Im „Talk aus Berlin“ berichtet Katja Oskamp vom spröden Zauber des oft unterschätzen Marzahns. Und sie erklärt, warum dessen Einwohner ausgerechnet beim Schneiden ihrer Zehennägel gesprächig werden. Außerdem erläutert sie Jörg Thadeusz, aus welchen Gründen sie die gängigen Vorurteile gegen die Hochhaussiedlung im Osten der Stadt nicht teilen mag. In einer beruflichen Schaffenskrise entdeckt die aus Leipzig stammende Schriftstellerin vor ein paar Jahren die Chance für einen ungewöhnlichen Neustart. Katja Oskamp beginnt, tief im Berliner Osten im Kosmetiksalon einer Bekannten als
Fußpflegerin zu arbeiten. Die neue Betätigung verschafft ihr frischen kreativen Elan und eine Menge literarischer Stoffideen. Zwischen Fußbad und Pediküre erzählen die Kunden Geschichten aus ihrem Leben. Es sind Tragödien, Komödien, Schicksale – oft serviert in direktem Tonfall und mit trockener Berliner Schnauze. Und jetzt ist das auch gesammelt nachzulesen: In „Marzahn – mon Amour“ hat Katja Oskamp dem ehemals größten Plattenbaugebiet der DDR und seinen Bewohnern pünktlich zum 40. Jahr seiner Entstehung eine gleichermaßen berührende wie unterhaltsame Hommage gewidmet. (Text: rbb)