Die Ermittlung der Woche: homophobe Kreise und ihr Einfluss in Österreich und Spanien. Seit einem Jahr häufen sich die E-Mail-Angriffe und Online-Petitionen gegen Persönlichkeiten und Verbände, die für Homosexuelle eintreten. Auch die österreichische EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek wurde Opfer von Internet-Mobbing: Die bekennende Lesbe hatte dem Europäischen Parlament im Februar 2014 eine Roadmap vorgelegt, um die Rechte Homosexueller in Europa zu stärken, und wurde innerhalb kürzester Zeit mit 40.000 Mails aus Italien, der Tschechischen Republik, Deutschland und vielen andern Ländern bombardiert. Alle Mails wurden über die erzkatholische Bürgerplattform „Citizen Go“ versendet. Die ultra-reaktionäre Organisation mit Sitz in Madrid hält mit schwulen- und lesbenfeindlichen Äußerungen nicht hinter dem Berg und ist sogar stolz auf ihre ersten Aktionen, welche die Mitglieder als Erfolg werten. Doch damit begnügt
sich „Citizen Go“ nicht; ihr Ziel lautet: „die homosexuelle Lobby zu bekämpfen, die die Leute mundtot machen will“. Im Interview: Anton Chromik, der Sprecher des slowakischen Vereins „Allianz für Familie“. Chromik hat in seiner Heimat ein Referendum über ein Verbot gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften initiiert. Die Italien-Korrespondentin berichtet von der sich ausweitenden Korruptionsaffäre „Mafia Capitale“, die der Ewigen Stadt Schande bereitet. Neben Geschäftsleuten und Politikern jeder Couleur ist auch das organisierte Verbrechen in den Skandal um Bestechung, Korruption und gefälschte öffentliche Aufträge verwickelt. Am einträglichsten war für die Betrüger die Hinterziehung öffentlicher Gelder, die für Flüchtlingszentren vorgesehen waren. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)