auslöser vieler Krankheiten, beispielsweise von Krebs oder Diabetes, von Schädigungen des Nervensystems oder im Herz-Kreislauf-Bereich.
    Die direkten und indirekten Kosten gehen in die Milliarden. Gleichzeitig lassen sich Wein und Bier nicht von unserer mitteleuropäischen Kultur trennen: Bierbrauen und die Weinkultur gelten mittlerweile als immaterielles Kulturerbe und jährlich erinnert der „Tag des Bieres“ am 23. April an die Geburt des deutschen Reinheitsgebotes im Jahr 1516. Weinanbau prägt Regionen wie das Unstrut-Tal oder die Mosel, zieht Touristen an und schafft Arbeitsplätze.
    Das erste Bier, der erste Wein: Alkohol gehört zum Erwachsenwerden dazu wie Autofahren und Heiraten, meinen manche. Ein dramatisches Gift, dessen Verkauf eingeschränkt werden sollte, warnen andere. Welchen Platz hat der Alkohol in unserer Gesellschaft? Brauchen wir einen Neuanfang in der Drogenpolitik? Wie gehen wir als Gemeinschaft und als Einzelne mit Menschen um, die ein Alkoholproblem haben?
    Über diese und andere Fragen diskutieren Anja Heyde und Stefan Bernschein mit Bürgern und Experten. Unter anderem dabei sind:
    • Burkhard Blienert (SPD), Beauftragter für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung
    • Kristine Lütke (FDP), sucht- und drogenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion
    • Mia Gatow, Autorin und Podcasterin (sodaklub.com)
    • Dr. med. Sven Speerforck, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig
    • Christian Eckart, Brauerei Eckart in Lindhorst (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.10.2022MDR
    Aus Magdeburg
  • Folge 157
    Haben die Menschen aktuell mehr Ängste als früher? Weshalb sind sie besonders besorgt? Wie äußern sich die Ängste der Bevölkerung? Welche Erwartungen haben Bürgerinnen und Bürger an die Politik? Diese und andere Fragen werden bei „Fakt ist! Aus Erfurt“ diskutiert. Andreas Menzel und Lars Sänger moderieren die Sendung, bei der das Live-Publikum wesentlichen Anteil am Gesprächsverlauf hat und sich mit Meinungen, Standpunkten, Erfahrungen und Fragen einbringt.
    Im Podium stellen sich der Diskussion folgende Gäste:
    • Dr. Juliane Stückrad, Ethnologin, Uni Jena
    • Prof. Hans Vorländer, Politikwissenschaftler, TU Dresden
    • Bernhard Herrmann, MdB, Bündnis90 /​ Die Grünen
    „Aus Befragungen wissen wir, dass die gefühlte Stimmung in der Gesellschaft schlechter ist als die absolute Lage“, sagt der Politikwissenschaftler Hans Vorländer. Ob das so bleibt, wenn sich die Krisen jetzt häufen, sei jedoch schwer einzuschätzen. Aus Sicht der Ethnologin Juliane Stückrad fühlen sich vor allem viele Ostdeutsche von den ganzen Umbrüchen erschöpft und haben Angst vor weiteren tiefgreifenden Veränderungen. „Wer spürt, dass er etwas beeinflussen kann, hat weniger Angst“, sagt der GRÜNE-Bundestagsabgeordnete Bernhard Herrmann aus Chemnitz. Politikerinnen und Politiker müssen deshalb Rahmenbedingungen schaffen, damit die Menschen selbst aktiv werden können. Herrmann ist der Überzeugung, dass sich nichts ändert, wenn Ängste und Wut nur auf der Straße rausgebrüllt werden. Er setzt auf ein konstruktives Miteinander von Bürgern und Politik auf Augenhöhe. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.10.2022MDR
  • Folge 158
    Van Goghs berühmte „Sonnenblumen“ – übergossen mit Tomatensuppe. Dieser Coup von Klimaaktivistinnen in der Londoner Nationalgalerie war der bislang jüngste Akt einer ganzen Reihe von Protestaktionen in weltbekannten Museen und Kunstsammlungen. Zuvor hatte es schon ein Rubens-Gemälde in München getroffen, die „Mona Lisa“ im Pariser Louvre und auch die „Sixtinische Madonna“ in den Dresdner Kunstsammlungen. Meist klebten sich die Aktivisten medienwirksam an den Bilderrahmen fest, wie zuvor schon auf Straßen und an Kreuzungen. Für eine Sache, die keinen Aufschub zulasse: Die Rettung des Klimas. Doch was erreichen sie mit ihren provokanten Aktionen? Vielfach war die Empörung größer als die Zustimmung. Werden hier Grenzen des Zulässigen überschritten? Oder zeigt Protest erst dann Wirkung, wenn er wehtut? „Van Gogh mit Tomatensuppe. Wie weit darf Protest gehen?“ – (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.10.2022MDR
  • Folge 159
    Dieser Winter droht für viele Krankenhäuser Deutschlands sehr schwierig zu werden. Alles ist teurer geworden: Strom, medizinische Produkte, auch die Nahrungsmittel für die stationären Patienten. Mit acht Milliarden Euro will die Bundesregierung den Krankenhäusern nun helfen, auch von der geplanten Strom- und Gaspreisbremse sollen sie geschützt werden. Doch etwa 60 Prozent der Kliniken in ganz Deutschland haben wohl bereits Verluste gemacht. Ihr Problem: Sie können steigende Kosten bislang nicht so einfach an die Patienten weitergeben. Es drohen Insolvenzen. Die Lage sei extrem prekär, warnt die Krankenhausgesellschaft.
    Hinzu kommt die angespannte Personalsituation auf vielen Stationen: Hier mangelt es an Pflegekräften. Das verbliebene Personal arbeitet oft bis an ihre Belastungsgrenzen. Und Dokumentationspflichten fressen wertvolle Zeit, die bei der Krankenbetreuung fehlt. Der Fehler liege im System, meinen viele Expertinnen und Experten – und zielen damit vor allem auf das 2003 eingeführte System der Fallpauschalen ab. Es zwinge Kliniken dazu, Umsätze zu generieren: zu Lasten der Patienten, des Personals und vermeintlich unwirtschaftlicher Behandlungen.
    Das System mache vor allem kleineren Kliniken zu schaffen, sagen Ärztliche Direktoren. Häusern, wie etwa in Havelberg in Sachsen-Anhalt. Hier wurde das Krankenhaus in ein Pflegeheim umgewandelt, trotz vieler Proteste der Einwohner. Profit und Patientenwohl gehen nicht gemeinsam, so die Überzeugung auch vieler Bürger. Die Politik hat die Herausforderungen erkannt: Das Bundesgesundheitsministerium plant eine Krankenhausreform. Wo müsste die Reform ansetzen? Wie krank sind unsere Krankenhäuser – und woran leiden sie am meisten? Wie kann die Versorgung für Patienten verbessert werden?
    Über diese und andere Fragen diskutieren Anja Heyde und Stefan Bernschein mit Bürgerinnen und Bürger sowie mit diesen Gästen:
    * Prof. Dr. Wolfgang Schütte, Ärztlicher Direktor am Martha-Maria Krankenhaus Halle und Vorsitzender der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.
    * Tina Rudolph, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Thüringen und Mitglied im Gesundheitsausschuss
    * Sepp Müller, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt und stellv. Mitglied im Gesundheitsausschuss
    * Dr. med. Arndt Dohmen vom Bündnis „Krankenhaus statt Fabrik“ (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.11.2022MDR
  • Folge 160
    Deutsche TV-PremiereMo 14.11.2022MDR
  • Folge 161
    Die Regierung will Hartz IV nach 20 Jahren durch das „Bürgergeld“ ablösen. Gut 50 Euro mehr im Portmonee und weniger Sanktionen – so lautet das Versprechen. Doch im Bundesrat ist das Vorhaben vorerst gescheitert. Die Fronten sind verhärtet: Für die einen ist das Bürgergeld die größte Sozialreform. Andere geißeln es als Geschenk für Faule. Arbeiten würde sich dann nicht mehr lohnen, der Abstand zu Niedriglohnjobs wäre zu klein. Ist diese Kritik berechtigt? Würde das Bürgergeld tatsächlich Menschen davon abhalten, sich Arbeit zu suchen? Welche Konsequenzen hätte das Bürgergeld für die Unternehmen, die händeringend nach Arbeitskräften suchen? Und warum wird Steuergeld ausgegeben, während private Vermögen geschont werden?
    Darüber diskutiert Moderator Andreas F. Rook u.a. mit folgenden Gästen:
    * Rasha Nasr (SPD); Sozialpolitikerin und Bundestagsabgeordnete
    * Jana Schimke (CDU); Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Mittelstandsunion
    * Helena Steinhaus; kämpft mit „Sanktionsfrei e.V.“ für menschenwürdige Grundsicherung
    * Prof. Ronnie Schöb; Finanzwissenschaftler FU Berlin und Autor „Der starke Sozialstaat. Weniger ist mehr“ (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.11.2022MDR
  • Folge 162
    Die ersten Bundesländer schaffen die Isolationspflicht für Covid-Infizierte ab, andere Lockerungen könnten folgen. Ob das vertretbar oder leichtsinnig ist, darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist! Aus Magdeburg“. [ …]
    Vier Bundesländer machen den Anfang. Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein schaffen die Isolationspflicht für Corona-Infizierte ab. Sie müssen sich nicht mehr zu Hause isolieren, sondern dürfen sich – für die Dauer der Infektion mit Maske – frei bewegen. Das betrifft fast die Hälfte aller Deutschen. In Schleswig-Holstein steht überdies sogar die Maskenpflicht für Busse und Bahnen zur Disposition. Gegner halten solche Lockerungen für verfrüht. Bundesgesundheitsminister Lauterbach etwa warnt vor einer „Winterwelle“ von Corona-Infektionen. Andere sorgen sich um eine erneute Überlastung der Krankenhäuser oder die Gefährdung von besonders vulnerablen Gruppen in der Bevölkerung.
    Auch Befürchtungen vor einem neuen „Flickenteppich“ von Regelungen werden laut. Der Vorstoß der Länder hat eine Debatte angestoßen. Viele Befürworter halten die Abschaffung nicht nur für vertretbar, sie halten sie für geboten. Es sei höchste Zeit, auf Vernunft und Eigenverantwortung der Menschen zu setzen und ihnen nicht länger Vorschriften zu machen. Sie verweisen auf gute Impfstoffe und Medikamente für den Krankheitsfall und sprechen von einer Basisimmunität, die in der Bevölkerung längst erreicht sei. Gegner indes mahnen weiterhin zur Vorsicht. Brauchen wir noch die Isolations- und die Maskenpflicht? Soll sich künftig nur noch schützen, wer Bedarf hat? Und hat die Politik den Menschen zu lange zu viel zugemutet?
    Über diese und andere Fragen diskutieren Anja Heyde und Stefan Bernschein u.a. mit folgenden Gästen:
    • Prof. Dr. Alexander Kekulé, Virologe,
    • Dr. Paula Piechotta, Ärztin und Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90 /​ Die Grünen aus Leipzig,
    • Martin Machowecz, Journalist DIE ZEIT, sowie
    • Dr. Torsten Kudela vom Hausärzteverband Sachsen-Anhalt.
    Bürgerreporter Stefan Bernschein trifft sich mit Menschen, die möglichen Lockerungen der Corona-Regeln kritisch gegenüberstehen und begrüßt Gäste im Publikum, die sich an der Diskussion beteiligen (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.11.2022MDR
  • Folge 163
    Ist unsere Demokratie in Gefahr oder ist vieles, was vor allem in den sozialen Medien hochkocht, nur ein Sturm im Wasserglas? Publikum und Fachleute diskutieren die aktuelle Debatten-Kultur bei „Fakt ist! Aus Erfurt“ [ …].
    Darf man heute nicht mehr alles sagen, was man denkt? Haben die Menschen verlernt, miteinander zu diskutieren? Welche Rolle spielen Politiker und Medien in dieser Entwicklung? Diese und andere Fragen werden in der Sendung diskutiert, die Andreas Menzel und Lars Sänger moderieren. Das Live-Publikum im Studio hat wesentlichen Anteil am Gesprächsverlauf und bringt sich mit Meinungen, Standpunkten, Erfahrungen und Fragen ein.
    Im Podium stellen sich der Diskussion folgende Gäste:
    Dr. Veronika Karnowski, Kommunikationsforscherin, Universität Erfurt
    Madeleine Henfling, Bündnis 90/​Die Grünen, thüringische Landtagsabgeordnete
    Andreas Bühl, CDU, thüringischer Landtagsabgeordnete
    Birand Bingül, Journalist und Autor
    „Streit ist in einer Demokratie unerlässlich. Schwierig wird es, wenn wir uns nicht mehr auf Fakten einigen können“, erklärt Madeleine Henfling. Die Abgeordnete von Bündnis90/​Die Grünen ist gleichzeitig Vizepräsidentin im Thüringer Landtag. Sie beklagt, dass CDU und FDP versuchen würden eine „Kulturkampf-Debatte“ insbesondere gegen Grüne und Linke vom Zaun brechen, was in letzter Konsequenz demokratiegefährdend wirke. Andreas Bühl, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, wiederum beklagt, dass die Kollegen von Rot-Rot-Grün immer dann die „sozialistischen Kampfbegriffe“ auspacken, wenn andere im Parlament nicht ihrer Meinung sind. Auch der Journalist und Buchautor Birand Bingül zeichnet ein düsteres Bild von der Debattenkultur in Deutschland.
    Er befürchtet gar amerikanische Verhältnisse, da es insbesondere der AfD immer wieder gelänge zu polarisieren und konstruktive Debatten in der Gesellschaft zu verhindern. Zu mehr Gelassenheit hingegen ruft die Kommunikationsforscherin Dr. Veronika Karnowski auf. „So polarisiert und überspitzt, wie es in sozialen Medien wie Twitter aussieht, sind die meisten gesellschaftlichen Debatten gar nicht“, lautet ihr Fazit. Auch schon vor 50 Jahren sei ähnlich diskutiert worden, nur habe sich heute die Reichweite und damit die Aufmerksamkeit verändert – dank der sozialen Medien. Vieles seien jedoch nur „Stürme im Wasserglas“. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.12.2022MDR
  • Folge 164
    Über dieses Thema diskutiert Moderator Andreas F. Rook bei „Fakt ist!“ aus Dresden am Montagabend, 12.12.2022, mit seinen Gästen: [ …]
    Wer in einem Pflegeheim lebt, der muss einen Teil der Kosten selbst zahlen. So ist es gesetzlich geregelt. Doch dieser Eigenanteil steigt derart rasant, dass immer mehr Pflegeheimbewohner und -Bewohnerinnen zum Sozialfall werden und die „Hilfe zur Pflege“ beantragen müssen. Die Kostensteigerungen bei Lebensmitteln und Energie machen natürlich auch vor Pflegeheimen nicht Halt. Erschwerend kommt hinzu, dass Pflegekräfte seit diesem Jahr mehr Geld erhalten. Niemand würde ihnen das streitig machen. Doch die gute Absicht hat nun böse Folgen: Denn nicht die Pflegekassen zahlen dafür, sondern die Heimbewohner und ihre Angehörigen. In nur einem Jahr ist der Eigenanteil durchschnittlich um 21 Prozent gestiegen – in Sachsen sogar um 37 Prozent.
    Und die nächsten Erhöhungen stehen schon ins Haus. Zwar hatte die frühere schwarz-rote Bundesregierung 2021 noch eine „Pflegereform“ beschlossen, und der zuständige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn versprach in die Kameras, Heimbewohner und ihre Angehörigen würden entlastet. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Maßnahmen wirken kaum. Wie kann Pflege so finanziert werden, dass alte Menschen nicht zum Sozialfall werden? Brauchen wir eine Pflegevollversicherung? Oder müssen wir privat vorsorgen, weil staatliche Maßnahmen nicht in Sicht sind? (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.12.2022MDR
  • Folge 165
    Viele sind ins neue Jahr gestartet mit dem guten Vorsatz, sich gesünder zu ernähren. Das ist nicht nur wichtig für den Körper, neue Ernährungsstrategien sind auch wichtig für den Schutz von Umwelt und Klima. Was ist dafür nötig? Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am 09. Januar 2023. [ …]
    Weniger Fleisch und dafür mehr Obst und Gemüse – und zwar aus regionalem Anbau. So müsste unser Speisezettel wohl aussehen, wollten wir uns nicht nur gesünder, sondern auch umweltverträglicher ernähren. Denn Schweinekotelett und Rinderfilet aus Massenfertigung, aber auch die „Flug-Ananas“ oder der Apfel aus Neuseeland belasten die Ressourcen und das Klima unserer Erde. Doch kann man so einen Lebenswandel verordnen? Die Politik könnte ihn zumindest beeinflussen. Sie kann ungesunde Lebensmittel teurer machen – und gesunde preiswerter. Im Dezember erst hat die Bundesregierung Eckpunkte für eine Ernährungsstrategie verabschiedet.
    Sie soll es den Deutschen leichter machen, sich gut zu ernähren und zielt auf einen Umbau unseres Ernährungssystems. Vor allem Fleisch ist in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik geraten. Experten und Politik sind sich einig, dass zum Wohle unserer Gesundheit und des Klimas der Fleischkonsum sinken muss. Tatsächlich war er in Deutschland im letzten Jahr so niedrig wie nie. Was wohl auch an den hohen Preisen lag. Immer mehr Menschen, darunter viele junge, greifen zu Fleischersatzprodukten oder verzichten sogar ganz auf Fleisch. Doch gehen die Meinungen darüber auseinander, ob vegetarische oder gar vegane Ernährung gesund sind – und wirklich besser für die Umwelt.
    Frisch kochen wird wieder zum Trend. Einige lassen sich neuerdings die Zutaten per Kochbox bis nach Hause liefern. Zu den Trends zählt auch Superfood wie Algen oder Hülsenfrüchte und Wissenschaftler forschen daran, Fleisch komplett künstlich zu erzeugen – gezüchtet im Labor. Wie also werden wir in einigen Jahren essen? Und vor allem: was? Wo kommen dann unsere Lebensmittel her? Und wie schaffen wir es, nicht nur gesünder zu leben, sondern mit unserem Konsum auch die Umwelt weniger zu schädigen? „Fakt ist!“ spürt diesen Fragen und neuen Trends nach.
    Dazu begrüßen Moderatorin Anja Heyde und Bürgerreporter Stefan Bernschein im Studio in Magdeburg folgende Gäste:
    • Anne Monika Spallek, MdB (B’90/​Die Grünen), Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft,
    • Olaf Feuerborn (CDU), Präsident Bauernverband Sachsen-Anhalt,
    • Chris Methmann, Geschäftsführer Foodwatch Deutschland,
    • Prof. Stefan Lorkowski, Ernährungswissenschaftler Uni Jena,
    • Kirstin Knufmann, Veganerin, Unternehmerin und Produktentwicklerin aus Klötze
    • Prof. Fritz-Gerald Schröder, Gartenbauwissenschaftler HTW Dresden, sowie
    • Urte Grauwinkel, Agrar- und Umweltwissenschaftlerin Uni Halle.
    Die Sendung wird auch live auf der MDR SACHSEN-ANHALT-Facebook-Seite gestreamt. Dort beantworten im Anschluss der Algenexperte Jörg Ullmann aus Klötze und der Ernährungsphysiologe Prof. Stefan Lorkowski Fragen des Studio- und Facebook-Publikums. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.01.2023MDR
  • Folge 166
    Welche Maßnahmen greifen, um den Lehrkräfte-Mangel kurzfristig abzumildern? Welche Weichen muss die Bildungspolitik stellen, damit sich zukünftig mehr junge Menschen dafür entscheiden, Lehrerinnen und Lehrer zu werden? Wie gelingt es, die Qualität des Schulunterrichts langfristig abzusichern und zu verbessern?
    Diese und andere Fragen diskutieren die Moderatoren Andreas Menzel und Lars Sänger mit folgenden Gästen:
    • Claudia Koch, Thüringische Landeselternsprecherin für alle Schularten
    • Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes
    • Helmut Holter, Die Linke, Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport
    • Prof. Dirk Richter, Bildungsforscher, Universität Potsdam
    Auch das Live-Publikum im Studio bringt sich mit Meinungen, Standpunkten, Erfahrungen und Fragen ein. „Überall in Thüringen machen sich Eltern Sorgen um den hohen Stundenausfall an den Schulen. Doch eine kurzfristige Lösung des Problems ist nicht in Sicht“, beklagt Claudia Koch, Thüringische Landeselternsprecherin. Die Probleme seien vielschichtig und es fehle einfach überall Personal. Selbst Thüringens Bildungsminister Helmut Holter gibt zu, dass er „viele dicke Bretter bohren muss“. Um den akuten Lehrermangel zu beseitigen, müsse man mutige, neue Wege gehen. So waren beispielsweise 23 Prozent der neueingestellten Lehrerinnen und Lehrer im vergangenen Jahr sogenannte Seiteneinsteiger.
    Gymnasiallehrerin Heike Schimke, die Landesvorsitzende des Thüringer Philologenverbandes ist, sieht die Einstellung von Seiteneinsteigern in den Schuldienst kritisch. Vielleicht würde das ja an Regelschulen punktuell funktionieren, an Gymnasien sei jedoch eine vertiefte fachliche Ausbildung nötig. Auch der Bildungsforscher Dirk Richter von der Universität Potsdam warnt vor einer „Deprofessionalisierung des Berufsstandes“. Er sorgt sich jedoch weniger um die fachliche Qualifikation als um die didaktische und pädagogische. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.01.2023MDR
  • Folge 167
    Ebbe im Apotheken-Regal: Nicht nur Fiebersäfte fehlen, sondern auch Antibiotika, Antidepressiva, Blutdrucksenker und wichtige Medikamente für die Krebsbehandlung. Obgleich seit Jahren darüber gesprochen wird, ist keine Entspannung in Sicht. 2018 meldete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte noch Lieferengpässe für 265 Medikamente, 2022 waren es bereits 654. Ein Negativrekord! Dabei mangelt es nicht an Lösungsvorschlägen: Die Produktion wichtiger Arzneimittel zurück nach Europa holen, eine nationale Reserve wichtiger Medikamente aufbauen, das System der Rabattverträge auf den Prüfstand stellen. Über all das wird seit Jahren diskutiert, umgesetzt wurde bislang nichts. Warum passiert so wenig? Wie wirkungsvoll sind die sogenannten Eckpunkte des Gesundheitsministers? Und wie kommen wir aus der „Mangelwirtschaft“ wieder raus?
    Darüber diskutieren bei „Fakt ist! – aus Dresden“:
    • Thea Faßbender, Apothekerin aus Dresden
    • Dr. Paula Piechotta, Ärztin und Bundestagsabgeordnete (Bündnis 90/​Die Grünen)
    • Dr. Hans-Georg Feldmeier, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)
    • Prof. Dr. Joachim Kugler, Gesundheitswissenschaftler an der TU Dresden sowie betroffene Patientinnen und Patienten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.01.2023MDR
  • Folge 168
    Die Silvesternacht hat es wieder einmal gezeigt: Polizei und Staat schaffen es anscheinend nicht, solchen Exzessen angemessen zu begegnen, Gewalt bei jungen Leuten – mit und ohne Migrationshintergrund – zu verhindern. Wo liegen aber die Gründe für Jugendgewalt? Und wie können wir das Problem lösen? Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am 30. Januar 2023. [ …]
    Aktuelle Zahlen zeigen zwar einen allgemeinen Rückgang der Kriminalität – so wurden laut BKA 2021 so wenige Straftaten wie zuletzt im Jahr 2000 registriert. Doch in der Stadt Halle häufen sich beispielsweise Überfälle von Jugendlichen auf Gleichaltrige: Laut Polizeiinspektion Halle gibt es seit Oktober 2021 mehrere Hundert Ermittlungsverfahren, die mit Jugendkriminalität zu tun haben – vorwiegend zu Raub- und Körperverletzungsdelikten. Die Diskussion um die Silvester-Vorkommnisse dreht sich zum einen um die Frage, warum Jugendliche randalieren, Rettungskräfte und Polizisten angreifen.
    Ist es Gruppendynamik, Alkohol oder Drogen? Sind es soziale Probleme oder die wiedergewonnene Freiheit nach der Pandemie? Spielen Migrationshintergründe eine Rolle? Oder sind es „Subkulturen der Gescheiterten“, wie Neuköllns Integrationsbeauftragte Güner Balci sie in der ZEIT bezeichnet, die dem Staat zeigen wollen, dass sie gegen ihn sind? Zum anderen geht es um die Frage, was hilft gegen randalierende und zuschlagende Jugendliche.
    Sind mehr Freizeitangebote und Streetworker ein Ansatz? Angesichts sich häufender Gewaltstraftaten unter jungen Menschen mehren sich die Stimmen, die diese milde Herangehensweise für falsch halten. Stattdessen fordern sie konsequentes Wegsperren auch junger Straftäter sowie eine frühere Strafmündigkeit. Muss das Jugendstrafrecht also auf den Prüfstand? Helfen härtere Strafen, der Jugendkriminalität einen Riegel vorzuschieben? Und was kann getan werden, um Straftaten wirksamer als bisher zu verhindern?
    Über diese Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen: Kerstin Godenrath, CDU-Landtagsabgeordnete aus Halle, Prof. Dr. Bernhard Bogerts, Psychiater und Leiter des Salus-Instituts Magdeburg sowie Buchautor „Woher kommt Gewalt?“, Mario Schwan, Landespolizeidirektor Sachsen-Anhalt sowie Prof. Dr. Theresia Höynck, Professorin für Kinder- und Jugendrecht von der Uni Kassel.
    Bürgerreporter Stefan Bernschein dreht mit Anti-Gewalt-Trainer Tim Marx und einem resozialisierten Gewalttäter und hat Gäste im Publikum, die sich u.a. bei #MDRfragt zum Thema geäußert haben und ihre Positionen äußern. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.01.2023MDR

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