6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1 (45 Min.)
    „Die Flucht nach Ägypten“, „Bathseba“, „Der Philosoph“ und „Der geschlachtete Ochse“ – alle vier Bilder sind im 17. Jahrhundert von Rembrandt gemalt worden, einem der bedeutendsten Repräsentanten der abendländischen Malerei. Doch bis heute geben sie Rätsel auf: Wie kann man sicher sein, dass „Die Flucht nach Ägypten“, ein Bild, das der Louvre dank eines Mäzens soeben erwerben konnte, nicht nur eine einfache Kopie ist? Wo verbirgt sich die Frau auf Rembrandts Gemälde „Der Philosoph“? Warum hat „Bathseba“ zwei Gesichter? Und hat Rembrandt den „geschlachteten Ochsen“ etwa als Aushängeschild für eine Fleischerei gemalt? Dies sind nur einige der Fragen, die selbst von Experten nicht mit letzter Gewissheit beantwortet werden können.
    Auch die Tatsache, dass einige der Bilder eine falsche Identität angenommen haben oder ganz verschwunden sind, bevor sie Jahrhunderte nach ihrer Entstehung wie aus dem Nichts wieder auftauchten, macht es den Kunstdetektiven nicht einfacher. Fachleute und Konservatoren sehen sich häufig mit großen Zweifeln konfrontiert. Soll man ein Gemälde reparieren, dem Bild wieder den ursprünglichen Glanz von vor fünf Jahrhunderten verleihen? Oder soll man die Patina belassen und es weiter so zeigen, wie man es inzwischen gewohnt ist? Dies ist stets die schwierigste und auch umstrittenste Frage.
    Und genau in diesem Punkt ist die Initiative des Louvres außergewöhnlich. Das große Museum gestattete Filmemacher Stan Neumann, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, wo er Begegnungen zwischen den größten Rembrandt-Spezialisten der Welt ganz ungeschminkt filmen durfte. Die Spezialisten diskutieren direkt vor den aus den Rahmen und von den Wänden genommenen Werken und streiten nach Herzenslust darüber. Alle Fragen, Ungewissheiten und Hypothesen bleiben unzensiert. Der Film erklärt, welche Anhaltspunkte Experten benutzen, um Fragen zur Urheberschaft, Datierung und Auslegung eines Werkes zu beantworten.
    Und welche Instrumente sie verwenden, um das Gemälde eingehend zu untersuchen, ohne dabei die Malschicht zu beschädigen – zum Beispiel Elektronenmikroskopie, Röntgenuntersuchungen im Maßstab 1:1, Infrarottechnik, Multispektralanalyse und natürlich die Begutachtung durch das menschliche Auge. Im Zentrum des Films steht die wissenschaftliche Arbeit des Labors sowie die Demonstration der Techniken. Der Zuschauer kann dabei die Gemälde einmal wie ein Fachmann betrachten, ganz aus der Nähe, nicht hinter Glas – entstaubt, verletzlich und lebensecht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.04.2009arte
  • Folge 2 (45 Min.)
    Raffael (1483–1520) zählt neben Leonardo da Vinci und Michelangelo zu den bedeutendsten Künstlern der Hochrenaissance. Eine bemerkenswerte Sammlung im Louvre bietet die einmalige Möglichkeit, die Werke Raffaels in all ihren Entwicklungsstufen – von den Jugendwerken bis zu den letzten Arbeiten – zu bewundern. Die Raffael-Sammlung des Louvre ist bisher nur selten für Forschungen herangezogen worden, aber moderne technische Verfahren ermöglichen heute, sie unter einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Der Film gibt Einblick in die Arbeitsweise des Renaissance-Meisters: Viele Werke wurden in seinem Atelier in Rom von verschiedenen Künstlern bearbeitet. Wer also hat sie geschaffen? Raffael selbst? Und wer waren seine Assistenten? Auf diese Fragen sollen die Analysen von Skizzen aus der reichen Sammlung des Louvres Antworten geben.
    Eine einzigartige Sammlung des Pariser Louvres mit Meisterwerken Raffaels erlaubt es, die gesamte Werkgeschichte des Renaissance-Malers nachzuvollziehen – von seinen Anfängen in der Jugend bis zu seinem letzten Bild. Die Dokumentation öffnet die Türen zu seinem Atelier in Rom und zeigt, auf welche Weise Raffael gearbeitet hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.03.2012arte
  • Folge 3 (45 Min.)
    Nicolas Poussin (1594–1665), der als gelehrter Maler galt, verkehrte in den gebildetsten Kreisen Roms. Er scheute sich nicht, ikonografische Neuerungen in seine Gemälde einzuarbeiten, die auf einer genauen Kenntnis der theologischen Überlegungen seiner Zeit beruhten. Der Vergleich der beiden Fassungen der „Flucht nach Ägypten“ zeugt davon, dass Poussin zögernd und tastend vorging, indem er gefundene Lösungen häufig wieder verwarf. Doch welches der beiden Gemälde ist nun der „echte“ Poussin? Darüber sind die Kunsthistoriker geteilter Meinung.
    Seit 2008 stellt das Musée des Beaux-Arts in Lyon Poussins „Flucht nach Ägypten“ als Dauerleihgabe des Louvre aus. Das Gemälde ist eine neue, überraschend aufgetauchte Fassung. Sein Fund hat Zweifel an der Echtheit der bis dahin bekannten, von Poussin-Experten eindeutig dem Meister zugeschriebenen Darstellung aufkommen lassen und darüber hinaus Fragen in Bezug auf Poussins gesamte Schaffensweise aufgeworfen. Die Wissenschaft steht vor einem Rätsel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.03.2012arte
  • Folge 4 (45 Min.)
    Antoine Watteau (1684–1721) ist einer der bedeutendsten Meister der französischen Schule und zugleich ein Künstler voller Widersprüche. Der Maler der „Fêtes Galantes“ wurde zwar zu Lebzeiten anerkannt, doch seine Werke umgibt bis heute eine Aura des Geheimnisvollen. Wie sind sie entstanden? Was bedeuten sie? Und wie ist ihre Geschichte? Warum herrscht selbst in den bukolischsten Bildern eine melancholische Stimmung? Liegt das an Watteauoder an unserer heutigen Sichtweise? Diese Fragen wurden und werden in der Kunstwelt heiß diskutiert. Watteau gehört zu den französischen Künstlern, über die am meisten geschrieben wurde, und dennoch bleibt er geheimnisvoll, vieldeutig und undurchschaubar.
    „Die Geheimnisse der Meisterwerke“ blickt Kunstexperten und Restauratoren über die Schulter und löst manch spannendes Rätsel, das sich unter der Lackschicht der Bilder verbirgt. Ort des Geschehens ist der Louvre, das Objekt der Untersuchung ist der Maler Watteau. Zwei Tage lang lädt das Museum renommierte Experten aus den USA, Deutschland, Großbritannien und Frankreich ein, „seine“ Watteaus unter die Lupe zu nehmen – eine sagenhafte Sammlung, welche auch die beiden Meisterwerke „Die Einschiffung nach Kythera“ und „Pierrot genannt Gilles“ enthält. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.04.2012arte
  • Folge 5 (45 Min.)
    An zwei Tagen trafen sich anerkannte Spezialisten aus den USA, Italien, Großbritannien und Frankreich im Pariser Louvre, um da Vincis Meisterwerke unter die Lupe zu nehmen, darunter die „Mona Lisa“, „La belle Ferronnière“ und „Johannes der Täufer“. Die Gäste arbeiteten unter außergewöhnlichen Bedingungen. Zwei Tage lang wurden da Vincis Werke abgehängt, aus ihren Holzrahmen genommen und in einem Saal bei Tageslicht auf Staffeleien gestellt – wie damals, als sie gemalt wurden. Denn aus nächster Nähe betrachtet verselbstständigen sich die Bilder: Man sieht in ihnen nicht mehr das Werk des Künstlers, sondern einen empfindlichen Gegenstand, an dem die Zeit ihre Spuren hinterlassen hat.
    Die Dokumentation begleitet Vincent Delieuvin, Leiter der Gemäldeabteilung des Louvre, und Luke Syson, Kurator an der National Gallery in London. Sie sind auf Restaurierung von alten Gemälden spezialisiert und waren bei einer einmaligen Aktion dabei: Zwei Tage lang wurden Meisterwerke von Leonardo da Vinci aus der Sammlung des Louvre abgehängt, um sie in einem internationalen Expertenkreis genauer zu begutachten, darunter die „Mona Lisa“, „La belle Ferronnière“ und „Johannes der Täufer“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.04.2012arte
  • Folge 6 (45 Min.)
    Goya war ein herausragender Portraitist; wie Velasquez malte er für den spanischen Hof. Epochenprägend waren aber vor allem seine unabhängigen Werke. Sie sprachen für ein starkes politisches Engagement und eine oft zwiespältige Haltung: Goya unterhielt gute Beziehungen zum König, war zugleich aber fasziniert von der Französischen Revolution. Umso mehr erschütterte ihn das gewaltsame Vorgehen Napoleons. Es inspirierte ihn zu einer Serie von Radierungen (die posthum entdeckt und noch später geprüft wurden) und einigen düsteren, teils brutalen Gemälden. Goya war wohl der erste Künstler mit klassischer Ausbildung, der in seinen Werken eigene Ansichten zum Ausdruck brachte.
    Das machte ihn zum Vorreiter einer ganzen Generation von Künstlern, die heute der Romantik zugeordnet werden. Jüngst wurde die Echtheit einiger Goya-Werke in Frage gestellt. Seither herrschen Zweifel in den großen Kunstmuseen dieser Welt. Welche Techniken benutzte Goya? Welche Pigmente standen ihm zur Verfügung? Anhand von Röntgenstrahlen lassen sich Signaturspuren erkennen. Was bedeuten sie? Die Sendung behandelt hochaktuelle Fragen und begleitet auf der Suche nach Antworten Goya-Experten in die nordfranzösischen Städte Lens und Lille. Laboruntersuchungen einiger vom Louvre ausgewählter Kleinformate runden die Annährung an den Ausnahmekünstler ab. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.01.2017arte

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