Skizzen aus Spanien Folge 19: La Mancha, die Heimat des Don Quichote
Folge 19
19. La Mancha, die Heimat des Don Quichote
Folge 19
In Argamasilla del Alba hat Cervantes im Gefängnis gesessen und mit der Niederschrift seines weltberühmten Werks begonnen. Im Zentrum der Handlung steht Don Quijote, ein über fünfzig Jahre alter kleiner Adeliger, ein sogenannter „hidalgo“, der jede Minute seiner reichlichen Freizeit damit verbringt, die damals sehr beliebten Ritterromane zu verschlingen. Er ist in seiner Phantasie dermaßen auf die Vergangenheit, auf die Gestalten der Romane, auf die ritterlichen Sitten und Bräuche fixiert, daß er zwischen Literatur und äußerer Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden kann. Wenn man so will, ist „Don Quijote“ der erste medienkritische Roman der Weltliteratur. Die Orte, die dem fiktiven Romangeschehen des Don Quijote zugeordnet werden können, stehen im Zentrum
des Films, zu ihnen kehrt er immer wieder zurück. Er wird sich allerdings nicht auf die literarische Darstellung beschränken. Denn da ist Cuenca mit seinen „hängenden Häusern“ über den Abgründen, die der Río Heucar ins Kalkplateau geschnitten hat und von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde; da ist Almagro mit seinem herrlichen, mit Kolonnaden gesäumten Hauptplatz und dem Theater aus der Zeit von Cervantes; da sind die ausgedehnten Hügellandschaften der Mancha, in denen mehr Wein angebaut wird, als irgendwo sonst in Spanien; und da ist natürlich Toledo hoch oben auf einem Sporn des Río Tajo, die ehemalige Hauptstadt des Landes, Weltkulturerbe und „Stadt der drei Kulturen“, in der Mauren, Juden und Christen gleichermaßen ihre Spuren hinterlassen haben. (Text: ARD-alpha)
Deutsche TV-PremiereMi. 03.04.2002Bayerisches Fernsehen