2021, Folge 414–434

  • Folge 414
    In Sambia, im Südosten Afrikas, zieht der Fluss Luangwa durch eine bemerkenswerte Landschaft. Zahllose Tiere wie Gelbschnabelstörche, Paviane oder Impala-Antilopen leben in der Nähe des Flusses, denn dessen Wasser beschützt ihr Leben. Allerdings leben hier auch seltener zu sehende Tiere, die ihr Leben gefährden: Leoparden. Das Leben einer Leopardin, der Königin dieser Region, wird über drei Jahre verfolgt. Und auch das ihrer beiden Kinder. Sie hat niemanden, der ihr Leben gefährdet. Aber ihre Kinder sind durchaus durch andere Tiere bedroht und müssen beschützt und ernährt werden.
    Diese Aufgabe bestimmt den Alltag der Leopardin, der nicht immer problemlos verläuft. Wenn ein Kind gelernt hat, wie es jagen muss und sich dadurch selbst ernähren könnte, geht die lang andauernde Fürsorge dem Ende entgegen. Die Leopardin will sich wieder paaren – ihr Kind muss sie verlassen. Und erstmals ganz alleine für sich selbst sorgen. Der Beginn einer problematischen Zeit in Sambia – dem Königreich der Leopardin. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.05.2021Das Erste
  • Folge 415
    Wales – im Südwesten Großbritanniens – besteht aus ganz außergewöhnlichen Landschaften. Egal wo, ob an den Grenzen im Osten, den Tälern im Süden, den Bergen im Norden oder den felsigen Küsten im Westen – überall gibt es unendlich viele Wildtiere. Sogar in unmittelbarer Nähe von Städten. Leicht haben es die Tiere allerdings nicht – besonders nicht in diesem Jahr, weil das Wetter in den verschiedenen Jahreszeiten extreme Bedingungen schafft. Der Sommer hat begonnen. Seeschwalben, die unmittelbar am Strand brüten, sind ständig bedroht von Möwen, die ihre Küken verzehren wollen. Doch obwohl sie viel kleiner sind, schaffen es die Seeschwalben, ihre Feinde auf eindrucksvolle Weise zu vertreiben.
    Schwieriger ist es dagegen, sich gegen etwas zu wehren, was trotz dieser trockenen Jahreszeit bedrohlich ist – gegen Wasser. Denn die Flut ist derzeit gewaltig. Und überspült die Eier und bereits geschlüpfte Küken. Können sie gerettet werden? Ramsey Island wird jedes Jahr von Kegelrobben aufgesucht. Im Moment aber nur von Weibchen, die hier ihre Jungen gebären – und dann füttern müssen. In nur gut zwei Wochen verlieren sie dadurch ein Drittel ihres Körpergewichts – denn sie fressen jetzt gar nichts. Es wird also Zeit, dass sich die Jungen bald selbst ernähren können und deshalb gibt es Schwimmunterricht. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.05.2021Das Erste
  • Folge 416
    Feldhamster führen ein Leben im Verborgenen. Sie sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und werden auch immer seltener. Ein Hamsterjahr ist kurz und voller Gefahren. Sechs Monate, um einen Partner zu finden, den Nachwuchs aufzuziehen und Wintervorrat zu sammeln. Exemplarisch wird die Geschichte eines Feldhamsterweibchens in einer der letzten deutschen Hamster-Regionen in Thüringen erzählt. Hier gibt es sogar eine seltene melanistische Population mit schwarzem Fell. Die Kamera beobachtet das Leben der Hamsterdame zwischen den Halmen auf dem Feld und im Bau unter der Erde, immer aus nächster Nähe.
    Bei der Paarung, der Geburt und beim Körner sammeln. Die ersten Jungen werden schon wenige Wochen nach dem Erwachen der Mutter aus dem Winterschlaf geboren. Anfangs nackt, blind und völlig abhängig, müssen sie binnen kürzester Zeit selbständig werden und sich einen eigenen Bau graben. Doch zahlreiche natürliche Feinde, wie Fuchs, Eule, Kornweihe, Störche und Reiher machen das Kornfeld unsicher. Sieben von zehn Hamstern überleben die ersten Wochen nicht.
    Schon im Mittelalter wurden Feldhamster als Körnerdiebe verfolgt und noch bis Ende der 1980er Jahre bejagt. Heute sind die Tiere als „Bau-Stopper“ in Verruf. Dabei stehen sie selbst durch die Folgen industrieller Landwirtschaft massiv unter Druck. Monokulturen, Pestizideinsatz und frühere Ernten machen ihnen zu schaffen. Und die Versiegelung von täglich 60 Hektar Ackerfläche bedroht ihre letzten Lebensräume. Der Film von Uwe Müller erzählt packend, „pelznah“ und humorvoll vom harten Landleben der Feldhamster in Deutschland. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.05.2021Das Erste
  • Folge 417
    Geparde sind die Hochgeschwindigkeitsjäger der Savanne. Nur wenige wagen sich auch an größere Beute. Doch manchmal zeigen sich die Raubkatzen von einer überraschend anderen Seite! In der nördlichen Serengeti tauchen fünf Männchen auf, die alles auf den Kopf stellen. Es ist das größte Bündnis von Geparden, das jemals beobachtet wurde! Dieser Film hat viele Geschichten über die schlanken Jäger zu bieten. Eine erfahrene Mutter bringt ihren männlichen Nachkommen die letzten Feinheiten der Jagd bei, bevor sie den Nachwuchs in die Unabhängigkeit entlässt. Das Weibchen hat sich in eine gute Ausgangsposition gebracht.
    Geduldig wartet sie, bis die Gnus dicht genug bei ihr sind. Ein junges Weibchen steht vor ganz anderen Problemen, es hat vier Jungtiere zu versorgen. Die Kleinen müssen jeden Tag mehrere Kilometer zurücklegen. Lange mustert die Mutter die Umgebung, doch die Löwin in den Büschen hat sie nicht bemerkt. Die Löwin beobachtet sie dagegen schon lange: Fleischfresser sind untereinander Konkurrenten! Die fünf Gepardenmännchen beschatten nach mehreren erfolglosen Jagdversuchen eine Herde. Nachdem einer von ihnen durchstartet, bricht unter den Gnus Panik aus.
    In diesem Chaos den Überblick zu behalten, ist eine Herausforderung für die Geparde. Ihr Opfer ist ein 200 Kilogramm schweres Gnu. Beute, die für ein einzelnes Männchen viel zu groß wäre! Doch die vielen Monate des Jagdtrainings zahlen sich aus. Für diesen Film reiste Tierfilmer Reinhard Radke in die nördliche Masai Mara, um Geparde in Situationen zu filmen, wie man sie noch nie zuvor gesehen hat! Dabei gelangen ihm nicht nur spektakuläre Aufnahmen von der Jagd, sondern auch rührende Familiengeschichten zweier Mütter, die ihren Nachwuchs großziehen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.05.2021Das Erste
  • Folge 418 (45 Min.)
    Der Mensch macht Jagd auf Affenbabys. Kleine Schimpansen und Orang-Utans sind beliebt, Promis und Influencer posieren mit ihnen auf Instagram. Und auch die weltweiten Zoos sind hungrig und brauchen immer neuen Nachschub. Doch woher kommen die Tiere? Reporter Michel Abdollahi macht sich auf die Suche nach weltweiten Netzwerken des kriminellen Affenhandels. Im kongolesischen Regenwald sucht er die letzten Bonobos und erhält am Rande eines Marktes ein illegales Angebot. Händler wollen ihm ein Jungtier verkaufen.
    Solche Geschäfte sind hier schon fast alltäglich. Auch in Thailand wird Abdollahi Zeuge eines illegalen Tierraubs. In einem Zoo, der auf dem Dach eines Kaufhauses untergebracht ist, entdeckt er einen streng geschützten Bonobo. Es ist eine kleine Sensation. Sogar die berühmte Primatenforscherin Jane Goodall reist an und zeigt sich erschüttert. Bonobos sind vom Aussterben bedroht. Fast überall auf der Welt findet Abdollahi Unregelmäßigkeiten. In China fahndet er nach vier Gorillas, deren Spur sich verloren hat.
    Und in den USA trifft er auf den berühmten Tierguru Doc Antle, der nicht erklären kann, woher er seine Schimpansenbabys hat. Warum ist dies alles möglich? Das internationale Vertragswerk CITES soll bedrohte Tierarten schützen. Doch das Abkommen ist offenbar vielfach wirkungslos. Das zeigt sich auch im Fall des geklauten Bonobos. Trotz der Meldung an die CITES-Leitung lebt das Tier bis heute in Gefangenschaft. Er ist eines von tausenden Opfern des illegalen Handels mit unseren nächsten Verwandten in der Natur. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.06.2021Das Erste
  • Folge 419
    Wer kennt das nicht: Gestern waren die Kleinen noch lieb, kuschelig und folgsam – einfach zum Knuddeln. Und plötzlich ist alles ganz anders. Der Nachwuchs schmollt, ist bockig, nörgelt den ganzen Tag, und auf den elterlichen Rat wird gepfiffen! In der Pubertät wird manchmal der Alltag zum Chaos. Und wie ist es bei Tieren? Ganz einfach: genau so! Die Dokumentation beschreibt die Zeit der Pubertät in der Tierwelt. Der Übergang vom Kind sein ins Erwachsenenleben ist voller Umbrüche. Dabei ist die Pubertät nicht nur ein Zustand.
    Es ist ein Entwicklungsprozess der physischen und sexuellen Reife, des Lernens zum Überleben. Tiere unterscheiden sich in ihrem Verhalten dabei oft gar nicht so sehr von menschlichen Teenagern. Ob Elefanten, Hunde, Schneeaffen oder Rothirsche – auch Tiere haben ihren Kampf mit der Pubertät. Gut rüberzukommen ist dann genau so wichtig wie der soziale Rang in der Gruppe. Männchen verhalten sich dabei häufig wie klassische Halbstarke. Ganz nach dem Motto: no risk, no fun. Mit überschüssiger Energie, einer gehörigen Portion Leichtsinn, manchmal auch mit zügelloser Freude und immer mit einem satten Schuss Adrenalin.
    Mal richtig ausflippen, schlechte Laune haben oder ein sehr dünnes Nervenkostüm – all das kommt auch bei Tieren vor. Die Dokumentation begleitet über mehrere Jahre den Münchner Elefanten Ludwig vom pubertären Zögling bis hin zum erwachsenen Leitbullen. Sie zeigt, was man in der Hundeerziehung falsch machen kann, wie Rothirsch-Jünglinge sich Paarungen erschleichen, oder warum in der Pubertät geschlossene Freundschaften auch im Erwachsenenalter noch wichtig sind. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.06.2021Das ErsteDeutsche Online-PremiereDi 08.06.2021ARD Mediathek
  • Folge 420
    Der Film entführt auf eine fantastische Reise durch ein abenteuerliches Portugal, sein Festland, sein Meer und seine Inseln. Erde, Wasser, Luft und Feuer – Portugals Natur- und Tierwelt versucht mit der ständigen Spannung seiner Elemente zu leben und zu überleben. Die Dokumentation folgt Tieren in den unterschiedlichsten Habitaten auf ihrem ungewissen Weg dem Horizont entgegen. Fast so, als seien die Eroberer, Seeleute und Entdecker längst vergangener Tage ihre Vorbilder. Die Geschichten sind fantastisch und draufgängerisch.
    Sie erzählen von Wildpferden in den schroffen Bergen Nordportugals, die schon die Konquistadores nach Amerika begleitet haben, genauso wie von Seepferdchen, die an der Küste der Algarve so häufig anzutreffen sind, wie sonst nirgendwo auf der Welt. Die Tierwelt Portugals offenbart sich in grenzenloser Vielfalt. Der Film ist eine Dokumentation über ein Land am äußersten Rand Europas, dort wo sich Anfang und Ende treffen, das Leben und der Tod – und alles was dazwischenliegt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.06.2021Das Erste
  • Folge 421
    Im Herzen Europas lebt eine der größten Wildpferdeherden der Welt. 300 Przewalski Pferde bewohnen die ungarische Steppe, besser bekannt als die Puszta. Der Film begleitet ein neugeborenes Fohlen und seine Bemühungen, die sozialen Strukturen innerhalb der Herde zu erlernen – keine leichte Aufgabe für die junge Stute. Durch ihre Augen entdecken wir die markanten weitläufigen Ebenen ihrer Heimat und die vielen wilden Bewohner der Puszta. Im Herzen Europas lebt eine der größten Wildpferdherden der Welt. 300 Przewalski Pferde bewohnen die ungarische Steppe, besser bekannt als die Puszta.
    In ihrer ursprünglichen Heimat, der Mongolei, sind die Przewalski Pferde schon lange ausgestorben. Internationale Bemühungen sorgten dafür, dass die Wildpferde anderswo weiterhin existieren konnten. Vor 25 Jahren wurden einige Pferde in den Hortobágy Nationalpark gebracht, um dort die ursprüngliche Landschaft auf natürlichem Wege zu erhalten. Mittlerweile sind die Pferde und die Puszta unzertrennlich geworden. Dies ist die bewegende Geschichte dieser Pferde. Der Film begleitet ein neugeborenes Fohlen und seine Bemühungen, die sozialen Strukturen innerhalb der Herde zu erlernen – keine leichte Aufgabe für die junge Stute.
    Przewalski Pferde leben in großen Familiengruppen. Freundschaften entwickeln sich innerhalb kleiner Gruppen, die die Gesamtherde bilden – aber ebenso gibt es Feindschaften, die jungen Fohlen auch das Leben kosten können. Die Herde ist ständig unterwegs, und das junge Fohlen lernt schnell die unterschiedlichen Lebensräume der Puszta kennen: weitläufige Ebenen, ausgedehnte Sümpfe und Grasflächen mit einer atemberaubenden Vielfalt an wilden Bewohnern.
    Großtrappen stolzieren durch die Ebenen, Rohrweihen jagen über die Steppe und tausende Kraniche werfen während ihres Zuges ihre Schatten auf die ungarische Landschaft. Wir entdecken die vielen Gesichter der Puszta durch die Augen des jungen Fohlens. Einmal ähnelt die Umgebung der afrikanischen Savanne, dann wird sie wieder zur Wüste, und im Winter könnte man sich in der arktischen Tundra befinden – all das im Herzen Europas. Der Heimat von Ungarns wilden Pferden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.06.2021Das Erste
  • Folge 422
    Sie leben im Schatten von Löwen, Leoparden und anderen Großkatzen Afrikas. Dennoch gehört der Serval zu den erfolgreichsten Raubtieren der Savanne. Sein Fell ähnelt in Färbung und Muster dem von Geparden und tatsächlich wirkt er aufgrund seiner Statur wie eine grazile Miniaturausgabe der Sprintweltmeister. Ungewöhnlich lange Beine verleihen dem Serval zudem eine elegante Erscheinung. Dennoch spielte der Serval meist nur eine Nebenrolle in Naturfilmen. Der Grund hierfür sind seine riesigen Reviere von bis zu 50 Quadratkilometern, in denen er oft erst in der Dämmerung aktiv wird. Für diesen Film reist Afrikaspezialist Reinhard Radke in die Masai Mara, um die scheue Raubkatze mit neusten, lichtstarken 4K-Kameras auch in spektakulären Zeitlupen bei der Jagd zu filmen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.06.2021Das Erste
  • Folge 423
    Die Weihnachtsinsel ist nicht mehr als ein winziger Punkt im Indischen Ozean. Hier lebt der Palmendieb, ein Krebs, der bis ein Meter groß ist. Er knackt mit seinen kräftigen Scheren Kokosnüsse und zieht den Menschen das Essen vom Teller. Der Palmendieb ist ein Rüpel mit harter Schale und weichem Kern, wachsamen Facettenaugen und acht Beinen. In der Naturdokumentation über die Trauminsel am Ende der Welt ist er die Hauptfigur. Wer glaubt, dass Krabben auf den Teller gehören oder irgendwo im Meer ein verstecktes Dasein führen, den wird dieser Film eines Besseren belehren.
    Auf der Weihnachtsinsel im Indischen Ozean findet man Krebse überall: hoch oben in den Palmen, im Wald, auf dem Golfplatz, in Tempeln und in den tiefsten Höhlen. Auf der Weihnachtsinsel, die mit 135 Quadratkilometern etwa ein Drittel größer ist als die Nordseeinsel Sylt, gestalten Krabben das gesamte Ökosystem, sie kultivieren den Boden und bestimmen, was im Wald wächst. Ihren Namen verdankt die Weihnachtsinsel dem britischen Kapitän William Mynors, der sie im Jahr 1643 am 25. Dezember entdeckt hat.
    Australien, zu dessen Staatsgebiet die Insel gehört, liegt mehr als 1.000 Kilometer südlich und auch der nächste Nachbar Java ist hunderte Kilometer entfernt. Berühmt ist das Eiland für die Roten Krabben. Jedes Jahr zu Beginn der Regenzeit wandern sie ans Meer, um an der Küste ihre Eier zu legen. Kurz vor Neumond ist es soweit: Bis zu 120 Millionen Krebse färben die Strände blutrot. Ein Spektakel, das auch den wahren Herrscher der Insel aus der Deckung lockt: den Palmendieb. Palmendiebe sind die größten Landkrabben der Erde und die Roten Krabben stehen bei ihnen ganz oben auf dem Speiseplan.
    Der Film folgt dem Lebenslauf des Palmendiebs, vom tropischen Ozean, in dem er als Larve die ersten Monate verbringt, bis tief in den Wald. Nichts ist vor seinen Scheren sicher, die kräftiger sind als der Kiefer eines Löwen. Palmendiebe werden bis zu 100 Jahre alt und können einen Durchmesser von einem Meter erreichen. Auf der Suche nach Nahrung machen sie vor nichts Halt, selbst Opfergaben in Tempeln sind vor ihren Scheren nicht sicher. Auch die anderen Inselbewohner kommen im Film nicht zu kurz, denn sie alle sind mit den Krabben auf die eine oder andere Art verbunden.
    Seien es die zahlreichen Seevögel, die auf der Weihnachtsinsel nisten, die geselligen Flughunde oder die Menschen, die es aus allen Erdteilen hierher verschlagen hat. Kameramann und Regisseur Moritz Katz und sein australischer Filmpartner und ehemaliger Ranger der Weihnachtsinsel Braydon Moloney filmten über zwei Jahre das Leben der skurrilen Krabben. Entstanden ist ein humorvolles Bild der Insel und ihrer ungewöhnlichen Bewohner. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.07.2021Das Erste
  • Folge 424
    Das glühend heiße Zentrum Australiens ist die Heimat der Roten Riesenkängurus. Sie sind die Helden des Outbacks, denn sie haben es wie kaum ein anderes Säugetier geschafft, sich an das äußerst karge Leben auf dem roten Kontinent anzupassen. Heute sind sie die größten Beuteltiere der Erde. Diese Naturdokumentation erzählt ihre spannende Geschichte. Alles dreht sich um Rusty; das Känguru-Männchen kämpft vom Moment seiner Geburt an ums Überleben. Gerade erst noch nackt, blind und nicht größer als ein Gummibärchen auf die Welt gekommen, muss Rusty allein den Weg in den Beutel seiner Mutter finden.
    Es ist die erste Bewährungsprobe, die jedes Känguru-Baby bestehen muss. Im Beutel angekommen, saugt sich der Winzling an einer Zitze fest. Über ein halbes Jahr lang wird der Kleine im Beutel bleiben und von seiner Mutter gehegt und gepflegt. Seltene Aufnahmen aus dem Inneren des Kängurubeutels gewähren erstaunliche Einblicke in Rustys Kinderzimmer. Rote Riesenkängurus sind Überlebenskünstler. Zuhause in einer der lebensfeindlichsten Regionen der Erde, sind sie immer auf dem Sprung.
    Monatelange Trockenheit und extreme Hitze gehören im Herzen Australiens dazu. Es gibt keine Jahreszeiten, das Klima ist unberechenbar. Darauf haben sich auch die Känguru-Weibchen eingestellt. Die Mutter hat drei Jungtiere gleichzeitig. Außer dem Winzling Rusty, der im Beutel an einer Zitze hängt, säugt sie an der anderen Zitze ein älteres Geschwister-Känguru, das den Beutel bereits verlassen hat. Jedes Baby bekommt seine eigene Milchsorte, angepasst ans Kindesalter. Das dritte Geschwisterkind, ein noch kaum entwickelter Embryo, wartet in Mutters Bauch auf „den richtigen Moment“.
    Erst, wenn alle Voraussetzungen stimmen, wird er sich weiterentwickeln. In langen Dürrezeiten, wenn Futter und Wasser knapp werden, muss sich die Mutter im schlimmsten Fall von allen drei Jungtieren trennen, auch von Rusty. Doch sobald sich die Umweltbedingungen verbessern, kann sie sehr rasch wieder mit der Fortpflanzung beginnen. Rote Riesenkängurus sind rastlos, immer auf der Suche nach fressbaren Gräsern und Grünzeug hüpfen sie auf ihren beiden äußerst kräftigen Hinterbeinen durchs Outback. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.08.2021Das Erste
  • Folge 425
    Die Natur hat es sehr gut mit dem Blauflossenthunfisch gemeint: Er wird bis zu drei Meter lang, kann bis zu 680 Kilogramm wiegen und erreicht im Wasser eine Geschwindigkeit von etwa 75 km/​h. Damit ist er einer der größten, schnellsten und stärksten Fische auf der Welt. Und eine weitere Besonderheit zeichnet ihn aus: Der Blauflossenthunfisch ist der einzige warmblütige Fisch. Das und seine erstaunliche Größe ermöglichen es ihm, auf seiner Suche nach Futter weit nach Norden vorzudringen und dabei gewaltige Entfernungen zurückzulegen. Meeresbiologe und Tierfilmer Rick Rosenthal begibt sich auf eine spektakuläre Mission, um den Thunfischen auf ihrer Reise durch den Atlantik zu folgen.
    Dabei gelingen ihm als einem der Ersten Aufnahmen der Tiere in freier Wildbahn. Rosenthals Faszination für den Thunfisch begann vor vielen Jahren, als er während eines Tauchgangs vor den Azoren Zeuge eines außergewöhnlichen Ereignisses wurde. Delfine, Seevögel und Blauflossenthunfische machten gemeinsam Jagd auf einen Fischschwarm. Das Wasser schien beinahe zu brodeln. Heute ist das Meer rund um die Azoren ruhig, die großen Fische sind verschwunden.
    Der Blauflossenthunfisch kämpft inzwischen weltweit ums Überleben. Während seine Größe und Stärke ihn vor natürlichen Feinden schützen, machen sie ihn zu einem begehrten Ziel für Fischer. Da weltweit der Verzehr von Sushi in den letzten Jahren stark angestiegen ist, wird auch die Nachfrage nach Thunfisch immer größer. Vor ein paar Jahren wurde einmal ein einziger Blauflossenthunfisch, auch Roter Thun genannt, für den Rekordpreis von 730.000 US-Dollar verkauft. Das war derselbe Preis, den man seinerzeit auf dem Weltmarkt für die gleiche Menge Silber gezahlt hat.
    Während der Bestand der Blauflossenthunfische innerhalb der letzten 50 Jahre auf ein Viertel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft ist, weiß man über diesen Unterwasserjäger und sein Verhalten nur wenig. Rick Rosenthal gelingt es, einige der Geheimnisse des legendären Blauflossenthunfisches zu lüften. Dabei zeigt er in spektakulären Bildern, was der Naturwelt verloren ginge, wenn es nicht gelänge, dieses einzigartige Lebewesen zu schützen. Die Suche nach dem Thun wird bald zu einer Suche nach einer letzten Zuflucht für diesen Giganten der Meere. Noch gibt es Hoffnung! (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.09.2021Das Erste
  • Folge 426
    Sie ist einer der größten Inseln unserer Erde und vielleicht die geheimnisvollste: Auf Neuguinea haben mächtige Vulkane Gebirgsketten und zerklüftete Täler geschaffen. Bis heute existieren in Papua-Neuguinea Urwälder, die noch völlig unerforscht sind. Wo riesige Urwaldkrokodile in den Flüssen lauern und zauberhafte Paradiesvögel zu Hause sind, liegt das Ziel dieser außergewöhnlichen Expedition: Mit einem internationalen Team reist die deutsche Fotografin Ulla Lohmann zum Mount Bosavi, einem erloschenen Vulkan.
    Am Fuße des Kraters entdecken die Wissenschaftler und Kameraleute unzählige Tiere und Lebensformen aus einer fremden Welt. Die Expeditionsteilnehmer werden mit dem Helikopter in das Innere des Kraters vom Mount Bosavi gebracht, zu Fuß ist der Weg an den steilen Kraterhängen für das Team nicht zu bewältigen. Alle hoffen, hier weitere, bislang unentdeckte Tierarten zu finden. Was sie erleben, übertrifft sämtliche Erwartungen: Baumkängurus kreuzen ihren Weg und kommen neugierig bis ins Camp, ohne zu flüchten! Tatsächlich scheinen die Tiere in diesem Teil des Dschungels so „zahm“ zu sein, weil sie bislang kaum Kontakt mit Menschen hatten.
    Ulla Lohmann erhält die Nachricht, dass der Vulkan Tavurvur auf der Insel Neubritannien, die zu Papua-Neuguinea gehört, einen heftigen Ausbruch hat. Schon oft war die begeisterte Fotografin dort, um den aktiven Vulkan und die katastrophalen Folgen seiner Eruptionen zu dokumentieren. Ulla besucht deutsche Missionsschwestern, die ihr von verheerenden Ausbrüchen und den Folgen für die Menschen auf der Insel berichten.
    Bei der Kanu-Überfahrt zum Vulkan, der auf einer Halbinsel liegt, gerät die Fotografin in ihrem Einbaum in den Ascheregen des donnernd grollenden Tavurvurs. Gespenstisch und tot scheint die Landschaft um den Vulkan und doch verbirgt sich hier Leben: Eine Art von Thermometerhühnern profitiert von den Kräften des Tavurvurs. Ihre Eier brüten in der warmen Erde rund um den Vulkan, wenn sie nicht vorher von den Einheimischen gefunden und verkauft werden. Bei ihrer Rückkehr in den erloschenen Krater des Mount Bosavi erwarten Ulla Lohmann aufregende Neuigkeiten: Die Forscher haben ein Säugetier entdeckt, das noch kein Experte je zu sehen bekommen hat.
    Es ist bislang noch in keinem Buch verzeichnet: eine mopsgroße Riesenratte. Handelt es sich tatsächlich um eine neue Säugetierart? Auch die hier lebende Unterart eines „plüschigen“ Kletterbeuteltiers scheint eine neue Entdeckung und damit ein Erfolg für das Team der „Expedition Neuguinea“ zu sein. Autor:innen des Films sind Annie Backhouse, Lothar Frenz, Jonny Keeling und Jonny Young. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.09.2021Das Erste
  • Folge 427 (43 Min.)
    Im Sommer sind es hier über 60 Grad am Boden! Vielen Tieren ist das zu heiß. Nur wahre Hitzespezialisten halten diese Temperaturen aus. Ihre Heimat ist ein Vulkanhügel am Oberrhein: der Kaiserstuhl. Sein besonders sonniges und warmes Klima lockte schon in einer Warmzeit vor 8000 Jahren schillernde Südländer vom Mittelmeer an. Als es dann wieder kälter wurde, überlebten sie wie Schiffbrüchige nur auf der Wärmeinsel Kaiserstuhl. So wurde der alte Vulkan zu einem Zentrum der Artenvielfalt und einzigartig für die Natur Deutschlands. Doch im Frühling ist es echten Sonnenanbetern selbst hier noch nicht warm genug.
    Schmetterlinge heizen mit vielen Tricks ihre Körper möglichst schnell in der Sonne auf, um ins pralle Leben zu starten. Der Smaragdeidechsenmann sucht nach sechs Monaten Winterruhe dringend ein Weibchen – ein Weg mit vielen Hindernissen. Der Bienenfresser stopft seiner Erwählten nicht nur Bienen, sondern die halbe Insektenpracht des Kaiserstuhls in den Schnabel, bis sie ihn endlich erhört. Und für das Männchen der Gottesanbeterin ist die Paarung eine lebensgefährliche Mission. Aber hier leben auch Tiere, die Hitze gar nicht mögen. Eine Familie Rotfüchse hat einen kühlen Bau in eine Lösswand gegraben und verlagert ihr Leben im Sommer ganz in die Nacht.
    Seitdem die Eltern sie nicht mehr füttern, versuchen die zwei Geschwister gemeinsam sich ihren Platz im Leben zu erobern. Doch wenn sie nicht bald selbst Wühlmäuse fangen, verhungern sie. Mit dem Klimawandel wird die Sommerhitze im Kaiserstuhl unerbittlich. Die Feldwespen kämpfen, dass ihre Larven im offenen Nest nicht gegrillt werden. Und die Zebraschnecken tun alles, dass sie im Backofen am Boden nicht vertrocknen. Wie leben und überleben die Tiere des Kaiserstuhls an einem so heißen Ort? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.10.2021Das ErsteDeutsche Online-PremiereSo 03.10.2021ARD Mediathek
  • Folge 428
    Alfred Bama, Tierpfleger in Kamerun, ist ein Gorilla-Flüsterer. Seit vielen Jahren kümmert er sich liebevoll um die großen Menschenaffen im Limbe Wildlife Centre, einer Auffangstation für Gorilla-Waisen. Bamas Mission ist es, ihnen ein artgerechtes Leben zu bieten. Die großen Menschenaffen akzeptieren den sympathischen Tierpfleger wie niemanden sonst, fast so, als wäre Bama einer von ihnen. Mit dem Gorilla-Weibchen Nyango verbindet ihn eine besonders innige Freundschaft. Vor vielen Jahren wurde Nyangos Mutter von Wilderern erlegt und die kleine Nyango an eine Missionarsfamilie verkauft. Die Gorilla-Waise hatte Glück im Unglück: Die Familie brachte das Tier in das Limbe Wildlife Centre, wo sich Bama liebevoll um das Tier kümmert.
    Nyango ist weltweit der einzige Cross River Gorilla, der in Gefangenschaft gehalten wird. Ein Menschenaffe, der noch vor wenigen Jahren als ausgestorben galt. Der Cross River Gorilla ist eine extrem seltene Unterart des Westlichen Flachlandgorillas. Wissenschaftler befürchten, dass es keine 250 Tiere dieser Art mehr im Grenzgebiet von Kamerun und Nigeria gibt. Bama erfüllt sich seinen größten Wunsch und macht sich auf die Suche nach Nyangos wilden Verwandten.
    Auf seiner Reise durch den Nordwesten des Landes wird ihm klar, wie sehr die seltenen Menschaffen bedroht sind: Immer noch werden sie als „Bushmeat“ gejagt und gehandelt, die Babys der getöteten Tiere verkauft. Palmölplantagen und Feuer durchschneiden die letzten Gebiete, in die sich die Cross River Gorillas zurückgezogen haben. Wird Bama die Verwandten Nyangos tatsächlich finden? Der Film erzählt die Geschichte einer besonderen Freundschaft zwischen dem Tierpfleger Alfred Bama und dem Gorilla-Weibchen Nyango und zeigt die weltweit ersten Aufnahmen der Cross River Gorillas in der Wildnis. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.10.2021Das Erste
  • Folge 429
    Löwen leben – im Gegensatz zu anderen Großkatzen – ständig in einem Rudel. Sie schützen sich gegenseitig und sorgen dafür, dass ihre Kinder behütet aufgezogen werden. Im Alter von etwas mehr als einem Jahr werden zwei Löwenjunge zu Ausgestoßenen. Drei starke, kampferprobte Löwenmännchen haben ihr Rudel erobert und ihren Vater und ihre Geschwister getötet. Mit der Mutter und zwei Tanten gelang ihnen die Flucht. Der Film zeigt den harten Kampf der fünf Löwen ums Überleben. Gedreht wurde die Tierdokumentation im Südluangwa Nationalpark in Sambia. Dabei fingen die Tierfilmer ungewöhnliches Löwen-Verhalten mit der Kamera ein, denn die Ausgestoßenen lassen nichts unversucht, um in ihr altes Rudel zurückkehren zu dürfen.
    Eine gefährliche Strategie, die in der sengenden Sommerhitze Sambias aber alternativlos ist. Denn auch andere Löwen durchstreifen das Gebiet und stellen jederzeit eine Bedrohung für die beiden Junglöwen dar, die noch zu unerfahren sind, um für sich selbst zu sorgen. Außerdem machen die unerfahrenen Großkatzen so ihre Erfahrungen mit Büffeln, Krokodilen, Leoparden und Flusspferden. Selbst Warzenschweine sind für die jungen Katzen eine Nummer zu groß. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.11.2021Das Erste
  • Folge 430 (45 Min.)
    Sandiges Urlaubsziel: Die weitläufigen Dünenlandschaften der niederländischen Inseln ziehen jedes Jahr tausende Besucher an.
    Windmühlen und Tulpenfelder, malerische Ortschaften und idyllische Grachten: Allein drei Millionen Deutsche besuchen die Niederlande jedes Jahr. Neben Städtetourismus und Strandleben, bietet unser „Nachbar an der Nordsee“ weit mehr: Strände und Wälder sowie große, dem Meer mühsam abgerungene Flächen geben einer erstaunlichen Natur Raum: Seehunde und Löffler, Rothirsche und Damwild, Rohrweihen, Biber und Füchse. All das in einem der bevölkerungsreichsten Länder Europas. Die Niederlande – ein großartiges kleines Land! Im Nordwesten Europas grenzen die Niederlande an die Nordsee, flankiert von fünf Inseln: Terschelling, Ameland, Vlieland, Texel und Schiermonnikoog.
    Der weite Horizont und der Reichtum an Natur sind ihr herausragendes Merkmal. Auf den Inseln finden Austernfischer, Löffler und Rohrweihen sichere Brutplätze. Auch für Naturliebhaber aus ganz Europa sind sie wichtige Erholungsgebiete. Zwischen Inseln und Festland prägt Wattenmeer die Küste: Es ist eines der fruchtbarsten Naturgebiete der Erde und für Millionen Zug- und Rastvögel ein unersetzliches Nahrungsreservoir.
    So auch für Seehunde. Ender der 1980er Jahre wütete die Staupe an der Nordseeküste. 3.000 Seehunde überlebten. Seitdem erholen sich die Bestände. Heute sind es wieder über 7.000 Tiere. Seit dem Mittelalter haben die Niederländer durch riesige Entwässerungsprojekte entlang der 2.000 Kilometer langen Küste neues Land geschaffen. Noch bis vor einhundert Jahren pumpten die landestypischen Windmühlen Wasser aus der Tiefebene zurück in die Flüsse hinter den Deichen. Heute sind die fruchtbaren Böden Anbaugebiet für die Nationalblume – die Tulpe.
    Im Norden trennt der über 30 Kilometer lange „Abschlussdeich“ die Nordsee vom Ijsselmeer und bewahrt die 2.500 Quadratkilometer große Provinz Flevoland vor Sturmfluten – eine der größten künstlich geschaffenen Landflächen der Welt. Zwölf Prozent der Region nimmt das Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen ein – es ist die Heimat einer der größten Wildpferd-Herde Europas, Jagdrevier für Seeadler und Kinderstube für Füchse. Richtung Osten steigt das Relief an und die Böden werden sandiger.
    Hier liegen zahlreiche Heiden und eine der größten zusammenhängenden Waldflächen Mitteleuropas: Die Veluwe – rund 1000 Quadratkilometer groß. Im Herbst tragen Rot- und Damhirsche ihre eindrucksvolle Brunft aus, während auf dem Waldboden zahlreiche Pilzarten einen einzigartigen Mikrokosmos bilden. Zwei Jahre hat der Naturfilmer Hans-Peter Kuttler in den Niederlanden gedreht. Er setzte u. a. hochstabilisierte Kameradrohnen, Miniatur- und Zeitlupenkameras ein. Er präsentiert ein liebevolles Porträt der Natur und der Tiere zwischen der Nordseeküste im Westen und den weiten Wäldern im Osten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.11.2021Das Erste
  • Folge 431 (45 Min.)
    Nationalpark Big Bend .
    Der Rio Grande bildet über 1500 Kilometer die Grenze zwischen USA und Mexiko. Im Süden von Texas fließt er in einer großen Kurve – der Big Bend – die zum Namen des an ihr liegenden Nationalparks wurde. Der Fluss umrundet die Chisos Mountains, den einzigen Gebirgszug der USA, der vollständig in solch einem Park liegt. Von 500 bis auf fast 2400 Höhenmeter ansteigend, gibt es dort sehr unterschiedliche Gebiete – eine Einladung für verschiedenste Tierarten. Zum Glück wieder. Denn Jahrtausende lang haben Menschen das Aussterben einiger Tierarten bewirkt – besonders nachzuweisen seit dem 16. Jahrhundert.
    1930 änderte sich alles. Die Gegend sollte wegen ihrer einzigartig kontrastreichen und schönen Landschaft unter Schutz gestellt werden. Der Staat Texas erwarb sie und gründete damit den Texas Canyons State Park. Schon 14 Jahre später geschah noch mehr: Am 12. Juni 1944 wurde aus dem State Park der Big Bend Nationalpark. Und damit kamen viele Tierarten wieder hierher. Zum Teil dieses Mal auch durch die Hilfe von Menschen.
    Von den ausgestorbenen Dickhornschafen wurden sieben in einem Laster hierher gebracht. Inzwischen gibt es wieder mehrere kleine Herden. Aber es gibt auch Tiere, die selbst wieder hierhergekommen sind. Vor 30 Jahren ging ein Schwarzbär von Mexiko nach Texas – und er blieb dort. Auch hier ist die Anzahl gestiegen. Acht bis zwölf ausgewachsene Bären soll es im Park inzwischen geben. Und sie bekommen Junge … Big Bend ist eine einzigartige Landschaft mit außergewöhnlichen Tieren. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.11.2021Das ErsteDeutsche Online-PremiereFr 19.11.2021ARD Mediathek
  • Folge 432
    Im Südwesten Spaniens gibt es eine für Europa sehr einzigartige Landschaft mit unendlich vielen Bäumen – vor allem Eichen, die nicht allzu dicht beieinander stehen. Denn über Jahrhunderte hinweg haben Menschen hier ein Weideland für Nutztiere geschaffen. Aber auch zahllose wilde Tiere und die ständige Einwirkung des mediterranen Klimas haben diese Gegend mit gestaltet. Das ist Dehesa. Ihre weichen Böden mit zum Teil üppigem Unterholz liefern einen perfekten Lebensraum für Wildkaninchen. Allerdings ernähren sich mehr als 30 Raubtier- und Vogelarten von ihnen. Daher wäre ohne Kaninchen ein Leben in der Dehesa unvorstellbar.
    Zum Glück bekommen sie bis zu fünf Mal pro Jahr Nachwuchs und ihre Tierart kann dadurch überleben. Trotzdem sind auch die Raubtiere extrem gefährdet. Luchse und Kaiseradler wären fast ausgestorben. Doch die Anwesenheit von Menschen machte die Gegend zu einer Schutzzone. Und diese Tiere wurden gerettet. Gefährdet sind aber auch die Wälder – durch Seuchen und durch den Klimawandel. Aber zum Glück wachen alle Bewohner der Dehesa noch immer über ihr Revier. Ein Anlass zur Hoffnung auf das Weiterbestehen dieser einzigartigen Region auf der Iberischen Halbinsel. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.11.2021Das Erste
  • Folge 433
    Im äußersten Südosten Deutschlands erhebt sich der Watzmann als höchster Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Zu seinen Füßen liegt der Königssee; der bayerische Fjord, in dem sich die steilen Bergflanken nahtlos in die Tiefe fortsetzen. Kalt und klar liegt er da, eingebettet in eine blauweiße Bilderbuchlandschaft. Der fast 200 Meter tiefe Königssee liegt in einem geologisch sehr alten Grabenbruch. Er hat mehr als 500 Mio. Kubikmeter Inhalt – in Trinkwasserqualität. Der sieben Kilometer lange „Bayerische Fjord“ hat viele kleine Zuflüsse. Manche kommen mitten aus dem Fels gesprungen.
    Je nachdem zu welcher Jahreszeit man den Königssee und die umliegenden Berge besucht, trifft man auf ganz unterschiedliche Bewohner. Artenvielfalt am Königssee: Alpentiere, wie der Steinadler, leben hier. Der „König der Lüfte“ war in den Bayerischen Alpen ausgerottet. Heute gibt es wieder fast 50 Brutpaare. Einige von ihnen haben ihr Revier in den Steilwänden um den Königssee. Dass der Steinbock zur angestammten Tierwelt der Berge um den Königssee gehört, wurde lange bezweifelt. Bis Knochenfunde vor wenigen Jahren bewiesen, dass er hier seit jeher heimisch war. Heute durchstreifen etwa 200 Steinböcke die Gipfel um den Königssee.
    Der Alpensalamander ist der Liebhaber miserablen Wetters schlechthin. Er kommt meist erst spät in der Nacht aus seinem Versteck, weil dann die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Nur bei Regen und dichtem Nebel geht er auch tagsüber auf Wanderschaft. Die größte heimische Orchidee, die versteckt in den Wäldern am Königssee wächst, hat Riesenblüten, bietet aber keinen Nektar. Die Frauenschuh-Orchidee gedeiht hier so prächtig, weil in den Wäldern am Königssee Bedingungen herrschen, wie in einem Urwald. Alles dreht sich ums Licht.
    Die steilen Bergflanken und der felsige Boden haben zur Folge, dass der Wald offen und von Sonnenlicht durchflutet ist. Die Bäume stehen locker verstreut beieinander, dazwischen jede Menge Totholz. In solch lichten Wäldern herrscht Artenvielfalt. 900 Höhenmeter oberhalb des Königssees liegt noch ein See. An seinen Ufern spielen Murmeltiere, an den nahen Felswänden brüten seltene Mauerläufer und in den eisigen Höhen darüber ziehen Gänsegeier ihre Kreise. Der kleine Grünsee, aus dem die Unterwasserkameras erstmals Bilder mitgebracht haben, liegt in einem Kessel.
    Ein Abfluss ist weit und breit nicht zu sehen. Aber dennoch bleibt der Wasserstand immer annähernd gleich. Der Gebirgssee entwässert unterirdisch mitten in das felsige Innere der Berge. Auf seiner Reise von mehreren Kilometern durch die Salzgrabenhöhle staut sich das Wasser in glasklaren, teils unerforschten Höhlenseen. Nach einer Reise von sechs Stunden kommt das Grünseewasser schließlich, 900 Meter tiefer, aus dem Fels heraus und strebt die letzten Meter sprudelnd dem Königssee zu. „Natur am Königssee“ ist ein Kaleidoskop besonderer Geschichten von Über- und Unterwasser vor der atemberaubenden Kulisse der Berchtesgadener Alpen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.12.2021Das Erste
  • Folge 434
    Diese Frau kennt die Wölfe Kanadas wie kaum eine andere, noch nie ist jemand den scheuen Rudeln an den Küsten von British Columbia so nahe gekommen wie die Biologin und frühere Weltklasse-Langläuferin Gudrun Pflüger: Sie hat ihr Leben vollkommen den Wölfen gewidmet, bis ein gefährlicher Hirntumor alles zu zerstören drohte. Doch die vielen positiven Erinnerungen an „ihre“ Wölfe helfen Gudrun, ihren Durchhaltewillen zu stärken. Sie hat ein klares Ziel: Die Athletin will zurück nach Kanada, um das Leben der wilden Wölfe in den Rocky Mountains zu erforschen. Gudruns Studien sollen dazu beitragen, mehr über das Verhalten der scheuen Jäger zu erfahren, um sie in Zukunft besser schützen zu können.
    Keine Strapaze ist Gudrun dafür zu groß: Zu Fuß oder per Pferd ist sie den charismatischen Raubtieren auf der Spur. Mithilfe von versteckten Kameras will sie das verborgene Leben der Wölfe in Kanadas Bergwelt dokumentieren. Dabei entdeckt sie auch, wie sehr die Lebensräume der Tiere von Menschen beansprucht werden. Gudrun will ein Rudel im Tal des Kootenay National Parks beobachten, das sie von früheren Feldstudien kennt. Als sie mit ihrer Arbeit begonnen hatte, bestand das Rudel aus elf Tieren. Sieben Jahre später, nach ihrer Rückkehr, waren es nur noch zwei.
    Inzwischen hat sich das Rudel wieder etwas erholt, aber es ist weiterhin stark gefährdet, vor allem durch den Highway, der das Tal zerschneidet. Nur wenn größere Gebiete geschützt werden, haben Wildtiere eine Chance. Wenn Gudrun Pflüger eines in den vielen Jahren ihrer Forschungsarbeit gelernt hat, ist es die einfache Erkenntnis: „Wölfe brauchen Platz, viel Platz.“ Um die Grundlagen für einen besseren Schutz der Tiere zu legen, stellt sich Gudrun wieder einmal all den Herausforderungen und Härten, die eine Suche nach Wölfen in der Wildnis mit sich bringt. Wird sie noch einmal die Gelegenheit haben, Wölfen so nah zu sein wie damals an der Küste des Pazifiks? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.12.2021Das Erste

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