Einzeldokumentation, Seite 1

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    Der „Palast der Wissenschaften“ in Moskau, der „Palast Serbiens“ in Belgrad, der „Kulturpalast“ in Sofia, der „Parlamentspalast“ in Bukarest und der „Palast der Republik“ in Berlin – der Film erzählt die bisweilen bizarren Geschichten der gigantischen sozialistischen Volkspaläste und die der Menschen, die sie bauten. Diese Paläste für das Volk, einst für eine revolutionäre Ewigkeit gebaut, haben ihre Auftraggeber überdauert und suchen nun nach neuer Bedeutung und Verwendung in einer Welt ohne Könige. In den Ländern des ehemaligen Ostblocks entstanden als steingewordene Propaganda für die herrschende Ideologie gigantische Paläste für das Volk.
    Sie alle sind die größten, die höchsten, die modernsten ihrer Stadt, ihres Landes oder der Welt. Die Gebäude stellten ihre Erbauer vor immense technische Herausforderungen, und doch sind die meisten heute, nach wenigen Jahrzehnten, schon hoffnungslos veraltet. Manche Palastbauten brachten die Wirtschaft ihrer Länder an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Die Bevölkerung hungerte und fror, hat aber bis heute kaum Zutritt zu großen Teilen der meisten Gebäude.
    Dennoch sind die Paläste zu kollektiven Referenzpunkten geworden, und Diskussionen um ihren Abriss stießen stets auf große Empörung. Wir begegnen Menschen, die in diesen Palästen heute noch arbeiten oder ihnen biographisch eng verbunden sind: Sie erzählen von den Entstehungsgeschichten, lassen uns dem Größenwahn ihrer Auftraggeber nachspüren und den Bedeutungswandel der Paläste für die Menschen begreifen: vom verhassten Monument einer Diktatur zum Teil von Kultur, Identität und Erinnerung. Und manchmal auch zum nostalgischen Fixpunkt auf dem schwankenden Boden der Gegenwart. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.11.2018MDR

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