2022, Folge 987–1003

  • Folge 987
    - Wie LKW-Fahrer:innen unter widrigen Bedingungen Österreichs Wirtschaft am Laufen halten: In Großbritannien kam es im Herbst zu einer Versorgungskrise, weil durch den Brexit plötzlich 100.000 LKW-Fahrer:innen aus Osteuropa fehlten. Den Fahrermangel gibt es auch in Österreich: Geschätzte 8.000 Fahrer:innen fehlen, dazu kommt eine Pensionierungswelle in den kommenden Jahren. „So wie es einen Wettbewerb um Kunden gibt, gibt es auch einen um Fahrer“, erzählt Unternehmer Fritz Müller. Vor allem wenig Junge kommen nach, trotz Anreizen. Dem 20jährigen Denis Radojevic wurde der LKW-Führerschein vom AMS finanziert, weil er eine Einstellungszusage eines Betriebs in der Tasche hat.
    „Man fühlt sich wie der König der Straße“, schwärmt er – große Fahrzeuge haben ihn schon immer fasziniert. Dennoch leidet die Branche unter einem schlechten Image und geringer Wertschätzung. „Wir verstopfen nur die Straße und jetzt im Winter sind wir wieder die, die die Autofahrer ausbremsen“, ärgert sich manch Fahrer während der Ruhepause am Rastplatz. Dabei haben sie gerade in Zeiten der Pandemie die Versorgung in Österreich sichergestellt. „Wir sind keine Helden, wir haben einfach nur unsere Arbeit gemacht“, meint Markus Müller aus Vorarlberg – er sei seit 32 Jahren „Fahrer aus Leidenschaft“.
    Müller kämpft für einen besseren Zugang zu sanitären Einrichtungen und leistbare Verpflegung entlang des Straßennetzes, nachdem in den Lockdowns viele Raststationen geschlossen hatten. Am Schauplatz Reporterin Nicole Kampl war in ganz Österreich unterwegs und zeigt in ihrer Reportage den Alltag und die Arbeitsbedingungen jener, die die Versorgung zwischen Wien und Vorarlberg sicherstellen und auf die trotzdem oft vergessen wird. Ihre Lenk- und Ruhezeiten sind strikt getaktet, der Termindruck ist hoch und die Kontrollen streng. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 13.01.2022ORF 2
  • Folge 988
    Der 74-jährige Franz H. hatte von seiner Mutter im Jahr 1972 einen Gasthof übernommen. Als es ihm gesundheitlich immer schlechter ging, wollte er den Betrieb verpachten. Sein Neffe musste aber entdecken, dass der Onkel das Gut und die dazugehörenden wertvollen Liegenschaften an einen örtlichen Unternehmer verkauft hatte, und das zu einem äußerst geringen Preis. Er ließ sich zum Erwachsenenvertreter des Onkels bestellen und versucht jetzt vor Gericht zu beweisen, dass Franz H. nicht mehr geschäftsfähig war, als er die Verträge unterschrieb. Kann er den Hof so zurückbekommen.
    Frau R. hat einen Abbruchbescheid für ihr Bauernhaus und eine alte Hütte bekommen. Eine Schikane der Obrigkeit? Im Waldviertel hat Frau K. ein nettes Haus erworben und ihrem damaligen Freund ein Wohnrecht zugestanden. Dann war die Beziehung zwar beendet, der Ex-Freund wollte aber dennoch immer wieder bei ihr übernachten. Das war dem neuen Ehemann von Herrn K. nicht recht. Die Sache hatte zivilrechtliche und gravierende strafrechtliche Folgen. Nunmehr wurde der Prozessmarathon durch eine überraschende Berufungsentscheidung und den Tod eines der Kontrahenten beendet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 27.01.2022ORF 2
  • Folge 989
    Eine Reportage über das Nahrungsmittel Fisch und die oft problematischen Produktionsbedingungen Fische sind seit Menschengedenken ein Grundnahrungsmittel, egal ob aus dem Meer oder aus Binnengewässern. Wien hat Jahrhunderte lang von Fisch gelebt, der tonnenweise aus der Donau gefischt wurde. Moderne Ernährungswissenschaftler geben den Fisch-Essern früherer Tage Recht: Besonders für die Gesundheit des modernen, gestressten Menschen, der sich nicht immer ideal ernährt, wäre Fisch wichtig. Leicht verdaulich sei er und voll von wichtigen Fettsäuren.
    Aber als Nahrungsmittel hat Fisch inzwischen einen eminenten Nachteil: Es gibt zu wenig davon. Die Meere sind zu großen Teilen leer gefischt und aus heimischen Flüssen und Seen ist er so weit verschwunden, dass er für die Ernährung keine Rolle mehr spielen kann. Doch es gibt Ideen, die den Fisch als Nahrungsmittel retten sollen. Robert Gordon war bei Fischzüchtern, Fischern und Futterproduzenten, um herauszufinden, wie es mit dem Nahrungsmittel Fisch weitergehen könnte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 03.02.2022ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich für den 27.01.2022 angekündigt
  • Folge 990
    Der Hauptfall: Herr L. lebt im Waldviertel in einer Doppelhaushälfte und fühlt sich von seinen neuen Nachbarn sehr gestört. Die würden ihn ständig anzeigen, wenn er auch nur mit einem Fuß deren Grundstück betritt. Außerdem fühlt er sich von den Videokameras der Nachbarn ständig beobachtet. Die Nachbarn hingegen sagen, Herr L würde keine Grenzen kennen, weder Grundgrenzen, noch soziale Grenzen. Er würde ständig pöbeln und schreien. Die Folge: Ein Marathon bei Gericht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 10.02.2022ORF 2
  • Folge 991 (50 Min.)
    Eine Reportage über neue Millionenprojekte in Kärnten und Oberösterreich. Für viele Alpenregionen in Österreich ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig. Und damit das lukrative Geschäft mit den Gästen nicht stagniert, setzt die Tourismusbranche auf Luxus und Superlativen: Immer größere Skigebiete sollen entstehen, Schneesicherheit durch modernste Beschneiungsanlagen bis ins Tal gewährleistet sein. Damit der Weg ins Skigebiet oder auf die Alm so kurz wie möglich ist, entstehen gerade unzählige Chaletdörfer auf Österreichs Bergen. Bis dato unberührte Landschaften sollen zu Tourismushochburgen umgebaut werden.
    So wie im oberösterreichischen Stodertal. Das kleine Bergdorf Vorderstoder soll laut Plänen von Touristiker*innen an das Skigebiet Hinterstoder angeschlossen werden. Gondeln, Pisten, Parkplätze und Speicherteiche sind geplant. Eine Bürger*innen Liste will das jetzt verhindern. Aber auch in Hinterstoder sollen bald die Bagger auffahren. Nahe einem der schönsten Plätze Österreichs, dem Schiederweiher, könnte ein großes Glampingprojekt entstehen. Ein Campingplatz im Luxusbereich. Sehr zum Ärger des Nachbarn und größten Grundeigentümers des Tals: Carl Herzog von Württemberg. Am Schauplatz Reporterin Nora Zoglauer war auch in Kärnten unterwegs.
    In keinem anderen Bundesland wurde in letzter Zeit so viel gebaut. Weil an Kärntens Seen mittlerweile kaum ein neues Projekt möglich ist, haben die Investoren jetzt die Berge für sich entdeckt. Ein Großprojekt nach dem anderen entsteht aktuell. Auf der Hochrindl – einer Hochalm auf 1600 Metern, soll das Sternenbergresort um 100 Millionen Euro realisiert werden. Gestresste Manager*innen sollen sich hier erholen. Auch hier formiert sich Widerstand. Den Almbäuerinnen und almbauern wehren sich. Sie haben eine Petition gegen das Projekt gestartet und befürchten weitere Zweitwohnsitze für betuchte Anleger*innen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.01.20243satDeutsche Online-PremiereDo 25.01.2024ZDFmediathekOriginal-TV-PremiereDo 17.02.2022ORF 2
  • Folge 992
    Immer mehr Menschen rüsten sich in Österreich für ein „Blackout“, also einen großflächigen, langandauernden Stromausfall. Stromgeneratoren, Kurbelradios und Wassertanks werden nachgefragt wie nie zuvor. Sogar Gemeinden, Kasernen und Privathaushalte investieren viel Geld, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Das Geschäft boomt: In Supermärkten werden bereits „Blackout“-Produkte zum Sonderpreis angeboten. Seit Pandemiebeginn ist die Angst vor einem großflächigen Stromausfall in der Bevölkerung massiv gestiegen. Ist das irrationale Panik oder wird die Gefahr eines Blackouts erst jetzt zu recht erkannt? Am Schauplatz-Redakteurin Kim Kadlec war quer durch Österreich unterwegs, um herauszufinden, wie groß die Blackout-Gefahr tatsächlich ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 03.03.2022ORF 2
  • Folge 993
    Die ukrainische Agrarwissenschafterin Nina kommt seit fast zwanzig Jahren im Frühjahr nach Österreich, um hier Salat, Spargel, Erdbeeren oder Gurkerl zu ernten. Sie ist eine von zirka tausend ukrainischen Saisonarbeiter*innen in Österreich. Heuer kommt sie früher als geplant und nicht zum Geld verdienen. Sie flieht vor dem Krieg. Ihren Ehemann Mischa und ihren Sohn muss sie zurücklassen. Denn Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen die Ukraine nicht verlassen. Wie sollen die Bauern ohne ihre langjährigen Arbeitskräfte heuer die Ernte einholen? Diese Frage beschäftigt auch die Tiroler Gemüsebauern Romed Giner und Stefan Müßigang. Doch viel mehr noch quält sie das Schicksal ihrer Mitarbeiter. Weil es in der Ukraine am Notwendigsten mangelt, beladen die beiden einen LKW mit Lebensmitteln, Medikamenten und Verbandsmaterial und brechen auf in Richtung Krieg. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 31.03.2022ORF 2
  • Folge 994
    In zwei juristisch ganz unterschiedlichen Fällen aus Kärnten fürchten Hausbesitzer ums Familienerbe. Sascha Stefanakis und Maria Zweckmayr haben die Causen aus den unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt. Herr W. aus Villach klagt über massive, immer grösser werdende Risse im Mauerwerk seines Hauses. Er vermutet, dass die umfangreichen Bauarbeiten eines benachbarten, großen heimischen Unternehmens diese Schäden versucht hätten. Das inzwischen auch beklagte Unternehmen bestreitet einen Zusammenhang: Jetzt soll ein vom Landesgericht Klagenfurt bestellter Gutachter die Ursache der Schäden am Elternhaus von Herrn W. klären. Ein anderer Herr W. aus Spittal an der Drau hat sich mit folgendem Mail an die Redaktion gewandt: „Ungewollte Schenkung auf den Todesfall- Anfechtung eines Notariatsaktes.“ Herr W. schreibt, dass er 80 Jahre alt ist und einen einzigen Sohn hat.
    Offenbar war das Verhältnis zu ihm eine Zeit lang getrübt. Mittlerweile haben Vater und Sohn aber wieder zueinander gefunden und Herr W. würde ihm gern dereinst das große Stadthaus vererben. Das Problem: In der Zeit, als er sich mit dem Sohn entzweit hatte, hat Herr W. ein Papier unterschrieben, dessen Inhalt er so nie gewollt hätte. Nämlich die Enterbung seines Sohnes zugunsten des Sohnes seines besten Freundes. Kann diese Schenkung auf den Todesfall noch rückgängig gemacht werden? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 07.04.2022ORF 2
  • Folge 995
    „Wir kehren zurück und bauen nach dem Krieg alles wieder auf, denn es ist auch unser Land!“ Das sagen vier österreichische Manager aus den unterschiedlichsten Branchen, die etwa 20 Jahre in der Ukraine gelebt haben und nun mit ihren Familien nach Österreich flüchten mussten. Am Schauplatz-Reporterin Gudrun Kampelmüller hat die Auswanderer besucht. Gemeinsam mit ihrem verstorbenen Vater Erich haben die beiden Brüder Nils und Tobias Grolitsch aus Kärnten in den späten 1990er Jahren in der Ukraine eine Handelsfirma aufgebaut. Der florierende Betrieb beschäftigt 1200 Mitarbeitern in Schitomir.
    Die Firma Eurogold ist europäischer Marktführer bei der Produktion von Bügeltischen und Wäscheständern. In Spitzenzeiten liefen rund 1,6 Millionen Stück vom Band, jetzt steht das Werk still. „Ich glaube nicht, dass alles weg sein wird“, sagt Tobias Grolitsch, zuversichtlich, „auch wenn Bomben das Werk zerstören, wir kommen zurück und fangen wieder neu an“. Thomas Brunner wiederum, studierte Handelswissenschaften in Linz und hatte schon immer ein Faible für Osteuropa. Seinen Zivildienst absolvierte er in Moskau, 2004 wurde er von einem Weltkonzern als Marketingleiter in die Ukraine geschickt.
    Damals habe er, so sagt er „dieses unglaublich weite Land, mit den dynamischen Menschen kennen und lieben gelernt“. Seit 16 Jahren führt er nun eine 1200 Hektar große Landwirtschaft und betreibt eine Schweinefarm in Timoshivka. Zwei Tage nach Kriegsbeginn hat er sein Zuhause schweren Herzens verlassen und ist mit seiner ukrainischen Frau und seinen beiden Kindern auf den elterlichen Hof nach St. Florian in Oberösterreich geflohen. Von dort versucht er seinen Betrieb am Laufen zu halten und hat mit Freunden eine großangelegte Hilfsaktion für seine zweite Heimat initiiert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 14.04.2022ORF 2
  • Folge 996
    Ist es für Bauern oder Bäuerinnen schwerer, Partner zu finden als für andere Berufsgruppen? Geht es bei der Suche um die Arbeit oder um die Liebe? Wie hat sich das Leben von Landwirten und Landwirtinnen über die Jahrzehnte verändert? Diese Fragen haben wir vor einem Jahr mehreren Single-Landwirten gestellt – und jetzt nachgefragt, was in der Zwischenzeit passiert ist. Am Schauplatz-Redakteurin Tiba Marchetti hat einen Vier-Generationen-Betrieb besucht, mit einer Forstwirtin geredet und zwei ältere und zwei jüngere Single-Bauern begleitet. Der 32-jährige Johannes Halbartschlager zum Beispiel, der den sonnigen Hof am Mitterberg in Niederösterreich von seinem Adoptiv-Vater übernommen hat, war auf der Suche nach einer Frau, die das Leben am Land schätzt wie er.
    „Ich heirate nur, wenn ich die Frau liebe,“ schwärmte Johannes. Und fügte schmunzelnd hinzu, „ob es eine Bäuerin ist oder eine Ingenieurin, die das Geld heimbringt, ist Nebensache.“ Es ist weder eine Bäuerin noch eine Ingenieurin geworden – und verheiratet sind die beiden auch noch nicht. Aber es gibt eine Frau in Johannes’ Leben. Bei unserem Besuch vor ein paar Wochen hat uns Petra begrüßt. Sie ist 33 und studierte Umweltökonomin, die ihre Büroarbeit jetzt vom Hof aus erledigt. Und auch Stallarbeit macht. „Früher habe ich Sport gemacht, jetzt arbeite ich am Hof“, lacht die blonde Wienerin, die mit Johannes eine Familie gründen will. Auch bei den anderen Bauern gibt es Neuigkeiten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 21.04.2022ORF 2
  • Folge 997
    Eine Reportage über das Gesundheitspersonal zwischen Pandemie und Personalmangel. Zu Beginn der Pandemie wurden sie beklatscht und bejubelt. Zwei Jahre später fühlen sich viele Ärzt:innen und Pflegekräfte ausgelaugt und alleingelassen. Corona hat für volle Stationen und schwierige Arbeitsbedingungen gesorgt. Aggressionen und Gewalt sind gestiegen, der Verfassungsschutz hat im Winter sogar Verhaltenstipps für das Gesundheitspersonal formuliert, um auf Angriffe besser vorbereitet zu sein. In Praxen, Spitälern und Pflegeheimen fehlt Personal – alleine in der Pflege bis 2030 76.000 Vollzeitstellen.
    Der Personalmangel könnte sich noch weiter zuspitzen: Jede zweite Pflegekraft im Krankenhaus denkt einer Studie zufolge immer wieder daran, den Job zu wechseln. Gleichzeitig entscheiden sich immer wieder Menschen für die Pflege als Beruf und lassen sich umschulen. Wie sieht der Alltag im Spital nach zwei Jahren Pandemie und inmitten der Omicron Welle aus? Am Schauplatz Reporterin Nicole Kampl war in Österreich unterwegs und zeigt, wie das Gesundheitspersonal mit Belastungen und Bedrohungen umgeht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 28.04.2022ORF 2
  • Folge 998
    Eine Reportage über Menschen die UFOs beobachtet haben wollen und solche die vom Glauben abgerückt sind. Im Sommer 2021 öffnete das Pentagon Teile seiner UFO-Akten. Ein US-Geheimdienst bestätigte im vorgelegten Bericht zwar nicht die Existenz von Außerirdischen, aber sehr wohl, dass unerklärliche Flugphänomene in der Atmosphäre beobachtet werden. Irgendetwas scheint es also doch zu geben! Am Schauplatz trifft Menschen, die für ihren öffentlichen Umgang mit UFO-Phänomen belächelt wurden und jetzt ein wenig verschmitzt das Lächeln erwidern. Und das sind gar nicht so wenige, wie der Blick in das ORF-Archiv zeigt. Für seine Reportage „UFOs über Österreich“ zieht Alfred Schwarzenberger seine Kreise in der heimischen UFO-Szene, vom UFO-Jäger-Kränzchen der 60iger Jahre, über mittelalterliche Kirchen, bis zu einem Salzburger Ehepaar, dass eine silbrig glänzende Scheibe am Himmel fotografiert haben will. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 05.05.2022ORF 2
  • Folge 999
    In den Fällen dieser Ausgabe stoßen die Betroffenen an die Grenzen dessen, was Grundbücher, Katastralmappen, Gutachter und Richter leisten können. Der Landwirt Franz P. hat einen heftigen Konflikt mit der Gemeinde Hofkirchen im Traunkreis. Ausgangspunkt war der strittige Grenzverlauf zwischen seinen von einem Nachbarn erworbenen Liegenschaften und einem Weg im öffentlichen Gut. Weil es Abweichungen zwischen der natürlichen Grenze und dem Grenzverlauf in der digitalen Katastermappe gab, wird seit 10 Jahren gestritten. Die Prozesskosten übersteigen den Wert der umstrittenen Quadratmeter mittlerweile um ein Vielfaches.
    Herr K. sitzt in einem Haus, für das er zwar bezahlt hat, das ihm aber doch nicht richtig gehört. Denn die Verkäuferin der Liegenschaft soll zum Zeitpunkt der Kaufvertragsunterzeichnung nicht mehr geschäftsfähig gewesen, also die Tragweite des Verkaufs ihres Haues wegen fortschreitender Demenz nicht mehr verstanden haben. Das behauptet zumindest ihr vom Gericht bestellter Erwachsenenvertreter. Er hat Herrn K. auf Rückabwicklung des Verkaufs geklagt.
    Muss Herr K. das Haus zurückgeben? Frau Ö. wollte exklusive Golf-Accessoires aus den USA importieren und in Österreich verkaufen, hatte damit aber keinen Erfolg. Sie musste mit ihrer Firma Konkurs anmelden und war entsetzt, als die Masseverwalterin sich ihrer Meinung nach viel zu wenig Mühe gab, das vorhandene Warenlager gut zu verwerten. Golftaschen mit einem Verkaufswert von 300 Dollar wurden über einen externen Verwerter um rund 19 Cent verschleudert, Käufer war die Tochter des Verwerters. Frau S. hat versucht, dagegen gerichtlich vorzugehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 12.05.2022ORF 2
  • Folge 1000
    Wie lebt es sich eigentlich als Russe in Österreich seit Putins Armeen in der Ukraine eingefallen sind? Dieser Frage ist „Am Schauplatz“ seit Kriegsbeginn nachgegangen. „Ein falsches Wort und es fliegen die Fetzen“ erzählt Alexander Burt, der den russischen Kulturverein „Balalaika“ in Wien betreibt. Vor dem Krieg sind hier Menschen aus allen ehemaligen Sowjetstaaten zusammen gekommen um zu feiern, jetzt herrscht im Club gähnende Leere. „Die Ukrainer rufen an und fragen, ob Russen da sind und umgekehrt.“, erklärt Clubbetreiber Burt. Die Russin Jana plagt ein schlechtes Gewissen, deshalb steht sie mehrmals die Woche am Wiener Hauptbahnhof um ukrainischen Flüchtlingen zu helfen. „Wir Russen die gegen den Krieg sind, werden von allen Seiten angefeindet.
    Von der ganzen Welt, wie alle Russen, aber auch von den Russen, die für den Krieg sind.“ Auch für russische Oligarchen ist seit Beginn des Krieges in Österreich alles anders. Vor dem Krieg wurden sie mit offenen Armen empfangen, kleine Gemeinden haben sich gefreut, wenn russische Multimillionäre ihre Ortschaft für Investitionen auserkoren haben. Jetzt sind sie nicht mehr willkommen. „Am Schauplatz“ begibt sich auf die Spur des engen Putin-Vertrauten Oleg Deripaska, der das teuerste Schihotel Österreichs gebaut hat und trifft einen engen Mitarbeiter des Oligarchen Rashid Sardarov auf seinem 40 Millionen Euro Anwesen in Brunn am Gebirge, um herauszufinden, wie sich das Leben von Russlands Superreichen in Österreich verändert hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 19.05.2022ORF 2
  • Folge 1001
    Kurz nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist der Preis für Weizen an der Börse von Chicago auf ein historisches Hoch geschnellt. Die Folge war eine weltweite Verteuerung von Brot. Eine Entwicklung, die noch nicht abgeschlossen ist. Aber was hat die Teuerung mit dem Krieg zu tun -bislang fehlt ja noch kaum Getreide auf den Märkten? Und hat der Preisanstieg bei Lebensmitteln wirklich nur mit dem Krieg zu tun, oder verweist er auf zentrale Probleme der Landwirtschaft? Mutmaßlich, denn die moderne Landwirtschaft wird getrieben von einem ungeheuren Hunger nach fossiler Energie wie Gas und Diesel.
    Beides ist schon gegen Ende des vergangenen Jahres sehr teuer geworden. Infolgedessen ist der Preis für Düngemittel gestiegen, und die sind die Archilles-Ferse der industriellen Landwirtschaft. Biobauern dürfen diese Mittel gar nicht einsetzen. Was bedeutet die Krise für sie sind sie Gewinner? Ist Bio sogar die Lösung? Oder machen sich Müller und Bäcker im Moment vielleicht sogar ein Körberlgeld auf Kosten der Konsumenten? Robert Gordon hat die betroffenen besucht und ist all diesen Fragen nachgegangen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 02.06.2022ORF 2
  • Folge 1002
    Lebensmittel, Strom, Heizung, Benzin – alles wird immer teurer. Das spüren vor allem jene, die schon vor der Inflation wenig Geld hatten: Alleinerzieher:innen, Pensionist:innen oder Arbeitssuchende. Am Schauplatz zeigt, wie ihnen die explodierenden Preise zu schaffen machen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 09.06.2022ORF 2
  • Folge 1003
    Tante Traude, eine reiche Frau, stirbt und vererbt ihren Nichten das gesamte Vermögen. Rund eine Million Euro. Doch bald keimt ein Verdacht: Kann das alles gewesen sein? Die verstorbene Tante habe selbst viel besessen und von ihrem Mann Liegenschaften, Wertpapiere und Geld geerbt und bescheiden gelebt. Die Nichten machen sich auf die Suche nach dem Geld der Tante Traude. Sie glauben unter anderem, dass der Sachwalter ihrer Tante nicht zu deren Wohl gehandelt hat. So habe er zwei Eigentumswohnungen von Tante Traude in Baden zu einem – so die Nichten – Spottpreis und ohne Not verkauft. Das Pflegschaftsgericht hat diesen Verkauf genehmigt. Die Nichten haben Amtshaftungsklagen gegen die Republik Österreich eingebracht und verlangen hunderttausende Euro Schadenersatz. Und das ist erst der Anfang – ein Gumpoldskirchner Erbschaftskrimi in „Am Schauplatz Gericht“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 23.06.2022ORF 2

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