2008, Folge 591–607

  • Folge 591
    Plötzlich ist es soweit! Die alten Eltern können nicht mehr alleine leben, brauchen eine Betreuung rund um die Uhr, wollen aber nicht ins Heim; eine Herausforderung, die mit deutschen Pflegekräften nur selten zu finanzieren ist. (Text: ZDFdokukanal)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.01.2008ZDF
  • Folge 592
    Paula war vier Jahre alt als ihr die Mandeln herausgenommen wurden. Eigentlich eine harmlose Sache. Nach der OP gab es jedoch Komplikationen. Paula musste reanimiert werden. Auch dabei gab es Probleme. Schließlich überbrachten die Ärzte den Eltern die schreckliche Nachricht: „Wir können nichts mehr für Ihre kleine Tochter tun, sie ist hirntot.“ Trotz der seelischen Hölle, in der sie sich fühlten, war ihnen sofort klar: die Sinnlosigkeit von Paulas Tod sollte wenigstens noch einen Sinn bekommen. Sie willigten ein, dass Paulas Organe gespendet wurden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.01.2008ZDF
  • Folge 593
    Vor vier Jahren ging für Susan und Rainer Wener ihr größter Herzenswunsch in Erfüllung. Sie adoptierten zwei Mädchen aus einem Kinderheim in Haiti. Für Weners, die selbst keine Kinder bekommen können, endete damit eine jahrelange Odyssee. „37°“ berichtete über den Fall. Auch nach der Sendung hat die Autorin Dominique Klughammer die Familie immer wieder besucht, bis heute. Die Dokumentation beschreibt, was in den vergangenen vier Jahren geschah. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.02.2008ZDF
  • Folge 594
    Allein in Deutschland leiden Zehntausende von Menschen an MCS, an multipler Chemikaliensensibilität. Meist wird die Krankheit mit zunehmendem Alter noch schlimmer. Der 52-jährige Christian Schifferle lebt inzwischen notgedrungen in einem Wohnwagen in der Nähe von Zürich. Er hält es nirgends mehr aus. Der sympathische Schweizer ist auf der Flucht vor kleinsten Mengen von Chemikalien, Duftstoffen und Reinigungsmitteln. Alltäglichkeiten setzen dem Heimatlosen schwer zu. „Wenn ich Parfum einatme, ätzt das richtig in meiner Lunge.
    Alles tut weh, es ist wie eine chronische Grippe.“ Seit seiner Kindheit leidet Christian an MCS. Bloß wusste er damals nichts davon. Das Unverständnis seiner Umwelt hat die Krankheit noch zusätzlich verschlimmert, glaubt er heute. „Es war, als ob ich auf einem fremden Planeten leben würde.“ Vor einigen Jahren hat er eine Selbsthilfegruppe und jetzt auch eine Wohnbaugenossenschaft gegründet. Sein größter Traum ist es, irgendwo anzukommen, endlich eine eigene baubiologisch gebaute Wohnung zu haben.
    Doch ob es dazu je kommen wird, ist ungewiss. Im Gegensatz zu anderen Ländern wie zum Beispiel die USA oder Kanada tun sich hierzulande die Krankenkassen schwer, MCS als organische Krankheit anzuerkennen. Das erschwert den Betroffenen das Leben noch zusätzlich. Praktische Hilfe wie verträglicher Wohnraum ist kaum zu bekommen, wenn „man immer in die Psychoecke abgeschoben wird.“ Von seinem mobilen Büro im Wohnwagen aus kämpft der tapfere Einsiedler verzweifelt um Anerkennung und Hilfe für die Betroffenen.
    Wenn Christian in Zürich seine Flugblätter verteilt, muss er eine Maske aufsetzen, um sich vor den Parfums und Waschmittelrückständen zu schützen. „Die Leute denken dann, ich hab eine ansteckende Krankheit wie SARS oder Vogelgrippe und gehen einen großen Bogen um mich.“ Anders die 34-jährige Heike Walter. Die junge Frau aus Husum setzt die Maske nur im äußersten Notfall auf. Die Reaktion der Leute macht ihr zu sehr zu schaffen. Dennoch hat sie für den Notfall immer was dabei.
    „Ich muss unter Menschen, weil ich sonst vereinsame. Danach geht es mir schlecht, aber das ist der Preis, den ich dafür bezahle.“ Angefangen hat es, als die Eltern ihr zum Abi das Jugendzimmer renovierten. Danach kamen der Schwindel und die Kopfschmerzen, es ging ihr immer schlechter. Erst zehn Jahre später wird MCS diagnostiziert. Die ehemalige Studentin hat eine Odyssee durch deutsche Arztpraxen und Behörden hinter sich. Erst als ein Sachbearbeiter sie ernst nimmt bekommt die schüchterne Frau eine Umschulung bewillig.
    Heute arbeitet sie halbtags in der Verwaltung eines umweltmedizinischen Krankenhauses. Kein Traumjob, aber da die Räume gefliest sind und die Mitarbeiter Rücksicht nehmen, ist es zur Zeit die einzige Arbeit, die für die Arbeitswillige in Frage kommt. Nach dem Job träumt sie immer noch von einem normalen Leben, einer Partnerschaft, Kindern. Das alles ist mit MCS fast unmöglich. „Wenn ich dann diese Entwicklung bei andern sehe, das was sie jetzt machen können, ein interessanter Beruf, Familie, Reisen, einfach dieses ganz normale Leben, dann fällt es mir schon schwer, die Krankheit zu akzeptieren.“ Wie lebt es sich, wenn man sich nicht mehr unter Menschen mischen kann, weil einen ihr Geruch nach Parfum und Weichspüler krank macht? Wenn man als Einsiedler im Wohnwagen lebt? Wenn einen die andern nicht ernst nehmen und als Spinner oder Ökochonder abtun? Der Film begleitet Christian, Lia und Heike bei ihrem täglichen Kampf um Anerkennung und Rücksichtnahme.
    „Ich kann dich nicht riechen“ ist ein Film über die schier hoffnungslose Suche nach einem Ort, der nicht krank macht und thematisiert die Abhängigkeit vom Verständnis der anderen. Vor allem aber zeigt die Dokumentation die ganz unterschiedlichen Strategien von Lia, Christian und Heike mit der erzwungenen Isolation umzugehen. Mutig sind sie alle. „Ich probiere es immer wieder, einen Schritt ins Leben zu tun,“ sagt Heike, scheitere und muss dann wieder von vorne anfangen – trotzdem versuche ich, die Hoffnung nicht aufzugeben.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.02.2008ZDF
  • Folge 595
    Wir alle kennen Geschichten von Hypochondern, den so genannten „eingebildeten Kranken“. Und jeder von uns ist selbst gelegentlich hypochondrisch. Während sich jedoch bei den meisten die bedrohlichen Phantasien schnell beruhigen, werden sie bei Menschen mit der Diagnose Hypochondrie dauerhaft. Laut einer WHO-Studie sind fünf bis zehn Prozent aller Patienten in den Allgemeinpraxen Menschen, die sich durch keinen Arzt und keine Untersuchung von dem Glauben abbringen lassen, schwer erkrankt zu sein. Sie simulieren nicht, sondern empfinden ihren Schmerz, ihre Erkrankung tatsächlich. Die 37°-Sendung „Mein Symptom und ich“ fragt nach dem Lebensgefühl hypochondrischer Menschen, den Auslösern ihrer Krankheitsangst, den Auswirkungen auf Partnerschaft und Beruf. Ein Film, der neben aller Ernsthaftigkeit auf humorvolle Weise jedem von uns einen Spiegel vorhält, indem er einen kritischen Blick hinter die Kulissen gefühlter Krankheiten wirft. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.02.2008ZDF
  • Folge 596
    Anfang 2004 wird auf der Toilette eines Krankenhauses ein schwer verletztes Kind gefunden. Notfallmaßnahmen werden eingeleitet; schnell erkennen die Ärzte: Das kleine Mädchen, dessen Alter sie auf etwa drei Jahre schätzen, wurde schwer misshandelt. Die Polizei fahndet intensiv um herauszufinden: Wer ist dieses verletzte Kind? Wer sind die Eltern und vielleicht die Täter? Viele Menschen erinnern sich an das Fahndungsfoto des kleinen Mädchens mit dem kahlgeschorenen Kopf, das die Polizei am Computer rekonstruiert hat. Die Identität wird aufgeklärt. Die Mutter und ihr Lebensgefährte werden nach einigen Tagen auf der Flucht verhaftet. Karolina, deren Körper von Misshandlungen gezeichnet ist, kann nicht mehr gerettet werden und stirbt schließlich an einer Hirnblutung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.03.2008ZDF
  • Folge 597
    Die geheimen Ängste der bürgerlichen Mitte, „auf der Straße zu landen“, werden immer häufiger wahr. Und welche der im Studium erlangten Fähigkeiten und Kenntnisse lassen sich auf der Straße noch anwenden? Wie finden sich Informatiker oder Wissenschaftler zurecht in einem rauen Alltag, der alle Zeit und Kraft erfordert für die Befriedigung der Grundbedürfnisse – essen, trinken, schlafen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.03.2008ZDF
  • Folge 598
    Eines Morgens kam der Sohn – er war gerade 15 Jahre alt – aus seinem Zimmer. Mutter Elke saß am Frühstückstisch und erschrak über seine Begrüßung. „Er hat nicht guten Morgen gesagt, sondern er schrie ‚Heil Hitler‘.“ In diesem Moment wurde Elke B. endgültig klar: Ihr Sohn ist Neonazi. Das war vor acht Jahren, heute gehört der inzwischen 23-Jährige zur Nazischläger-Szene und ist mehrfach vorbestraft. Elke B. hat ihren Sohn vor fünf Jahren das letzte Mal gesehen. Damals hat sie ihn mit Hilfe der Polizei aus der Wohnung geschmissen, nachdem er „Judensau“, „Judendreck“ an die Wände geschmiert und die halbe Wohnung seiner Mutter zertrümmert hatte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.03.2008ZDF
  • Folge 599
    Maria hatte kurz nach dem Tod ihres Mannes eigentlich kein Interesse an einer neuen Beziehung. Aber die Partnerschaftsanzeige in der FAZ, die ihr eher zufällig ins Auge fiel, machte sie doch neugierig. Da suchte ein älterer Gentleman eine Frau für eine seriöse Beziehung. „So charmant“, erinnert sich Maria heute, „dass man einfach antworten musste“. Maria wusste damals allerdings nicht, dass der Mann, der die Anzeige geschaltet hatte, zu dieser Zeit noch im Gefängnis saß. Erst zwei Wochen später, nach seiner Entlassung, kam es zu dem ersten Tref- fen mit der ahnungslosen Unternehmerin. Dietrich (Name von der Redaktion geändert) erschien zum ersten Termin elegant gekleidet in Kaschmir und teuren Schuhen.
    Er führte Maria in das beste Restaurant ihrer Heimatstadt aus, erzählte von seinen beruflichen Erfolgen als Ingenieur und seinem Leben im Ruhestand. Das wollte er jetzt an der Seite einer Frau verbringen, die bereit wäre, das Leben mit ihm noch einmal richtig zu genießen. Was Maria nicht für möglich gehalten hatte, passierte doch: Sie verliebte sich unsterblich in den Mann mit der charmanten Art und den guten Manieren. Sie wurde verwöhnt, fürsorglich umsorgt und „eingeladen“. Dietrich bezahlte oft für sie, allerdings immer in bar. Anfangs war es nur ein Verdacht, der schließlich zur Gewissheit wurde.
    Der großzügige Dietrich zahlte mit dem Geld, dass er aus Marias Wohnung gestohlen hatte. „Ich habe ihm vertraut und ihn geliebt. Er war ein so toller Liebhaber, ein so einfühlsamer Mann. Ich habe oft zu ihm gesagt, wir können Gott danken, dass wir uns gefunden haben, das ist ein Geschenk“, sagt Maria heute mit Trauer in der Stimme. Ein Jahr hielt die Partnerschaft mit dem Mann, der bereits elf Mal wegen Betruges angeklagt war. Doch als die Diebstähle zunahmen, legte Maria Fährten aus, um Dietrich zu überführen. Als sie, unterstützt von Freunden, die Polizei alarmierte und Dietrich verhaftet wurde, „war meine Seele im Eimer“, wie sie sagt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.04.2008ZDF
  • Folge 600
    Sie ist 21 Jahre jung, außergewöhnlich hübsch – und sie hat Krebs: Als Sophie van der Stap Anfang 2005 eröffnet wird, dass in ihrem Körper Metastasen wuchern, bricht für die Holländerin die Welt zusammen. Bei ihr wird „Rhabdomyosarkom“ festgestellt, eine besonders aggressive Krebsart, die die Weichteile des Körpers befällt und schnell in andere Organe streut. Die Ärzte eröffnen Sophie, dass ihr – wenn überhaupt – nur noch eine mehrmonatige Chemotherapie helfen kann. Sie durchlebt die Hölle, verliert ihre Haare durch die Nebenwirkungen der Medikamente. In ihrer Not und Verzweiflung hat sie plötzlich den Wunsch, sich in einen anderen Menschen zu verwandeln: aus einer Perücke werden schließlich neun, mit neun Namen und neun Identitäten, in die sie schlüpft, um sich und andere abzulenken.
    Abwechselnd wird sie mal zu Oema, zu Pam, Blondie, Daisy, Platina, Stella, Bebé, Lydia oder Sue. Ihre Freunde und die Ärzte wissen meist, wer unter dem künstlichen Haarschopf steckt und sie akzeptieren den Spleen der jungen Frau. Nach über einem Jahr gelingt das Unglaubliche: Die Therapie schlägt an, und die Tumorzellen verschwinden ganz allmählich. Auch ihre Haare wachsen wieder.
    Ob Sophie aber wirklich geheilt ist, vermag bis heute niemand mit Sicherheit zu sagen. Die Gefahr, dass dieser Krebs eines Tages zurückkommt, ist gerade bei dieser Variante hoch, und Sophie muss lernen, mit ihrer Angst zu leben. Der Film beobachtet Sophie wie sie den Neustart von Null auf weit über Hundert erlebt. Im Mittelpunkt steht dabei auch die Frage, wie sie damit umgeht: dem Spannungsfeld zwischen der Angst vor einem Wiederaufflammen der Krankheit und der rasanten Veränderung in ihrem Leben. Dabei begleitet sie noch immer eine der neun Perücken: die von Pam, in die sie sich manchmal so gerne verwandelt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.04.2008ZDF
  • Folge 601
    Im Herzzentrum in Bad Krozingen wird eine Notfallpatientin eingeflogen. Krankenpfleger Michael Sturm schiebt sie in den OP. Später nimmt Pfleger Matthias Glaser die Patientin in Empfang. Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erhält Julian eine Chemotherapie. Er ist eines von 20 krebskranken Kindern, die Schwester Rikes Hilfe brauchen. – Der Film zeigt den harten Arbeitsalltag der drei Pfleger. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.04.2008ZDF
  • Folge 602
    In Deutschland wird inzwischen fast jede zweite Ehe geschieden. Dabei ist die Trennung vom einst geliebten Partner nicht nur emotional belastend. Oft genug führen das Ende der Ehe und das Leben in getrennten Haushalten zu einer tiefen finanziellen Krise. (Text: ZDFdokukanal)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.05.2008ZDF
  • Folge 603
    Marcel Bergmanns Leben ist zweigeteilt: in die Zeit vor und nach dem Unfall. Bei einer Afrikareise – ein Autounfall, der seinen Vater das Leben kostet und den damals 30-jährigen Marcel zum Querschnittsgelähmten macht. Immer wieder muss Marcel langwierige Operationen über sich ergehen lassen. In einer Heidelberger Klinik verbringt er Monate auf dem Bauch liegend. Ein Traum hält ihn am Leben: China. Kann er eine Reise von Shanghai bis Peking trotz seiner Behinderung schaffen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.05.2008ZDF
  • Folge 604
    „Mama fand ein rotes Haar im Bett. Die Vorstellung, mein Vater hat mit dieser Frau geschlafen, auch noch hier, das war, als hätte er Betrug an mir begangen.“ Die Offenbarung, der Vater hat eine Affäre, brach wie eine Naturkatastrophe über Marie, ihren Bruder und ihre Mutter herein. Für Maries Bruder hat sich das Vaterbild komplett verändert. „Es bedeutete für mich einen riesengroßen Respektsverlust, dass mein Vater so eine Scheiße baut.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.05.2008ZDF
  • Folge 605
    Wie schafft sie das nur? Neun Kinder und allein erziehend, ist das überhaupt zu bewältigen? Die Verantwortung für Jesse (3), Lasse (4), Luna (7), Gina (8), Angelo (9), John (11), Phil (13), Aylissa (14) und Phillis (17) schafft Anne K. sogar noch besser als vorher, als ihr Mann Jürgen noch bei der Familie lebte. Die beiden haben sich vor sechs Wochen getrennt. Mutter Anne „schmeißt jetzt allein den Laden“. Die Trennungsgründe: Vielleicht Annes Sterilisation und ihr Bedürfnis nach Veränderung. Als für die 40-Jährige nach dem letzten Kind klar war, dass es kein weiteres Kind mehr geben würde, auch aus gesundheitlichen Gründen, wollte Anne endlich mal wieder etwas für sich tun.
    Die einst stark übergewichtige Mutter stellte ihre Ernährung komplett um, nahm in einem Jahr 57 Kilo ab, verpasste sich ein neues Outfit, eine moderne Frisur, eine trendige Brille und fühlt sich heute besser denn je. „Ich sitze nicht mehr nur rum, sondern kann auch aktiv sein, Fahrrad fahren und Fußball mit den Kindern spielen. Und wieder Menschen begegnen, die mich auch angucken. Damit ist mein Mann wohl nicht zurechtgekommen.“ Dabei war die Welt des Paares vor zwei Jahren noch „in Ordnung“, „37º“ hatte Anne und Jürgen in den Urlaub begleitet.
    Nach langem Sparen gönnte sich die Familie aus Salzgitter eine Reise nach Bayern auf einen Bauernhof. Ihr einziger Lebensinhalt, auch hier, die Kinder rund um die Uhr, aber: „Es war der schönste Urlaub in unserem Leben“, darin waren sich alle einig. Doch heute, knapp zwei Jahre später, ist alles anders! Anne bewältigt das Management der Großfamilie nun allein. Alles eine Frage von guter Organisation und wenig Schlaf, im Schnitt vier Stunden. Noch immer sind ihre Kinder das Allerwichtigste, aber Anne hat auch gelernt, an sich zu denken.
    Wenn sie sieben Kinder in die Schule verabschiedet und „nur“ mit den zwei Kleinen zu Hause bleibt, kehrt ein bisschen Ruhe ein. Mittags ist dann wieder die Hölle los, dann müsste sich Anne manchmal zerteilen, um allen Kindern gerecht zu werden. Erst abends, wenn die Kinder endlich im Bett sind, hat Anne Zeit für sich und noch Kraft für den Stepper – Fitness beim Fernsehen! Jürgen lebt nun zehn Minuten entfernt in einer eineinhalb Zimmerwohnung. „Anne hat eine wahnsinnige Veränderung durchgemacht, und ich habe damals schon gesagt: ich habe Angst, dass ich damit nicht mehr Schritt halten kann.“ Jürgen hat zwar eine neue Freundin, seine Kinder vermisst er trotzdem.
    Er muss lernen, die ungewohnte Stille zu ertragen. Die Besuchszeiten von Jürgen werden die Anwälte regeln. 349,22 Euro soll Jürgen vorerst monatlich für die neun Kinder bezahlen, für Anne bleibt im Monat 1000 Euro zum Leben. „37º“ zeigt das neue „normale“ Leben von Anne K. als allein erziehende Mutter. Die erste Reportage begleitete die Familie im Urlaub auf dem Bauernhof. Nun ist wieder Ferienzeit, und Anne muss zum ersten Mal die anstrengendste Zeit des Jahres allein bestreiten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.06.2008ZDF
  • Folge 606
    Mit der Diagnose Parkinson bricht für Helmut Dubiel eine Welt zusammen: Plötzlich schwach und hilfebedürftig zu sein, ist die größte Kränkung seines Lebens. Er entscheidet sich für einen Hirnschrittmacher, der seine Krankheit nicht heilt, aber die Symptome lindert. Wie fühlt sich ein Mensch, dessen Leben sich durch eine chronisch verlaufende Krankheit verändert? – Der Film stellt Betroffene vor. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.06.2008ZDF
  • Folge 607
    Schon seit zehn Jahren arbeitet Melanie Specht für die gleiche Friseur-Kette. Vom Azubi bis zur Leiterin einer Filiale in Berlin hat sie sich hochgearbeitet. In wenigen Monaten hat sie ihre Meisterprüfung. Obwohl sie für mehrere Gesellen und Azubis verantwortlich ist und einen ordentlichen Umsatz im Salon erwirtschaften muss, verdient sie gerade mal 5,50 die Stunde. Wegen des geringen Verdienstes muss die 27-Jährige regelmäßig zum Arbeitsamt, um dort ihren Lohn aufstocken zu lassen. „Es ist schon etwas bitter“, meint sie, „wenn man trotz Vollzeitarbeit beim Jobcenter noch die Hand aufhalten muss.“ Sie hat gelernt, bescheiden zu leben, den Verzicht auf Urlaub und Disco zu akzeptieren. Mulmig wird es ihr nur, wenn sie daran denkt, vielleicht auch mal Mutter werden zu wollen. Mit dem jetzigen Verdienst geht das nicht, sagt sie, „ich möchte meinem Kind ja auch etwas bieten“. Ihr Traum ist es, sich mal selbstständig zu machen, vielleicht wird dann alles besser. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.07.2008ZDF

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