bisher 6 Folgen
War mein Uropa ein Nazi?
Folge 1 (32 Min.)„War mein Uropa ein Nazi?“ „Ja! – Aber warum weiß ich eigentlich nicht, was er genau gemacht hat? Und warum soll das überhaupt wichtig sein?“ Diese Fragen stellt sich Reporter Adrian Oeser und begibt sich auf Spurensuche in seiner Familie, in Archiven, in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Zwei Drittel der Deutschen denken, dass ihre Vorfahren keine Nazis waren. Und auch diejenigen, die wissen, dass sie Nazis in der Familie hatten, kennen meist keine Fakten. Die offizielle Erinnerungskultur wird seit Jahrzehnten gepflegt: mit Mahnmalen, Gedenkveranstaltungen, Jahrestagen. Doch die eigene Geschichte ist in vielen deutschen Familien immer noch ein Tabu, mit Tätern und Tatbeteiligten will niemand verwandt sein.
Reporter Adrian Oeser weiß, dass sein Urgroßvater in der SS war. Für den Film will er herausfinden, was genau passiert ist. Er stößt auf umfangreiche Entnazifizierungsverfahren, SS-Personalakten und schließlich auf Unterlagen, mit denen er sich ein Bild von der Rolle seines Urgroßvaters machen kann. Dabei begleitet ihn immer die Frage: „Warum ist es in Deutschland so schwer, sich mit der Rolle der eigenen Vorfahren im Nationalsozialismus auseinanderzusetzen?“ Wie wurde mit NS-Tätern in der Nachkriegszeit umgegangen? Und wie konnte es sein, dass sogar SS-Männer, die nachweislich hundert- oder tausendfach gemordet hatten, im Nachkriegsdeutschland nicht wegen Mordes verurteilt wurden? Neben Nachfahren von Tätern trifft Adrian Oeser auch Menschen, die als Kinder von Holocaust-Überlebenden mit vererbten Traumata zu kämpfen haben – und nicht selten mit Diskriminierung, auch heute noch.
Der Film taucht ein in die NS-Biografie des Urgroßvaters und in eine Nachkriegsgeschichte, die zeigt, dass die Aufarbeitung des Nationalsozialismus noch lange nicht abgeschlossen ist. (Text: tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Do. 30.01.2025 hr-fernsehen Deutsche Streaming-Premiere Mo. 20.01.2025 ARD Mediathek Auf Diät Forever? Wie Kalorien Macht über uns erlangten
Folge 2 (30 Min.)Fast immer dreht sich bei Diäten alles um: die Kalorie. Sie ist keine neutrale Maßeinheit. Ihre Recherche führt Y-History- Reporterin Helena Brinkmann in die Zeit der Industrialisierung, als die Kalorie als politisches Instrument genutzt wurde, um Lohnerhöhungen abzuwehren. Die Kalorie zeigt sich durch die Jahrzehnte als mächtig und allgegenwärtig. Doch wäre man besser dran, wenn man sie einfach abschaffen würde? (Text: ARD Mediathek)Deutsche Streaming-Premiere Di. 25.02.2025 ARD Mediathek Atomkraft – wieder ans Netz?!
Folge 3 (34 Min.)Reporter Nico Schmolke.Bild: HR/Laura WillKaum hat Deutschland die letzten Atom-Meiler endgültig vom Netz genommen, wird der erneute Ausstieg vom Ausstieg diskutiert. Das wichtigste Argument der Fürsprecher*innen der Kernenergie: eine klimafreundliche Technologie ohne direkte CO2-Emissionen. Die Atomkraft erlebt in vielen europäischen Staaten einen regelrechten Boom, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Auch in Deutschland fordern junge Menschen den Wiedereinstieg in die zivile Nutzung der Kernenergie – und nennen sich dabei Umweltschützer. Reporter Nico Schmolke ist 1991 geboren und kennt vor allem die Prostete gegen die Atomkraft und fragt sich jetzt: „Warum wollen junge Menschen plötzlich zurück zur Kernenergie? Woher kommt das Umdenken? Und wie realistisch wäre das wirklich?“ Dabei begibt er sich auf eine Erkenntnisreise durch sechs Jahrzehnte Atomkraft-Geschichte, angefangen in den 1960er Jahren, als die Atomkraft als „sauberster Strom der Welt“ gepriesen wurde, ehe sie in den 1990er Jahren zur „schlimmsten Hinterlassenschaft an zukünftige Generationen“ wurde – und nun von einigen wieder als „gangbarer Weg“ der Energiegewinnung deklariert wird.
Er stellt fest: Ein Thema, bei dem Wunsch und Wirklichkeit immer wieder kollidieren und das viel erzählt über Debattenkultur und deutsche Sonderwege. (Text: hr-fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 31.07.2025 hr-fernsehen Deutsche Streaming-Premiere Mi. 23.04.2025 ARD Mediathek Söldner – Töten für Geld
Folge 4 (29 Min.)Bei den Dreharbeiten mit Mitarbeitern von Harekar im nordirakischen Kurdistan kommt eine Rauchgranate zum Einsatz.Bild: MDR/Milan SchniederMartialisches Auftreten, brutale Kampfeinsätze und Tote, über die niemand spricht, Namen wie die russische „Wagner“-Truppe oder die US-Firma „Blackwater“: Das ist das Bild moderner Söldner und Legionäre. Gefährliche Einsätze für Staaten oder Organisationen, zu denen man nicht gehört – für eine Sache, mit der man eigentlich nichts zu tun hat. Kämpfen und wenn nötig Töten als Geschäft – warum entscheidet man sich dafür und was macht das mit einem? Reporter Milan geht auf die Suche nach Menschen, die das erlebt haben oder die diesen Weg für sich gehen wollen – und er fragt nach dem Riesen-Geschäft hinter der individuellen Berufsentscheidung. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 29.05.2025 MDR Deutsche Streaming-Premiere Do. 05.06.2025 ARD Mediathek Warum kein Rauchverbot?
Folge 5 (32 Min.)Y-History-Reporterin Sophie Labitzke will nach elf Jahren Zigarette mit dem Rauchen aufhören und fragt sich, wie der Hype um die Zigarette eigentlich angefangen hat.Bild: Radio Bremen/Rieke FeldhusDass Rauchen schlecht ist, wissen wirklich alle. Und trotzdem hängt in Deutschland immer noch knapp jeder Fünfte am „Glimmstängel“. Vor allem Jüngere rauchen wieder mehr. Y-History-Reporterin Sophie Labitzke wagt nach elf Jahren Zigarette den Rauchstopp und fragt sich: Wie hat der Hype um das Rauchen eigentlich angefangen und warum sind wir immer noch nicht weg davon? Schon die Nazis wollten das „Rassengift“, die Zigarette, loswerden. Aber mit der Kippe ließ sich gleichzeitig auch sehr gut Propaganda machen, erklärt Dirk Schindelbeck.
Auf der Dresdner Tabakmoschee „Yenidze“ sprechen der Historiker und Reporterin Sophie über die Anfänge der Zigarette in Deutschland und über ihre sich wandelnde Bedeutung in der Gesellschaft, etwa wenn es um Emanzipation der Frauen ging. Bis 1974 durfte in Radio und Fernsehen noch für Tabak geworben werden – etwa mit dem coolen „Marlboro-Mann“ oder dem „HB-Männchen“. Frank Denecke kennt sie noch alle. Der 61-Jährige erzählt von langen, verrauchten Autofahrten mit der Familie, seiner ersten Zigarette und der Diagnose Kehlkopfkrebs, die er vor rund zwölf Jahren bekam.
Wäre der Krebs nicht gewesen, würde er heute immer noch rauchen, sagt er. Die positiven Erinnerungen, die er an die Zeit mit der Zigarette hat, überwiegen. Auch junge Menschen in Deutschland finden offenbar wieder Gefallen am Rauchen. 2022 haben 15,9 Prozent der 14- bis 17-Jährigen geraucht: fast doppelt so viele wie noch im Jahr davor, wie Daten der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA) zeigen. Und auch 2024 bleiben die Zahlen bei jüngeren Menschen von 14–24 Jahren hoch, vor allem, wenn es um Tabak UND E-Zigaretten geht.
In einer Bremer Raucherkneipe spricht Sophie mit Lale und Caro darüber, warum sie während der Corona-Pandemie angefangen haben. In ihrem Freundeskreis rauchen viele, erzählen sie. Nicht nur wegen der hohen Anzahl an Raucher:innen empfindet die WHO Deutschlands Tabakpolitik als zu „lax“ – warum es immer noch nicht mehr Rauchverbote gibt, fragt Sophie die Bundespolitikerin Linda Heitmann, die für die Grünen im Gesundheitsausschuss sitzt.
Seit dem Nichtraucherschutzgesetz 2007 habe sich zwar einiges getan, aber wenn es um das Rauchen geht, wolle sich niemand unbeliebt machen, so die Politikerin. Dass die Tabakindustrie einen großen Anteil am Zigarettenkonsum in Deutschland hat, bestreitet Jan Mücke vom Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuwertiger Erzeugnisse. In Schweden ist Rauchen verpönt: Mit gerade einmal knapp sechs Prozent Raucheranteil in der Bevölkerung gilt das Land statistisch gesehen fast als rauchfrei. Darüber, wie das Land das geschafft hat, spricht Sophie mit der Suchtforscherin Louise Adermark.
Die Wissenschaftlerin macht sich allerdings Sorgen, dass durch die niedrigschwellige Verfügbarkeit von Tabakalternativprodukten wie Snus, Nikotinbeuteln oder Vapes wieder mehr Menschen Nikotin konsumieren würden. Die gesundheitlichen Risiken vieler Alternativen seien noch nicht vollends erforscht. Auf ihrem Weg zur Nichtraucherin stellt Sophie fest, wie oft sie im Alltag Tabakkonsum ausgesetzt ist. Was hat die Diskussionen über das Rauchen so sehr aufgeheizt und was stoppt heute weitere Rauchverbote und Gesetze? (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Mo. 04.08.2025 Das Erste Deutsche Streaming-Premiere Mo. 07.07.2025 ARD Mediathek Racial Profiling, hat das Tradition?
Folge 6Die Polizei steht vermehrt wegen mutmaßlich rassistischer Verhaltensweisen in der Kritik – wehrt sich jedoch gegen Pauschalverurteilungen. Reporterin Celia Parbey, selbst Person of Color, kennt Racial Profiling durch die deutsche Polizei seit ihrer Kindheit und auch als Journalistin stößt sie immer wieder auf Fälle von Diskriminierung marginalisierter Gruppen. Fünf Jahre nach dem Beginn der Black-Lives-Matter-Bewegung stellt sie sich die Frage, inwiefern Rassismus in der Polizei historische Wurzeln hat. (Text: ARD)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 18.08.2025 ARD Mediathek
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