2023, Folge 328–349

  • Folge 328
    Für viele ist es der größte Blickfang an der ganzen Ringstraße: Mit dem Parlamentsgebäude brachte Theophil Hansen antik-griechische Ästhetik an den neuen Prachtboulevard und setzte der Demokratie gleichzeitig ein ewiges Denkmal. Durch die jahrelange Restaurierung und die jetzige feierliche Wiedereröffnung rückt dieses Gebäude wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, in dem sich das Wohl und Wehe der jüngeren heimischen Geschichte widerspiegelt. Gestalterin Birgit Mosser erzählt von den baulichen Raffinessen dieses Hauses und von den umfassenden Umbauten im Rahmen seiner Modernisierung. Denn dass ein Gebäude, das zur Zeit von Pferdekutschen errichtet worden ist, auch noch im Digitalzeitalter einwandfrei funktioniert, ist alles andere als selbstverständlich. Zwei Tage vor der Neueröffnung gibt der Film erste Einblicke in das rundum erneuerte Gebäude. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 10.01.2023ORF III
  • Folge 329
    Interview mit MA48 Angestellten bei Schaumparty.
    Unter einem „strengen Winter“ verstand man vor hundert Jahren noch etwas anderes als heute. Eisige Kälte und Schnee hatten Wien fest im Griff, die Schneeräumung hielt sich vor der Motorisierung in Grenzen, und an der auch noch unregulierten Donau bildeten sich gefährliche Eisstöße, die die Brücken bedrohten. Viele Menschen vor allem aus den niedrigen Schichten waren für Wetterkapriolen auch nicht hinreichend bekleidet. Diese Erbe Österreich Neuproduktion zeigt anhand alter Aufnahmen, was die weiße, kalte Kaiserstadt für die Bewohnerinnen und Bewohner bedeutete. Die kalte Jahreszeit brachte auch Freuden mit sich: im Wienerwald fanden Rodelpartien statt und auch die ersten Skifahrer machten die Hügel unsicher. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 17.01.2023ORF III
  • Folge 330
    Schnappschüsse aus dem Kaiserhaus: die angeheiratete Habsburgerin Isabella Croÿ-Dülmen hatte Zutritt und Fotoerlaubnis bei allen Anlässen. Ihr Fotoschatz bietet einen einzigartigen Einblick in den nicht-offiziellen Teil des Adels- und Gesellschaftslebens der ausgehenden Monarchie. Eine Auswahl der besten Bilder ist in dieser Erbe Österreich Neuproduktion von Susanne Pleisnitzer erstmals öffentlich breit zu sehen. Unter anderem war sie die erste, die Fotos vom künftigen Thronfolgerpaar Franz-Ferdinand und Sophie Chotek machte, als diese Liaison noch streng geheim war.
    Die Fotografien der Isabella Croÿ ermöglichen einen unverstellten Blick in das Innenleben des Adels abseits gestellter Bilder: auf dem Tennisplatz, beim Skifahren, beim Jagen, beim Weihnachtsfest und bei Faschingsfesten. Auch die einfachen Leute lichtete sie ab und gibt so einen Einblick in den Alltag dieser Zeit. Als Ehefrau von Erzherzog Friedrich, dem damals vermögendsten Habsburger, verfügte sie über genügend Geld und Zeit, um diesem damals außergewöhnlichen Hobby nachzugehen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.06.20233satOriginal-TV-PremiereDi 24.01.2023ORF III
  • Folge 331
    Wenn die Speise Leib und Seele zusammenhält, wie man sagt, kommt den Köchen und Köchinnen der Kaiser eine besondere Stellung zu. Wer weiß, ob ohne eine wohlschmeckende Hofküche die Monarchie überhaupt so lange überlebt hätte? Franz Joseph liebte vor allem Spargel und natürlich seinen Tafelspitz, der mit einer Gabel zerteilbar sein musste. Dazu Kaiserschmarrn und Zwetschgenknödel, und wenn er alleine war, aß er am liebsten am Abend nur eine Saure Milch mit einem Stück Brot. Der Kaiser kam über die viele Arbeit untertags kaum zum Essen, ging daher abends oft hungrig ins Bett.
    Extra etwas zu bestellen, traute er sich nicht, um die Abläufe nicht durcheinander zu bringen. Katharina Schratt kam auf die Idee, ihm abends eine Dose Zwieback und einen Champagner auf das Zimmer bringen zu lassen. Die ORF III Erbe Österreich Neuproduktion erzählt die Essgewohnheiten der Habsburger aus der Perspektive des Küchenpersonals: zum Beispiel Adolf Rußwurm, der in Schönbrunn für Diäten des Kaisers zuständig war, oder Karl Soukup, der mit einem Meisterstück berühmt wurde, nämlich der Nachbildung des Eiffelturmes beim letzten Hofball 1917 aus Huhn- und Wildhaschée in Aspik. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 24.01.2023ORF III
  • Folge 332 (45 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.10.20233satOriginal-TV-PremiereDi 31.01.2023ORF III
  • Folge 333 (40 Min.)
    Juwele der Stadt Wien wie das Palais Metternich sind auf absehbare Zeit nicht öffentlich zugänglich. Karl Hohenlohe öffnet die Pforten dieser Häuser, die untrennbar mit der österreichischen Geschichte verbunden sind. Das Metternich-Haus ist heute die italienische Botschaft. Kanzler Fürst Metternich lebte in seiner Dienstwohnung am Ballhausplatz, ließ sich aber in der Vorstadt das Palais Kaunitz als Villa herrichten. Nach Metternichs Tod verloren seine Söhne das Areal wegen Verlusten beim Börsencrash. Das Palais Trautson wiederum ist seit 1961 Sitz des Justizministeriums, sowie im Palais Hoyos im dritten Bezirk die kroatische Botschaft residiert. Folge zwei der neuen Staffel von Wiens verborgene Palais erzählt die bewegte Geschichte dieser Häuser und lässt die heutigen Nutzerinnen und Nutzer zum Leben in diesen prachtvollen Räumlichkeiten zu Wort kommen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.10.20233satOriginal-TV-PremiereDi 07.02.2023ORF III
  • Folge 334 (45 Min.)
    Karl Hohenlohe setzt in dieser Erbe Österreich Neuproduktion seine Erkundungstour durch die Wiener Palais fort, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Diesmal öffnen sich exklusiv für ihn die Tore des Palais Erdödy-Fürstenberg in der Himmelpfortgasse, das heute im Privatbesitz ist. Außerdem besucht er zwei Palais in der Singerstraße – nämlich das Palais Neubauer-Breuner, das im Besitz der Familie Metternich-Sandor ist und das Palais Rottal das die Volksanwaltschaft und die Finanzprokuratur beheimatet. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.10.20233satOriginal-TV-PremiereDi 28.02.2023ORF III
  • Folge 335
    Von Kinderstimmen, weißem Gold und imperialem Glanz – der Wiener Augarten erzählt die strahlenden, feinsinnigen und dunklen Seiten Österreichs, wie kaum eine andere Örtlichkeit Wiens. Wo sich ab dem 18.Jahrhundert die europäische Hocharistokratie die Kuchenteller und Teetässchen reichte, wird auch heute noch filigranes Porzellan von Hand bemalt und unter anderem bis an das japanische Kaiserhaus verschifft. Hier steht einer jener Flaktürme, die Wien stets zur Demut mahnen; von hier aus tragen die Wiener Sängerknaben einen ganzen Tourismuszweig hinaus in die Welt. Nicht nur Massen an japanischen Touristen sichern die Existenz der traditionsbewussten Augarten Porzellanmanufaktur; in dieser Folge ist es auch Karl Hohenlohe, der Werkstätte und hauseigenem Museum einen Besuch abstattet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 07.02.2023ORF III
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 13.09.2022
  • Folge 336
    Zwischen sagenumwobenen Burgruinen, üppigen Klöstern und renovierten Höhenburgen – von der Wachau ins Mostviertel wurde alten Gemäuern immer wieder neues Leben eingehaucht. * Hier treffen dunkle Sagen von Raubrittern auf tausendjährige Frömmigkeit und besinnliche Renaissancemusik auf rauschhafte Mittelalterfeste – die Burgen und Schlösser im westlichen Niederösterreich bezeugen die Vielfalt unserer heutigen Faszination für das Mittelalter. * Stift Göttweig in Furth bei Krems blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück und ist bis heute ein wichtiges geistliches Zentrum.
    Als Teil der „Kulturlandschaft Wachau“ ist das Stift am Rand des Dunkelsteinerwaldes UNESCO-Weltkulturerbe. Der Film bietet Einblicke in die historischen Prunkräume und das Leben in der Klostergemeinschaft der Benediktinermönche. Danach taucht der Film in die Wachau ein, wo unweit von Krems die Burgruine Dürnstein über der Donau thront. Erbaut wurde sie von den Kuenringern im 12. Jahrhundert. Bekanntheit erlangte Dürnstein, weil hier der englische König Richard Löwenherz auf der Rückreise vom dritten Kreuzzug gefangen gehalten wurde.
    Zerstört wurde die Burg in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges, als die Schweden die Toranlage der Burg in die Luft sprengten. Heute ist das Gelände das Betätigungsfeld des gelernten Rechtsanwalts Gottfried Thiery, der den steilen Burgweingarten am Fuße der Ruine betreibt und ein ehemaliges Kloster zu einem Beherbergungsbetrieb umgebaut hat. Auch die Burgruine Aggstein nur wenige Kilometer flussaufwärts war einst im Besitz der Kuenringer. Um die auf zwei Felsen errichtete Burg ranken sich dunkle Sagen.
    Mittels einer eisernen Kette, die über die Donau gespannt wurde, soll Hadmar III. von Kuenring Handelsschiffe gekapert haben. Dem späteren Burgherren Jörg Scheck von Wald wird nachgesagt, Gefangene besonders grausam hingerichtet zu haben. Ausgesetzt auf einer Steinplatte, die wie ein Balkon aus der Burg ragte, mussten sie selbst zwischen Verhungern oder dem Sprung in den Tod abwägen. Die Märchenerzählerin Dena Seidl führt durch die Burg und klärt über die wahren Hintergründe diesen schaurigen Geschichten auf. Die Geschichte der Schallaburg begann vor rund 1000 Jahren, als sich Sieghard Graf von Schala eine Wohnburg mit Wehrcharakter errichten ließ.
    Unter Hans Wilhelm von Losenstein erfolgte der Ausbau zu einem Renaissanceschloss. Heute ist das Schloss im öffentlichen Besitz und ein weit über die Grenzen des Landes hinaus bekanntes Ausstellungszentrum. Der Geschäftsführer und Historiker Peter Fritz zeigt die historischen Gemäuer und den einzigartigen Arkadenhof, den 1600 majestätische Terrakotten-Figuren zieren. Weiter südlich im Mostviertel hat sich der Unternehmer Erich Podstatny einen Jugendtraum erfüllt.
    2010 übernahm er die damals weitgehend verfallene Höhenburg Plankenstein und baute sie als klassische Ritterburg wieder auf. In der Mittelaltercommunity ist die Burg äußerst beliebt. 1975 hat der damals 22-jährige Wirtschaftsmathematiker Stefan Zapotocky die völlig verfallene Weissenburg im Pielachtal aus dem 13. Jahrhundert gemeinsam mit seiner Schwester erworben. In jahrzehntelanger Arbeit hat die Familie die bis zu 4 Meter tief verschüttete Burgruine freigelegt und in großen Teilen wiederaufgebaut. Heute dreht sich auf der Burg alles um Musik. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 28.02.2023ORF III
  • Folge 337 (45 Min.)
    Der alte Postkutscher und das Feindbild Eisenbahn.
    Urlaub in Österreichs Bergen – ein Erlebnis, das erst mit dem Ausbau der Nebenbahnen in die entlegeneren Teile der Alpen möglich wurde. Während die großen Eisenbahnlinien der k.u.k. Zeit, die Südbahn und die Westbahn, anfangs primär logistischen und militärischen Erfordernissen dienten, öffnete der Ausbau der Nebenbahnen die Tür zum Tourismus. Gestalter und Produzent Wolfgang Scherz sowie die Autoren Andreas und Carola Augustin haben für diesen neuen Erbe Österreich Zweiteiler zahlreiche historische Personen wie du und ich recherchiert, die vom Wandel der Alpen von der entrückten Bergregion hin zum Tourismusziel auf die eine oder andere Weise betroffen gewesen sind. Mit aufwendigen Spielszenen und Originaldokumenten der Menschen von damals erzählen sie die Geschichte der Erschließung der heimischen Täler und Alpen im 19. und 20. Jahrhundert. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.01.20243satOriginal-TV-PremiereDi 07.03.2023ORF III
  • Folge 338 (45 Min.)
    Zell am See – 1983 – Die Ankunft des Kaisers.
    Die Erfindung des heimischen Fremdenverkehrs – auch im zweiten Teil dieser Neuproduktion begibt sich Erbe Österreich auf die Spuren der Erschließung des heimischen Alpenraums. Der Film beleuchtet das Reisen in Österreich Ende des 19. Jahrhunderts, und zwar auf den damals wachsenden kleinen Eisenbahnrouten, den Nebenbahnen. Wer baut diese Bahnen, stampft sie teilweise in Jahresfrist aus dem Boden? Originelle Anekdoten, erzählt von Nachfahren von Lokführern, Hoteliers, Schienenputzerinnen und der ersten Stationsvorsteherin der Monarchie geben einen Einblick in die Entwicklung des Tourismus, der an die entlegensten Stellen der schönsten Täler und Höhen Österreichs führt.
    Zwischen Salzburg und Bad Ischl sind die Entrepreneurs Josef Stern und Franz Hafferl zu finden, die sich als Eisenbahnbauer in der Monarchie durchsetzen. Es geht auf den Schafberg, nach Bad Gastein, Zell am See in den Pinzgau, ins Zillertal, an den Achensee, ins Karwendel und zur Murtal- und Gleichenbergerbahn der Steiermärkischen Landesbahnen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.01.20243satOriginal-TV-PremiereDi 14.03.2023ORF III
  • Folge 339
    Kein Palais und keine Kirche sind so typisch für das Wiener Stadtbild wie das Zinshaus. Es war die Antwort auf die Wohnungsnot einer Zwei-Millionen-Metropole, die nicht nur proletarische Schichten aus dem Wiener Umland, sondern auch eine Vielzahl von Arbeitskräften aus den Kronländern anzog. So entstand das Zinshaus, oder in seiner radikaleren Ausformung, die Zinskaserne. Seit einer Reform von 1892 konzentrierte sich die Bautätigkeit auf Klein- und Kleinstwohnungen, sodass nach der Jahrhundertwende vier Fünftel aller Wiener Wohnungen aus einem Kabinett oder höchstens aus Zimmer, Küche, Kabinett bestanden.
    Das Mietrechtsgesetz von 1922, eine Adaption der Vorlage von 1917, die den Kündigungsschutz aufrechterhielt und die Mietobergrenze mit der Friedenskrone begrenzte, verbesserte zwar die Rechte der Mieter, machte jedoch den Bau weiterer Zinshäuser für die Investoren uninteressant und führte erst recht wieder zu einem Unterangebot und damit zu großer Wohnungsnot. Paul Peraus hat sich für diese Erbe Österreich Neuproduktion diesem Stück Wiener Sozialgeschichte angenommen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 21.03.2023ORF III
  • Folge 340
    Wenige Orte sind wienerischer als der Prater. Eine Freizone, die dem Naturgenuss ebenso dient wie der gestandenen Unterhaltung, gibt es in Europas Metropolen in dieser Form nur einmal. Seit jeher querten hier die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten ihre Wege, der Prater war immer schon ein Panoptikum der Wiener Gesellschaft. In dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion arbeitet Gestalter Gebhard Hölzl die alten Aufnahmen des Wiener Praters auf – Bilder von Menschen mit Melonen, Sonnenschirmen und Krinolinen, Kutschenfahrten bei Korso-Veranstaltungen, Faktoten aus dem Wurstelprater. Die Magie dieses Ortes, der jedes Jahr um diese Zeit zu neuem Leben erwacht, zieht sich quer durch die Jahrhunderte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 28.03.2023ORF III
  • Folge 341 (45 Min.)
    Michaelerkirche Außenansicht.
    Achthundert Jahre ist sie alt, eine der ältesten Kirchen Wiens, und schon wegen der räumlichen Nähe zur Hofburg eng mit der Habsburgerdynastie verbunden. Lange Zeit war die Michaelerkirche eine Art zweite Hofkirche, später bevorzugte die Kaiserfamilie die Burgkapelle. In einer Mauernische der Michaelerkirche befindet sich bis heute ein Relief des austrofaschistischen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß. Die Krypta mit ihren mumifizierten Toten, die dank des besonderen Raumklimas nicht verwesen, ist ein beeindruckendes Mahnmal der menschlichen Vergänglichkeit. Moderator Karl Hohenlohe begibt sich in dieser Erbe Österreich Neuproduktion zur heurigen Karwoche auf die Spuren der Geschichte dieses einzigartigen Wiener Gotteshauses. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.03.20243satOriginal-TV-PremiereDi 04.04.2023ORF III
  • Folge 342 (50 Min.)
    Der Wiener Salon ist untrennbar mit der österreichischen Geschichte verbunden. Hier vernetzte sich das liberale Bürgertum und mehrte so seinen Einfluss auf die politische Großwetterlage. Hier fanden auch die gebildeten Damen jener Zeit eine Spielwiese für ihren Esprit. Der politische und kulturelle Austausch, der dort gepflegt wurde, befeuerte die Bedeutung des aufstrebenden Bürgertums, das zur treibenden Kraft der demokratischen Veränderung in Österreich wurde. Charlotte und Hofrat von Greiner – sie Maria Theresias Privatsekretärin, er ein hoher Beamter der mariatheresianisch-josephinisch-leopoldinischen Epoche – hatten einst den ersten Wiener Salon gegründet. Fanny von Arnstein stand später als gebürtige Berlinerin im Austausch mit den Berliner Salons, von wo sie die Ideen der Berliner Aufklärung nach Wien brachte. Viele spätere Salons des 19. Jahrhunderts sahen sich in dieser Tradition. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.11.20233satOriginal-TV-PremiereDi 11.04.2023ORF III
  • Folge 343
    Teppichklopfer, Stopfholz, Löschwiege, Faxgerät – all diese Gebrauchsgegenstände haben eines gemeinsam: ihre Zeit ist abgelaufen. Die Erbe Österreich Neuproduktion von Werner Jambor geht diesen verlorenen Dingen des Alltags auf die Spur. Manche führen in Regalen von Sammlern ein Nachleben, manche werden von Nostalgikern noch gehortet, manche wie die Teppichklopfstange dienen längst anderen Zwecken wie als Turngerät für Kinder in den Höfen der Gemeindebauten. Vieles ist längst ersetzt worden, bei einigem versteht ein junger Mensch heute gar nicht mehr, wozu es einst gedient haben mag. In diesem bunten Kaleidoskop sprechen Experten wie der Soziologe Roland Girtler über den Charme der Dinge, die vom Strom der Modernität ans Ufer gespült worden sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 11.04.2023ORF III
  • Folge 344 (40 Min.)
    Südbahnhotel.
    Sobald in Wien die Ballsaison vorüber war, zog es die Hautevolee hinaus aus der Stadt, die ihnen zu schmutzig und zu laut war. Zu den Lieblingsdestinationen in der wärmeren Jahreszeit entwickelte sich für die betuchtere Gesellschaft der Semmering. In den frühen Fotos von damals präsentiert sich die Voralpenregion als Abziehbild des Wiener Lifestyles. Wer diese Bilder heute betrachtet, blickt wie in eine untergegangene Welt aus Charleston, Mercedes-Benz und livrierten Lakaien. Die Erbe Österreich Neuproduktion zeigt anhand des historischen Bildmaterials, was das leichte Leben am Semmering über die Wiener Society von damals erzählt. Als Experten sprechen unter anderen die Historiker Wolfgang Kos, Desiree Vasko-Juhasz, Lisa Fischer, die Fotografin Yvonne Oswald und der Lokalhistoriker Horst Schröttner. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.03.20243satDeutsche Online-PremiereFr 01.03.20243sat-MediathekOriginal-TV-PremiereDi 18.04.2023ORF III
  • Folge 345 (44 Min.)
    Folge 1 des neuen Dokuzweiteilers begibt sich auf eine Spurensuche der britischen Könige und ihrer Beziehung zum habsburgischen Österreich. Geschenke und Gefälligkeiten prägten die Beziehung zwischen Franz Joseph und Victoria das von gegenseitiger Hochachtung geprägt war. Weniger gut hingegen war der Eindruck, den Kaiserin Elisabeth bei der Queen hinterließ, sie war regelmäßig in deren Reich zu Gast, doch die so unterschiedlichen Frauen verstanden sich nicht. Victoria übermittelte mehrere hohe Auszeichnungen an Franz Joseph, ein besonderer Schatz ist dabei der Hosenbandorden, dessen Ornat bis heute in Wien verwahrt wird.
    Queen Victorias Sohn und Nachfolger Edward VII. schätzte Österreich und besuchte es häufig. Seine Anwesenheit prägte den Geschmack der Wiener Gentlemen. Hier konnte er auch Verwandte besuchen, die Coburger oder die im prächtigen Schloss Nikolsburg an der mährisch-niederösterreichischen Grenze lebenden Mensdorf-Poullies. Diese waren Cousins von Queen Victoria, wegen der nahen Verwandtschaft zum britischen Königshaus stiegen sie in die habsburgische Hochdiplomatie auf. Als nach dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie das Schicksal des letzten Kaiserpaars unklar wurde, schickte der englische König Georg V. einen seiner Offiziere zu ihrem Schutz nach Eckartsau.
    Nur wenige Monate zuvor war der letzte russische Zar Nikolaus II. ermordet worden, der britische Monarch wollte dem Ex-Kaiser und dessen Familie ein gleiches Schicksal ersparen. Georgs Sohn und Nachfolger Edward VIII. erschütterte die Welt mit seiner Abdankung 1936. Nach seiner legendären Abschiedsrede im englischen Radio tauchte er sofort unter – in Österreich. Für Monate versteckte sich der Ex-Monarch nun im niederösterreichischen Schloss Enzersfeld und wartete dort die Scheidung von Wallis Simpson ab, jener Frau für die er auf den Thron verzichtete. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.09.20233satOriginal-TV-PremiereDi 25.04.2023ORF 1
  • Folge 346 (43 Min.)
    Wenn der neue englische König Charles III. in wenigen Tagen zu seiner Krönung schreitet, wird wenigen bewusst sein, dass damit ein Achtel Steirer den englischen Thron besteigt. Denn Charles’ Urgroßvater Prinz Alexander von Hessen, der in russischen Diensten stand, musste einst wegen einer nicht standesgemäßen Heirat den Hof verlassen. Doch er war auch ein Cousin von Erzherzogin Sophie, der Mutter von Kaiser Franz Joseph. So konnte er in österreichische Dienste treten und wurde nach Graz versetzt, wo er mit seiner Frau lebte. Dort kam ihr Sohn Ludwig zur Welt, der erste Prinz einer neuen Dynastie, dem Haus Battenberg.
    Ludwig ging später nach England, heiratete dort eine Enkelin von Queen Victoria und machte Karriere in der Royal Navy. Im Ersten Weltkrieg folgte er dem Beispiel des Königshauses. König Georg V. änderte den Namen seiner Familie von Sachsen-Coburg und Gotha in das urenglische „House of Windsor. Und aus Ludwig von Battenberg wurde Louis Mountbatten. Sein Enkelsohn war Prinz Philipp, Ehemann von Queen Elizabeth und Vater von Charles III. Noch heute erinnert eine Villa in Graz an die Battenberger und auch die Taufe des Urgroßvaters von König Charles hat Spuren in der Murmetropole hinterlassen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.09.20233satOriginal-TV-PremiereDi 02.05.2023ORF 1
  • Folge 347
    1723 öffnete eines der beeindruckendsten Barockpalais Europas seine Pforten. Nach einer Rekordbauzeit von zweimal drei Jahren für das Untere und das Obere Belvedere bildete das Prachtgebäude die ganze Glorie seines Bauherrn Prinz Eugen ab. Der Feldherr, der die Osmanengefahr für immer von Wien abgewendet hatte, baute sich genau dorthin, wo drei Jahrzehnte zuvor die osmanischen Belagerungskanonen in die Innenstadt geschossen hatten. Ein so teures Schloss völlig ungeschützt vor die Stadtmauern zu bauen, war ein Statement des Siegers. Die Dokumentation von Udo Maurer erzählt anhand des Belvedere die späten Lebensjahre des Prinzen Eugen, der jetzt in Wien residierte und, als seine Schlachtenerfolge langsam in der Erinnerung verblassten, am Wiener Hof so manche Intrige abwehren musste. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 09.05.2023ORF III
  • Folge 348
    Die Revolution von 1848 gilt als „bürgerliche Revolution“ – doch nicht nur die urbane Bevölkerung, auch die Bauern auf dem Land sollten zu den Begünstigten dieser Umwälzung zählen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts lebten vor allem in Ostösterreich viele Bauern noch als Untertanen, die fremde Felder bestellten und dafür Robot und Zehent zu entrichten hatten. Gegen diese Verhältnisse, die noch aus dem Mittelalter stammten, stellte sich ein mutiger Mann, der letztlich zum Ende der Leibeigenschaft in Österreich maßgeblich beitrug: Hans Kudlich, 1848 jüngstes Mitglied des österreichischen Reichstags, stellte er den Antrag über die „Aufhebung des bäuerlichen Untertänigkeitsverhältnisses“, der dann mit leichten Änderungen so Gesetz wurde.
    Als Teilnehmer an der Wiener Oktoberrevolution 1848 und am pfälzischen Aufstand 1851 wurde Kudlich in Abwesenheit zum Tod verurteilt. Er flüchtete in die Schweiz, wo er Medizin studierte. Kudlich lebte nach seiner Ausweisung ab 1853 mit kurzen Unterbrechungen bis zu seinem Tod als Arzt in den USA. Zum heurigen 200. Geburtstag des Revolutionärs und Visionärs – er wurde 1873 in Österreichisch-Schlesien geboren – zeigt Birgit Mosser in dieser Erbe Österreich Neuproduktion, wie dieser eine Mann eine so umfassende Reform der heimischen Agrar-Gesellschaft anstoßen konnte. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.10.2023ARD alphaOriginal-TV-PremiereDi 23.05.2023ORF III
  • Folge 349
    Kaiser Pedro I war mit der österreichischen Erzherzogin Leopoldine verheiratet, die ihren Beitrag zur Unabhängigkeit des Landes lieferte. Doch die Geschichte der österreichisch brasilianischen Beziehungen endete nicht mit Leopoldine, sondern setzte sich intensiv fort. Ihr Sohn sollte als Kaiser Pedro II. bis 1889 regieren. Im fernen Wien verfolgte sein kaiserlicher Großvater Franz I. weiterhin das Schicksal seiner brasilianischen Enkel, am Hof zu Rio de Janeiro war von Anfang an österreichische Botschafter präsent, die neben dem üblichen diplomatischen Verkehr auch eine Art großväterliche Aufsicht führten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 30.05.2023ORF III

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