Raphael sieht sich als vermögend: Er hat Zeit, er ist gesund, wird geliebt; er ist zufrieden und glücklich. All dies kann man nicht kaufen. Und kaufen will er sowieso nichts. Denn Raphael F. ist mit seiner jungen Familie im Konsum- und Geldstreik. Seine Frau Nieves und Alma Lucia, eineinhalb Jahre, leben von den Lebensmitteln, die Raphael regelmäßig für die Familie und Freunde „rettet“ – in Kooperation mit einem Biosupermarkt. Der stellt alles zur Seite, was nicht mehr verkauft werden darf und was von Tafel-Läden nicht verwendet werden kann. Raphael holt die Lebensmittel per Rad und Anhänger ab, bevor sie in der Tonne landen. Er will ein Zeichen setzen gegen die Verschwendung und er fühlt sich berufen, auf globale Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Zu Vorträgen in Schulen trampt er, nimmt keine Honorare an und nutzt Couchsurfing. Für seine kostenlose
Wohnung im Martin-Niemöller-Gemeindezentrum in Berlin-Dahlem revanchiert er sich mit Garten- und anderen „Hausmeisterarbeiten“, Nieves gibt im Zentrum Spanisch-Unterricht – kostenlos. Größere Gebrauchsgegenstände erwirtschaftet Raphael im Tausch gegen kleinere Arbeiten. Ressourcen teilen – das ist sein Antrieb. Mit anderen zusammen hat er die bundesweite Plattform „Foodsharing“ gegründet. Eine App ermöglicht, täglich abzurufen, wo nicht mehr benötigte Lebensmittel in der Nachbarschaft abgeholt werden können. Geht Raphaels radikales Lebensmodell nur, weil andere den Überfluss produzieren? Klinkt er sich aus der Solidargemeinschaft aus oder fühlt er sich gerade für sie verantwortlich? Auf jeden Fall regt sein Handeln zum Nachdenken an. Der Film begleitet den radikalen Idealisten und seine junge Familie und zeigt eine neue, ungewöhnliche Lebensform. (Text: WDR)
Deutsche TV-PremiereSo. 28.07.2013WDR
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