2022, Folge 449–461

  • Folge 449
    Laut Wissenschaft befinden wir uns mitten im sechsten großen Artensterben der Erdgeschichte. Beim vorherigen Mal, vor 65 Millionen Jahren, verschwanden wahrscheinlich durch einen Meteoriteneinschlag die Dinosaurier. Diesmal ist es eine Spezies, die das Gefüge des Planeten ins Wanken bringt: der Mensch. Diesem Thema widmet sich vom 25. April bis zum 8. Mai die 15. UN-Biodiversitätskonferenz. Im chinesischen Kunming treffen sich Abgeordnete aus 200 Ländern.
    Die ARD-Reihe macht das Problem jenseits der Verhandlungssäle erlebbar: Kamerateams haben über zwei Jahre hinweg Naturschützer auf der ganzen Welt bei ihrer Arbeit begleitet. Grant Burden kämpft am Rand der Serengeti gegen Wilderer und befestigt Peilsender an Elefanten und Nashörnern. Liu Yidan in China arbeitet für eine kleine Naturschutzorganisation, die Zugvögel rettet. Millionen von ihnen werden jedes Jahr illegal auf Tiermärkten verkauft. Fredrik Myhre arbeitet in Norwegen gegen die Überfischung der Meere. Er ist als einer der wenigen Naturschützer, der auf den jährlichen Fangquotenkonferenzen zugelassen ist.
    Basuki Santoso auf Borneo ist einer der wenigen Forstwirte, der auf ehemaligen Palmölpantagen wieder Regenwälder pflanzt, die sogar Orang-Utans ernähren können. So manche Aufforstungen geht jedoch über Nacht in Flammen auf. Der Hambacher Wald bei Köln, direkt neben dem gewaltigen Kohletagebau von RWE, ist schon lange ein Politikum. Was treibt die Baumbesetzer an und wie erleben die Anwohner Besetzung und Räumung? Antje Grothus lebt vor Ort und berichtet, wie es dem Wald heute geht.
    Die Bilder des Zweiteilers erinnern teilweise an Frontverläufe eines Krieges. Daneben erlebt man immer wieder den Zauber der Natur und die Passion der Menschen vor Ort. Eine bildgewaltige Momentaufnahme unseres Planeten, ebenso schön wie erschreckend. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.05.2022Das Erste
  • Folge 450
    Für einige Erdmännchenwaisen beginnt ein völlig neues Leben. Sie wurden vor illegalem Wildtierhandel gerettet und in der Kalahari freigelassen. Allein sind sie Räubern hilflos ausgeliefert und können keine Jungen großziehen. Deshalb müssen sie begreifen, wie Teamarbeit funktioniert. Und zwar schnell.
    Dies ist die Geschichte einiger ganz besonderer Erdmännchen. Für sie beginnt ein völlig neues Leben. Sie wurden vor illegalem Wildtierhandel gerettet, aufgepäppelt und schließlich freigelassen. Vor ihnen liegt ein Weg voller Gefahren. Sie müssen lernen zu kooperieren, ihre Jungen großzuziehen und sich gegen wilde Artgenossen zu bewähren. Allein sind sie Räubern hilflos ausgeliefert. Deshalb müssen die einstigen Haustiere begreifen, wie Teamarbeit funktioniert. Und zwar schnell.
    Der Film folgt einigen ausgewilderten Waisen: ein zusammengewürfelter Haufen, der notgedrungen eine Gruppe bildet. Um in Freiheit zu überleben, müssen sie wie eine wilde Erdmännchenfamilie zusammenhalten. An deren Spitze steht immer ein erwachsenes Weibchen. Nur dieses paart sich mit dem ebenfalls ranghöchsten Männchen. Das Paar bildet mit seinen Jungen aus mehreren Würfen sowie mit rangniederen Schwestern und Brüdern eine Familie. Aufgaben wie die Jungenaufzucht und die Wache teilen sie sich.
    Ihren Namen haben die kleinen Raubtiere vom „Männchen machen“. So können sie weiter blicken. Stets stehen einige als Wachposten und warnen die anderen, sobald sie eine Gefahr erblicken. Dabei haben sie unterschiedliche Warnrufe – je nach Räuber und Entfernung.
    Für die ausgewilderten Erdmännchen ist vieles neu. Sie haben noch nie einen Waran gesehen, vor dessen Schwanzschlägen sie sich in Acht nehmen müssen, noch nie einem Skorpion den Giftstachel abgebissen, um ihn anschließend gefahrlos fressen zu können. Instinktiv machen die Neulinge vieles von Anfang an richtig, müssen anderes aber schmerzhaft lernen.
    Ein junges Männchen verlässt die Gruppe. Es sieht keine Chance, die Spitzenposition zu ergattern und sich fortzupflanzen. Also sucht er anderswo eine Partnerin – ein typisches Verhalten junger Erdmännchen. Doch er hat Pech: Der wilde Clan, dem er sich anschließen will, vertreibt ihn – er wird vom Abenteurer zum Ausgestoßenen.
    Das ranghöchste Weibchen in der Waisengruppe hat ebenfalls Probleme: Es muss einen ebenbürtigen Partner finden – ihre Begleiter sind ihr zu jung und unerfahren. Zwar wirbt ein wildes Männchen um sie, wird aber von den Gefährten des Weibchens nicht akzeptiert. Sie dulden keinen Konkurrenten.
    Eine andere ausgewilderte Familie – ein Paar mit zwei erwachsenen Töchtern – ist schon weiter. Das dominante Weibchen bringt fünf Junge zur Welt, der erste Wurf in Freiheit. Die Mutter beherrscht die Regeln perfekt, aber die Disziplin des Vaters lässt noch zu wünschen übrig. Er verlässt seinen Wachposten und bringt damit die ganze Familie in Gefahr.
    Zwar flüchten sie erfolgreich vor einem Kapfuchs, müssen aber befürchten, dass er wiederkommt. Ihnen steht ein riskanter Umzug bevor. Nun wird sich zeigen, ob sie ihre Lektionen gelernt haben und als wilde Erdmännchen ein erfolgreiches Leben in der Weite der Kalahari führen können. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.05.2022Das ErsteDeutsche Online-PremiereSa 14.05.2022ARD Mediathek
    TV-Premiere ursprünglich für den 28.03.2022 angekündigt
  • Folge 451
    Die Wasserwelt des Luangwa in Sambia ist die Heimat zahlloser Flusspferde. Es gibt nur wenige Orte in Afrika, an denen so viele dieser Schwergewichte leben. Mächtige Bullen, an die 40 Jahre alt und bis zu vier Tonnen schwer, herrschen hier über ihre Reviere und kleine Herden. Hitzige Kämpfe mit Nebenbuhlern und unerfahrenem Nachwuchs sind für einen Boss alltäglich, doch irgendwann muss auch der König seinen Platz an einen jüngeren, stärkeren Rivalen abtreten. Das Naturfilmer-Ehepaar Lianne und Will Steenkamp zeichnet ein eindrucksvolles und sehr emotionales Porträt eines Flusspferd-Kalbes, das unaufhaltsam seinen Weg gegangen ist – vom hilflosen Neugeborenen an der Seite seiner Mutter über die schmerzhaften Lehrjahre als Halbstarker bis hin zum uneingeschränkten Herrscher über das eigene Revier. Das Ergebnis ist ein Film über Flusspferde, wie es ihn noch nie gegeben hat.
    „Seit Lianne und ich vor über zehn Jahren in den Süd Luangwa Nationalpark kamen, sind wir vom Verhalten der Flusspferde fasziniert und gefesselt. Indem wir die Herden über Jahre hinweg beobachteten und dabei einige ungewöhnliche Szenen dieser großen Landsäugetiere aus nächster Nähe miterleben durften, wurde uns schnell klar, wie wenig ihr spezielles Verhalten erforscht oder gar verstanden ist. Wir waren der Meinung, dass es so viel mehr über Flusspferde zu erfahren und zu lernen gibt als das, was man vermeintlich auf den ersten Blick sieht.
    Bekannt dafür, dass sie im Wasser herumliegen und gelegentlich ein beeindruckendes Gähnen zeigen und mit dem schlechten Ruf ausgestattet, das gefährlichste Säugetier Afrikas zu sein, bekommen die meisten Menschen die wahre Natur dieses riesigen Pflanzenfressers nie zu Gesicht. Mit dem Film ‚Kämpfer und Könige‘ wollten wir das ändern“, beschreibt Will Steenkamp den Beginn der extrem herausfordernden Dreharbeiten für diese einzigartige Naturdokumentation über den Lebenszyklus eines männlichen Flusspferds. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.05.2022Das Erste
  • Folge 452
    Hoffnung für die letzten Berggorillas der Erde! Ende 2018 ging eine großartige Nachricht um die Welt: Die Zahl dieser Menschenaffen ist auf mehr als 1.000 gestiegen! Nach der jüngsten Zählung der freilebenden Primaten werden aktuell 1.063 vermeldet! Doch in der seltenen Erfolgsstory im Schutz bedrohter Tierarten zeigen sich jetzt auch Schattenseiten.
    Was passiert, wenn die Population wächst, ihr Habitat aber nicht? Denn die letzten Berggorillas der Erde leben in nur zwei sehr kleinen Schutzgebieten im östlichen Afrika. Zum einen an den Hängen der Virunga Vulkane zwischen Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo, zum anderen im Bwindi Wald in Uganda. Zwei kleine, grüne Inseln – umgeben von Gebieten, die eine der höchsten Bevölkerungsdichten Afrikas aufweisen. Abwandern können die Tiere nicht.
    Wissenschaftler vom Max-Planck Institut in Leipzig und dem Dian Fossey Gorilla Fund stellten fest, dass die Gorilla-Gruppen heute deutlich häufiger aufeinander treffen, als früher. Und solche Begegnungen enden oft in aggressiven, teils auch tödlichen Kämpfen. Jüngste Analysen von Kotproben sowie Langzeitbeobachtungen bestätigten, dass das Stress-Niveau der Tiere deutlich ansteigt. Wo liegen die Grenzen beim Artenschutz und wie reagieren die Experten auf die neuen Herausforderungen?
    Die Wissenschaftsdoku zeigt in beeindruckenden Bildern das Leben der letzten freilebenden Berggorillas der Welt und präsentiert die provozierenden Erkenntnisse der erfolgreichen Schutzbemühungen. Am Ende steht die Frage nach der Zukunft des Zusammenlebens von Mensch und Tier. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.05.2022Das ErsteDeutsche Online-PremiereMo 23.05.2022ARD Mediathek
  • Folge 453
    Luchse, Europäische Nerze, Sumpfschildkröten und Ziesel zählen zu den seltensten Tieren der Welt. Sie alle sind einst aus Deutschland verschwunden. Mit Hilfe engagierter Tierschützer kehren sie nun wieder zurück. Der Film „Tierische Heimkehr“ folgt spannenden Projekten vom Steinhuder Meer bis in die Rheinauen, vom Osterzgebirge bis zum Pfälzer Wald. Ein Luchs wird gemeinsam mit zwei Weibchen im Pfälzer Wald ausgewildert. Er stammt aus dem slowakischen Teil der Karpaten, wo heute noch Luchse in freier Wildbahn leben. Seine neue Heimat liegt jetzt gut 1000 Kilometer weiter westlich.
    Werden sich die scheuen Tiere sich hier einleben, den Gefahren des Straßenverkehrs entkommen und – was noch viel wichtiger ist – Nachwuchs bekommen? In den Rheinauen kehrt ebenfalls ein Wesen zurück, das vor gut 200 Jahren weitgehend aus Deutschland verschwand: die Europäische Sumpfschildkröte. Geschlüpft und aufgewachsen in einer Zuchtstation sollen die Tiere nun die Auenlandschaft entlang des Rheins für ihre Art zurückerobern. Auch der europäische Nerz war in Deutschland lange aus der freien Wildbahn verschwunden.
    Ihnen wurde ihr Fell zum Verhängnis. Zusätzlich machte sich der aus Pelzfarmen befreite amerikanische Mink in ihrem Lebensraum breit und vertrieb die unterlegenen Tiere. Die Europäischen Nerze zählen heute zu den am stärksten gefährdeten Säugetieren der Welt. Zuchtprogramme sollen die Art in letzter Minute retten, dazu werden Tiere, die noch nie in der Natur gelebt haben, etwa am Steinhuder Meer in Niedersachsen ausgewildert. An den Hängen des Osterzgebirge schließlich lebt das seltenste Tier Deutschlands: ein Ziesel.
    Die Erdhörnchen wurden als Kulturschädlinge erbarmungslos gejagt. Sie bildeten einst große Kolonien und fraßen ganze Äcker kahl. Nun versucht man mühevoll die kleinen Nager anzusiedeln und blickt über die Grenze nach Tschechien, wo eine Kolonie Ziesel lebt. Eine der vielen Herausforderungen für die Tierfilmer: Einmal in die Natur entlassen, bekommt man die tierischen Heimkehrer kaum noch zu Gesicht. Der Film spürt ihnen nach. Dabei kommen modernste Kamerafallen zum Einsatz und enthüllen Erstaunliches. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.06.2022Das Erste
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 17.01.2022
  • Folge 454 (45 Min.)
    Viele Käfer fressen an Blüten und bestäuben die Pflanzen dabei eher „nebenbei“.
    Er ist Speisekammer, Liebesnest und manchmal auch Schlachtfeld. Es geht um einen ganz normalen Gemüsegarten, in dem Insekten, Spinnen und Weichtiere eine Zuflucht finden, da der Gärtner auf alle Gifte verzichtet. Nur dann tut sich eine artenreiche Welt auf, die niemand erwartet – voller großer und kleiner Dramen. Der Film zeigt den Mutterinstinkt eines Ohrenkneifweibchens, den Kampf von Schlupfwespen mit Raupen, den Alltag im Hofstaat der Hummelkönigin und das Liebesspiel der Weinbergschnecken. Eine Welt voller kleiner Wunder, die sich so in jedem Gemüsegarten abspielen könnten, wenn auf Gifte verzichtet würde. Mit einzigartigen Makro- und Zeitlupenaufnahmen ist dies ein Naturfilm der besonderen Art: ein filmischer Appell für mehr Artenvielfalt vor der eigenen Haustür. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.09.2022Das ErsteDeutsche Online-PremiereSa 10.09.2022ARD Mediathek
  • Folge 455
    Die Natur steckt voller magischer Momente, doch allzu oft entgehen sie unserer Wahrnehmung. Der faszinierende Film von Christian Baumeister macht nie Gesehenes sichtbar und feiert die Magie des Augenblicks. Extreme Zeitlupenaufnahmen zeigen rasantes Tierverhalten in bis zu 40-facher Verlangsamung: Etwa, wenn sich ein Eisvogel nach erfolgreichem Tauchstoß in Superzeitlupe aus dem Wasser erhebt, ein Taubenschwänzchen bei der Nektarsuche ins Visier einer Krabbenspinne gerät oder ein Wanderfalke – der schnellste Vogel der Welt – Jagd auf Stare macht. Mit Hilfe modernster Kameratechnik eröffnet sich uns ein geheimnisvoller Kosmos voller Drama und Schönheit, jenseits unserer Wahrnehmung.
    Der Film zeigt in eindrucksvollen Bildern, dass auch in scheinbar bekannten Tieren, große Überraschungen stecken. Wenn man genau hinsieht, entfaltet das schlagkräftige Liebesspiel der Feldhasen seinen Zauber ebenso wie die Wanderung der Teichmuscheln am Grund eines Sees. Erst im Zeitraffer wird sichtbar, wie die scheinbar unbeweglichen Schalentiere zur Nahrungssuche weite Strecken zurücklegen. Ein Verhalten, das wie ein Tanz anmutet und mit bloßem Auge nicht erkennbar wäre. Auch beim Schlupf einer Libelle lässt uns nur das Spiel mit der Zeit den wundersamen Moment der Verwandlung, von der Larve zum Flugakrobaten, hautnah miterleben.
    Licht ins Dunkel bringen zudem Infrarotaufnahmen, die das einzigartige Jadgverhalten von Wasserfledermäusen in völliger Dunkelheit enthüllen. Ein selten gefilmtes Spektakel, dass ohne Spezialtechnik kaum zu beobachten ist. „Magische Momente der Natur“ lässt uns die Natur mit neuen Augen sehen! Einzigartiges Tierverhalten, brillante Superzeitlupen und verblüffende Zeitraffer, lassen uns eintauchen in eine unbekannte Welt, in der jeder Moment ein Fest für die Sinne ist. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.09.2022Das ErsteDeutsche Online-PremiereFr 23.09.2022ARD Mediathek
  • Folge 456
    Unter den kleinen Meisen ist sie ganz groß – die Kohlmeise. Sie ist sogar die größte heimische Meise und von ihrer Anzahl her die häufigste Meise, die es überall in Europa gibt. Sie ist deshalb auch die wahrscheinlich bekannteste Meisenart. Aber kennen wir den „Allerweltsvogel“ mit der schwarzen Haube und dem gelben Gefieder? Dieser Film entführt in eine faszinierende Welt direkt vor unserer Tür, die den meisten bisher verborgen blieb. Denn Kohlmeisen verfügen über erstaunliche Qualitäten: Sie können ganze Heerscharen von Raupen besiegen. Sie sind wagemutige Akrobaten, die sich auch gegen Größere zu wehren wissen. Kohlmeisen sind clevere soziale Netzwerker, die sich mit anderen Vögeln zur Nahrungssuche verbünden.
    Als intelligente Kommunikatoren können sie ihren Gesang wie eine Sprache benutzen. Kohlmeisen sind fürsorglich, vorausschauend, wagemutig und vor allem höchst anpassungsfähig. Ob im Garten, im Wald oder in der Stadt, überall kommen sie zurecht. Ein Erfolgskonzept. Aber nicht ihr einziges! Manche Kohlmeisen haben sogar ein „Entdecker-Gen“, das ihnen sogar entferntere Welten eröffnet. Die Dokumentation erzählt die Geschichte eines Kohlmeisenjungen vom Schlupf bis ins Erwachsenenalter und bei der ungewöhnlichen Suche nach einem eigenen Revier. Er enthüllt dabei die verborgene und zauberhafte Welt der Kohlmeisen in einer Mischung aus beeindruckenden Aufnahmen, verblüffenden Beobachtungen und feinem Humor. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.2022Das Erste
  • Folge 457 (45 Min.)
    Wilde Ziegen leben schon seit Jahrtausenden in unzugänglichen Regionen der walisischen Berge.
    Die schroffen wolkenverhangenen Gipfel des Snowdonia Nationalparks erinnern an das Nebelgebirge aus „Der Herr der Ringe“, die sanften Hügel der Brecon Beacons an das Auenland der Hobbits. J.R.R. Tolkien hat sich für seine weltberühmte Trilogie von Wales inspirieren lassen. Neben den einzigartigen Landschaften ist Wales aber auch Schauplatz für viele Tiergeschichten: Das kambrische Gebirge ist das Reich des majestätischen Steinadlers. In den Hügellandschaften des Brecon Beacon Nationalparks finden dagegen Füchse und Dachse ein hervorragendes Habitat. Die Küste Wales ist geprägt von felsigen Klippen – hier leben Basstölpel und Papageientaucher in riesigen Kolonien. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.10.2022Das Erste
  • Folge 458
    Die zerstörerischen Kräfte der Erde schufen ein Reich von unvergleichbarer natürlicher Schönheit – die Inselwelt Südostasiens. Hier klettern Kängurus auf Bäume, Schweine liefern sich Boxkämpfe und Küken schlüpfen aus Vulkanasche. Die Inseln Südostasiens gehören zu den vielfältigsten Regionen der Welt. Der unglaubliche biologische Reichtum ist das Ergebnis einer Jahrmillionen dauernden Kollision von Erdteilen. Die Zerstörungskraft eines Vulkans ist immens. Ein feuerspeiender Riese vor der Küste Neuguineas allerdings scheint das Leben in seine Nähe zu locken.
    Jeden Morgen versammeln sich Großfußhühner an den Hängen des Vulkans Tavurvur. Sie graben tief in die Asche, um ein einziges Ei hinein zu legen. Damit sind die elterlichen Pflichten erledigt, die vulkanische Wärme übernimmt das Ausbrüten der Eier. Diese eigentümliche Nist-Methode ist nur ein Beispiel von vielen, die zeigen, wie das Leben sogar rohe Kräfte aus dem Erdinneren für seine Zwecke nutzen kann. Vor etwa 25 Millionen Jahren kollidierten Australien und Asien, seitdem wurde unablässig Erdkruste ineinander verschoben, auseinander gerissen, zertrümmert.
    Ein Produkt dieser Umbrüche ist die Insel Neuguinea. Sie ist ein Teil des australischen Kontinentalschelfs und beherbergt auch viele Tiere des fünften Kontinents, die hier aber ganz eigenartige Lebensweisen entwickelt haben: Kängurus klettern auf Bäume, während Tauben am Waldboden spazieren gehen. Als spezielle Folge der Kontinentalverschiebungen entstand hier auch die biologische Ausnahmeerscheinung der Paradiesvögel in 39 atemberaubenden Formen.
    Die Kollision zwischen Australien und Asien hatte auch enorme Auswirkungen auf die Inseln Java, Sumatra und Borneo. Hier glühen Vulkane mit unheimlichem blauen Licht, und der größte Vulkanausbruch, seit es Menschen gibt, hat eines der reichsten Ökosysteme des Planeten geschaffen. Diese Inseln liegen auf dem asiatischen Teil der Erdkruste, daher stammen auch ihre Bewohner von diesem Kontinent – Orang-Utans und Nashörner zum Beispiel. Der Raum zwischen dem asiatischen und dem australischen Kontinent nennen die Biologen Wallacea.
    Hier findet sich eine kuriose Ansammlung von Schiffbrüchigen, die im Verlauf von Jahrmillionen auf den Inseln strandeten. Auf Halmahera lebt der höchst ungewöhnliche Bänder-Paradiesvogel mit seinem extravaganten Federschmuck. Auf der Nachbarinsel Sulawesi leben Babirusas, eine Schweineart, die nicht nur einen Hang zu Boxkämpfen zeigt, sondern auch die seltsamsten Zähne im ganzen Säugetier-Reich: riesige Hauer, die durch den Rüssel hindurch nach oben wachsen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.10.2022Das Erste
  • Folge 459
    Die unbändige Kraft der tropischen Sonne herrscht über die Inseln Südostasiens wie keine andere. Sie sorgt dafür, dass Schlangen fliegen, Affen singen, manche Bäume in den Himmel wachsen und macht andere Kreaturen zu Killern. In den Urwäldern Südostasiens ist die Sonne die treibende Kraft hinter der größten biologischen Vielfalt auf der Erde. Wenn die Sonne über der Inselwelt Südostasiens aufgeht, wird sie von den Gesängen der Gibbons begleitet. Deren Reich sind die Wipfel der teils 100 Meter hohen Urwaldriesen. Fast spielerisch springen sie von Ast zu Ast. Auch andere Tiere mussten sich eine Lösung einfallen lassen, um von einem Baum zum nächsten zu kommen.
    So haben hier Schlangen und Echsen das Fliegen gelernt, sie gleiten zwischen Wipfeln hin und her. Ohne die Kraft der Sonne wären die dichten Dschungel Südostasiens undenkbar. Es gibt aber noch eine andere Macht, die die Tierwelt hier beeinflusst: der Mond. Vom größten Fisch der Welt bis zu den winzigsten knallbunten Krebsen zieht er an den Küsten Südostasiens unzählige Lebewesen in seinen Bann. Wenn die Gezeiten wirken, winken die Krabben, flüchten Fische vor dem Wasser oder schlüpfen in das Innere von Bäumen.
    Enorme Wasserbewegungen versorgen die prächtigsten Korallenriffe der Welt mit Plankton und damit die Walhaie und Mantarochen. Die Kraft des Erdtrabanten und Millionen Jahre Evolution haben fantastische Welten erschaffen. In Südostasien befinden sich die größten Mangrovengebiete der Welt mit der größten Artenvielfalt von Bäumen. Nasenaffen zählen zu den wenigen Tieren, die die harten Blätter der Mangroven verdauen können. Sie besitzen spezielle Enzyme, die das schwer verdauliche Grünfutter verarbeiten können. Aber eigentlich haben es die Nasenbären auf die Hibiskusblüten am Ufer abgesehen, an die sie aber nur bei Ebbe herankommen.
    Die Mangroven und Wattgebiete der Gezeitenzone verbergen viele merkwürdige Kreaturen. Schlammspringer tun etwas, was paradox ist für Fische: Sie flüchten vor der ankommenden Flut. Jenseits der Wattgebiete erstrecken sich die Korallenriffe im flachen Meer. Auch sie sind den Rhythmen der Gezeiten unterworfen, da Ebbe und Flut Nährstoffe im Meer verteilen. Es gibt mehr Fischarten in den Riffen vor einer einzigen südostasiatischen Insel als im gesamten Nordatlantik. Dank Sonne und Mond zählt Südostasiens Natur zu der vielfältigsten der Erde. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.10.2022Das Erste
  • Folge 460
    Türkisfarbenes Meer, mediterranes Klima und einsame Sandstrände, so kennt man Griechenland. Doch das Land hat noch viel mehr zu bieten! Die verborgene Seite Griechenlands ist rau und geprägt von einer wilden Berglandschaft. 3.000 Meter ragt der Olymp in die Höhe, ein Winterwunderland, das sich im südöstlichsten Land Europas befindet. In der kalten Jahreszeit bietet der Kerkini-See besonderen Vögeln ausreichend Nahrung: Krauskopfpelikane gehen hier gemeinsam mit Kormoranen auf die Jagd. Ihre Strategie: Die Kormorane tauchen in einen Fischschwarm hinein. An der Wasseroberfläche werden die fliehenden Fische von den Pelikanen mit ihren Kehlsäcken abgekeschert.
    Im Nordwesten des Landes verläuft auf einer Länge von über 150 Kilometer das Pindos-Gebirge. Seine unzugänglichen Wälder sind eines der letzten Rückzugsgebiete des Braunbären in Europa. Bemerkenswert ist, dass sich das größte Landraubtier Europas vor allem vegetarisch ernährt, drei Viertel seiner Nahrung bestehen aus Pflanzen. Die griechische Buschlandschaft, die sogenannte Macchie, ist die Heimat der Empusa fasciata (eine Fangschreckenart). In der griechischen Mythologie ist Empusa ein Gespenst, das als schöne Frau getarnt Männer verführt und ihnen nach dem Liebesakt das Blut aussaugt.
    Eine Art weiblicher Vampir. Tatsächlich macht die Fangschrecke Jagd auf Insekten. Unsichtbar im Gewirr aus Halmen, pirscht sie sich an ihr ahnungsloses Opfer. Doch sie ist nicht der einzige bizarre Jäger in der Macchie. Sägeschrecken sind die größten sechsbeinigen Fleischfresser Europas. Sie fressen auch gern die Empusa. Aber auch die Sägeschrecken sollten auf der Hut sein: Die Macchie ist auch der Lebensraum der längsten Echse Europas, der Scheltopusik wird bis zu eineinhalb Meter lang. Im Nordwesten des Landes liegt die Vikos-Schlucht. Sie ist laut Guinness-Buch der Rekorde mit fast 1.000 Metern die tiefste Schlucht der Welt.
    In den steilen Felswänden lebt der Felsenkleiber. Der kleine Singvogel ist perfekt an ein Leben in der Vertikalen angepasst. Er kann sogar kopfüber an den Felswänden klettern. Im Herzen Griechenlands ragen einzigartige und bizarr geformte Sandsteinfelsen in den Himmel. Auf den bis zu 300 Meter hohen Felsnadeln thronen die Meteora-Klöster. Die Mönche suchten die Einsamkeit und den Schutz der Berge. Hier oben lebt auch der Schmutzgeier. Er wurde einst gnadenlos bejagt und ist heute extrem gefährdet. Während der Dreharbeiten 2018 lebte im Schutz der Felsen von Meteora nur noch ein letztes Paar. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.2022Das ErsteDeutsche Online-PremiereMi 02.11.2022ARD Mediathek
  • Folge 461
    Über 80 Prozent aller Inseln des Mittelmeeres befinden sich in Griechenland. Doch nur die wenigsten der über 3.000 Inseln sind dauerhaft bewohnt. Wie die Vulkaninsel Milos. Sie liegt in der Südlichen Ägäis und ist ein Paradies für Zugvögel. Ihre geografische Lage macht sie zu einem idealen Rastplatz für die Zugvögel auf ihrem weiten Flug über das Mittelmeer. Doch die Idylle trügt. Die erschöpften Gäste werden beobachtet: Eine Milos-Viper hat es auf die ahnungslos badenden Vögel abgesehen. Vor über einer halben Million Jahre sind ihre Vorfahren, Schlangen, hierher gelangt und haben sich auf Singvögel als Nahrungsquelle spezialisiert.
    Kreta ist Griechenlands größte Insel und ein beliebtes Urlaubsziel. Doch auch Kreta ist wild und voller Überraschungen. In den hohen Lagen des Lefka-Ori-Gebirges liegt bereits im frühen Herbst Schnee. Im Westteil des Gebirges liegt die Samaria-Schlucht; mit einer Länge von 17 Kilometern einer der längsten Canyons Europas. An ihren Hängen lebt die letzte Population der Kretischen Wildziege. Sie stammt von den allerersten domestizierten Ziegen ab und ähnelt ihrem wilden Vorfahren, der asiatischen Bezoarziege.
    Auf der Insel Rhodos ist jeden Sommer ein besonderes Schauspiel zu bewundern: ie auf Zuruf kommen Zehntausende von Schmetterlingen geflogen. Ihr Ziel ist ein ganzjährig wasserführendes, schattiges Tal. Die Falterart Spanische Flagge lässt sich auf den Stämmen des Orientalischen Amberbaumes nieder und hält dort Sommerruhe. Sie zählt zu den Lebewesen, die eine für sie lebensfeindliche Jahreszeit im Energiesparmodus überstehen muss. Ähnlich wie die Braunbären, die in der kalten Jahreszeit Winterschlaf halten.
    Während die Schmetterlinge für einige Monate ruhen, nutzen andere diese Massenversammlung für die Jagd. Wie der Hardun. Eigentlich ist er ein echtes Wüstentier: Diese Echsen können Temperaturen bis zu 60 Grad ertragen. Sie leben hier im Garten Eden und „pflücken“ die Schmetterlinge nach Belieben von den Baumstämmen. Die Insel Antikythera liegt weit draußen im offenen Meer. Es ist eine kleine, fast unbewohnte Felsinsel, die jeden Herbst zum Schauplatz eines großen Naturspektakels wird.
    Über 1.000 Brutpaare der Eleonorenfalken kommen dann für kurze Zeit und hausen an den steilen Felsklippen. Sie sind die einzigen Vögel Europas, die so spät im Jahr brüten. Das ist kein Zufall: Denn in dieser Zeit fliegen die Zugvögel wieder nach Afrika in ihr Winterquartier und überqueren die Insel. Ähnlich wie die Milos-Viper hat sich die Falkenart auf Zugvögel spezialisiert. Sie fangen sie im Flug, oftmals in großer Höhe und versorgen damit ihren Nachwuchs. Wenn keine Vögel mehr über die Insel fliegen, machen sich auch die Eleonorenfalken auf den Weg ins südliche Afrika. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.2022Das ErsteDeutsche Online-PremiereMi 02.11.2022ARD Mediathek

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