5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 1 (80 Min.)
    Berlin-Prenzlauer Berg. In der Stargarder Straße hat sich in den letzten 25 Jahren fast alles verändert. Den Ostbäcker gibt es noch immer. Thomas Hacker ist der Chef, seine Frau steht hinter der Ladentheke. Wenn die Miete steigt, rechnet sich der Laden für ihn nicht mehr. Der Garten des Glücks Doris und Peter Derfling lernten sich im Garten der Oma kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Bis zum Zusammenbruch der DDR arbeitete sie als Außenhandelsökonomin, er als Einsatzleiter im Güterkraftverkehr. Im September 1990 – unter den neuen wirtschaftlichen Bedingungen, riskierten sie gemeinsam einen Neuanfang.
    Der Kämpfer Ingo Kühn war in der DDR Kraftfahrer. Nach der Wende wurde der Cottbuser als Airbrush-Künstler berühmt. Aber diese Berühmtheit genügt ihm nicht mehr. Ingo Kühn kämpft um einen Platz im Museum. Die Sonntagsfahrerin Jeannette Obara, 1979 geboren, kehrte nach ihrem Theologiestudium als Pfarrerin in ihre Heimat zurück. Im evangelischen Kirchenkreis Stendal betreut sie 12 Gemeinden, die entlang der Elbe in der Altmark liegen. Die alten Lieder Sie treffen sich nach der Arbeit oder am Wochenende, fünf Frauen, sieben Männer.
    Sie nennen sich „Allyouneedislied“. Mit Songs von Bob Dylan, Joan Baez und Pete Seeger haben sie zu singen begonnen. In den 60er Jahren kam in der DDR die Singebewegung auf. Und sie gehörten dazu – im Oktoberklub, bei „Jahrgang 49“, „Regenmacher“ oder in der „Brigade Feuerstein“. Aber kann man die Lieder von damals heute noch singen? Das TV-Event wird begleitet vom Ch.Links Verlag (Buchveröffentlichung) und der Berliner Zeitung (Artikelserie). Das Projekt wurde gefördert von der Medienboard Berlin Brandenburg und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.11.2014rbb
  • Folge 2 (80 Min.)
    Die „Super Illu“ ist die am meisten gelesene Illustrierte in Ostdeutschland. Jochen Wolff hat die Zeitschrift 1990 mit aus der Taufe gehoben und war 21 Jahre ihr Chefredakteur. 2011 übernahm der Leipziger Robert Schneider den Posten. Die Kandidatin Märkisch Buchholz ist die kleinste Stadt in Brandenburg. Bianca Urban ist hier seit vielen Jahren Bürgermeisterin. Doch diesmal stellt sie die Kommunalwahl vor eine schwierige Gewissensentscheidung. Ihr Kontrahent ist Sven Harverlandt von der NPD. Die Rapper Sie nennen sich „Blutgruppe Zwölf20“. Zwölf20 – so hieß bis 1993 die Postleitzahl von Eisenhüttenstadt. Die drei jungen Rapper Christian Stoll, Robert Plietz und Enrico Barnick sind mit dieser Postleitzahl aufgewachsen.
    Die Aktenfrau Andrea von Malottki arbeitete in der DDR als Lehrerin und Bibliothekarin. Nach der Wende wechselte sie den Arbeitsplatz. Seit 1990 arbeitet sie in der Schweriner Stasiunterlagen-Behörde. Die Arbeit hat ihren Blick auf die DDR verändert. Der Unternehmer und seine Frau Sie waren DDR-Bürger mit Diplomatenstatus. Mitte der 80-er Jahre arbeiteten Gisela und Rolfeckardt Giermann an der Botschaft in Bagdad. Sie als Ärztin, er als Handelsattaché. Von über 1000 DDR-Diplomaten wurden nur ein paar Berufsanfänger in den Dienst der Bundesrepublik übernommen. Im Sommer 1990 kehrte das Ehepaar aus dem Irak ins brandenburgische Hennigsdorf zurück. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.11.2014rbb
  • Folge 3 (80 Min.)
    Vier Männer im besten Alter – „Tcheckow“, „Mulle“, „Fossy“ und „Krien“ -, sie kennen sich fast ihr ganzes Leben und jeden Dienstag treffen sie sich in der „Silberlinde“ zum Doppelkopf. Der Reporter Christoph Dieckmann, geboren 1956, erlernte in der DDR den Beruf des Filmfvorführers, studierte Theologie, arbeitete als kirchlicher Medienreferent und freier Autor in Berlin. 1990 stellte ihn die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ ein. Er war ihr erster Redakteur aus dem Osten und lange Zeit der einzige. Die Gaukler Seit über 20 Jahren zieht der ehemalige Forschungsmathematiker Dietmar Frick mit seiner Harfe und seinem Wandertheater durch den Nordosten Deutschlands.
    Die Mitte Deutschlands Vierzig Jahre lang stoppten im thüringischen Probstzella die Züge zwischen Ost und West. Die Reisenden wurden von den Grenzbeamten aus der DDR penibel kontrolliert und oftmals schikaniert. Als Naturführer und Lokalpatriot möchte Leopold Jahn die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel des kleinen Örtchens an der Grenze zu Bayern wachhalten. Was bleibt? Jürgen Kuttner ist Philosoph, Gründer der Ost-TAZ, Radiomoderator, Theaterregisseur. Seine Videoschnipsel-Vorträge in der Berliner Volksbühne sind Kult. Seit 16 Jahren seziert er Fernsehbilder mit seinen scharfsinnigen und komischen Interpretationen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.11.2014rbb
  • Folge 4 (80 Min.)
    Als 1989 die Mauer fiel, begann für die Ostdeutschen ein neues Leben. Die DDR verschwand, die Herkunft nicht. Wer sind die Ostdeutschen geworden? Und wer sind sie geblieben? Wie haben sie ihren Weg in die neue Gesellschaft gefunden? Welche Bilanz ziehen sie 25 Jahre nach Mauerfall und Neuanfang? Unter der künstlerischen Leitung von Grimme-Preisträger Lutz Pehnert erzählt ein Regiekollektiv 25 Geschichten von Ostdeutschen. Nicht das unmittelbare Erleben der Wendemonate steht im Mittelpunkt, sondern ostdeutsche Lebenswege durch ein Vierteljahrhundert. Entstanden sind 25 Geschichten von sehr verschiedenen Lebenswegen, mal erfüllten sich Hoffnungen, wurden Chancen ergriffen, ist zu einer Identität gefunden worden, mal überwiegen Enttäuschung oder die Erfahrung von Verlust.
    Dem verschwundenen Staat DDR trauert fast niemand nach, geblieben sind jedoch Erinnerungen an gelebtes Leben in diesem Land, Erfahrungen mit diesem Land. Bis heute prägen sie Lebensentscheidungen von Menschen in Ostdeutschland – auch der Herbst 1989 war keine Stunde Null. Eine wichtige filmische Rolle spielt in „Die Ostdeutschen“ die Musik. Jede einzelne Geschichte hat ihren Musiktitel, entstanden ist so etwas wie der „Soundtrack des Ostens“. Die Mitarbeitergesellschaft Union Chemnitz – die zweitälteste Werkzeugmaschinenfabrik Deutschlands.
    Nach den Spielregeln der Markwirtschaft dürfte es das Traditionswerk heute nicht mehr geben. Aber die Werkzeugmaschinenmacher fanden ein Modell, um ihre Arbeit zu retten. Die Erben Mestlin in Mecklenburg war einmal ein sozialistisches Musterdorf – mit Schule, Ambulatorium, und Kulturhaus. Heute stehen die Gebäude unter Denkmalschutz und leer. Für die Dorfbewohner ist dieses Erbe des Sozialismus längst eine Nummer zu groß. Die Kommunistin Ingrid Beyer ist 87, geboren in der Weimarer Republik. Als der 2. Weltkrieg endete war sie 17. In der DDR arbeitete sie als Lehrerin und Kunstwissenschaftlerin.
    In das vereinte Deutschland startete sie als Rentnerin. Die Stadt der Ringer Luckenwalde in Brandenburg ist eine Ringerhochburg mit 100-jähriger Tradition und Olympiastützpunkt für den bundesweiten Nachwuchs. Es gibt kaum eine Familie, in der nicht ein Vater, ein Sohn, ein Bruder, eine Schwester mit der Sportart verbunden ist: eine Stadt der Ringer. Die Abgewickelten Christine Wedler und Hans Schick waren erfolgreiche Wissenschaftler in der DDR. Mit der Wiedervereinigung wurden sie abgewickelt. 2000 gründeten sie ihr eigenes Unternehmen in Berlin-Adlershof. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.11.2014rbb
  • Folge 5 (80 Min.)
    Als 1989 die Mauer fiel, begann für die Ostdeutschen ein neues Leben. Die DDR verschwand, die Herkunft nicht. Wer sind die Ostdeutschen geworden? Und wer sind sie geblieben? Wie haben sie ihren Weg in die neue Gesellschaft gefunden? Welche Bilanz ziehen sie 25 Jahre nach Mauerfall und Neuanfang? Unter der künstlerischen Leitung von Grimme-Preisträger Lutz Pehnert erzählt ein Regiekollektiv 25 Geschichten von Ostdeutschen. Nicht das unmittelbare Erleben der Wendemonate steht im Mittelpunkt, sondern ostdeutsche Lebenswege durch ein Vierteljahrhundert. Entstanden sind 25 Geschichten von sehr verschiedenen Lebenswegen, mal erfüllten sich Hoffnungen, wurden Chancen ergriffen, ist zu einer Identität gefunden worden, mal überwiegen Enttäuschung oder die Erfahrung von Verlust.
    Dem verschwundenen Staat DDR trauert fast niemand nach, geblieben sind jedoch Erinnerungen an gelebtes Leben in diesem Land, Erfahrungen mit diesem Land. Bis heute prägen sie Lebensentscheidungen von Menschen in Ostdeutschland – auch der Herbst 1989 war keine Stunde Null. Eine wichtige filmische Rolle spielt in „Die Ostdeutschen“ die Musik. Jede einzelne Geschichte hat ihren Musiktitel, entstanden ist so etwas wie der „Soundtrack des Ostens“. Die Stripteaselehrerin Heidi Wittwer war früher Stripperin und hieß Yasmyna.
    Heute leitet sie eine Erotik-Tanzschule bei Leipzig. Der Galerist Judy Lybke wollte eigentlich Kosmonaut werden. Heute ist er einer der erfolgreichsten deutschen Galeristen und verkauft Kunst bis nach Hollywood. Das Land der 2 Schlauchboote Eine kleine Geschichte über Herkunft. Animiert. Das Paradies Andrea Hünniger wurde 1984 geboren. Als die Mauer fiel, spielte sie mit Murmeln. Sie kommt aus einem Land, an das sie kaum eine Erinnerung hat. Die Bewerberin Anne-Katrin Scharlach gehört zu den zwei Millionen Menschen, die nach dem Mauerfall ihre Heimat im Osten Deutschlands in Richtung Westen verlassen haben. Sie lebt in Minden und sehnt sich nach Weißwasser zurück. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.11.2014rbb

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