Die Ermittlung dieser Woche führt in die Tschechische Republik, wo Cannabis zu therapeutischen Zwecken legalisiert wurde. Tschechien ist nicht nur größter Cannabis-Produzent in Europa, sondern hat auch den höchsten Verbrauch zu verzeichnen. Der Staat zeigte sich seit jeher tolerant und so bauen eine Reihe von Tschechen Hanf für den Eigenbedarf an: geschätzte 40 Tonnen pro Jahr. 2012 wurde ein Gesetz verabschiedet, welches medizinisches Cannabis unter bestimmten Auflagen autorisiert. Das Medikament unterliegt weiterhin strengster Überwachung: Um das Arzneimittel zu
verschreiben, müssen zugelassene Ärzte ein elektronisches Rezept ausstellen, das direkt an die nationale Behörde für Cannabis-Kontrollen sowie an die Polizei weitergeleitet wird. Drei Jahre nach der Legalisierung wird deutlich, dass diese „saubere“ Branche nur schleppend anläuft. Der Staat will weiterhin die Kontrolle über die Produktion des Medizinalhanfs behalten und illegalen Anbau stoppen. Zunächst müsste jedoch ein ganz grundsätzliches Problem behoben und ausreichend Hanf-Lieferungen an die Apotheken sichergestellt werden. (Text: arte)