Folge 5

  • 5. Wege durch Tirol – Vom Vinschgau ins Inntal

    Folge 5 (45 Min.)
    Die Reise durch Tirol, das „Heilige Land Tirol“, beginnt dort, wo Berge, religiöser Brauch und bäuerliche Tradition einmal im Jahr, am Fronleichnamstag, in einer Art Hochglanzbild zusammenfinden, in Kastelruth in Südtirol mit dem Schlern im Hintergrund.
    Tirol ist ein altes Land und ebenso alt sind die Wege, auf denen Hirten, Bauern, Händler, Pilger und Soldaten durch Tirol zogen. So treiben noch immer Hirten aus dem Südtiroler Schnalstal ihre Schafe über Felssteige und die Schneefelder des Similaungletschers ins benachbarte Nordtiroler Ötztal auf die Sommerweide. Der Pass, das Niederjoch, liegt auf 3 017 Meter Höhe, nur 1 000 Höhenmeter tiefer befinden sich die Rofenhöfe, eine der höchstgelegenen Almen der Alpen und seit Jahrhunderten von den Schnalstalern genutzt. Den Weg übers Niederjoch könnte möglicherweise auch der prähistorische Mann gekannt haben, dessen mumifizierter Körper am Similaungletscher gefunden wurde.
    Weniger hoch gelegen, dafür wirtschaftlich bedeutender, ist der alte Handelsweg über den Reschenpass und nicht von ungefähr steht an seinem südlichen Eingang im oberen Vinschgau das Benediktinerkloster Marienberg, eines der früher so wichtigen Zivilisationszentren, die die Alpen kulturell und wirtschaftlich erschlossen haben. Sie verdrängten – auf der anderen Seite – das Alte, vor ihnen Bestehende, den Kult der Naturreligionen, deren steinerne Überreste, wie etwa
    die Schalensteine, noch entlang der Etsch zu finden sind, die alte Sprache, das „Chur-Welsche“ oder „Rätoromanische“, wie es vorher im Vinschgau gesprochen wurde. Sie hat nur noch in den Flur- und Ortsnamen überlebt: Kortsch, Latsch, Glurns zum Beispiel.
    Das Vinschgau ist voll von Obst, obwohl es zu den trockensten Tälern der Alpen gehört. Wasser und vor allem Wasserrechte haben jahrhundertelang eine große Rolle gespielt.
    Über Meran und Schloss Tirol führt der Weg nach Bozen. Zwei Kulturen treffen hier aufeinander, sichtbar an den Märkten, dem italienischen Krämermarkt und dem alten Bozner Obstmarkt. Der Weg zum Brenner – heute fährt man unten im Tal auf der Autobahn. Die alte Verbindungsstraße von Deutschland nach Rom verlief dagegen auf halber Höhe am Hang und führte über den Ritten, um die Schlucht der Eisack zu umgehen.
    Der Brenner ist inzwischen zu einem Nadelöhr für den Verkehr zwischen Mittel- und Südeuropa geworden, zu laut, zu dreckig, zu giftig. In Nordtirol gibt es mittlerweile fast so viele Bürgerinitiativen gegen die Verkehrsbelastung wie Blaskapellen.
    In Innsbruck gibt es den nächsten alten Handelsweg, dem Inn, über Jahrhunderte die wichtigste und schnellste Verbindung Nordtirols mit der außeralpinen Welt bis nach Wien. In Kramsach, dort, wo die alte Lebensform in einem Bauernhofmuseum konserviert ist, endet dieser Teil der Alpenreise. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.01.1993Bayerisches Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

So 27.08.2017
11:15–12:00
11:15–
Do 03.09.2015
10:55–11:40
10:55–
Mi 02.09.2015
16:00–16:45
16:00–
So 17.01.1993
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