Folge 182

  • Einfach himmlisch! – 100 Jahre Wendt & Kühn

    Folge 182 (30 Min.)
    Elf Punkte und ein nackter Po – Die grünen Flügel mit den elf weißen Punkten sind das Markenzeichen der berühmten Engel aus Grünhainichen. Die kunsthandwerkliche Fertigung der heute weltweit bekannten Wendt & Kühn-Figurenwelt beruht auf einem reichen Musterschatz aus über 2.500 Skizzen, Farbentwürfen und Maßzeichnungen der Gründerinnen Grete Wendt (1887–1979) und Grete Kühn (1888–1977) sowie von Weggefährtin Olly Wendt (1896–1991). Im erzgebirgischen Grünhainichen gründen Grete Wendt und ihre Studienfreundin Grete Kühn 1915 die gemeinsame Firma „Wendt & Kühn“. Die beiden Frauen haben Anfang des 20. Jahrhunderts an der Kunstgewerbeakademie in Dresden studiert.
    Ihren ersten Weihnachtsengel entwirft Grete Wendt 1914 für ihren Bruder Johannes, Soldat im Ersten Weltkrieg als Zeichen der Hoffnung. 1937 gewinnt der Engelberg mit Madonna eine Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung – der internationale Durchbruch für „Wendt & Kühn“. Beim Entwurf der Engelmusikanten beschreitet Grete Wendt neue gestalterische Wege. Im Kontrast zur traditionellen Erzgebirgskunst, die oftmals eher starr wirkte, verleiht sie ihren Entwürfen eine schwungvolle Dynamik. „Meine Großtante hauchte ihren Geschöpfen Leben ein
    und gab ihnen kreative Eigenständigkeit“, erklärt Claudia Baer, geborene Wendt, die heute in dritter Generation das Unternehmen leitet.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Betrieb zu 50 Prozent enteignet. Mit Hilfe ihrer Mitarbeiter kann Grete Wendt die verlorenen Anteile zurückkaufen. 1954 wird sie in der DDR als Kunstschaffende anerkannt. Doch der Handwerksbetrieb muss sich den DDR-Wirtschaftsplänen unterordnen: Über 90 Prozent der Produktion gehen in den Export. Im Jahre 1972 wird der Betrieb verstaatlicht und in VEB Werk-Kunst umbenannt. Grete Wendts himmlische Geschöpfe sprechen damals wie heute Liebhaber und Sammler aus aller Welt an.
    Zu den prominentesten aus jener Zeit zählen der Humanist und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer, der in seiner Klinik im afrikanischen Lambarene einen Engelberg besaß, oder Helene Weigel, Intendantin des Berliner Ensembles und große Brechtdarstellerin, die oft nach Grünhainichen kam, um Kunsthandwerk aus der Manufaktur zu erwerben. Die Figuren von „Wendt & Kühn“ sind noch immer die gleichen, nur die Präsentation ist aufwendiger geworden. Auch der Markt hat sich erweitert. Die Produkte werden heute in die ganze Welt exportiert und sind besonders in Schweden, Japan und den USA beliebt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.10.2015MDR

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 16.12.2017
11:45–12:15
11:45–
Sa 28.11.2015
11:30–12:00
11:30–
Mi 07.10.2015
05:50–06:20
05:50–
Mi 07.10.2015
01:15–01:43
01:15–
Di 06.10.2015
20:45–21:15
20:45–
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