Trend Reloaded Folge 1: Film & Fernsehen – Wie Retro unsere Gegenwart prägt
Folge 1
1. Film & Fernsehen – Wie Retro unsere Gegenwart prägt
Folge 1 (40 Min.)
Moderator und Filmexperte Steven Gätjen spricht über Remakes und Revivals, über Figuren, die sich weiterentwickelt haben, und über Neuauflagen, die lieber in der Vergangenheit geblieben wären.
Bild: ZDF und Jonny Müller-Goldenstedt
Serien, Filme und Fernsehshows feiern eine popkulturelle Rückbesinnung: Revivals und Remakes wohin man schaut. Warum ist der Blick zurück gerade in Film und Fernsehen derzeit so beliebt? TV-Sender und Streamer legen Kultserien der 1980er bis 2000er-Jahre neu auf. Kinoprojekte setzen auf vertraute Namen und ikonische Looks. Alte TV-Shows haben ihren Reiz nicht verloren: Sie kehren in Neuauflagen zurück und sind noch Jahrzehnte später Teil der Popkultur. Ob Serien, Filme oder Mode – die Vergangenheit ist zurück. Und sie ist präsenter denn je. Kultformate wie „Sex and the City „ erleben als „And Just Like That“ ein Comeback, „Gilmore Girls“ kehrte als „A Year in the Life“ zurück.
Mit vertrauten Gesichtern und neuen Geschichten erobern sie erneut die Bildschirme – über 20 Jahre nach ihrem ersten Siegeszug. Auch das Kinojahr 2025 steht ganz im Zeichen der Fortsetzungen: Hollywood setzt auf Remakes alter Klassiker, wie „Der Rosenkrieg“ oder die „Nackte Kanone“.
Und auch deutsche Produktionen greifen den Retro-Trend auf: Der Coming-of-Age-Film „Mädchen, Mädchen“ wird als Neuinszenierung in die heutige Zeit transportiert und Michael „Bully“ Herbig bringt mit „Das Kanu des Manitu“ eine neue Komödie ins Kino – ganze 23 Jahre nach dem Kultfilm „Der Schuh des Manitu“.
Neben Neuauflagen zeigt sich eine weitere Retro-Spielart: neu produzierte Formate, die bewusst in vergangenen Jahrzehnten spielen. Serien wie „Stranger Things“ oder „Kleo“ nutzen den Charme vergangener Zeiten, um neue Geschichten zu erzählen – bildgewaltig und emotional aufgeladen. Retro ist kein neues Phänomen. Schon in den 1970er Jahren suchten Filme wie „Grease“ oder „Happy Days“ Zuflucht in den 1950ern – als Reaktion auf gesellschaftliche Umbrüche, Kriege und Skandale. Heute beschleunigen soziale Medien diesen Zyklus: Trends kommen schneller, wirken intensiver. Zwischen Archiv und Algorithmus verschwimmen die Grenzen. Was einst als trashig galt, ist heute ironisch und stilprägend. (Text: 3sat)
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