Folge 46

  • Hitlers letzte Opfer – Leipzig und das Kriegsende

    Folge 46 (30 Min.)
    Behutsam betritt der alte Mann mit dem schütteren, weißen Haar das abgeschabte Parkett. Die Luft im Raum ist stickig, dicke Staubflocken tanzen im dämmrigen Licht, das durch trübe Scheiben nach innen dringt. Er schaut sich um. Das Zimmer ist leer, die Wände sind mit Graffiti beschmiert. Damals sah es hier anders aus. Das letzte Mal war Lehmann Riggs vor 67 Jahren in diesem Zimmer. Es gab Bilder an den Wänden, Möbel auf dem Parkett. Und es gab den Tod, der draußen auf der Straße lauerte. Der ehemalige GI geht zum Fenster und schaut hinaus.
    Dort, wo heute der Verkehr über die Leipziger Jahnallee an dem heruntergekommenen Haus vorbeifließt, lauerten vor 67 Jahren Scharfschützen der Wehrmacht. Gemeinsam mit seinem Kameraden Raymond J. Bowmann war Lehmann Riggs in diesem Haus in Stellung gegangen. Begleitet von einem Fotografen. Robert Capa war es, der genau in dem Augenblick auf den Auslöser drückte, als Riggs Kamerad Bowman von einer deutschen Kugel tödlich getroffen wurde. „Der letzte Tote des Krieges“, unter diesem Titel wurde das Foto weltberühmt und mit ihm das Haus, in dem es entstanden war.
    Raymond J. Bowmann blieb nicht der letzte Tote des 2. Weltkriegs. An jenem 18. April 1945 starben allein in Leipzig Hunderte weitere Menschen.
    Deutsche und Amerikaner, Soldaten und Zivilisten. Schusswechsel im Rathaus, am Völkerschlachtdenkmal, überall in und vor der Stadt forderten weitere Opfer. Am 20. April 1945 endete für die Leipziger der 2. Weltkrieg. Zahlreiche Fotografen und Kameramänner haben die Befreiung Leipzigs ausgesprochen gut dokumentiert.
    Eindrückliches Filmmaterial und zahlreiche Fotos erzählen von den dramatischen Ereignissen dieser 72 Stunden. Einige dieser Bilder sind heute weltberühmt, so wie Robert Capas Foto „Der letzte Tote des Krieges“ – ein Symbol für das sinnlose Sterben im Krieg. Der Film „Hitlers letzte Opfer – Leipzig und das Kriegsende“ erzählt von jenen Ereignissen in der Leipziger Jahnallee und davon, was sich zur gleichen Zeit an anderen Orten der Stadt abspielte.
    Moderator Axel Bulthaupt sucht die Schauplätze des Geschehens auf, an denen das sinnlose Sterben bis zur letzten Minute weiterging. Menschen kommen zu Wort, die all das miterlebt haben, die zu DDR-Zeiten von der Stasi überwacht wurden, weil sie versuchten, das wahre Kriegsende in Leipzig zu erforschen und zu dokumentieren. Und er begleitet einen Mann, der nach 67 Jahren in die Stadt zurückkehrt, die er vor 67 Jahren mit befreite und in der er einen guten Freund und Kameraden verlor. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.05.2012MDR
    Film von Karoline Kleinert

Cast & Crew

Sendetermine

Mi 08.05.2013
05:45–06:15
05:45–
Mi 08.05.2013
02:20–02:48
02:20–
Di 07.05.2013
20:45–21:15
20:45–
Di 08.05.2012
20:45–21:15
20:45–
NEU
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