Zur Sache Baden-Württemberg! Folge 11: Folge 11/2020
Folge 11
Folge 11/2020
Folge 11 (45 Min.)
Angesichts von Kurzarbeit, drohenden Entlassungen und Insolvenzen stellten bei Demonstrationen Tausende Bürgerinnen und Bürger politische Entscheidungen in der Corona-Krise infrage. Sorgen um die Demokratie werden laut. Diese Stimmung nutzen rechte Politiker und selbsternannte Experten für ihre Ideologien. Sie behaupten etwa, das Corona-Virus existiere gar nicht oder werde von den Mächtigen dazu instrumentalisiert, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen von der Universität Tübingen warnt: Nach der Flüchtlingskrise und der Klimadebatte erlebe die Gesellschaft nun die dritte Polarisierungs- und Radikalisierungswelle binnen weniger Jahre. Die Mehrheit der Gemäßigten sei deshalb gerade jetzt „gefordert, wie selten zuvor“. Pörksen ist zu Gast bei „Zur Sache Baden-Württemberg!“ am 14. Mai 2020 um 20:15 Uhr. [ …] Vor Ort – auf der Demo für Grundrechte In Stuttgart demonstrierten am Samstag Tausende gegen Corona-Beschränkungen. „Zur Sache Baden-Württemberg!“ hat einen der Teilnehmer begleitet. „Ich war noch nie auf einer Demo, aber jetzt wird es Zeit als normaler Bürger Präsenz zu zeigen“, sagt er. Die derzeitigen Beschränkungen seien nicht verhältnismäßig und die Maskenpflicht müsse weg. Viele Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind gleicher Meinung. Sie wollen als kritische, besorgte Bürgerinnen und Bürger wahrgenommen werden, nicht als Extremisten. Sie fordern: Schluss mit der Panikmache! Weitere geplante Themen: Alles muss raus! – Corona lässt die Müllberge wachsen Seit Beginn der Corona-Krise nutzen viele die Kernbotschaft
„Zuhause bleiben“ als willkommene Gelegenheit zum Ausmisten von Dachböden, Kellern und Garagen. Das hat Konsequenzen: Auf den Wertstoffhöfen im Land wachsen die Müllberge und die Altkleider-Container laufen über – jedoch nicht nur wegen der vielen Kleider. Corona-Lockerungen – hat die neue Freiheit bald ein Ende? Auf den Spielplätzen des Landes wird wieder gebuddelt und geschaukelt und das Friseurhandwerk bringt Farbe auf manch grau gewordenen Kopf. Mehr und mehr Lockerungen von Bund und Land treten in Kraft, es geht zurück in Richtung Normalität. Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten haben jedoch eine Hintertür eingebaut für den Fall, dass die Infektionszahlen erneut steigen: Bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche müssen Landkreise und kreisfreie Städte ein „konsequentes Beschränkungskonzept“ umsetzen. Was das jedoch genau bedeutet, ist vielerorts noch unklar. Kicken im Hygienemodus? – Waldhof Mannheim will nicht mitspielen Auch in der dritten Fußballbundesliga soll wieder gespielt werden, wenn es nach dem Deutschen Fußballbund DFB geht. Ende Mai könnte es wieder losgehen. Doch der SV Waldhof Mannheim protestiert. Der klamme Verein ächzt unter den Corona-Auflagen und rechnet mit Verlusten im hohen sechsstelligen Bereich. „Der DFB jagt uns vielleicht in die Insolvenz“, klagen die Mannheimer. Hinzu kommen Sicherheitsbedenken, denn der Teilzeit-Mannschaftsarzt käme mit den aufwändigen Corona-Tests der Spieler nicht hinterher. Hinzu kommt: Erst vor wenigen Wochen ist der Vater eines Spielers im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Nun hofft der Verein, dass die Politik den Spielbeginn verbietet. (Text: SWR)