Unheimliche Vorgänge sind Teil der Pariser Stadtgeschichte, wie die Sagen über Geister und Phantome.
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Übernatürliche Wesen sollen in Paris ihr Unwesen treiben. Der Spiritist Allan Kardec ruft Geister an. Ein geheimnisvolles Phantom soll ein Opernhaus in Brand gesetzt haben. Diese unheimlichen Vorgänge sind Teil der Pariser Stadtgeschichte geworden. Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern untersucht Jean-Marc Léri die Hintergründe des rätselhaften Phantoms der Oper und ob Allan Kardec wirklich Kontakt ins Jenseits hatte. Der Ursprung des Spiritismus, des Glaubens an eine Nachwelt und die direkte Kommunikation damit, geht zurück auf die Fox-Schwestern in den USA, Mitte des 19. Jahrhunderts. Tischrücken und Séancen finden ihren Weg nach Europa und schließlich auch nach Paris zu Allan Kardec. Dieser macht den Spiritismus zum Gegenstand seiner Forschungen und popularisiert die
Bewegung in Europa. Bei der Legende des Phantoms der Oper, das heute als Musical begeistert, fällt es den Wissenschaftlern schwer, Wahrheit von Fiktion zu trennen. Gerüchte, Mythen, Flüche und tatsächliche Unfälle vermischt der Schriftsteller Gaston Leroux Anfang des 20. Jahrhunderts zu dem heute weltbekannten Schauerroman. Er selbst behauptet darin, jedes Wort sei wahr. Und auch am Originalschauplatz, der berühmten Opéra Garnier, finden sich tatsächlich schaurige Katakomben und ein unterirdischer See. Ist dies der Unterschlupf des Phantoms? Ist damals ein entstelltes Musikgenie für die vielen Unfälle und Brände verantwortlich? Die Historiker sind sich einig: Hier hat Leroux seiner Fantasie freien Lauf gelassen. Trotzdem ist die Loge 5 bis heute für das Phantom reserviert. (Text: ZDF)
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