Folge 53

  • 53. Aberglaube. Zwischen Kulturgut und Geschäftemachere

    Folge 53
    Aberglaube. Zwischen Kulturgut und Geschäftemacherei. Rund um den Jahreswechsel gibt es zahlreiche Rituale und Glücksbräuche: Wir verschenken Kleeblätter, Rauchfangkehrer oder Glücksschweinchen, deuten die Zukunft beim Wachsgießen und auch die Feuerwerke und Böller der Silvesternacht waren ursprünglich zum Vertreiben der bösen Geister gedacht. Aberglaube in all seinen Ausformungen gibt es in so gut wie jeder Kultur. Doch warum halten Menschen seit Jahrhunderten an Ritualen fest, deuten Zeichen oder folgen magischen Versprechen? Welchen Platz Aberglaube in unserer modernen Welt einnimmt – zwischen Kulturgut und Geschäftemacherei – haben sich die WeltWeit-Reporter:innen angeschaut.In Island ist der Glaube an Elfen und Trolle fest in der Kultur der Insel verankert. Diese menschenähnlichen Wesen leben angeblich in Felsen und Hügeln und setzen sich zur Wehr, wenn ihr Lebensraum bedroht ist. Lena Hager trifft eine junge Frau, die als Medium mit Elfen kommuniziert und regelmäßig Zeremonien abhält. Während diese Bräuche für viele Isländerinnen und Isländer mittlerweile für den nostalgischen Blick zurück stehen, hat der Tourismus die alten Traditionen für sich entdeckt. Das Angebot reicht von Souvenirs über Elfentouren bis hin zu Tattoos im Runen-Design. In Ägypten
    verschwimmt die Grenze zwischen Glauben und Aberglauben. Karim El-Gawhary hat die seltene Gelegenheit, einem sogenannten „Zar“ beizuwohnen. Hier wird mit speziellen Ritualen und rhythmischen Gesängen Kontakt zu den Dschinn, den Geistern aus der alten arabischen Mythologie, aufgenommen. „Es ist, als ob ich zum Psychotherapeuten gehe, nach der Sitzung fühle ich mich einfach besser“, sagt eine der Teilnehmerinnen im Interview. Im letzten verbliebenen Stadttor Kairos soll der Geist eines islamischen Heiligen wohnen. Bei der Restaurierung sind unzählige Fundstücke zum Vorschein gekommen, die belegen, wie sehr die Menschen an seine Existenz glauben. In Italien ist Neapel die Stadt, in der der Aberglaube zu Hause ist. Nichts geht ohne das Corno oder Cornicello, ein Amulett, das Missgunst und Neid von einem abhalten soll. Die Einheimischen verschenken es bei jeder Gelegenheit, denn in der Stadt gilt das Motto: Es ist zwar nicht wahr, aber ich glaube daran. Und in der Zwischenzeit haben die Menschen auch entdeckt, dass sich mit dem Aberglauben ein gutes Geschäft machen lässt. Cornelia Vospernik taucht ein in die Mysterien der Stadt und erfährt, dass es hier den einzigen Totenschädel mit Ohren gibt, weil er sich so viele Gebete und Fürbitten anhören muss, sagt die Überlieferung. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 02.01.2026 ORF 2

Sendetermine

Sa. 03.01.2026
01:15–01:45
01:15–
Fr. 02.01.2026
21:20–22:00
21:20–

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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