Sexualität und Verhütung wollen gelernt sein, Aufklärung braucht es. Auch heute, wenn auch ganz anders als früher. 50 Jahre ist es her, dass in Österreich der Sexualkundeunterricht zur schulischen Pflichtaufgabe gemacht wurde. Heute, 2020, ergeben sich völlig andere Fragestellungen und Voraussetzungen, wie es zu einem verantwortungsbewussten und selbstbestimmten Umgang mit Sexualität kommt. Rollenbilder von Frau und Mann, von Familie und Partnerschaft haben sich verändert, ehemals tabuisierte Liebes- und Sexualvorstellungen werden offen und selbstbewusst gelebt. Die digitale Revolution hat das ihre dazu beigetragen, dass Sexualität heute ganz anders erfahren und gelebt wird. Aber wie und wo und vor allem von wem lassen sich die Jungen heute
aufklären? Ist es die allzeit verfügbare Pornografie im Netz, die vermeintlich zeigt, wie’s geht? Welche Bedeutung hat die Schule, wo heute vielfach externe sexualpädagogische Vereine die Arbeit mit den jungen Menschen übernehmen? Zuletzt hat ja hier der Verein „teenstar“ mit seiner viel kritisierten Form der christlichen Sexualpädagogik für Schlagzeilen gesorgt. Wer also unterrichtet wie in den Klassen? Wer hat dabei welche Verantwortung? Und was kommt dabei raus? Darüber diskutieren mit Lisa Gadenstätter: Gerti Senger, Psychologin und „Sexpertin“ Elke Prochazka, Psychologin und Sexualpädagogin Doris Maria Gruber, Gynäkologin und Beraterin des Vereins „teenstar“ Heinrich Himmer, Wiener Bildungsdirektor (Text: ORF)