Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Im Mittelpunkt steht Ed Gein, der berüchtigte Serienkiller, der als Vorbild für Hitchcocks „Psycho“ (1960), den Splatter-Hit „The Texas Chainsaw Massacre“ (1970) und „Das Schweigen der Lämmer“ (1990) diente.
    Seine Geschichte begann in einem verlassenen Städtchen in den USA. Den Winter des Jahres 1957 werden die Einwohner von Plainfield in Wisconsin niemals vergessen. Zu Beginn der Jagdsaison, entdeckte man in einem abgelegenen Versteck die grausam zugerichtete Leiche einer Frau. Wie ein Stück Wild war sie an Stricken aufgehängt und mit einem Jagdmesser aufgeschlitzt worden. Das Opfer war die Besitzerin des örtlichen Waffengeschäfts. Der Täter, Edward Gein, wurde kurz nach der Tat gefaßt und festgenommen. Gein galt in Plainfield als unauffälliger, freundlicher Zeitgenosse. Als Polizisten sein Haus durchsuchten, stießen sie auf einen grausamen Fund: Menschenknochen und Menschenhaare.
    Robert Bloch, Autor des später von Hitchcock verfilmten Bestsellers „Psycho“ (1960), beschäftigte sich intensiv mit dem Fall Edward Gein und benutzte dessen Biographie als Vorlage für den Psychopathen Norman Bates, der von Anthony Perkins dargestellt wurde. Geins perverse Beziehung zu seiner Mutter bietet eine Erklärung für seine psychische Deformation. „It’s too horrible to describe …“ sagte Alfred Hitchcock in dem Trailer zu „Psycho“.
    Die Dokumentation beschäftigt aber nicht nur mit den Ursprüngen dieses Horrors, sondern auch mit dessen realen Folgen in Hollywood: Für Hauptdarstellerin Janet Leigh hat sich ihr Verhältnis zum Duschen durch den Film für lange Zeit verändert: „Nach der berühmten Szene im Badezimmer war ich jahrelang nicht mehr in der Lage, eine Dusche zu nehmen …“ (Text: BBC Germany)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.05.1999VOX
  • Folge 2
    In „Fürchterliche Triebe“ präsentiert Clive Barker die Diva des Horrorfilms schlechthin. „Sie ist vielleicht die einzige Horror-Göttin überhaupt“, so Regisseur Tim Burton über die britische Schauspielerin Barbara Steele. Die Ikone des Schreckens verstand es wie keine andere, die Rolle der Nekrophilen zu spielen.
    Auf der Leinwand konnte sie, die mit Filmen wie „Schwarzer Sonntag“ (1960) berühmt wurde, auf einzigartige Weise mit den Mächten des Bösen korrespondieren. „Ich habe immer kraftvolle Frauen dargestellt, die unter ihrer Energie selbst gelitten haben. Die Männer mochten das, glaube ich“, erzählt Babara Steele. Ihr Erfolgsrezept besteht aus einer Mischung aus erotischer Ausstrahlung und mystischer Aura. „Tabus wie lesbische Liebe, Inzest und Nekrophilie haben mich am meisten gereizt“, sagt die Horror-Queen.
    Ihre Blicke, ihre Art sich auszudrücken und Dinge zu berühren, elektrisierten das Publikum. Wenn sie in einem Film mitspielte, krönte sie jedes B-Movie. Bis heute hat sie eine weltweite Fangemeinde. „Ich bin möglicherweise eine Projektionsfläche für Männer, die ihre Mutter hassen und sie leiden sehen wollen …“ spekuliert die Diva. Die Ikone der 60er Jahre war jedenfalls noch ein Mensch. In den Horrorfilmen der letzten Jahre spielten Phantasiewesen eine immer größere Rolle.
    Die Dokumentation „Fürchterliche Triebe“ beschäftigt sich auch mit dem berühmtesten Monster aus der Welt des Science-Fiction. ALIEN ist ein Geschöpf des Schweizer Malers H. R. Giger. Seine Bilder sind Projektionsflächen für verborgene Ängste, ein Panoptikum aus Sex, Gewalt und bizarren Fantasien. Clive Barkers Kino-Horrorkabinett beschäftigt sich in dieser Folge außerdem mit dem Mythos der Vampire, bizarren Monstern, Wahnsinn und mit sexueller Gewalt an sich; (Text: BBC Germany)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.06.1999VOX
  • Folge 3
    Was passiert, wenn ein friedlicher Vorort zu einem Ort des Grauens wird? Dieser Frage geht die Folge „Orte des Schreckens“ nach. Der amerikanische Regisseur John Carpenter nutzte diese Schreckensvision für Filme wie „Halloween – Die Nacht des Grauens“ (1978).
    „Das Zuhause ist der intimste Platz eines Menschen. Wird er dort plötzlich eingeschlossen, festgehalten von bösen Mächten, dann durchleidet er eine klaustrophobische Urangst.“ Mit dieser Urangst zu spielen, ist jedoch nicht nur ein Faible von Film-Regisseuren.
    In dieser Folge führt Clive Barker in die sagenumwobene Pariser Rue Chaptal, nahe der Place Pigalle. Hier residiert in einer alten Kapelle das Theatre Grand Guignol. Eine Gruppe, deren Spezialität professionell inszenierter Horror ist. Allabendlich werden dem Publikum blutige Morde, abgetrennte Gliedmaßen, eingeweideverzehrende Monster und andere Scheußlichkeiten präsentiert. Eröffnet wurde das Gruselkabinett 1897 von einem exzentrischen Polizeisekretär, der offenbar aus dem Erfahrungsschatz seiner früheren Arbeit schöpfen konnte.
    Daß Horrorvisionen außerdem eine internationale Angelegenheit sind, erkennt man an den weiteren Schauplätzen von „Orte des Schreckens“. Clive Barker trifft das Horrorgenie Wes Craven und reist weiter nach Tokyo, wo der Regisseur Shinnya Tsukamoto(„Tetsuo – The Iron Man“ (1989) mit seinen Metropolis-Monstern für postmodernen Horror im Kino sorgt. (Text: BBC Germany)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.06.1999VOX
  • Folge 4
    Wenn man einen Zombie treffen will, dann muß man nach Pittsburgh, sagt der Mann, der mit lebenden Toten berühmt wurde. „In Pittsburgh laufen wahrscheinlich jede Menge Leute herum, die in meinen Filmen schon Zombies gespielt haben. Es macht ihnen wahrscheinlich auch Spaß.“ GEORGE A. ROMERO, prominenter B-Picture-Regisseur („Die Nacht der lebenden Toten“/​1968, „Crazies“/​1973, „Zombie“/​ 1977) und ehemaliger Werbefilmer hat mit seinen Zombies für zahllose schlaflose Nächte gesorgt.
    Seinen ersten Zombie-Film drehte er mit einem Mini-Budget und der Unterstützung einer großen Fleischerei – „damit die Eingeweide und Knochen auch schön echt aussehen“. Bizarrerweise war einer der schockierendsten Filme der 70er Jahre ein Drehspaß für die ganze Stadt.
    Echter Horror braucht jedoch nicht immer massenweise Statisten und Frischfleisch. Clive Barker erinnert in „Die lebenden Toten“ an den Gothic-Autor Edgar Ellen Poe (1809 – 1849) und präsentiert die Werke des Fotografen Simon Marsden, der sich von den makabren und unheimlichen Geschichten Poes inspirieren läßt. (Text: BBC Germany)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.09.1999VOX

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