Folge 16

  • Folge 16

    Das Grafische steht im Mittelpunkt der Februar-Ausgabe des studentischen Filmmagazins Unicato. In vier ganz unterschiedlichen Filmbeiträgen geben mitteldeutsche Studierende einen Eindruck von der Vielfalt, mit der Grafik in Bewegung gesetzt werden kann. Die Filmauswahl nimmt den Zuschauer mit auf einen Streifzug durch Videokunst, Zeichen-, Experimental- und Dokumentarfilm. Dabei ist das Grafische nicht nur Gegenstand der Filme, sondern auch Teil ihrer Form. Unicato ist ein innovatives, bundesweit einmaliges monatliches Magazin im MDR FERNSEHEN, das ausgewählte Studentenfilme von mitteldeutschen Hochschulen präsentiert.
    Begleitet wird die Sendung von einem Fachbeirat der beteiligten Hochschulen. Filmbeschreibungen Loops and Stripes (Schleifen und Streifen) Thilo Schneider Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Medien, 3:02 min Bewegung, Wiederholung, Rekursion, Spiegelung. Es geht um den ?Loop? (Schleife) als Thema, als strukturelles und dramaturgisches Element und als filmische Endlos-Bewegung. Thilo Schneider konfrontiert uns in seinem Video-Kunstwerk mit zwei wesentlichen Aspekten der Medientheorie: Zum einen mit der Bewegung, die gemeinhin als die wesentlichste Eigenschaft des Films aufgefasst wird; zum anderen mit der permanenten Wiederholung im Zeitalter digitaler Reproduzierbarkeit.
    Das Modell Florian Gwinner Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung, 5:50 min Die rückwärts gerichtete Kamerafahrt durch ein Modell zeigt eine zunächst karge, weiß grundierte Landschaft. Gerade und konsequent führt der Kameraweg durch eine immer dichter werdende und im Maßstab ständig vergrößerte modellhafte Bebauung mit Papierzäunen, einzelnen Häusern, Bäumen, der schließlich in der realen Gegenständlichkeit eines Arbeitszimmers endet.
    ?Man fährt durch ein Modell und hält in der Realität, um sich im Modell wieder zu finden.? (Gwinner) ?Das Modell? wurde unter anderem beim 12. Marler Video-Kunst-Preis 2006 mit einem Sonderpreis und zur Kölner Kunstfilmbiennale im Oktober 2007 mit dem BILD-KUNST Förderpreis ausgezeichnet. Franziska Junge Die Abenteuer von Superfatma Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, 7:30
    min Superfatma ist die zweifellos eine der ersten islamischenSuperheldinnen.
    Wie alle Superheroes lebt auch sie in zwei Identitäten. Als erotisierende Bauchtänzerin bringt sie die Phantasien der arabischen Männer zum Kochen und stellt darüber hinaus eine Gefahr für den Straßenverkehr dar. Als der schreckliche Muzel, der Muezzin der örtlichen Moschee, dem kleinen Machmut befiehlt, den kaputten Lautsprecher auf dem Minarett zu reparieren, schlägt Superfatmas Stunde. In ihrer schwarzen Burka eilt die nun keusche Superheldin dem in Todesgefahr schwebenden Jungen zu Hilfe.
    Bei ihren Einsätzen bedient sich Superfatma nicht irgendwelcher Technik-Gadgets wie dem Batmobil, sondern setzt ganz auf die schützende Funktion der Burka. Im Alltag ist sie scheinbar Teil einer moralisch verkommenen Gesellschaft, in Wahrheit wacht sie jedoch über die Einhaltung der durch den Koran vorgegebenen Regeln. Die Schrift im Film greift Comic-Elemente auf und beschränkt sich auf Lautmalereien und Namen, so dass sie universell verständlich bleibt.
    Der 2D-Animationsfilm entstand während eines halbjährigen Arbeitsstipendiums in Kairo, Ägypten und basiert auf den Erfahrungen der Filmemacherin als fremde europäische Frau in dieser Männer-dominierten Welt. Philip Jones Unter die Haut Bauhaus-Universität Weimar, 30 min. ?Unter die Haut? ist ein videojournalistischer Dokumentarfilm, der als Abschlussarbeit des Filmautoren Philip Jones an der Bauhaus-Universität Weimar entstanden ist. Eine halbe Stunde schickt uns Jones in das Reich der Nadeln. Dabei wird klar, dass heutzutage keineswegs nur noch Gefängnisinsassen und Seemänner tätowiert sind.
    In Interviews mit den unterschiedlichsten Charakteren, vom Bankkaufmann über den Tätowierer bis zur Chemielaborantin, die nebenbei als erfolgreiches Tattoo-Model tätig ist, erscheint die Tätowierung in ihrem ganzen symbolischen Spannungsfeld. Sie ist beides: Kunstwerk und körperliche Ausdrucksform. Der patchworkartige Aufbau des Films erinnert an das langsame Stechen eines Tattoos, das am Ende zwar ein Bild freigibt, aber dennoch genügend Raum für die eigene Auseinandersetzung mit dem Thema lässt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.02.2008MDR

Sendetermine

Do 21.02.2008
00:30–01:15
00:30–
NEU

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

Füge unicato kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
Alle Neuigkeiten zu unicato und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn unicato online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…