bisher 36 Folgen, Folge 19–36

  • Folge 19
    Aus dem Arbeitermilieu Wiens und dem Basketball-Nationalteam an die Regierungsspitze. Das ist die politische Karriere von Franz Vranitzky. Der langjährige Bundesparteivorsitzende der SPÖ war von 1986 bis 1997 österreichischer Bundeskanzler und stellte insgesamt fünf Kabinette zusammen. Zuvor war der promovierte Doktor der Handelswissenschaften in verschiedenen Banken in Österreich tätig, darunter auch für die Nationalbank. Die Innenpolitik beschäftigte ihn schon als politischer Berater für den damaligen Finanzminister Hannes Androsch und ab 1984 war er selbst als Finanzminister in die Regierungsgeschäfte eingebunden.
    In seine Amtsperioden fallen die Vorbereitungen und schließlich der Beitritt Österreichs zur EU, womit ein entscheidender Schritt für ein weltoffenes Österreich getätigt wurde. Das internationale Ansehen Österreichs war eines seiner dauerhaften Projekte. Nach der internationalen Kritik an der Wahl Kurt Waldheims versuchte Vranitzky mit einem öffentlichen Bekenntnis zur Mitschuld Österreichs am Zweiten Weltkrieg und der Relativierung der Opferthese aktive Aufklärung zu leisten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 21.04.2018ORF III
  • Folge 20
    Nach zwölf Jahren in der Hofburg endete im Juli 2016 Heinz Fischers zweite Amtszeit als Bundespräsident – und damit eine fast sechs Jahrzehnte lange politische Karriere. Schon seit Fischers Jugendzeit ist sein Leben eng mit der Geschichte der Zweiten Republik verbunden. Sein Vater, auch er schon Politiker, war 1955 bei der Unterzeichnung des Staatsvertrages im Belvedere anwesend. Der Mittelschüler Fischer stand im Garten des Schlosses und hörte die Stimme Leopold Figls. Er selbst hat in verschiedenen Funktionen mehr als ein halbes Jahrhundert lang die österreichische Politik ganz entscheidend mitgeprägt.
    In der Rolle des Bundespräsidenten erst hat der habilitierte Universitätsprofessor Gefallen an Popularität gefunden. Unter anderem analysieren und beschreiben Freunde wie Karl Blecha, Weggefährten wie Alfred Reiter und Peter Noever, politische Konkurrenten wie Wolfgang Schüssel und journalistische Beobachter wie Hugo Portisch und Anton Pelinka ein „politisches Leben“, das eng mit Österreichs Geschichte verknüpft ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.10.2018ORF III
  • Folge 21
    Im Februar vor 100 Jahren fanden in Österreich die ersten freien und gleichen Wahlen statt. Aus diesem Anlass zeigt ORF III ausgewählte Teile der Erfolgsserie „BaumeisterInnen der Republik“. Diesmal begeben wir uns zurück zur Geburtsstunde unseres Landes und werfen einen Blick auf die prägenden Politiker und Politikerinnen der Ersten Republik. Wilhelm Miklas wurde 1928 als christlich-sozialer Politiker von Parlament zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt und blieb das bis zum Untergang Österreichs 1938. Er war ein Kompromisskandidat, der auch bei den Sozialdemokraten ein gewisses Ansehen erlangte. In der Zeit des Ständestaates von 1934 bis 1938 setze er als strenggläubiger Katholik dem klerikalen, autoritären Ständestaat keinen Widerstand entgegen. Doch im März 1938, kurz vor dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich, war er der einzige österreichische Amtsträger, der gegenüber Hitler politischen Widerstand leistete. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 03.11.2018ORF III
  • Folge 22
    Bruno Kreisky – Ein Leben für die Sozialdemokratie Das Leben von Bruno Kreisky repräsentiert wie das von kaum einem anderen die politische Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert. Bereits in den 1920er Jahren ist er politisch aktiv und engagiert sich in der Jugendbewegung der österreichischen Sozialdemokratie. Er wird Augenzeuge der politischen Unruhen zwischen den Verbänden der Heimwehr und des sozialistischen Schutzbundes; erlebt den Bürgerkrieg 1934 und dessen Folgen mit Parteiverbot und Verfolgung. Nach der Machtübernahme der Nazis flieht er ins Exil nach Schweden.
    Seine politische Karriere im Nachkriegsösterreich beginnt er ab 1951 als Berater von Bundespräsident Körner, nimmt als Staatssekretär bei den abschließenden Verhandlungen zum Staatsvertrag teil und wird unter Kanzler Raab in der Koalitionsregierung Außenminister. In den Jahren der ÖVP-Alleinregierung unter Josef Klaus wird er Parteivorsitzender der SPÖ, erneuert das Parteiprogramm und wird nach vorgezogenen Neuwahlen 1971 Bundeskanzler mit absoluter Mehrheit, nachdem er ein Jahr zuvor bereits eine Minderheitsregierung gegründet hatte.
    Diese folgenden 12 Jahre Alleinregierung – allgemein auch „Ära Kreisky“ genannt – sind geprägt von einer Vielfalt sozialer Reformen, die das gesellschaftliche Leben in Österreich grundlegend ändern. Die politische Karriere Bruno Kreiskys gilt nicht nur aufgrund seiner über 30-jährigen Tätigkeit in Staatsfunktionen als eine herausragende in der Geschichte der Zweiten Republik, sondern auch durch seinen persönlichen, gesundheitsraubenden Einsatz für das soziale Wohlergehen seine Heimat – einem Leben für die Sozialdemokratie.
    Die von Peter Grundei gestaltete Dokumentation bringt einen biographischen Rückblick auf Kreiskys politisches Leben bis zu seinen Alterstagen, die er – von Krankheit geschwächt – in seinem Haus in Mallorca verbringt. Neben Interviews mit seinen politischen Weggefährten Hannes Androsch, Josef Taus, Peter Jankowitsch, Erhard Busek, Wolfgang Petritsch, u.a. ergänzen die Erinnerungen von Kreisky-Karikaturisten Gustav Peichl, Schauspielerin Erika Pluhar und der langjährigen Büro-Mitarbeiterin Margit Schmidt das Portrait. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 04.11.2018ORF III
  • Folge 23
    Marianne Hainisch
    Im Februar vor 100 Jahren fanden in Österreich die ersten freien und gleichen Wahlen statt. Aus diesem Anlass zeigt ORF III ausgewählte Teile der Erfolgsserie „BaumeisterInnen der Republik“. Selten haben eine Mutter und ein Sohn die österreichische Republik so geprägt wie Michael und Marianne Hainisch. Michael Hainisch amtierte als österreichischer Bundespräsident in den Gründungsjahren der Ersten Republik, seine Mutter Marianne Hainisch gilt als eine der ersten und wichtigsten Frauenrechtlerinnen Österreichs. Michael Hainischs 8-jährige Amtszeit als Bundespräsident fiel in die bewegte Zeit der Ersten Republik.
    Als neutraler Bundespräsident fungierte er zwischen 1920 und 1928 als eine Art Brückenglied zwischen Rot und Schwarz, um das fragile Konstrukt der Ersten Republik zusammen zu halten. Die Dokumentation portraitiert das ungewöhnliche Mutter-Sohn Gespann sowohl in ihrer persönlichen Charakteristik, als auch in ihrem politischen Wirken. Neben historischen Aufnahmen kommen Historiker und Politologen zu Wort, aber auch Nachfahren der beiden ungewöhnlichen Persönlichkeiten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 04.11.2018ORF III
  • Folge 24
    Im Februar vor 100 Jahren fanden in Österreich die ersten freien und gleichen Wahlen statt. Aus diesem Anlass zeigt ORF III ausgewählte Teile der Erfolgsserie „BaumeisterInnen der Republik“. Diesmal begeben wir uns zurück zur Geburtsstunde unseres Landes und werfen einen Blick auf die prägenden Politiker und Politikerinnen der Ersten Republik. Der erste Bundespräsident Österreichs Karl Seitz war einer davon. Am 12. November 1918 rief er – gemeinsam mit dem Großdeutschen Franz Dinghofer – die Republik-Deutsch-Österreich aus und ging damit in die Annalen der österreichischen Geschichtsschreibung ein.
    Gemeinsam mit Bruno Kreisky war Seitz der am längsten amtierende Parteivorsitzende der Sozialistischen Partei Österreichs – zwischen 1918 und 1934 führte er die Partei durch die stürmische Zeit der Ersten Republik. In Wien geboren, entschied sich Seitz frühzeitig für die Lehrerlaufbahn und engagierte sich in der sozialdemokratischen Bewegung als Bildungspolitiker. 1918 wurde er Obmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und einer der drei Präsidenten der Provisorischen Nationalversammlung.
    Von 1919 bis 1921 bekleidete er als erster das Amt des Bundespräsidenten. 1923 wurde er Wiener Bürgermeister und blieb das auch bis zum Einmarsch der Nationalsozialisten. In seiner Antrittsrede vor den Magistratsbeamten betont der volksnahe Seitz: „Was wir als Vertreter des Volkes von den Ämtern wünschen, ist einfach gesagt: Der Bürger will nicht als Akt, sondern als Mensch behandelt werden.“ In seinen elf Jahren Amtszeit baut die Stadt Wien über 60 000 Gemeindewohnungen, die bis heute das Stadtbild prägen.
    Nach dem „Anschluss“ im März 1938 gehört Karl Seitz zu den Ersten, die verhaftet werden. Er kommt ins KZ Ravensbrück. Seitz überlebt und kehrt am 22. Juni 1945 krank und geschwächt nach Wien zurück, wo ihm von rund 50.000 Menschen ein stürmischer Empfang vor dem Rathaus bereitet wird. Er wird Nationalratsabgeordneter. Nach der Neugründung der SPÖ legte er den Parteivorsitz, den er formell als letzter SDAP-Vorsitzender noch innehatte, zugunsten Adolf Schärfs nieder. Die Dokumentation von Alfred Schwarz folgt dem bewegten Leben des Vollblutpolitikers. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 16.02.2019ORF III
  • Folge 25
    Im Februar vor 100 Jahren fanden in Österreich die ersten freien und gleichen Wahlen statt. Aus diesem Anlass zeigt ORF III ausgewählte Teile der Erfolgsserie „BaumeisterInnen der Republik“ – und eine Neuproduktion. Die neueste Fortsetzung der erfolgreichen „BaumeisterInnen“-Reihe widmet sich dem „Verkünder der Republik“ – Franz Dinghofer. Er war es, der 1918 vorm Parlament unter dem Jubel der versammelten Massen ausrief: „Deutschösterreich ist eine Republik“ Vor allem aber war Dinghofer eine Führungsfigur des dritten großen politischen Lagers der Ersten Republik, des großdeutschen Lagers. 1920 war er an der Gründung der Großdeutschen Volkspartei beteiligt, dessen Obmann er auch wurde. Die Partei sprach sich vehement für die Vereinigung Österreichs mit Deutschland aus und vertrat offen antisemitische Inhalte.
    Bereits in der k. u. k.-Monarchie hatte Dinghofer für das großdeutsche Lager als Reichsratsabgeordneter fungiert. Als sich im Herbst 1918 die Provisorische Nationalversammlung für die Republik Deutschösterreich versammelte, wurde Dinghofer zu einem ihrer drei Präsidenten gewählt. In dieser Funktion oblag es dann ihm, am 12. November 1918 die Ausrufung der Republik zu verkünden. Die ORF-III-Neuproduktion beleuchtet die Rolle des Großdeutschen Lagers in der Ersten Republik und einen ihrer wichtigsten Politiker. Neben historischen Aufnahmen kommen Historiker und Politologen zu Wort und bemühen sich um eine Einschätzung des Wirkens von Franz Dinghofer. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 23.02.2019ORF III
  • Folge 26
    15 Jahre lang bestimmte er die Geschicke Niederösterreichs. Von 1966–1981 war Andreas Maurer Landeshauptmann des größten Bundeslandes Österreichs. Während seiner Amtszeit wurde der Ausbau des Straßennetzes forciert, die Kommunalstruktur reformiert sowie ein Modernisierungsprozess auf mehreren Gebieten (Niederösterreichisches Pflichtschulgesetz 1972, Raumordnungsgesetz, Naturschutzgesetz 1976, neue Landesverfassung) eingeleitet. In seine Amtszeit fiel auch die große Gemeindereform im Jahr 1970, mit der die Anzahl der Gemeinden in Niederösterreich von 1281 – von einigen kleinen Änderungen abgesehen – auf die heutigen 573 reduziert wurde.
    Maurer gilt auch als „Königsmacher“ zahlreicher Politiker auf Landes- und auf Bundesebene. Zu diesen zählten Karl Schleinzer, Liese Prokop, Siegfried Ludwig sowie dessen Nachfolger Erwin Pröll, der in ihm auch einen „väterlichen Freund“ sah. Maurer war stets der Musik verbunden. So trat er bereits 1932 der Blasmusik in seinem Heimatort bei und wurde später Ehrenpräsident des Niederösterreichischen Blasmusikverbandes. Erinnerungen zufolge hatte Maurer immer sein eigenes Mundstück eines Bassflügelhorns mit, sodass er jederzeit bei entsprechenden Gelegenheiten mitspielen konnte. Dieses Mundstück wurde ihm neben seiner Geige als Grabbeigabe mitgegeben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 02.01.2020ORF III
  • Folge 27
    Der Kärntner Ortstafelstreit soll sein politisches Ende bedeuten. Der Kärtner Landeshauptmann Hans Sima wirkte in einer der hitzigsten Zeit des Bundeslandes. Dabei begann alles mit dem Staatsvertrag und seiner feierlichen Unterzeichnung. Als am 27.07.1955, vor 60 Jahren, der Staatsvertrag in Kraft tritt, erlangt damit auch der darin erhaltene Artikel 7, der die Rechte und Pflichten der slowenischen und kroatischen Minderheiten in Österreich regelt, rechtliche Gültigkeit. Die Regierung Kreisky beschließt im Juli 1972 ein Gesetz um die im Vertrag verankerten Rechte auch umzusetzen. Ende September desselben Jahres veranlasst der Kärntner Landeshauptmann Hans Sima die Aufstellung der ersten doppelsprachigen Ortstafeln und Wegweiser.
    Hans Sima wird kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs im damalig österreichischen Saifnitz im Kanaltal in eine gemischtsprachige Familie hineingeboren. Hans Sima wird durch seine Zugehörigkeit zu sozialdemokratischen Jugendorganisationen sehr früh politisch geprägt. Im Jahr 1935 wird er für sein (illegales) politisches Engagement auch für ein halbes Jahr inhaftiert. Das Kriegsende 1945 erlebt er in der Wehrmacht und engagiert sich danach beim Wiederaufbau der SPÖ Kärnten, lange Zeit davon als Landesparteisekretär.
    Sima wird Landtagsabgeordneter, Bundesrat, Finanzlandesrat in Kärnten und schließlich auch Landeshauptmann-Stellvertreter. Von den Medien als „Stern des Südens“ bezeichnet, gewinnt der SPÖ-Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen 1965 und wird Kärntner Landeshauptmann. In seiner neunjährigen Amtsperiode als Landeshauptmann treibt er die Modernisierung des südlichen Bundeslandes – Autobahnbau, die Gründung der Universität in Klagenfurt, Ansiedlung von Firmen, Neustrukturierung der Kärntner Gemeindeordnung etc.
    – voran. Ende September 1972 lässt Sima die ersten doppelsprachigen Ortstafeln und Wegweiser aufgestellt in Kärnten aufstellen. Was folgt, ist als „Ortstafelsturm“ in die Geschichtsbücher eingegangen. Deutschstämmige Kärntnerinnen und Kärntner demontieren und demolieren über Monate die zweisprachigen Schilder. Die Bundespolitik reagiert Ende des Jahres 1972 mit der Bildung einer Studienkommission und der de facto Aussetzung des Gesetzes. Landeshauptmann Hans Sima, ein wesentlicher Befürworter der zweisprachigen Ortstafeln hat noch 1970 die absolute Mehrheit an Wählerstimmen bei den Kärntner Landtagswahlen erhalten.
    Seine unnachgiebige Haltung, die Umsetzung des Gesetzes immer weiter durchzuführen, kosten ihm zwei Jahre später jedoch massiv das Vertrauen der Bevölkerung und auch das seiner eigenen Partei. 1973 wird Sima als Chef der Kärntner SPÖ abgewählt und tritt äußerst widerwillig im April 1974 auch als Landeshauptmann von Kärnten zurück. Es kommt zu einem totalen Bruch mit seiner Partei. Die effektive Umsetzung der zweisprachigen Ortstafeln gelingt erst 2011. Eine Dokumentation von Wolfgang Winkler vom Aufstieg und Fall eines Landeshauptmanns im Kontext des Zeitenwandels. Moderiert von Cornelius Obonya. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 03.10.2020ORF III
  • Folge 28
    Landesfürsten in Grün-Weiß. Fünf Jahrzehnte haben Josef Krainer Senior und sein Sohn Josef Krainer Junior die Geschicke der Steiermark geprägt. Der Aufstieg zum Wohlstand nach der NS-Diktatur ist in der grünen Mark untrennbar mit Josef Krainer Senior verbunden. Der christlich soziale Krainer wurde gleich nach dem sogenannten „Anschluss“ 1938 verhaftet, musste sich später vor den Nazis verstecken und gehörte der berühmten österreichischen Widerstandsgruppe O5 an. Und obwohl der Bauernsohn immer die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion ablehnte wurde er in der Nachkriegszeit als „Partisanenseppl“ beschimpft.
    Am 6. Juli 1948 wurde er aber trotz allem Landeshauptmann und begann in den Folgejahren mit dem Wiederaufbau des Landes. Mit Konsequenz und oftmals gegen den Widerstand politischer Gegner setzte er eine umfassende Modernisierung des Bundeslandes um, wobei Krainer besonders den Ausbau der steirischen Industrie und Infrastruktur im Auge hatte. Er verstarb 1971 noch während seiner Amtszeit an einem Herzinfarkt. Sein Sohn konnte ihm 1981 als ÖVP-Landeshauptmann nachfolgen und schlug seinen eigenen Kurs ein.
    Er galt als Verfechter eines eigenständigen Kurses seines Landes und seiner Partei gegenüber der Bundespolitik. Er förderte unter anderem den Ausbau des hochrangigen Verkehrsnetzes in der Steiermark, trat für Umweltschutzprojekte wie etwa die Entschwefelung von Kraftwerken ein und setzte sich für eine weltoffene Steiermark ein – etwa durch die Schaffung des Afro-asiatischen Instituts. Darüber hinaus förderte er den Steirischen Herbst. Eine wichtige Ära steirischer Zeitgeschichte wird durch exklusive Interviews und seltenes Archivmaterial wieder lebendig. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 24.10.2020ORF III
  • Folge 29
    Die ORFIII-Neuproduktion portraitiert den legendären Tiroler Landeshauptmann Eduard Wallnöfer, der 24 Jahre lang – von 1963 bis 1987 – das Bundesland regierte. Während seiner Amtszeit erlebte das Land einen wirtschaftlichen Aufschwung und es erfolgte der Ausbau vieler Verkehrswege, was ihm auch den Spitznamen „Beton Walli“ einbrachte. Arlbergtunnel, Felbertauernautobahn, Inntalautobahn, Europabrücke und Brennerautobahn – all diese Bauten fielen in Wallnöfers Regierungszeit. Vor allem die Verbindungen nach Südtirol lagen dem gebürtigen Südtiroler am Herzen. Die Überwindung der Trennung Tirols durch die Brennergrenze, die er stets als „Unrechtsgrenze“ bezeichnete, blieb eines seiner dringendsten Anliegen.
    Weniger rühmlich war seine nach dem Zweiten Weltkrieg nicht offengelegte NSDAP-Mitgliedschaft. Erst fast zwanzig Jahre nach seinem Tod wurde seine Mitgliedschaft bekannt, Wallnöfer selbst hatte sie nie öffentlich gemacht. Eduard Wallnöfer verkörperte vieles, was man weitläufig mit dem typischen Tiroler verbindet: streng katholisch, konservativ, traditionsverbunden und auch Tiroler Schütze. Entsprechend populär war der „Landesvater“, trotz seines autoritären Führungsstils. Die Dokumentation von Manuel Obermeier und Wolfgang Winkler zeigt das Leben und Wirken des ehemaligen Landeshauptmanns und porträtiert gleichermaßen Licht wie Schatten in der Biografie Eduard Wallnöfers. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 27.03.2021ORF III
  • Folge 30
    Wilfried Haslauer, der ehemalige Landeshauptmann von Salzburg (1977 bis 1989) hat nach Einschätzung vieler Historiker eine ganze Ära geprägt: Er war glühender Salzburger Föderalist, der bereit war, Salzburger Interessen auch gegen Widerstände in der eigenen ÖVP gegen Wien durchzusetzen. Er war der einzige Politiker der Zweiten Republik der es zu einer Ministeranklage „gebracht“ hat, nachdem er eine Weisung des damaligen SPÖ Sozialministers Dallinger zur Nicht-Öffnung der Geschäfte am Marienfeiertag, dem 8.Dezember 1984, missachtet hatte. Er wurde dafür in einem spektakulären Verfahren vom Verfassungsgerichtshof 1985 verurteilt, aber nicht bestraft.
    Dies steigerte in Salzburg noch seine ohnehin vorhandene Popularität, weil ein großer Teil der Bevölkerung für die Öffnung der Geschäfte an diesem Tag eintrat. Er galt als „Wirtschaftsmensch“ und Technokrat, der sich gerne von Fachleuten beraten ließ, und sogenannte „Salzburger Kommissionen“ einrichtete, aber dann dennoch meist selbst Entscheidungen traf. Wirtschaftlich setzte Haslauer auf die Entwicklung des Tourismus, dem Ausbau der entsprechenden Infrastruktur, aber auch auf die Ansiedlung von Hochtechnologie-Betriebe wie etwa einem Sony Werk in Anif.
    Vor allem Salzburg als Kulturhochburg, besonders durch die Salzburger Festspiele, war ihm ein großes Anliegen, was auch durch seinen engen Umgang mit Herbert von Karajan zum Ausdruck kam. Persönlich galt er als Autokrat, aber mit vielen menschlichen Zügen. Stets adrett gekleidet legte er großen Wert auf Umgangsformen und konnte daher etwa mit Vertretern der Grün-Bewegung, die andere kulturelle Umgangsformen pflegten, wenig anfangen. Er selbst pflegte eine „barocke“ Amtsführung, Ordensverleihungen, prunkvoll inszenierte Auszeichungen, Traditionsaufmärsche bildeten ein Dauerprogramm seiner Amtszeit.
    Mit der SPÖ pflegte er ein sehr amikales Verhältnis, das in der Geschichtsschreibung als „Salzburger Klima“ einging. Das führte jedoch zu einer gewissen Entfremdung zur Bevölkerung, was vor allem der oppositionellen Salzburger Bürgerbewegung großen Auftrieb gab. Wilfried Haslauer war seit seinen Erlebnissen als Soldat im Zweiten Weltkrieg starker Raucher. 1992, drei Jahre nach seinem Amtsende, starb er mit nur 66 Jahren. Sein Begräbnis wurde, wie es ihm entsprach, als ein prachtvoller Trauerumzug zelebriert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 16.10.2021ORF III
  • Folge 31
    Die ORF-III-Neuproduktion zeigt das Leben und Wirken von Heinrich Gleißner, Landeshauptmann von Oberösterreich, der sein Bundesland 30 Jahre lang prägte. Im Jahr 1945 galt es ein stabiles und demokratisches System aufzubauen: Die Menschen zu ernähren, ihnen Arbeit zu geben und eine Rechtssicherheit zu organisieren. Die Politik war gefordert. Heinrich Gleißner, damals schon Politiker mit Leib und Seele, wusste das und setzte alles daran, das Land Oberösterreich wiederaufzubauen. Schon als Direktor der oberösterreichischen Landwirtschaftskammer oder als Staatsekretär im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft in den 1930er Jahren bewies der Politiker Handschlagqualität und Loyalität.
    Er scheute nicht vor harten politischen Auseinandersetzungen und Diskussionen. In seinen Wahlkämpfen hatte er immer klare Worte. Dabei suchte er immer den direkten Kontakt zu den Menschen. Im März 1938 wurde er verhaftet und war bis 1940 mehrmals in den KZs Dachau und Buchenwald inhaftiert. Nach der Wiederherstellung Österreichs wurde Heinrich Gleißner 1945 zum ersten oberösterreichischen Landeshauptmann der Zweiten Republik.
    Ein Amt, das er insgesamt 30 Jahre lang ausübte. Der wirtschaftliche, politische und kulturelle Wideraufbau Österreichs nach der Besatzungszeit war ihm ein Anliegen. Er trug dazu bei, dass Oberösterreich als Agrar- und Industriestandort wieder eine führende Rolle in Österreich übernahm. 1951 war er der Kandidat der ÖVP zur Wahl des Bundespräsidenten, die er gegen den SPÖ Kandidaten Theodor Körner verlor. Im Jahr 1971 trat er als Landeshauptmann von Oberösterreich zurück. Er verstarb 1984. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 23.10.2021ORF III
  • Folge 32
    Theodor Kery prägte in seinen zwei Jahrzehnten als Landeshauptmann das Burgenland wie kaum ein anderer Politiker. Die ORF-III-Neuproduktion zeichnet das Bild eines Landerneuerers, der alle Höhen und Tiefen einer langen Politikerlaufbahn mitmachte. Er gilt als der Modernisierer des als rückständig geltenden Landes zwischen Neusiedl und Güssing, das in seiner Amtszeit einen enormen Aufschwung erlebte. Nachdem 1964 das Land die SPÖ gewählt hatte, wurde Kery zwei Jahre später zweiter roter Landeshauptmann. Insgesamt vier Mal konnte er der SPÖ die Absolute sichern. Trotz toller Wahlerfolge spitzte sich in jenem Jahr aber auch die innerparteiliche Kritik an seinem autoritären Führungsstil zu.
    Sie mündete in den berühmten „drei Fragen“ des damaligen Jungfunktionärs Josef Cap: „Stimmt es, dass dein Einkommen wirklich um so vieles größer ist als das Einkommen des Bundeskanzlers? Stimmt es, dass du trotzdem verbilligten Strom beziehst? Stimmt es, dass du gerne mit Pistolen schießt?“ Kery überstand Caps Inquisition, fünf Jahre später jedoch verlor er die Absolute. Er zog sich daraufhin ins Privatleben zurück. In den 1990er Jahren stand er noch einmal im Scheinwerferlicht, als er wegen falscher Zeugenaussage in der Waldheim-Affäre verurteilt wurde.
    Er hatte bestritten, dass Fred Sinowatz 1985 im SPÖ-Parteivorstand angekündigt hatte, die österreichische Bevölkerung auf Waldheims „braune Vergangenheit“ aufmerksam machen zu wollen. Dabei teilte Kery diese mit dem umstrittenen Bundespräsidenten. Obwohl 1918 als Sohn eines ungarischen Kleinadeligen unter dem Namen Kery Tivadar in eine christlich-konservative Familie geboren, trat er später der SA und der NSDAP bei. Nach dem Krieg durfte er deswegen als „Minderbelasteter“ erst ab 1947 als Lehrer in Kobersdorf arbeiten. Ab dann wandte er sich der SPÖ zu, für die er ab 1951 im Landtag und ab 1962 in der Landesregierung saß. 2010 starb Theodor Kery 91-jährig. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 13.11.2021ORF III
  • Folge 33
    Helmut Zilk – Journalist, Fernsehstar und wortgewandter Politiker. Am 09. Juni wäre er 95 Jahre alt geworden. Als Fernsehjournalist baut er federführend das Schulfernsehen mit auf, erlangte mit Sendungen wie „Stadtgesprächen“ und „In eigener Sache“ Berühmtheit und wird daraufhin zum ORF-Programmdirektor. Kurz darauf folgt sein Wechsel in die Politik, er wird Unterrichtsminister und bekleidet schließlich 10 Jahre lang als SPÖ-Bürgermeister das höchste Amt der Stadt Wien. 1993 wird Helmut Zilk Opfer des rechtsextremistischen Briefbombenattentäters Franz Fuchs, verliert dabei zwei Finger an der linken Hand.
    Plötzlich steht der Verdacht der Spionage im Raum. 2009, ein Jahr nach seinem Tod, tauchen Akten auf, die darauf hindeuten, dass er vor dem Prager Frühling unter dem Decknamen „Holec“ Informationen an den tschechoslowakischen Geheimdienst verkauft haben soll. War Helmut Zilk ein Spion? Die ORF-III-Neuproduktion blickt auf das facettenreiche Leben des ehemaligen Wiener Bürgermeisters zurück, der sowohl die österreichische Medienlandschaft als auch die Politik maßgeblich prägte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 11.06.2022ORF III
  • Folge 34
    Jahrzehntelang war Anton Benya einer der mächtigsten Männer Österreichs: Gewerkschaftspräsident, Nationalratspräsident, Sozialpartner. Vor allem in seiner Rolle als Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbunds stand er wie kaum ein anderer für soziale Stabilität und Kontinuität in der Zweiten Republik. 1963 wird Benya Präsident des ÖGB, die Sozialpartnerschaft erreicht in den nächsten Jahren auch unter ÖVP-und SPÖ-Alleinregierungen ihre Hochblüte. 1971 wird er zum Nationalratspräsidenten gewählt und damit in das zweithöchste Amt der Republik berufen. Zu den größten Misserfolgen als ÖGB-Präsident wurden für den Elektromechaniker Benya zwei Kraftwerks-Projekte: Zwentendorf und Hainburg; die wirtschaftsfreundliche Haltung des ÖGB unter Benya wurde immer mehr als „Betonierer“-Mentalität gesehen.
    Und als Benya 1987 als ÖGB-Präsident zurücktrat, stand der ÖGB am Beginn einer Welle von Skandalen und Misserfolgen, die 2006 im Zusammenbruch der Gewerkschaftsbank BAWAG gipfelten. Die neue ORFIII-Dokumentation blickt zurück auf das Wirken des langjährigen ÖGB-Präsidenten Benya. Von der Zeit der Wirtschaftswunder-Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg über die Jahre der SPÖ-Alleinregierung unter Bruno Kreisky bis zu den Skandalen der 1980er Jahre und den Demonstrationen um Hainburg. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 19.11.2022ORF III
  • Folge 35
    Die neue Folge der Reihe „Baumeister der Republik“ porträtiert einen der wichtigsten Männer Vorarlbergs in der Zweiten Republik. Er erlebte beide Weltkriege mit, wurde mit 29 Jahren ins Kabinett von Engelbert Dollfuß berufen, kehrte unter Schuschnigg Wien den Rücken und wurde in der Nachkriegszeit erster Landeshauptmann von Vorarlberg – Ulrich Ilg. Ulrich Ilg wird als Sohn von Franz Josef und Magdalena Ilg nach seinem Großvater mütterlicherseits Ulrich getauft. Die bäuerliche Welt, in die er geboren wird, ist von traditionellen Werten bestimmt.
    Beide Eltern der Familie Ilg sind als Bauern tätig und wohnen in einem Rheintalhaus im damals noch ländlichen Stadtbezirk Hatlerdorf. Während der junge Ulrich Ilg die Volksschule in Dornbirn besucht, kommt es 1914 zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs, wo auch sein Vater zur Armee eingezogen wird. Vater Franz Josef Ilg ist Feuer und Flamme für die Politik und schickt seine Söhne in politische Veranstaltungen, schlägt ihnen ein Studium vor. Doch der Sohn lehnt ab und geht stattdessen auf eine Landwirtschaftsschule. Nach Kriegsende schreibt sich Ilg im Jahr 1920 in den ersten Kurs in der neu errichteten landwirtschaftlichen Fachschule in der Mehrerau in Bregenz ein.
    Ilg wird vollkommen überraschend als erst 22-jähriger, politisch bis dato unerfahren, zum Obmann des Vorarlberger Bauernbunds gewählt. Im Alter von 29 Jahren wird er noch als jüngstes Mitglied ins Kabinett von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß als Staatssekretär für Land- und Forstwirtschaft berufen wurde. Doch mit dem Tod von Dollfuß verliert Ilg seine Stelle und will auch für Kurt Schuschnigg nicht mehr als Staatsekretär arbeiten.
    Er geht zurück nach Vorarlberg und heiratet die Frau eines verstorbenen Freundes. Mit Ihr gründet er eine Großfamilie. Als der Vater stirbt teilt sich Ulrich Ilg mit seinem Bruder die Landwirtschaft. 1938 kommt es zum Einmarsch der deutschen Truppen in Vorarlberg. Ilg bleibt in Dornbirn, weil er als Bauer für die Versorgung der Bevölkerung zuständig ist. Glücklicherweise bleibt Vorarlberg wegen der Nähe zu Schweiz von großen Bombenangriffen verschont. Bereits wenige Tage nach Kriegsende engagiert sich der vormalige Staatssekretär für Landwirtschaft und selbst eigenständige Landwirt Ilg dafür, dass den Bauern in Vorarlberg eine Vergrößerung der Anbauflächen zur Sicherung der Ernährung der Zivilbevölkerung zugestanden wird.
    Diesem Wunsch wurde von der französischen Militärregierung schließlich am 6. Mai 1945 entsprochen. Die Zusammenarbeit mit den Besatzungsbehörden ist von Anfang an sehr fruchtbar. Ilg wurde von den Franzosen als einflussreiche Persönlichkeit der Vorkriegszeit ohne nationalsozialistische Beeinträchtigung geschätzt. Sie setzten ihn als Präsident des Vorarlberger Landesausschusses, welcher zugleich exekutive und legislative Funktionen wahrnahm, ein.
    Am 25. November 1945 konnte, nachdem auf einer Länderkonferenz in Wien im September die rechtlichen und verfassungstechnischen Fragen geklärt worden waren, erstmals seit 1932 eine freie Landtagswahl in Vorarlberg abgehalten werden. Bei dieser wurde die ÖVP unter der Führung Ulrich Ilgs mit über 70 % der Stimmen gewählt. Ulrich Ilg vermeidet parteipolitische Auseinandersetzungen. Eine einheitliche Arbeitsweise mit allen politischen Kräften ist sein oberstes Gebot.
    Ulrich Ilg schafft es immer mehr in Verhandlungen Erleichterung für das Land zu erreichen. Nach einer schweren Wahlniederlage der Volkspartei auf Bundesebene im Jahr 1962 trat er zwei Jahre später als Landeshauptmann zurück. Er zog sich aber nicht wie üblich daraufhin aus der Politik zurück, sondern trat freiwillig ins zweite Glied zurück und stand seinem Nachfolger Herbert Keßler noch vier weitere Jahre als Finanz- und Hochbaureferent in der Landesregierung zur Seite. Ilg zog sich schließlich im Jahr 1969 mit der Amtseinführung der neu gewählten Landesregierung Keßler II aus der Landespolitik zurück. (Text: ORF)
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 17.09.2022
  • Folge 36
    Die neue Folge der ORF-III-Reihe „Baumeister der Republik“ porträtiert den Vater des EU-Beitritts: Alois Mock. Als Außenminister begleitete er die österreichische Republik auf dem langen Weg nach Europa. Als österreichischer Delegationsleiter verhandelte er in Brüssel an vorderster Stelle, in der Schlussphase 80 Stunden am Stück, nächtelang. Aufopferungsvoll engagierte sich Alois Mock für die Integration in die Europäische Gemeinschaft. Der 12. Juni 1994, nur zwei Tage nach seinem 60. Geburtstag, wurde zum Höhepunkt in der politischen Karriere des Außenministers: 65,58% der Österreicherinnen und Österreicher stimmten für den EU-Beitritt.
    Mocks Ziel war erreicht. Die politische Karriere Alois Mocks begann 1969 als Unterrichtsminister im Kabinett von Josef Klaus. Zwei Jahre später wurde er zum Obmann des ÖAAB, dem Arbeitnehmerbund der ÖVP, und als solcher wortgewaltiger Oppositionspolitiker in den Kreisky-Jahren. 1979 rückte Mock in die erste Reihe auf, wurde Bundesparteiobmann der Volkspartei und ernstzunehmender Anwärter auf das Kanzleramt.
    Doch sowohl die Wahlen 1983 als auch 1986 gingen verloren. Mock wurde Vizekanzler und Außenminister. Die Rolle als Österreichs erster Diplomat füllte ihn gänzlich aus. Es waren turbulente Zeiten. Parallel zu den beginnenden EU-Beitrittsverhandlungen kollabierte die Sowjetunion und mit ihr die kommunistischen Nachbarn Österreichs. Die Bilder vom Abbau des Grenzzauns zwischen Österreich und Ungarn gingen um die Welt. Und im Süden forderte der 1991 ausgebrochene Jugoslawienkrieg das diplomatische Geschick des österreichischen Außenministers.
    1995, nach dem geglückten EU-Beitritt, trat Alois Mock als Außenminister zurück und verblieb noch bis 1999 als ein einfacher Abgeordneter im Nationalrat. Alois Mock verstarb nach langer Parkinson-Erkrankung am 1. Juni 2017 im Alter von 82 Jahren. Die ORF-III-Neuproduktion „Baumeister der Republik: Alois Mock – Der österreichische Europäer“ blickt auf ein bewegtes Leben in bewegten Zeiten, und zeigt, mit welchen Engagement Alois Mock die österreichische Geschichte geprägt hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 21.10.2023ORF III

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