2020, Folge 28–44

Episodenliste unvollständig!
  • Folge 28
    Vor einem Jahr stürzte eine BOEING 737 MAX kurz nach dem Start in Äthiopien ab. 157 Menschen starben. Das neueste Modell des meistverkauften Verkehrsflugzeuges der Welt darf seither nicht mehr fliegen. Nur vier Monate zuvor war in Indonesien ein baugleiches Flugzeug verunglückt wobei 189 Menschen starben. Zwei Abstürze kurz hintereinander. Als Ursache gilt bei beiden eine fehlerhafte Software, deren Existenz vor den Piloten geheim gehalten worden war. Millionen Menschen nutzen weltweit täglich ein Flugzeug.
    Für den Flug in die Ferien oder zum Geschäftstermin. Jeder Passagier vertraut darauf, dass ein ausgeklügeltes System von Sicherheitsvorschriften und technischer Perfektion Flugzeuge zum sichersten Verkehrsmittel gemacht haben, bei dem tödliche Unfälle nicht unmöglich, aber doch sehr unwahrscheinlich sind. Der Film zeigt: Die Ursache der Abstürze war nur vordergründig ein Softwareversagen. Bei genauer Betrachtung war es ein Systemversagen. Konstruktion und Zulassung eines Flugzeuges sind getrieben von kommerziellen Interessen, von Preisdruck und Renditestreben, bei dem tausende Ingenieure und Kaufleute des Herstellers gemeinsam mit Zulassungsbehörden dafür sorgen, dass einerseits maximale Sicherheit und gleichzeitig maximaler wirtschaftlicher Erfolg erreicht werden.
    Dabei stand zuletzt vor allem wirtschaftlicher Erfolg im Vordergrund. Nicht nur Angehörige der Opfer der zwei Flugzeugabstürze klagen gegen Boeing. Auch die Piloten ziehen wegen erheblicher Einkommenseinbußen vor Gericht.
    Ehemalige BOEING-Mitarbeiter und Piloten schildern ihre Erfahrungen. Dabei wird deutlich, warum die Stilllegung (das Grounding) der 737 Max so viel länger dauert als ursprünglich gedacht, wie sehr die Arbeit der Ingenieure durch wirtschaftliche Vorgaben korrumpiert wurde. Vor allem aber – dass dieses Problem nicht auf einen einzelnen, nun im Fokus stehenden Flugzeugtyp beschränkt ist. Auch andere Modelle des jahrzehntelang größten Flugzeugherstellers der Welt werden sich laut Aussagen von am Bau Beteiligten mit hoher Wahrscheinlichkeit noch als Problemfall erweisen.
    Der Kampf um die Wiederzulassung der Boeing 737 MAX ist mindestens so brisant wie die Erstzulassung der Maschine. Für Boeing ist er existentiell. Die Story-Autoren Thomas G. Becker und Michael Houben setzen ein Puzzle zusammen, dessen Gesamtbild aufzeigt, wie sehr sich Konstruktion und Zulassung von Verkehrsflugzeugen künftig ändern müssen, um das Vertrauen der Passagiere in ihre Sicherheit zu erhalten und künftige Katastrophen zu verhindern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.06.2020Das Erste
  • Folge 29
    Die Elektromobilität ist das neue Heilsversprechen der Industrie – die Werbung zeigt das längst. Irgendwo zwischen Dieselgate und Tesla-Boom stehen die Konsumenten mit der Frage nach dem nächsten Auto. Radio-Bremen-Reporter Alexander Noodt macht sich auf die Suche nach seiner automobilen Zukunft. Für dieses Elektro-Roadmovie tauscht er seinen VW-Bus ein und fährt mit einem E-Auto quer durch Deutschland. Denn als er sich vor elf Jahren seinen Bus mit Dieselmotor kaufte, war er sich sicher, dass das sein letztes Auto mit Verbrennungsmotor sein würde.
    Für „Exclusiv im Ersten“ trifft Noodt E-Auto-Enthusiasten, Gründer und Forscher und Menschen, die lange schon elektrisch fahren – immer mit der Frage im Gepäck „Ist ein E-Auto etwas für mich?“ – stellvertretend für die Millionen von Autofahrer, die sich auch gerade diese Frage stellen. Wie schlecht ist der Diesel, wie gut der Elektroantrieb hinsichtlich der Ökologie, Praktikabilität und hinsichtlich der Kosten? Wo klappt’s mit der Elektromobilität, wo hapert es? Reichweite, Ladeinfrastruktur, Batterieforschung – neben den rein technischen Fakten versucht der Autor auch noch, eine Antwort auf eine urdeutsche Frage zu finden: Warum lieben wir Deutschen unser Auto so? Kann man auch eine Emotion zu einem E-Mobil aufbauen? Es entsteht ein Film über ein gespaltenes Land, zwischen Dieselskandal und verschlafener Elektromobilität, zwischen Klima-Verzicht und individueller Freiheit.
    Der Autor jedenfalls hat eine emotionale Bindung zu seinem alten Auto. Wird ein Tausch für ihn in Frage kommen? Die Antwort wird er möglicherweise am Ende seiner Reise gefunden haben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.07.2020Das Erste
  • Folge 30
    Fast täglich teilen Schüler in ganz Deutschland problematische Inhalte per WhatsApp: Nazi-Symbole, kinderpornografische Bilder, Gewaltvideos. Das BKA warnt vor einer ‚stark zunehmenden Verbreitung von Missbrauchsabbildungen durch Minderjährige‘. Die Direktorin einer Gesamtschule in Niedersachsen, Silke Müller, erlebt häufig, wie Hakenkreuze und antisemitische Sprüche durch ganze Jahrgangsstufen wandern. Seit Beginn der Corona-Krise sorgt sie sich noch mehr, denn viele Schüler sind praktisch sich selbst überlassen. Nur im Netz können sie den Kontakt zu Mitschülern halten. Für Müller ist klar: „Ohne eine digitale Ethik, werden wir dieses Problem nicht lösen können.“ Zwei NDR Reporterinnen treffen Schüler und Lehrer und ergründen ein neues Phänomen. Dabei suchen sie nach Erklärungen und Lösungen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.07.2020Das Erste
  • Folge 31
    Den Stresstest der Corona-Pandemie haben unsere Krankenhäuser wunderbar bestanden, heißt es überall. Der Bundesgesundheitsminister ist voll des Lobes für die Kliniken, die Pflegekräfte bekommen öffentlich Beifall. Von wegen kaputtgespart, ist in unserem Gesundheitswesen nicht alles in bester Ordnung? Doch was ist an diesen Heldenliedern wirklich dran? Fakt ist jedenfalls: Ohne massive staatliche Zuschüsse hätten die Kliniken der Corona-Krise nicht standgehalten. Der Film schaut hinter die Kulissen und stellt fest: Die Gesetze von Wettbewerb und knallharten betriebswirtschaftlichen Kalkülen sind aus dem deutschen Klinikalltag nicht verschwunden.
    Im Gegenteil: Findige Geschäftsführer nutzen die Corona-Krise aus und setzen die staatlichen Zuschüsse so ein, dass sie Profite abwerfen. Und die alten Probleme bleiben: Die Eltern, deren Kind an einer Hirnhautentzündung fast gestorben wäre, weil die Kinderklinik vor Ort geschlossen wurde und der Weg des nachts zum nächsten großen Krankenhaus einfach zu weit ist. Geschäftsführer fahren wenig lukrative Abteilungen herunter oder machen diese ganz dicht und bauen stattdessen Bereiche aus, die Geld bringen.
    Und das sind, auch nach Corona, vor allem operative Eingriffe und Prozeduren, mit allen Nebenwirkungen: Der junge Mann etwa, der nach einem unnötigen Eingriff zum Pflegefall geworden ist. Endlich hatten wir einmal Zeit für unsere Patienten, freuen sich Ärzte und Pfleger, als während der Corona-Krise das sogenannte „operative Geschäft“ abgesagt und verschoben wurde. Jetzt kehrt der Alltag langsam in die Kliniken zurück: die Arbeitsverdichtung, im Laufschritt über die Station, volle OP-Säle, die bis auf die Minute genau durchgetaktet sind, zu wenige Pflegekräfte für zu viele Patienten.
    Auf dem privaten Krankenhausmarkt bahnt sich die nächste große Fusion an und öffentliche Häuser sorgen sich vor der nächsten Privatisierungswelle – falls Corona-bedingte Einnahmeverluste von notleidenden Kommunen nicht ausgeglichen werden. Immer mehr Ärzte verlangen nach der Corona-Krise ein grundsätzliches Umsteuern. Im Film kommen Politiker und Landräte zu Wort, die sich für einen Weg zurück stark machen: weg von einem betriebswirtschaftlichen Kalkül, das Ärzte und Pflegekräfte vergrault und die Gesundheit der Patienten in Gefahr bringt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.07.2020Das Erste
  • Folge 32
    Die Corona-Pandemie hat die Autoindustrie in Deutschland schwer getroffen. Bei den Händlern stehen tausende Fahrzeuge herum, die niemand kaufen möchte. Der neu gepriesene Heilsbringer soll nun das Elektroauto sein. Mit massiven Fördergeldern sollen diese Wagen in den Markt gedrückt werden. Die günstigsten Vertreter ihrer Art sind im Kaufpreis von über 20.000 Euro auf fast 10.000 Euro gesunken. Es scheint, als sei dies ein Schnäppchen für den Bürger und eine Chance für die Umwelt. Doch stimmt das eigentlich? Was passiert denn dann mit unseren alten Autos? Und ist die Idee „Weg mit den alten und her mit den neuen Wagen“ wirklich ökologisch? Ein ARD-Team ist dieser Frage nachgegangen und hat sich auf den Märkten umgeschaut, auf denen unsere gebrauchten Fahrzeuge in Afrika und Osteuropa verkauft werden.
    Schon nach den Dieselfahrverboten in Deutschland ist der Preis für ein paar Jahre alte Euro-4- und Euro-5-Diesel in den Keller gerutscht. Diese eigentlich hochwertigen Pkw gehen meist in den Osten Europas, vor allem nach Bulgarien, Rumänien und Slowenien, wo sich ein Eldorado für Händler auftut.
    In Bulgarien wird aus den Gebrauchtwagen meist der Katalysator ausgebaut und zu Geld gemacht. Das Ergebnis: 90 Prozent aller Fahrzeuge in Bulgarien haben keine Abgasfilter, schätzen Experten. Viele alte Benziner gehen nach Westafrika. Nigeria ist einer der größten Pkw-Abnehmer weltweit. Dabei ist der Straßenverkehr in Lagos, wie in fast allen afrikanischen Großstädten, nahezu zum Erliegen gekommen. Nicht nur Katalysatoren, auch die Batterien werden hier ausgebaut, weil die Rohstoffe etwas wert sind und deshalb separat verscherbelt werden.
    Die Batterieflüssigkeiten verseuchen mittlerweile ganze Landstriche in Nigeria. Das ARD-Team trifft Experten, die davon überzeugt sind, dass Kaufprämien nur der Wirtschaft und nicht der Umwelt helfen. Man könne so gut wie jedes alte Auto auf moderne Abgaswerte bringen, nur scheint dies weder von der Autoindustrie noch von der Politik gewünscht zu sein. Geht es in Deutschland beim Autokauf also wirklich um die Umwelt – oder doch nur ums große Geschäft? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.08.2020Das Erste
  • Folge 33
    Bis in die 80er Jahre wurden Millionen Kinder in Erholungskuren geschickt, ein gigantisches staatliches Gesundheitsprogramm. Doch viele von ihnen wurden systematisch gequält und misshandelt – und leiden noch heute. Werden die Geschehnisse endlich aufgearbeitet? Bis in die 80er Jahre wurden Millionen Kinder in Erholungskuren geschickt. Das „Exclusiv im Ersten“ zeigt, wie sehr die Kuren die ehemaligen Verschickungskinder noch heute verfolgen. Viele fühlen sich noch Jahrzehnte später stark in ihrem Leben eingeschränkt. Sie haben Angst-, Schlaf- und Essstörungen, kämpfen mit Depressionen.
    Etliche haben Selbstmordversuche hinter sich. Doch über ihr Leid ist wenig bekannt. Das soll sich jetzt ändern. Ein Jahr lang haben die Autoren Betroffene bei ihrem Kampf um Anerkennung begleitet. Sie waren dabei, als sich ehemalige Verschickungskinder 2019 das erste Mal getroffen haben, um eine Initiative zu gründen. Gemeinsam wollen sie eine wissenschaftliche Aufarbeitung initiieren, um Licht in dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte zu bringen. Sie fordern staatliche Unterstützung und Hilfen. Der Film beleuchtet die Erfolge und Rückschläge auf ihrem steinigen Weg. Doch die Reportage nimmt auch die Verantwortlichen in den Blick.
    Die Autoren treffen und konfrontieren die Träger ehemaliger Verschickungsheime. Werden sie sich an einer Aufarbeitung und möglichen Entschädigungen beteiligen? Was ist aus ihren Heimen geworden? Welche Einrichtungen existieren bis heute? Und was hat man aus den Kinderkuren gelernt? Das „Exclusiv im Ersten“ beleuchtet erstmals auch das System der Verschickungskuren und zeigt, warum Kinder überall im Land gequält wurden. Hochrangige Akteure aus der NS-Zeit waren in die Kuren eingebunden. Mehrere Heime wurden von ehemaligen NS-Verbrechern geleitet. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.08.2020Das Erste
  • Folge 34
    Die Polizei – dein Freund und Helfer? Sven aus Köln hat das Gegenteil erlebt. Bei einem Polizeieinsatz wurde er grundlos geschlagen und verlor das Bewusstsein. Sein Fall landete vor Gericht. Doch angeklagt wurden nicht die Polizisten. Er selbst musste vor Gericht – wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt. Aus einem Opfer machte die Polizei einen Täter. Dreieinhalb Jahre dauerte es, bis er Recht bekam. „Ich zweifle sehr stark an unserem Rechtsstaat“, sagt Sven. „Da habe ich kein Vertrauen mehr.“ Immer wieder wird ungerechtfertigte Polizeigewalt gegen Bürger publik.
    Und nicht erst seit dem Polizeiskandal von Hessen steht auch der Vorwurf im Raum, bei der deutschen Polizei gäbe es Rassismus und Hinweise auf rechtsextremistische Netzwerke. In Hessen wurden unerlaubt persönliche Daten aus Polizeicomputern abgerufen. Unter anderem von einer Politikerin und einer Anwältin, die daraufhin rechtsextreme Drohschreiben erhielten. WDR und Handelsblatt haben gemeinsam recherchiert: Wer kontrolliert die Polizei in Deutschland? Wo können sich Bürgerinnen und Bürger beschweren – und finden sie Gehör? Das Ergebnis: Eine flächendeckende unabhängige Kontrolle der Polizei in Deutschland gibt es nicht.
    „Exclusiv im Ersten“ geht zahlreichen aktuellen Fällen nach – und findet erschreckende Details heraus. Die Recherchen zeigen, dass sich betroffene Bürgerinnen und Bürger oft nicht gegen Gewalt und Rassismus wehren können. Denn die zuständigen internen Stellen in der Polizei und auch die Staatsanwaltschaften gehen in vielen Fällen nicht entschlossen genug gegen Missstände vor. Gleichzeitig erleben Polizistinnen und Polizisten in Deutschland oft selbst Gewalt bei Einsätzen – wie in Stuttgart, wo eine Drogenkontrolle gegen einen 17-Jährigen eskaliert und 19 Beamte verletzt werden.
    Oder auch in Leipzig, wo jüngst Steine gegen Beamte fliegen. „Die Kollegen werden manchmal behandelt wie ein Fußabtreter“, so beschreibt der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Dietmar Schilff die Situation vieler Polizistinnen und Polizisten. Doch während Polizei und Staatsanwaltschaft mit der Härte des Gesetzes gegen solche Übergriffe vorgehen können, sieht es mit den Rechten von Bürgerinnen und Bürger, die von Polizeigewalt betroffen sind, anders aus. Denn sie müssen bei der Polizei selbst Anzeige erstatten.
    Menschenrechtler fordern deshalb seit Jahren, sich ein Beispiel an Nachbarländern zu nehmen, etwa an Dänemark, wo es die sogenannte „Unabhängige Beschwerdestelle“ gibt. Eine Einrichtung, bei der sich Bürgerinnen und Bürger wegen Polizeigewalt melden können. Diese Stelle ist nicht nur personell und finanziell gut ausgestattet. Sie ermittelt auch völlig eigenständig mit Befugnissen wie eine Staatsanwaltschaft. Und in Deutschland? Dieser Film läuft in einer 45-minütigen Version unter dem Titel „Wer kontrolliert die Polizei?“ am 21. Oktober 2020 als „Story“ im WDR Fernsehen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.10.2020Das Erste
  • Folge 35
    Nach mehr als 14-jähriger Bauzeit soll der neue Hauptstadtflughafen am Berliner Stadtrand in wenigen Tagen seinen Betrieb aufnehmen. Frühere Starttermine platzten immer wieder, die Baukosten explodierten, Flughafenchefs kamen und gingen. Kann nun die Erfolgsgeschichte BER beginnen? Seit 2011 wurde die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens immer wieder verschoben. Insgesamt sechs Inbetriebnahme-Termine sind geplatzt. Am 31. Oktober 2020 soll der BER endlich an den Start gehen. Der Bau war teuer, richtig teuer. Für das BER-Terminal ist das Geld für zwei Flughäfen verbaut worden, nur einer steht im märkischen Sand.
    Nun muss der neue Airport das Geld wieder einspielen. Dabei ist der BER ein permanent unfertiger Flughafen: Seit 2012 hätte die Politik einen sauberen Schnitt machen, die wahren Schulden benennen und den Abriss verfügen können. Aber die drei Gesellschafter Berlin, Brandenburg und der Bund hatten offenbar nicht den Mut. Irgendwie standen immer irgendwo Wahlen im Wege für eine solche ehrliche, aber unpopuläre Entscheidung. Mit dem Start des Flugbetriebs wächst für die drei Gesellschafter der Druck, den Hauptstadtflughafen finanziell am Leben zu erhalten.
    Die Autoren begleiten den Endspurt auf der Flughafen-Großbaustelle am Rande der Hauptstadt, treffen Verantwortliche, Weggefährten, Experten und untersuchen, was mit der Inbetriebnahme vor allem finanziell auf die Steuerzahler zukommt. Die Spurensuche führt von den aktuellen Erfolgsmeldungen zurück zum Fluch der Mängel in der endlosen Baugeschichte hin zu den Herausforderungen der nächsten Jahre. Kann jetzt wirklich die Erfolgsgeschichte BER beginnen – ist der neue Hauptstadtflughafen „ready to take off“? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.10.2020Das Erste
  • Folge 36
    Es ist womöglich einer der größten Anlegerskandale der vergangenen Jahre: Die German Property Group (früher Dolphin Trust) aus Niedersachsen soll weltweit rund 20.000 Anleger um hunderte Millionen Euro betrogen haben. Deutsche Behörden sahen offenbar nicht genau hin. Wie konnte das passieren? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.04.2021Das Erste
  • Folge 37
    Der Fall der 25-jährigen Johanna aus Schleswig-Holstein ist verstörend: Sie wird seit zehn Jahren gestalked – und niemand kann ihr offenbar helfen. Ihr Stalker hackte sich schon in ihre Social-Media-Accounts, stahl ihre Krankenakte aus einem Krankenhaus, veröffentlichte ganze Bücher in ihrem Namen. Im Darknet hat er einmal ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt, er verschickt Morddrohungen und terrorisiert jeden, der Johanna helfen will. Auch als Folge des Stalkings ist Johanna psychisch angeschlagen, muss immer wieder in einer geschlossenen Einrichtung leben.
    Sogar die Einrichtung, in der Johanna heute lebt, ist inzwischen Ziel der Angriffe ihres Stalkers. Johannas Betreuer sind inzwischen so verzweifelt, dass sie sich an uns gewandt haben. Anzeigen gegen den Stalker wurden bisher von der Staatsanwaltschaft abgeschmettert und kamen nie vor Gericht – und das, obwohl der Stalker selbst einige seiner Taten im Internet zugibt. Die Ermittlungen reichen offenbar nicht für eine Anklage. Der Täter ist Hacker und weiß seine Spuren zu verwischen. Es ist wie so oft: Stalking im Netz ist kaum zu verfolgen.
    Ähnlich geht es Merle. Sie wurde durch einen öffentlichen Vortrag zufällig Opfer ihres Stalkers. Erst bekam sie online „Liebesbotschaften“, später Vergewaltigungsdrohungen, weil sie die „Liebe“ nicht erwiderte. Als es zur Anzeige kommt, schickt die Polizei die Dokumente an den Stalker weiter, ohne vorher Merles Adresse zu schwärzen. Seitdem landeten schon hunderte Bestellungen von online-Versandhäusern bei ihr. Ein anderer Fall: Birgit. Sie wird von ihrem Ex-Mann gestalked, er terrorisierte sie, schickte sogar einen Strick. Und er schrieb negative Google-Bewertungen über ihren Arbeitgeber – bis sie ihren Job verlor. Der Arbeitgeber sorgte sich ums Geschäft.
    Dies sind nur zwei Beispiele von Frauen, die in den letzten Jahren unter Stalking leiden mussten. Rund 84 Prozent der Opfer sind Frauen, 87 Prozent der Täter sind Männer. Es gibt kaum Statistiken dazu, wie viele Fälle es wirklich gibt, die Dunkelziffer ist hoch. Laut BKA kam es 2019 zu 28.653 Anzeigen wegen Stalkings. Verurteilt wurden davon am Ende weniger als zwei Prozent. Auch Beratungsstellen legen ihre Strategien eher darauf aus, den Betroffenen dabei zu helfen, mit dem Stalking zu leben, weil sie eine Ahndung in Form einer Verurteilung für unwahrscheinlich halten.
    Im Gesetz gibt es zwar den so genannten „Stalking Paragraf“, aber er hilft bei der Strafverfolgung kaum. Die Opfer sind gezwungen, kontinuierlich Beweise gegen die Stalker zu sammeln, was sie psychisch weiter belastet. Der Paragraf wurde zwar im März 2021 noch einmal präzisiert, so dass es einfacher sein soll Stalking vor Gericht zu bringen – Expert*innen geht dies allerdings nicht weit genug.
    Dr. Volkmar von Pechstaedt vertritt als Anwalt seit 25 Jahren ausschließlich Stalking-Opfer. Er kritisiert nicht nur, dass die Gesetze nicht weit genug greifen, sondern auch, dass Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte nicht genügend geschult seien. Oft würden die Stalking-Fälle schnell abgehandelt oder kämen nicht zur Anklage, auch, weil Personal und somit Zeit fehlt.
    Auch die IT-Expertin Leena Simon sagt, dass gerade im Bereich Cyberstalking die Behörden oft überfordert seien. Dabei nimmt Cyberstalking immer mehr zu. Laut einer Studie wurden 2019 in Deutschland 67.500 mobile Nutzer*innen durch Spy-Software attackiert. Deutschland liegt damit auf Rang 1 in Europa – weltweit auf Rang 3. Aber nachzuweisen, dass eine Spy-Software installiert wurde, ist extrem schwierig. Leena Simon sagt, dass im vergangenen Jahr nur eine Betroffene aus ihrer Beratungsstelle die Polizei dazu bewegen konnte, ihr Handy als Beweis zu akzeptierten.
    Wir zeigen in unserem Film, warum es so schwer ist, Stalking im Netz, aber auch im echten Leben, zu verfolgen – und wie die Opfer dadurch gezwungen werden, mit dieser Last zu leben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.05.2021Das Erste
  • Folge 38
    Im Juni schaut Europa auf Aserbaidschan – auf das an Öl und Gas reiche Land am kaspischen Meer mit seiner Metropole Baku. Vier Spiele der Fußball Europameisterschaft finden dort statt. Hinter der reichen Glitzerfassade herrscht der autokratische Präsident Ilham Alijew mit seiner Familie. Seit Jahrzehnten werden seinem Regime Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Freie Meinungsäußerung wird unterdrückt, kritische Anwälte werden verfolgt. Doch gleich mehrere deutsche Politikerinnen und Politiker haben mitgeholfen, die Reputation Alijews aufzubessern. Im Europarat in Strasburg stimmten sie gegen kritische Berichte über politische Gefangene.
    Bei Beobachtungsmissionen in Aserbaidschan attestierten sie öffentlichkeitswirksam angeblich demokratisch abgehaltene Wahlen. Im Berliner Bundestag machen sie sich zum Sprachrohr des Regimes im Konflikt um Berg-Karabach. Inzwischen ermitteln deutsche Strafverfolgungsbehörden. Denn: Für das Wohlwollen, so der Verdacht, hat das Alijew-Regime deutsche Politikerinnen und Politiker bestochen. Der ehemalige bayerische CSU-Bundestagsabgeordnete Eduard Lintner steht genauso unter Korruptionsverdacht wie der noch aktive Parlamentarier Axel Fischer von der CDU. Mehrere Millionen Euro sollen für Lobbyarbeit geflossen sein.
    Noch sind viele Fragen ungeklärt: Wie hat die Aserbaidschan-Connection begonnen? Wer sind die Strippenzieher im Hintergrund? Warum sind fast ausschließlich Politiker und Politikerinnen der Union zu Helferinnen und Helfern des Regimes geworden? Und welche Rolle spielen wirtschaftliche Interessen rund um den Öl- und Gasreichtum Aserbaidschans? ARD-Reporter befragen Experten, Zeitzeugen und konfrontieren Bundestagsabgeordnete und andere Profiteure. Sie zeichnen mit exklusiven Dokumenten das Geflecht der Aserbaidschan-Connection nach. Und sie sprechen mit Opfern des Alijew-Regimes, die von Deutschland Wiedergutmachung fordern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.06.2021Das Erste
  • Folge 39
    Sie glauben an die „Vorherrschaft der weißen Rasse“, trainieren für den „Tag X“, an dem sie die Macht übernehmen. Doch sie bleiben fast immer unsichtbar – unter dem Radar. Über den Geheimbund der Hammerskins ist bisher wenig bekannt. Seit 30 Jahren gibt es das Neonazi-Netzwerk, das sich einst in den USA gründete. Mittlerweile hat es Ableger auf fast allen Kontinenten. Zu den Mitgliedern zählen Ingenieure und medizinisches Personal. Die Hammerskins verstehen sich als Eliteorganisation und propagieren den Rassekrieg. Abschottung nach außen, strenge Hierarchien nach Innen. Es gibt kaum Aussteiger – wer einmal dabei ist, bleibt dabei oder schweigt anschließend.
    Umso außergewöhnlicher sind die unter größter Gefahr für Leib und Leben verdeckt gedrehten Filmaufnahmen, die der ARD für den Film zugespielt wurden. Entstanden sind die Aufnahmen beim wichtigsten Konzert-Event des internationalen Geheimbundes, dem jährlich stattfindenden „Hammerfest“. Weitere Dokumente, Auszüge aus internen Foren, Fotos von geheimen Chapter-Treffen, Schießtrainings und konspirativen Konzerten ermöglichen einen Blick ins Innerste des mächtigen Neonazi-Geheimbunds, dem es offenbar gelungen ist, sein Netzwerk jahrelang unter dem Radar der Öffentlichkeit auszuweiten.
    Heute sind die Hammerskins eine der wohl mächtigsten und gefährlichsten internationalen Neonazistrukturen. Die Recherchen zeigen, dass offenbar hinter einem großen Teil der rechtsextremen Musikproduktionen und des dazugehörigen internationalen Konzertgeschehens Hammerskin-Akteure stecken. Auch bei Kampfsport-Events der Szene und ihren Kampfsportlabels ist der Geheimbund geschäftlich international aktiv und erfolgreich. Das Geld aus den Geschäften fließt zurück in gut vernetzte und extrem gewaltbereite Strukturen.
    Immer wieder gab es rechtsextreme Morde und Gewalttaten, bei denen die Täter aus dem Hammerskin-Spektrum stammen. Auch bei Terroranschlägen spielten Mitglieder der Hammerskins eine Rolle. Und die Sicherheitsbehörden? Sie scheinen oft tatenlos zuzusehen. Immer wieder wurden Hammerskins auch als V-Leute enttarnt. Konsequenzen, wie etwa ein Verbot, gibt es nicht. Obwohl der Geheimbund umtriebig ist wie eh und je. Die ARD-Recherchen decken auf, welche Gefahr von dieser „tickenden Zeitbombe“ ausgeht, welche Dimensionen das Netzwerk mittlerweile hat und wie fatal die Hammerskins unterschätzt werden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.07.2021Das Erste
  • Folge 40
    Sechs Landtagswahlen, eine Bundestagwahl – 2021 ist ein Superwahljahr und das in Pandemiezeiten. Für die AfD ist es ein Jahr unter massivem Druck: Straßenwahlkampf unter Hygieneauflagen, erhebliche Stimmenverluste bei den Landtagswahlen in Westdeutschland, leichte Verluste auch in Sachsen-Anhalt, der innerparteiliche Macht- und Lagerkampf spitzt sich zu, über der Partei schwebt das Damoklesschwert einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz – der Druck wächst. Wie versucht die AfD gegenzusteuern? Wie will sie das große Thema Corona für sich nutzen? Welche anderen Themen versucht sie zu setzen? „Extrem (und) unter Druck – Die AfD im Superwahljahr“ analysiert Strategie und Wahlkampf der AfD, von den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, über die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt bis hin zum Bundestagswahlkampf im Sommer.
    Die Reporterinnen und Reporter sprechen mit Parteifunktionären und suchen das Gespräch mit der Anhängerschaft der AfD. Die Strategie im Netz Ein ehemaliger AfD-Mitarbeiter, der mit mehreren Führungspersönlichkeiten der Partei in Ostdeutschland eng zusammengearbeitet hat, spricht erstmals vor einer Fernsehkamera und gibt Einblicke in die Methoden und inneren Machtverhältnisse der Partei. Zudem wertet das Reporterteam zusammen mit Wissenschaftlern und Datenjournalisten Millionen von Postings und Kommentaren in sozialen Netzwerken aus: Wie agiert die AfD im Netz? Welches Echo erzeugt sie? 2021: Die Zuspitzung im Machtkampf 2021 wird zeigen, ob die AfD ihr Wählerpotenzial halten kann.
    Erfolge und Misserfolge bei den Wahlen heizen zudem den innerparteilichen Machtkampf an: Hier das Meuthen-Lager, das der Partei verbale Mäßigung verordnen will, um anschlussfähig zu werden und eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu verhindern. Dort die Vertreter des rechtsextremistischen so genannten Flügels, die vor allem in der ostdeutschen AfD schon jetzt den Ton angeben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.07.2021Das Erste
  • Folge 41
    Vor einem Jahr, im August 2020, wurde auf den russischen Oppositionspolitiker Aleksej Nawalny ein Giftanschlag verübt, mutmaßlich vom russischen Geheimdienst. Als Nawalny Monate später, nach seiner Behandlung in Deutschland, nach Moskau zurückkehrte, hielten ihn viele für verrückt. Denn es war nichts weniger als eine Kampfansage an den Kreml. Er wurde direkt bei seiner Einreise festgenommen. Seitdem sitzt Nawalny in Haft, und das wohl noch jahrelang. Das Urteil gegen ihn – offenbar politisch motiviert. Seine Organisationen wurden verboten, sein Name wird nicht mehr genannt. Doch was ist aus seinen Anhängern geworden? Aus jenen vor allem jungen Menschen, die von einem demokratischen, offenen Land träumen? Aus den Zehntausenden, die im ganzen Land auf die Straße gegangen sind? Vielen von ihnen ging es gar nicht nur um Nawalny – sondern darum, dass überhaupt Opposition zugelassen wird, dass es freie Wahlen gibt, dass ihr Land endlich ein Rechtsstaat wird.
    Die Korrespondenten des Moskauer ARD-Studios haben drei von ihnen für diesen Film über die letzten zwölf Monate begleitet. Sergej, ein 28-jähriger Polizist aus der Provinzstadt Iwanowo, hat aus Protest gegen Nawalnys Verurteilung noch am Tag der Urteilsverkündung seinen Dienst gekündigt.
    Er nahm an Demos teil und wurde dafür vor Gericht gestellt. Doch jetzt will er selbst in die Politik – gegen alle Widerstände. Nikita, ein junger Lehrer, der sich getraut hatte, in seiner Kleinstadt gegen das Urteil und für Meinungsfreiheit zu protestieren, hat seinen Job verloren – und darf vielleicht nie wieder an einer Schule arbeiten. Und Ksenia, eine 28-jährige Kommunalpolitikerin, die auf der Welle der Oppositionsstimmung in ein sibirisches Stadtparlament gewählt wurde, steht plötzlich ganz allein da: Fast alle ihrer Mitstreiter sind mittlerweile verhaftet, in Hausarrest – oder mussten das Land verlassen.
    Ohnehin sind diejenigen, die sich von Nawalny haben inspirieren lassen, nur eine Minderheit im Land. Die große Mehrheit der Menschen in Russland interessiert sich nicht für Politik – und erst recht nicht für Opposition, auch nicht kurz vor der Duma-Wahl, die für den September ansteht. Und eins scheint ganz klar: Ein Jahr nach dem Giftanschlag auf Aleksej Nawalny ist es für Oppositionelle im Land schwerer geworden. Die Freiheit, von der viele Anfang des Jahres träumten, scheint in noch weitere Ferne gerückt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.08.2021Das Erste
  • Folge 42
    In der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs unternehmen die Autoren eine Reportagereise durch Deutschland. Sie gehen auf die Suche nach den wichtigsten Problemen, die in den vier Jahren nach der Bundestagswahl gelöst werden müssen – und nach Lösungen für diese Probleme. Es geht nicht um Parteiprogramme und Koalitionsoptionen, sondern der Film erzählt von Menschen, die jetzt schon von den brennendsten Problemen betroffen sind oder es sein werden: Menschen, die seit Jahren auf schnelles Internet warten und endlich auch in ihrem Dorf auf dem Handy erreichbar sein wollen. Menschen, die sich gegen Entmietung wehren. Menschen, die Hilfe für ihre pflegebedürftigen Eltern brauchen. Politische Konflikte werden also in konkrete Geschichten übersetzt. Der Film liefert eine politische Agenda aus Sicht der Wählerinnen und Wähler. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.08.2021Das Erste
  • Folge 43
    Im Brandenburgischen Grünheide unweit der Hauptstadt treibt Tesla seine „Gigafactory“ in den märkischen Sand. Schon bald sollen hier amerikanische Elektroautos für Europa vom Band rollen. Neben Euphorie gibt es auch vielstimmige Kritik an dem Großprojekt. Ist es Fluch oder Segen für die Region? Der Kulturclash kann größer kaum sein: Im lauschigen Grünheide vor den Toren der Hauptstadt treibt der selbst ernannte Retter der Welt Elon Musk auf 300 Hektar seine „Gigafactory“ in den märkischen Sand. Zwischen Autobahn, Kiefernwald und mäandernder Spree sollen künftig 500.000 Elektroautos jährlich vom Band rollen.
    Und nicht nur das, der amerikanische Visionär plant hier außerdem die größte Batteriefabrik der Welt. Genehmigt wird das Projekt im Turbogang, nach der Devise: Brandenburg goes global. Die Landesregierung unterstützt das Projekt nach Kräften und stellt Millionen Euro zur Verfügung, auch der Bürgermeister der Gemeinde freut sich über den „Sechser im Lotto“. Doch Kritiker warnen: vor Wasserknappheit und Verkehrskollaps; vor prekären Arbeitsplätzen und steigenden Mieten; vor schmutzigen Deals für Batterie-Rohstoffe, deren Gewinnung in Afrika und Südamerika große Umweltschäden verursacht; vor einer weiteren „Cargolifter“-ähnlichen Pleite.
    Im Herbst 2021 will Elon Musk die Werkstore in Grünheide öffnen. Wird eingelöst, was er vollmundig verkündet? Oder sind seine Ideen auf Sand gebaut? Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer dieses gigantischen Plans? „Exclusiv im Ersten“ begibt sich anlässlich der geplanten Eröffnung auf Spurensuche, trifft Fans, Kritiker und Experten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.10.2021Das Erste
  • Folge 44 (30 Min.)
    Ein Anwalt, der auf offener Straße erschossen wird, ein Journalist, der im Zentrum Amsterdams ermordet wird – in den Niederlanden hat sich in den letzten Jahren eine Drogen-Mafia entwickelt, die Milliarden verdient und anscheinend vor nichts zurückschreckt. Jahrelang glaubten die niederländischen Behörden, diese sogenannte „Mocro-Mafia“ unter Kontrolle zu haben. Doch nicht zuletzt mit dem Mord am Journalisten Peter F. de Vries ist klargeworden, dass die organisierte Kriminalität die Niederlande bereits in ihren Grundfesten bedroht. Gewalt, die man sonst nur aus Fernsehserien kennt, findet jetzt auch auf den Straßen statt.
    „Es ist ein Krieg um Macht und Milliarden. Es geht darum zu töten, um nicht getötet zu werden,“ so ein bekannter niederländischer Anwalt. Seit Jahren steigt der Kokainschmuggel über die Häfen Antwerpen, Rotterdam und Hamburg dramatisch an. Den Mafiagangs, die in der Hauptsache von den Niederlanden aus agieren, fällt es aufgrund der Milliardengewinne leicht, wichtige Schaltstellen in Behörden und Häfen zu bestechen – ein Kranführer im Hafen kann 100.000 Euro verdienen, wenn er nur einen Container an eine vorgegebene Stelle hievt.
    Seit Jahren sind die Ermittler dem illegalen Treiben mit allen denkbaren Methoden auf der Spur. Bei mehreren Razzien fanden sie Waffen und riesige Mengen an Drogen und nahmen viele Verdächtige fest. Seit März 2021 läuft in Amsterdam der größte Strafprozess in der Geschichte der Niederlande. Im sogenannten „Marengo-Prozess“ stehen Drogenhändler unter Mordanklage, die mit Kokain Milliarden umsetzen. Es geht um Taten von unglaublicher Brutalität und um ein kriminelles Netzwerk, das den Staat in jeder Hinsicht herausfordert.
    Das „Exclusiv im Ersten“ gibt Einblick in die Welt der organisierten Kriminalität im Nachbarland. Die Reportage begleitet Ermittler im Hafen von Rotterdam und Anwälte, die Mitglieder der Mafia verteidigen, trifft ehemalige Drogenkuriere sowie den später ermordeten Journalisten Peter F. de Vries. Sie zeigt, wie weit die Gesellschaft in den Niederlanden bereits unterwandert ist durch das Gesetz der Mafia. Ihre Schmiermittel sind Geld und Gewalt – bis hin zum Mord. Und solange Milliardensummen im Spiel sind, dürfte sich das kaum ändern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.10.2021Das ErsteDeutsche Online-PremiereSa 16.10.2021ARD Mediathek

zurück

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Exclusiv im Ersten online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…