2014, Folge 144–157

  • Folge 144 (45 Min.)
    Die Deutschen geben durchschnittlich zwischen 35 und 40 Prozent des Einkommens für Miete aus. Jeder vierte Mieter sucht deshalb nach einer günstigeren Wohnung. Doch der Markt bietet immer weniger bezahlbaren Wohnraum, auch für Menschen mit „normalem“ Einkommen, für Familien, Paare, Singles. In den Städten fehlen derzeit fast 300.000 Wohnungen, während in ländlichen Regionen Wohnraum leer steht und verfällt. Mit dem „Wahnsinn Wohnungsmarkt“ beschäftigt sich „45 Min“-Autorin Andrea Hauner. In Hamburg-Eppendorf kämpfen acht Mieter gegen ihre Vertreibung. Ein Investor hatte 2009 ihre Häuser gekauft, er will sie bis auf die Fassaden abreißen und neue Eigentumswohnungen bauen.
    Aus 36 Wohnungen sollen 24 werden. Der Stadtteil ist bei Wohnungssuchenden begehrt und damit teuer, für die alten Mieter ist kein Platz mehr. Der Investor rechnet ihnen vor, dass sie einem Spekulationsgewinn in Millionenhöhe im Wege stehen. Helga Dohms ist 82, sie hat nur eine kleine Rente und wohnt seit über 50 Jahren in ihrer Wohnung. Jetzt soll sie ihr Zuhause verlieren. „Was mit uns passiert, passiert in vielen Städten. Eppendorf ist überall“, sagt sie. Wer darf bestimmen, wo wir leben und aus welchen Bewohnern sich unsere Stadtviertel zusammensetzen? Der Markt? Die Bürger? Dürfen Eigentümer mit ihren Häusern wirklich machen, was sie wollen? Seit über 30 Jahren wohnt das Ehepaar Mönch in einer kleinen Dreizimmerwohnung in Kiel.
    Dann wurden die städtischen Wohnungen an einen Investor verkauft. Seitdem geht es bergab. Der Investor kassierte die Miete, machte aber nichts an den Gebäuden. Schließlich ging der Eigentümer pleite. Rund 700 Wohnungen sind betroffen. „Wir zahlen unsere Miete jetzt an den Insolvenzverwalter. Wie es weitergeht, wissen wir nicht“, sagt das Rentnerehepaar.
    Das Haus wuchert zu, im Erdgeschoss sind die ersten Scheiben eingeschlagen. „Die Firmen investieren in deutsches Beton-Gold, kaufen ganze Wohnblöcke auf. An den Wohnungen wird kaum etwas modernisiert und selbst gesetzliche Sicherheitsauflagen werden nicht erfüllt. Inzwischen haben wir viele Gebäude, die vor sich hin rotten“, sagt Jochen Kiersch vom Kieler Mieterverein. Der deutsche Wohnungsmarkt driftet auseinander. In den attraktiven Großstädten und ihren Speckgürteln nimmt die Einwohnerzahl ständig zu. Kleine Städte schrumpfen, die ländlichen Gemeinden erst recht.
    Ökonomen sprechen bereits vom langsamen Verfall vieler Regionen in Ost und West. „Die Preise hier sind am Boden“, sagt Bürgermeister Walter Lampe, sein Landkreis Goslar ist einer der Landkreise mit der stärksten Bevölkerungsabnahme in Niedersachsen. Bis zu 26 Prozent weniger Einwohner werden es bis 2030 sein, so lauten die Prognosen. Die Immobilien haben bereits ein Drittel an Wert verloren. In den Außenbezirken von Goslar und Clausthal-Zellerfeld stehen immer mehr Geschäfte leer. Und auch immer mehr Wohnhäuser, vor allem alte. Der Bürgermeister unternimmt alles, um seine Gemeinde zu retten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.01.2014NDR
  • Folge 145 (45 Min.)
    Über sieben Millionen Menschen leiden in Deutschland an Schlafstörungen. Eine Ursache dafür liegt in der Arbeitswelt: ein enormer Termin- und Leistungsdruck, Mobbing und Depression statt Wertschätzung und Freude im Job. Dazu kommt immer mehr Schichtarbeit. Die Folgen für die Gesellschaft sind gravierend: viele Krankheitstage bei den Arbeitnehmern, steigende Kosten für Medikamente und Reha-Maßnahmen, ein Zuwachs von Frühberentungen. „45 Min“ trifft und begleitet Betroffene, die an Schlafstörungen leiden, im Arbeitsalltag, während der ärztlichen Behandlung oder zu Hause: tagsüber und mit einer Infrarotkamera auch im Verlauf der Nacht.
    15 Jahre lang kämpfte Marco Füllner für seine Berufsideale als Bankberater, dann gab er auf. Je weniger Produkte er den Kunden verkaufte, desto geringer war auch das Ansehen bei seinen Vorgesetzten. Es folgten Selbstzweifel, Schlafmangel, Depression, Zusammenbruch. Doch mit einer Therapie und einer Schlafschulung kam der Neuanfang. Claudia Meißner ist 50 Jahre alt und arbeitsmäßig am Ende. Jahrelang machte sie Schichtarbeit, erst in einer Bäckerei, dann als Reinigungskraft in einem Schwimmbad. Kaum eine Nacht schläft sie durch.
    „Man ist einfach nur k.o., es laufen Tränen“, sagt sie, wenn morgens um vier Uhr der Wecker klingelt und sie zur Frühschicht muss. Die Belastung am Arbeitsplatz betrifft Führungskräfte und Angestellte gleichermaßen. Jeder fünfte Berufstätige empfindet den Arbeitsalltag als eine Art Dauerstress. „45 Min“ fragt Mediziner, was sie Patienten raten, wenn sie deren Probleme in der Arbeitswelt um den Schlaf bringen. Warum verschreiben Ärzte immer häufiger Schlafmittel und welche Gefahr birgt das? Was muss sich überhaupt in unserer Gesellschaft ändern, dass eine Hinwendung zu mehr gesundem Schlaf gelingen kann? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.01.2014NDR
  • Folge 146 (45 Min.)
    Die Alpenstadt Garmisch-Partenkirchen hat ca. 27.000 Einwohner, es gibt dort Hunderte Hotels, Pensionen, Restaurants, Bars, Geschäfte sowie eine Spielbank und ein Kongresszentrum. Über 1,3 Millionen Übernachtungen zählt man in Garmisch Jahr für Jahr. Dazu kommen rund fünf Millionen Tagesgäste. Im Winter locken 60 Kilometer Skipiste, größtenteils künstlich beschneit, und Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze, die Touristen an. Im Sommer zieht die herrliche Bergwelt die Gäste an. Garmisch-Partenkirchen ist aber auch Alpenwahn: Die ökologischen Konsequenzen sind bekannt, kahle und schlammige Skihänge im Sommer. Doch eine wichtige Folge ist unbekannt, die zunehmende Armut.
    Fast 20 Prozent aller Haushalte in Garmisch leben von weniger als 1.100 Euro im Monat. Das sind doppelt so viele wie im restlichen Bayern. Die meisten Saisonkräfte im Hotel- und Gaststättengewerbe arbeiten zum Billiglohn von wegen „Goldgrube Tourismus“. Durch Garmisch geht ein Riss: Die einen wollen ihren Ort, die Heimat und den sozialen Zusammenhalt bewahren. Die anderen wollen immer mehr Gäste. Vielen alteingesessenen Bergbauern, Originale im Trachtenjanker, „stinkt’s“. Sie fordern ein radikales Umdenken in Sachen Tourismus. „45 Min“ zeigt den Wahnsinn des Alpentourismus und die bislang unbekannten schweren sozialen Folgen des Massentourismus. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.02.2014NDR
  • Folge 147 (45 Min.)
    Es geht um Steuergelder in Milliardenhöhe, die staatliche Stellen an die Privatwirtschaft für ihre Objekte verteilen. Doch die Verträge darüber sind streng geheim. So erfährt die Öffentlichkeit nicht, wer wie viel verdient, wenn es etwa um den Ausbau von Autobahnen, die Modernisierung von Schulen oder die Errichtung von Prestigeprojekten wie der Hamburger Elbphilharmonie geht. Es sind so genannte „öffentlich-private Partnerschaften“ (ÖPP), bei denen der Staat private Unternehmen mit Arbeiten beauftragt. Kritiker und Experten beklagen immer wieder, dass die staatlichen Stellen mit solchen ÖPP-Projekten Milliardenausgaben verschleiern und so die beschlossene Schuldenbremse umgehen.
    Parlamentarier sind empört, dass sie wegen der Geheimhaltung dieser Verträge keinerlei Kontrollmöglichkeiten haben. Stefan Aust und Thomas Ammann enthüllen für diese „45 Min“-Dokumentation, wer von diesen geheimen Verträgen profitiert und wer die Akteure hinter den Kulissen sind. Sie recherchierten dafür u. a. während der Zeit des Ausbaus der A1 zwischen Hamburg und Bremen, dem Neubau eines Gefängnisses in Rostock sowie beim Riesenprojekt Elbphilharmonie Hamburg. Der Film dokumentiert Fälle der Verschleuderung von Steuergeldern, liefert beklemmende Einblicke in diese Geheimpolitik und stößt auch auf bislang unbekannte Korruptionsfälle. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.02.2014NDR
  • Folge 148 (45 Min.)
    Kohleboom statt Energiewende: Wie konnte es dazu kommen? Die NDR Autoren Inge Altemeier und Steffen Weber begeben sich auf eine spannende Spurensuche, denn heutzutage wird so viel Strom aus Kohle produziert wie zu Zeiten, als die Braunkohlemeiler der damaligen DDR noch am Netz waren. Zudem ist Kohlestrom für die Industrie so billig wie schon lange nicht mehr. Für den normalen Verbraucher allerdings steigen die Strompreise und mehr noch: Diejenigen, die in der Nähe eines Kohlekraftwerks leben, kämpfen immer häufiger mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
    Zum Beispiel Familie Köhler aus Lünen, die in der Dokumentation begleitet wird. Kinder und Eltern leiden unter chronischen Atemwegerkrankungen. Nach Meinung des behandelnden Arztes liege dies an den Schadstoffen aus den Kühltürmen der Kohlekraftwerke. Neueste Studien belegen diesen Zusammenhang und gehen davon aus, dass moderne Kohlekraftwerke sogar noch gefährlicher seien. Die „45 Min“-Dokumentation geht auch der Frage nach, wer dafür die Verantwortung trägt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.02.2014NDR
    Film von Ingrid Altemeier und Steffen Weber
  • Folge 149 (45 Min.)
    Rund 500 Kreuzfahrtschiffe werden in diesem Sommer wieder Häfen in Norddeutschland ansteuern. Sie bringen Touristen mit, aber auch Abgase. Vielen Anwohnern sind deshalb auch die elegantesten Traumschiffe ein Dorn im Auge. Sie klagen über eine unerträgliche Luftverschmutzung, denn die schwimmenden Hotels schalten auch im Hafen ihre Motoren nicht ab. Bisher hat kaum ein Kreuzfahrtschiff einen Filter, während an Land jeder Pkw und jeder Industrieschornstein über Abgasfilter verfügen. „45 Min“ zeigt den wachsenden Widerstand der Anwohner gegen die Luxusschiffe in den norddeutschen Zielhäfen. Autor Andreas Orth ist nach Venedig und Norwegen gereist, um Folgen und Kosten der boomenden Kreuzfahrtschifffahrt zu untersuchen. Er hat Wissenschaftler begleitet, die sich mit den Auswirkungen der Schiffsabgase auf die Umwelt beschäftigen, und berichtet darüber, insbesondere mit Blick auf Norddeutschland. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.03.2014NDR
  • Folge 150 (45 Min.)
    Albert Lubczynski ist verzweifelt. Vor zwei Jahren hat er einen Bauvertrag unterschrieben, sein Traumhaus sollte in wenigen Monaten entstehen. Weihnachten, tönte der Bauunternehmer, würde er mit seiner Familie im neuen Haus feiern. Zwei Jahre sind vergangen und Albert Lubczynski schaut sich auf der Baustelle um. Der Rohbau steht zwar, aber seit Wochen hat sich nichts mehr getan: „So geht das von Anfang an. Mal ist eine Handwerkerkolonne für eine Woche da, dann passiert wieder monatelang nichts“, resigniert er. Er vermutet, dass das Bauunternehmen kein Geld hat, um die Handwerker zu bezahlen.
    Am liebsten würde der 38-Jährige aus dem Vertrag aussteigen, aber das lassen seine Finanzen nicht zu ein neues Unternehmen zu beauftragen, wäre deutlich teurer. Das Geld hat er nicht. Und so ist aus seinem Traumhaus inzwischen ein Albtraum geworden Ende offen. Etwa 250.000 Baugenehmigungen für Wohnungen wurden 2013 in Deutschland erteilt, das sind etwa 30 Prozent mehr als 2008. Die Baubranche boomt. Immer mehr Menschen in Deutschland wollen sich den Traum vom eigenen Haus erfüllen, umso mehr, wenn es kaum Zinsen für erspartes Geld gibt.
    Aber viele Häuslebauer wissen oft nicht, worauf sie sich einlassen. Sie vertrauen Bauunternehmen, die ihnen schlüsselfertige Traumhäuser zum Festpreis versprechen. Und am Ende, so ein Branchenwitz, sei nur der Schlüssel fertig. Für manchen „windigen“ Bauträger ist es Usus, die Verträge so zu gestalten, dass der Bauherr erst einmal kräftig zahlen muss. Da werden für einen Rohbau, der gerade einmal 15.000 Euro wert ist, gerne mal 50.000 Euro veranschlagt. Die Rechtfertigung dazu: Das Unternehmen müsse ja Maschinen und Material vorhalten.
    Lässt man sich als Bauherr darauf ein, in Vorleistung zu treten, hat man eigentlich schon verloren. Stockt der Bau oder geht der Bauunternehmer gar pleite, ist immer auch das eigene Geld in Gefahr ohne Gegenleistung. Dann muss oft ein neuer Kredit aufgenommen werden, wenn man noch eine Bank findet, die das mitmacht. Verbraucherschützer warnen: Im Baugewerbe gilt genauso wie anderswo auch das Prinzip, erst die Leistung, dann das Geld. Und sie raten weiterhin: Jeder potenzielle Bauherr sollte sich unbedingt Beratung holen und diese auch in seinem Budget einplanen.
    Sonst droht die Gefahr des Scheiterns, was nicht selten dramatische Folgen hat. So war es auch bei den Krucks, die schließlich Privatinsolvenz anmelden mussten. Dreimal haben sie versucht, mit verschiedenen Bauträgern ihr Haus zu bauen. Die ersten zwei gingen pleite, der dritte Bauträger lieferte einen derartigen Pfusch ab, dass der Bausachverständige zum Abriss der paar Mauern riet, die nach etlichen Monaten Bauzeit standen. Die Bank weigerte sich, den Abriss und damit den Neuanfang zu finanzieren.
    So wäre ja der einzige Wert vernichtet worden, der bis dahin entstanden war, argumentierte sie. Statt eine teure Hypothek zu bedienen für ein Haus, das es wohl nie geben würde, leistete die junge Familie lieber den Offenbarungseid. NDR Autor und Grimmepreisträger Michael Richter musste bei seinen Recherchen feststellen: Das deutsche Baurecht ist ein Dschungel, in dem sich die Bauherren ohne rechtliche Beratung sehr schnell verirren. Und dann ist guter Rat teuer. Denn das deutsche Baurecht ist vor allem für Bauunternehmer gemacht und nicht für Verbraucher. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.03.2014NDR
  • Folge 151 (45 Min.)
    In deutschen Altersheimen leben ca. 300.000 Senioren, die ihre Versorgung nicht mehr bezahlen können, weder aus eigenen Mitteln noch über die Pflegeversicherung. Nach Jahrzehnten der Arbeit bekommen sie nur ein Taschengeld, wenn sie im Heim leben. Gleichzeitig belangt das Sozialamt ihre Angehörigen, die zahlen sollen. Wird Pflege im Alter zur Armutsfalle für Senioren und ihre Kinder? Bernhard Wimmer hat 17 Jahre lang nichts von seinem Vater gehört. Eines Tages liegt ein Schreiben vom Sozialamt im Briefkasten. Die Behörde will wissen, was Bernhard Wimmer und seine Ehefrau verdienen und was sie an Vermögen haben: Sparbücher, Aktien, Schmuck.
    Jeden Euro müssen sie auflisten, denn Bernhard Wimmer soll für die Pflege des alten Mannes zahlen, der sich nie um ihn gekümmert hat so will es das Gesetz. Nicht jeder Fall von Elternunterhalt ist so drastisch. Aber immer mehr Senioren geraten unter Druck. Grund: Seit 15 Jahren stagniert das Rentenniveau, die Kosten für einen Aufenthalt in einem Pflegeheim aber steigen. Ein Heimplatz der Stufe III liegt in Hamburg heute bei 3.600 Euro im Monat. Die Pflegeversicherung aber übernimmt nur 1.500 Euro. Wer zahlt den Rest? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.04.2014NDR
  • Folge 152 (45 Min.)
    Vor knapp drei Jahren begann die Langzeitbeobachtung von Ute Schulz, die in Thailand den Traum vom Lebensabend unter Palmen leben will. Nun gibt es eine erneute Wendung: Ute gründet eine Senioren-WG. „45 Min“ bleibt dran, um die Frage zu beantworten: mit Minirente und vollem Risiko ab nach Thailand. Kann das gut gehen? Es ist soweit: Im November zieht Josefine aus Siegburg in Utes Thai-Villa, um eine Senioren-WG zu gründen. Ute und Josefine haben sich in einem Internetforum kennen gelernt. Sie verbindet vieles, u. a., dass ihre Rente in Deutschland zum Leben von vorne bis hinten nicht reicht. Nun hoffen sie, es in Thailand als Wohngemeinschaft zu schaffen. Reinhard Effing aus Kiel setzt darauf, dass seine „ Thai-Lady“ Somtjai ihn später im Alter pflegt. Er hat bereits ihr Dorf besucht. Nun werden seine Umzugspläne konkreter. In den Baumärkten von Pattaya sucht er nach einem bezahlbaren Holzfertighaus, das er auf Somtjais kleines Grundstück stellen will. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.04.2014NDR
  • Folge 153 (45 Min.)
    Wer heutzutage ins Krankenhaus muss, kommt immer öfter in Kliniken, die von privaten Konzernen geführt werden. Denn: In den vergangenen Jahren wurden immer mehr städtische und kommunale Krankenhäuser von privaten Betreibern aufgekauft, die Tendenz ist steigend. „45 Min“ fragt: Was hat sich durch den Eigentümerwechsel verbessert, was hat sich verschlechtert? Wie ist die Situation für die Patienten, aber auch für die Beschäftigten in den Krankenhäusern? „45 Min“ begibt sich auf die Suche nach den Erfolgen und Fehlern im privaten Kliniksystem. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.05.2014NDR
  • Folge 154 (45 Min.)
    Wale verhungern mit vollem Magen, weil sie unverdauliche Plastikplanen gefressen haben. Seevögel strangulieren sich in Netzresten an den Steilwänden Helgolands. Robben haben zentimetertiefe Wunden durch Plastikabfälle, die ihnen immer tiefer ins Fleisch schneiden. Der einst so gepriesene Werkstoff ist zum Fluch des Planeten geworden. In den Ozeanen haben sich riesige Müllstrudel gebildet, in denen schwimmende Abfälle zirkulieren. Plastikmüll bedeckt inzwischen weite Teile der Meeresböden und dringt sogar in die arktische Tiefsee vor. Plastik ist langlebig, wird aber im Laufe der Zeit porös und zerfällt in immer kleinere Fragmente. Hinzu kommt Mikroplastik aus Kosmetikprodukten und Reinigungsmitteln, das mit dem Abwasser in Flüsse und Meere gelangt.
    Die für das Auge unsichtbaren, winzigen Plastikteile schwimmen längst in nahezu allen Gewässern und akkumulieren Giftstoffe. Forscher des Alfred-Wegener-Instituts haben mit einer Inventur der Deutschen Bucht begonnen. Diese soll klären, wie hoch die Plastikbelastung in den Gewässern in Deutschland ist. Sie haben keine guten Nachrichten: In der Nordsee bilden sich bereits erste Plastikteppiche aus mikroskopisch kleinen Teilchen, die über die Nahrungskette ihren Weg in Fische und Krabben finden. Auch der Mensch ist über diesen Weg durch Mikroplastik gefährdet. Die NDR Autoren Björn Platz und Güven Purtul gehen für „45 Min“ auf Spurensuche und fragen: Wer stoppt die Plastik-Bedrohung? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.05.2014NDR
  • Folge 155
    Es ist paradox: In Deutschland werden fast dreimal so viele Blutdruckmittel und Cholesterinsenker eingenommen wie vor 15 Jahren. Doch die Fälle von Herzinfarkt und Schlaganfall, die Krankheiten, vor denen diese Pillen angeblich schützen, haben seitdem nicht abgenommen. Sind wir eine Gesellschaft von herzkranken Menschen? Oder profitieren nur die Hersteller vom gigantischen Absatz pharmazeutischer Mittel? Dieser Frage gehen die Autorinnen des Films Ute Jurkovics und Irene Stratenwerth nach. Sie begleiten Patienten, die verunsichert sind: So etwa die 67-jährige Annegret D., deren Messergebnisse liegen häufig über dem Grenzwert der Leitlinien zur Behandlung von Bluthochdruck.
    Sie fühlt sich gesund, aber die Angst lässt sie nicht los. Soll sie Beta-Blocker einnehmen, um ihr Herz zu schützen? Und den Sport aufgeben, wie ihr eine Ärztin rät? Manfred G. hingegen schluckt bereits acht verschiedene Mittel gegen Bluthochdruck, die Wechselwirkungen kann niemand mehr überblicken. Weil ihm aber auch dieser tägliche Pillenkonsum nicht hilft, unterzieht er sich jetzt in Lübeck einer neuen, umstrittenen Operationsmethode: Bei der renalen Denervation werden Nervenstränge an den Nierenarterien mit Hochfrequenzstrom verödet, ein therapeutisches Experiment mit ungewissem Ausgang.
    „Wir haben Millionen Gesunde zu Kranken gemacht und verschreiben ihnen Medikamente und Medizintechnik ohne Nutzen“, erklärt die streitbare Dr. Iona Heath, ehemalige Präsidentin des britischen Hausärzteverbandes. Sie fordert eine radikale Kehrtwende in der Medizin, nämlich weniger strenge Grenzwerte.
    Und vor allem: mehr Zuwendung für die wirklich erkrankten Patienten statt Panikmache bei gesunden Menschen. Und: Obwohl längst bekannt ist, dass Entspannung, Bewegung und gesunde Ernährung vor Herzkrankheiten schützen, spielt Sport als Therapie im Medizinbetrieb nur eine untergeordnete Rolle. Dabei zeigen neue Studien: Körperliches Training regt, im Gegensatz zu Medikamenten und Medizintechnik, sogar die Selbstheilungskräfte bei Herzkranken an und das ganz ohne riskante Nebenwirkungen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.05.2014NDR
  • Folge 156
    Die Deutschen lieben Schweine, vor allem deren Fleisch auf dem Teller. 2013 wurden fast 60 Millionen Tiere geschlachtet und verarbeitet. Gleichzeitig hat die Schweinehaltung einen miserablen Ruf, vor allem die konventionelle Massentierhaltung. Wie passt das zusammen? Diese „45 Min“-Dokumentation will herausfinden, ob es den Schweinen hierzulande wirklich elend geht. Wenn Tausende Tiere auf einem Großbetrieb leben, müssen sie dann zwangsläufig auch leiden? Der Film folgt dem Lebensweg eines ganz normal gezüchteten Schweines, von der Besamung bis zu seiner Zerlegung.
    Und er beantwortet die Frage, ob mit industrieller Tierhaltung gesundes Fleisch produziert werden kann. Die Schweinehalter Heinrich und Nadine H. sind stolz auf ihre Arbeit. Ihr Betrieb mit über 1.200 Sauen gehört zu den großen Ferkelhöfen in Niedersachsen. Mit Hingabe kümmern sie sich um die Tiere im Stall. Begrenzter Platz, kontrollierter Medikamenteneinsatz, kupierte Schwänze und geschliffene Ferkelzähne gehören für Familie Henke zu den notwendigen Kompromissen, die sie eingehen müssen, um den enormen Bedarf an Schweinefleisch zu decken.
    Sie haben keinen Zweifel daran, dass es ihren Tieren gut geht. Trotzdem werden die Ferkelzüchter immer wieder als Tierquäler angegriffen. Und bei jedem neuen Fleischskandal im Lande fühlen sie sich unter Generalverdacht. Autor Sven Jaax zeigt die Möglichkeiten, Mechanismen, Vorschriften und Zwänge, die den Alltag der Schweinebranche bestimmen, und deren Folgen für die Verbraucherinnen und Verbraucher.
    Die Recherche führt das Filmteam zu einem Mäster mit 4.000 Tieren, auf Schlachthöfe und zu den großen deutschen Discountern, die mit ständigem Preisdruck das wirtschaftliche Überleben der Landwirte torpedieren. Es kommen Anhänger wie Kritiker einer industriellen Landwirtschaft zu Wort. Besonders umstritten sind Änderungen im Schlachtablauf: bei der Fleischuntersuchung sollen Tiere nicht mehr routinemäßig mit dem Messer angeschnitten werden, um Risiken für die menschliche Gesundheit zu entdecken. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.05.2014NDR
  • Folge 157 (45 Min.)
    Seit über 60 Jahren gibt es die legendären Tupperpartys, auf denen freundliche Beraterinnen die bunten Plastikwaren für den Haushalt ausschließlich im Heimverkauf präsentieren. Es wird wenige Haushalte in Deutschland geben, die ohne Plastikschüsseln auskommen. Doch wenn man hinter die Kulissen des Unternehmens schaut, bekommt die bunte Plastikwelt dunkle Schatten. Unter den selbstständigen Händlern im System Tupperware gibt es einige, die gescheitert sind. Meist einfache Frauen wie Maria W.: Allein durch ihre Verkaufserfolge rutschen sie zunächst in eine Führungsposition und tragen das unternehmerische Risiko.
    Meist sind kaufmännische Kenntnisse oder gar Eigenkapital Fehlanzeige. Am Ende steht die komplette Verschuldung. Und Maria W. ist kein Einzelfall. Denn Tupperhändler wie sie hantieren mit Geld in Millionenhöhe, haben eine große Personalverantwortung, verwalten riesige Warenlager alles auf eigenes Risiko. Manche von ihnen sind erfolgreich, trotz der Tücken im System, andere kostet der vermeintliche Karrieresprung die Existenz. Dieser Film durchleuchtet das System Tupperware und wirft ein Licht auf die Praxis eines knallharten Direktvertriebssystems. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.06.2014NDR
    Erstausstrahlung am 10.02.2014 in "Die Story im Ersten"

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn NDR Story online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…