Vox Pop Folge 218: Ist die Küstenerosion noch zu stoppen? / Atomwaffen: Nein Danke?
Folge 218
Ist die Küstenerosion noch zu stoppen? / Atomwaffen: Nein Danke?
Folge 218 (28 Min.)
(1): Was tun gegen die Küstenerosion? In Europa leben mehr als 200 Millionen Menschen in Küstennähe. 30 % dieser Gebiete sind bereits von Erosion bedroht. Beschleunigt wird der Rückgang der Küsten durch den Klimawandel und das Zubetonieren ganzer Strandabschnitte. Die Behörden haben Mühe, dem Problem zu begegnen. Besonders betroffen sind der Europäischen Umweltagentur zufolge die Niederlande und Belgien, wo 85 % der Küstengebiete niedriger als fünf Meter über dem Meeresspiegel liegen. In Frankreich ist ein Viertel des Landesgebietes betroffen. Welche Ursachen hat der Küstenschwund, und wie wirkt er sich aus? Kann der Mensch dem Erosionsprozess entgegenwirken, ihn sogar stoppen? Oder muss man sich damit abfinden? Recherche der Woche: Welche gravierenden Folgen hat die Küstenerosion für die Umwelt, und wie kostenintensiv ist Küstenschutz? „Vox Pop“ berichtet aus Frankreich und dem Vereinigten Königreich. (2): Atomwaffen abschaffen? Die ersten Atombomben der Geschichte wurden vor mehr als 70 Jahren über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Heute gibt es weltweit fünf offizielle und drei inoffizielle Atommächte. In Europa besitzen nur Frankreich und das Vereinigte Königreich Kernwaffen. In anderen europäischen Staaten wie Belgien, Deutschland und Italien lagern
amerikanische Atomsprengköpfe. Ihre Anzahl liegt weltweit bei über 14.000. Für die einen sind sie ein probates Mittel der Abschreckung, andere sehen in ihnen die Bedrohung der Zivilisation schlechthin. Zu Gast bei „Vox Pop“ ist diese Woche Beatrice Fihn, Geschäftsführerin von ICAN. Das internationale Netzwerk für eine atomwaffenfreie Welt wurde 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Kontroverse der Woche: Atomwaffen, ein Thema mit Sprengkraft: Auf die Bombe zu verzichten, kommt für die Atommacht USA nicht in Frage, denn sie schützt die Vereinigten Staaten vor einem feindlichen Angriff. Dabei versichern die Amerikaner, sie seien gerade dabei, ihr Atomwaffenarsenal auf ein striktes Minimum zu reduzieren. Die Gegner der Atombombe werfen den Atommächten Scheinheiligkeit vor. Es genüge nicht, den Bestand an Kernwaffen zu verringern. Vor dem Hintergrund der verheerenden Folgen, die ihr Einsatz für die Menschheit hätte, sollten die betroffenen Staaten besser den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnen und ihn auch einhalten. Und wie immer berichten die Korrespondenten von „Vox Pop“ aus ihren Ländern über das Thema der Woche. In Belgien und Italien scheinen sich die Menschen nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden zu können, dass in ihren Ländern Atomsprengköpfe lagern! (Text: arte)