2022, Folge 24–46

  • Folge 24
    Themen: Russisch-orthodoxes „Köpferollen“: Metropolit Hilarion wird nach Budapest versetzt /​ Orthodoxie in der Ukraine: Kirchen suchen neue Positionen /​ Flüchtlinge 2. Klasse? Don Bosco Sozialwerk hilft Minderjährigen auf der Flucht /​ „Krieg und … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.06.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 12.06.2022ORF 2
  • Folge 25
    „Shalom Alaikum“: Meine Geschichte, unsere Zukunft /​ „Flucht“ – ein Schwerpunkt der ORF-Hauptabteilung Religion und Ethik multimedial /​ Initiative in Ghana: Drei Missionsärztliche Schwestern gründen eine Klinik /​ Weggesperrt im Stall … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.06.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 19.06.2022ORF 2
  • Folge 26
    „Geht aufeinander zu“: Vorsynodale Beratung in Mariazell /​ „Es ist eine Katastrophe“: Russische Menschenrechtsaktivistin über Folgen des Kriegs /​ Hunger in Äthiopien: Caritas unterstützt Frauenprojekte (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.07.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 26.06.2022ORF 2
  • Folge 27
    Abtreibung in den USA: Jubel und Proteste nach Urteil gegen Recht auf Schwangerschaftsabbruch /​ Fristenregelung in Österreich: Bischof erinnert an Begleitmaßnahmen zum „Schutz des Lebens“ /​ Großer Wurf mit Nachbesserungsbedarf? Pflegereform gibt … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.07.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 03.07.2022ORF 2
  • Folge 28
    „Women of the Wall“: Sorge vor Gewaltausbrüchen an der Klagemauer /​ „Heiliger von nebenan“: Erinnerungen an den „Kathedralen“-Erbauer Justo Gallego /​ Bischof als Künstler: Hermann Glettler und sein „Kreuzweg der anderen Art“ /​ Musliminnen am Ball … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.07.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 10.07.2022ORF 2
  • Folge 29
    Bischöfe auf Ukraine-Besuch: Erzbischof Lackner und Bischof Krautwaschl in Lemberg
    Die katholische Kirche in Österreich unterstützt seit Beginn des Krieges in der Ukraine so gut wie möglich Flüchtlinge in Österreich sowie Binnenflüchtlinge in der Ukraine selbst. Besonders eng sind die Beziehungen mit der mit Rom unierten ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, die in diesen Tagen – bis Freitag – ihren Heiligen Synod abhält. Dazu eingeladen waren der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, sowie der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl. Der Heilige Synod, ein „Spitzentreffen“ der griechisch-katholischen Bischöfe aus der Ukraine, fand aus organisatorischen Gründen in der polnischen Stadt Przemysl statt, die keine zehn Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt. Ihren Besuch nutzten Lackner und Krautwaschl aber auch zu einem Lokalaugenschein in der westukrainischen Metropole Lemberg (Lwiw), die rund 120 Jahre zum Habsburgerreich gehört hat. Bericht: Christian Wehrschütz
    Katholisch, aber anders: Römisch-katholischer Generalvikar wechselt zu Altkatholiken
    Für die römisch-katholische Kirche Deutschlands war es eine weitere Hiobsbotschaft. Im Jahr 2021 haben ihr laut Statistik der Deutschen Bischofskonferenz knapp 360.000 Menschen den Rücken gekehrt – so viele wie noch nie. Unter den „Abtrünnigen“ findet sich auch ein prominenter und ranghoher Geistlicher: Andreas Sturm. Der ehemalige Generalvikar des Bistums Speyer, der sich über Jahre für viele Reformvorhaben innerhalb der römisch-katholischen Kirche engagiert hat, ist im Mai ausgetreten und zur Altkatholischen Kirche konvertiert. In dieser Kirche, um 1870 begründet, gilt kein Zölibat und auch Frauen können das priesterliche Amt ausüben. Warum Andreas Sturm seinen Glauben an die Reformierbarkeit der römisch-katholischen Kirche verloren hat, beschreibt er in einem Buch mit dem Titel: „Ich muss raus aus dieser Kirche.“ Untertitel: „Weil ich Mensch bleiben will“. Das Werk erklimmt derzeit Deutschlands Bestsellerlisten. Bericht: Andreas Pfeifer
    Film „Mission: Joy“: Zwei Friedensnobelpreisträger vermitteln Zuversicht und Freude
    Es ist ein Film, der Einblicke in eine außergewöhnliche Freundschaft gewährt – die Beziehung zwischen dem 14. Dalai Lama und dem – mittlerweile verstorbenen – anglikanischen Erzbischof von Kapstadt, Desmond Tutu. Beide haben hohes Ansehen als spirituelle Führungspersönlichkeiten gewonnen, beide haben den Friedensnobelpreis erhalten und beide verfügen – wie in dieser Dokumentation unschwer zu erkennen ist – über einen außergewöhnlich ausgeprägten Sinn für Humor. Der Film besteht zum Großteil aus noch nie zuvor gezeigtem Filmmaterial, das über fünf Tage hinweg in der Residenz des Dalai Lama im indischen Dharamsala gedreht wurde.
    Zu sehen und zu hören sind dabei vor allem zwei beeindruckende Persönlichkeiten, die Geschichten aus ihrem Leben erzählen und darüber, wie sie oft scheinbar unlösbare Konflikte überwunden haben. „Zuversicht und Freude in bewegten Zeiten“, lautet durchaus treffend daher der Untertitel des Films, dessen Realisierung ganz wesentlich dem US-amerikanischen Bestsellerautor und Verleger Douglas Abrams zu verdanken ist. Sein Bestseller „Buch der Freude“ bildete auch so etwas wie die Inspiration zu diesem Film. Und sowohl Buch als auch Film überraschen letztlich damit, wie verspielt die beiden „Ikonen der Spiritualität“ miteinander umgehen. Bericht: Alexander W. Rauscher
    Schätze im Verborgenen: Hinter den Kulissen von Stift Melk
    Das Stift Melk in Niederösterreich gehört zu den berühmtesten und prächtigsten Klöstern Österreichs, Hunderttausende Menschen besuchen jedes Jahr die Abtei. Doch nur ein kleiner Teil der Anlage ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Die „Orientierung“ hat hinter die Kulissen des Stiftes geblickt – und dabei eine alte Turmuhr, einen paradiesischen Kräutergarten, Leierkästen, Spieluhren und eine jahrtausendealte Mumie in der Stiftsbibliothek der Benediktiner entdeckt: „Die Archive des Stifts sind lebendig“, sagt Pater Ludwig Wenzl.
    „Immer wieder kommen aus Nachlässen von Pfarren neue Gegenstände hinzu.“ Auch die berühmte Stiftsbibliothek ist nur zu einem sehr kleinen Teil für die Öffentlichkeit begehbar, rund 90 Prozent der Bücher, darunter jahrhundertealtes Wissen, lagern außerhalb der zwei Prunkräume. „Insgesamt gibt es rund 100.000 Bände, so genau weiß das hier niemand“, verrät Bibliothekarin Bernadette Kalteis, denn auch in der Bibliothek kommen immer wieder neue Bücher hinzu, die erst katalogisiert werden müssen. Bericht: Florian Gebauer (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.07.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 17.07.2022ORF 2
  • Folge 30
    Kosovo als „Pulverfass“? – Serbisch-orthodoxer Bischof auf den Spuren der eigenen Geschichte /​ Lob für „Pfarrerinnen“: Frauen als Managerinnen von katholischen Pfarren /​ Kunst der Paramentik: Einblick in ein rares Handwerk (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.07.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 24.07.2022ORF 2
  • Folge 31
    Papst in Kanada: Franziskus mit „schwerem Gepäck“ /​ Beistand in Uniform: Der Alltag einer Polizeiseelsorgerin /​ Arbeit hinter Gittern: Als Gefängnisseelsorgerin im Einsatz (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 31.07.2022ORF 2
  • Folge 32
    Deutsche TV-PremiereSa 17.09.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 11.09.2022ORF 2
  • Folge 33
    Religionstreffen in Kasachstan: Der Papst als „Pilger des Friedens“
    Der russische Patriarch Kyrill I. blieb dem Treffen fern, Papst Franziskus aber machte sich auf den Weg nach Kasachstan, um am diesjährigen „Kongress der Führer der Welt- und traditionellen Religionen“ teilzunehmen. Eine „Pilgerreise des Dialogs und des Friedens“ nannte er seinen Besuch. Bei dem Treffen von rund 100 Religionsvertreterinnen und -vertretern aus 50 Ländern mahnte Franziskus im Blick auf den Krieg in der Ukraine und dessen Befürworter in Moskau, die Religionen dürften Krieg und Gewalt niemals rechtfertigen. Auch zur Begegnung mit der kleinen katholischen Minderheit des mehrheitlich muslimischen 19-Millionen-Einwohner-Landes nahm sich der Papst Zeit. Metropolit Antonij, der neue Leiter des Außenamtes im Moskauer Patriarchat, bezeichnete ein Treffen des Moskauer Patriarchen mit dem Papst „nach entsprechender Vorbereitung“ für weiterhin möglich.
    Machtwort des Vatikan: Franziskus erlässt neue Verfassung für den Malteserorden
    Papst Franziskus hat vor etwa zwei Wochen eine neue Verfassung und ein neues Gesetzbuch für den Malteserorden erlassen und zugleich per Dekret die aktuelle Führung des jahrhundertealten souveränen Ordens entlassen. Dieser Paukenschlag kommt nach Jahren des Zwists zwischen dem Orden und dem Heiligen Stuhl. Dabei geht um die theologische und kirchenpolitische Ausrichtung des Ordens, um rivalisierende Fraktionen innerhalb des Ordens und um die Reform einer Institution, die sich weltweit vor allem als karitative Organisation einen Namen gemacht hat – und selbst über erkleckliches Vermögen verfügt.
    Der Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta – so der volle Name des vor mehr als 900 Jahren gegründeten Ordens – ist als souveränes Völkerrechtssubjekt in seinen weltlichen Belangen unabhängig vom Vatikan, in den geistlichen Belangen jedoch dem Papst zum Gehorsam verpflichtet. Die „Orientierung“ hat in Rom mit einem Vatikan-Experten und einem Vertreter des Ordens gesprochen, um zu erfahren, ob die Wogen der vergangenen Jahre nun geglättet sind.
    Insel der Hoffnung? Lampedusa zwischen Migration und Tourismus
    Für Tausende Menschen ist die kleine italienische Insel Lampedusa zwischen Sizilien und der nordafrikanischen Küste das erste Ziel auf der Suche nach einem neuen Leben in Europa. Denn Lampedusa ist nur etwa 120 Kilometer von der tunesischen und weniger als 300 Kilometer von der libyschen Küste entfernt. Wenn das Meer ruhig ist, füllt sich das Erstaufnahmezentrum auf der Insel rasch und wird dann zum Politikum – vor allem, wenn Wahlkampf ist, wie in diesem Sommer. Ein schwieriges Umfeld für die Helferinnen und Helfer des Projekts Mediterranean Hope der evangelischen Kirchen Italiens, die versuchen, die Migrantinnen und Migranten mit dem Notwendigsten zu versorgen. Die Pandemie hat die Arbeit von Mediterranean Hope noch zusätzlich erschwert. Ein ORF-Team hat sich vor Ort umgesehen und auch die andere, touristische Seite der Insel erkundet.
    „Und der Mensch schuf Gott …“ – 150 Jahre Ludwig Feuerbach
    Viele halten den 1804 geborenen und 1872 verstorbenen deutschen Philosophen Ludwig Feuerbach für den „Vater des Atheismus“ – ein weit verbreiteter Irrtum, der oft aus Feuerbachs Gedanken (Nicht Gott hat den Menschen, sondern der Mensch hat Gott erschaffen) abgeleitet wird. Feuerbach war zwar Religionskritiker, doch kein Atheist. Sein Hauptwerk „Das Wesen des Christentums“ (1841) faszinierte auch den jungen Karl Marx, mit dem Feuerbach in Kontakt stand. Marx’ „Thesen über Feuerbach“ (1844) machten diesen schließlich berühmt. Die Ludwig-Maximilians-Universität in München besitzt bedeutende Teile des Nachlasses von Feuerbach, in dem sich auch die berühmten Briefe von Marx an Feuerbach befinden. Die „Orientierung“ konnte Einsicht in den Nachlass nehmen und hat mit der Feuerbach-Forscherin Ursula Reitemeyer gesprochen.
    „Glaube mit Herz und Hirn“ – Anglikanische CityKirche in Wien will neue Wege gehen
    Nach dem Tod von Queen Elizabeth II ist nun ihr Sohn König Charles III das weltliche Oberhaupt der „Kirche von England“ . Zu dieser wiederum gehört auch die deutschsprachige Gemeinde der anglikanischen CityKirche Wien. Leiter der CityKirche ist der gebürtige Tiroler Christian Hofreiter. Sein Credo: „Wir wollen unseren Glauben mit Herz und Hirn leben“. Daher gestaltet der Theologe und Kaplan die Gottesdienste auch – „offen für Suchende“ – eher unkonventionell: Sie finden immer wieder in einem Kaffeehaus statt. Beim Brunch gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Meinungen zu äußern – oder auch einfach zu widersprechen.
    Die CityKirche Wien ist noch sehr jung: Vor rund zwei Jahren wurde sie gegründet. Und auch die Zahl der eingetragenen Gemeindemitglieder hat noch „Luft nach oben“: Gerade einmal 30 sind es derzeit, Tendenz steigend. Dass sich König Charles III als „Defender of the faiths“ – also Verteidiger unterschiedlicher Glaubensrichtungen – versteht, findet auch in der CityKirche großen Anklang. Denn, so Kaplan Hofreiter: „Es muss Platz für alle geben.“ (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.09.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 18.09.2022ORF 2
  • Folge 34
    Deutsche TV-PremiereSa 01.10.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 25.09.2022ORF 2
  • Folge 35
    Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ [ …] folgende Beiträge:
    Proteste im Iran: Selbstbestimmung statt Kopftuchzwang
    „Frauen, Leben, Freiheit“, das ist dieser Tage – übersetzt – ein viel gehörter Protestruf im islamischen Gottesstaat Iran: Frauen verbrennen öffentlich ihre Kopftücher. Zehntausende Menschen – Männer und Frauen – gehen auf die Straße. Angst, Wut, aber auch Hoffnung liegen in der Luft. Anlass dieser jüngsten Aufstände war der Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini. Sie war von der iranischen Sittenpolizei verhaftet worden, weil sie ihr Kopftuch nicht „ordnungsgemäß“ getragen haben soll. Während ihrer Haft fiel sie ins Koma, drei Tage später war sie tot.
    Diese Nachricht hat nicht nur zahlreiche Menschen im Iran bewegt, sondern auch weltweit für Schlagzeilen und Solidaritätskundgebungen gesorgt. „Diese Demonstrationen unterschieden sich grundlegend von den bisherigen – es ist die Revolution der Frauen“, so Mehri Molla Sheikhi, eine 58-jährige Kurdin, die vor vier Jahren nach Österreich geflüchtet ist. Nicht nur um den Protest gegen rigorose Kleidungsvorschriften – die es bereits seit 43 Jahren gibt – gehe es nun, vielmehr um Freiheit und Selbstbestimmung für alle Frauen im Iran. Bericht: Gundi Lamprecht
    Berufen zum Dienst: Neue Diakone für katholische Kirche in Wien
    Fritz Horak und Oliver Meidl sind zwei von zwölf Männern, die am Samstag, dem 8. Oktober, im Stephansdom zu Ständigen Diakonen geweiht werden. Beide haben Kinder, Horak ist verheiratet, Meidl verwitwet. Sie haben eine mehrjährige Ausbildung hinter sich, den Dienst des Ständigen Diakons werden sie in ihren Pfarren ehrenamtlich ausüben. Ein römisch-katholischer Diakon arbeitet als Seelsorger mit, kann Begräbnisse leiten, Taufen vornehmen und etwa auch Eheberatungsgespräche führen. In Österreich wurde der erste Ständige Diakon am 21. Dezember 1969 geweiht, nachdem im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils dieses Amt wieder eingeführt worden war. Frauen ist dieses Amt verwehrt, umso lebendiger wird die Diskussion innerhalb der römisch-katholischen Kirche geführt, wie eine Blitzumfrage in den Pfarren „Cyrill und Method“ und „St. Nikolaus“ in der Erzdiözese Wien zeigt. Bericht: Sandra Szabo
    Kampf gegen Dämonen: Mit Exorzismus gegen „Besessenheit“?
    Düstere Beschwörungsformeln hinter verschlossenen Türen, obszöne Schimpfworte und zuckende Leiber: Die neue „Tatort“-Produktion aus Österreich, „Das Tor zur Hölle“, bringt die beiden Kommissare Bibi Fellner und Moritz Eisner, dargestellt von Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer, mit vermeintlich „Besessenen“ und Exorzisten in Kontakt. Was am Sonntag, dem 2. Oktober, um 20:15 Uhr als Krimi-Unterhaltung in ORF 2 gezeigt wird, gibt einen durchaus realistischen Einblick in Praktiken, wie sie in Teilen der römisch-katholischen Kirche über die Jahrhunderte gepflegt wurden und immer noch werden.
    Ausgehend vom fünften Kapitel des Markusevangeliums, in dem erzählt wird, wie Jesus den „Besessenen von Gerasa“ von seinen Dämonen befreit, haben sich Rituale entwickelt, um Menschen von Besessenheit zu „heilen“. Die traditionelle Lehre der Kirche spricht von der „Macht des Bösen“ und schreibt sie gefallenen Engeln zu, die als Dämonen und Teufel vom Menschen Besitz ergreifen wollen. Heute kann man viele Fälle von „Besessenheit“ medizinisch erklären und auch die römisch-katholische Kirche verpflichtet ihre exorzismuskundigen Priester, vor einem Exorzismus ärztlichen Rat einzuholen.
    Ob man Geisterwelten bemühen muss oder Phänomene naturwissenschaftlich erklären kann: Die Rituale der katholischen Kirche zeigen durchaus ihre therapeutische Wirkung, bestätigt Carlos Watzka, Historiker und Soziologe der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, im Gespräch mit der „Orientierung“. Psychotherapeut und Psychiater Reinhard Haller macht sich Gedanken zum Thema „Besessenheit“ und „das Böse im Menschen“ und die Religionswissenschafterin Nicole Bauer gewährt aufgrund aktueller Recherchen Einblicke in die Szene. Bericht: Marcus Marschalek, Lilian Rabelhofer
    Woher der Hass? Über die Anatomie eines elementaren Gefühls
    Unter dem Titel „Der Hass. Anatomie eines elementaren Gefühls“ befasste sich das 25. Philosophicum Lech heuer mit einem derzeit weithin beobachtbaren Phänomen: Hass gibt es scheinbar überall – in den sozialen Medien, im öffentlichen Diskurs, bei Querdenker-Demonstrationen. Der jetzige Krieg in Europa erscheint als eine seiner Ausdrucksformen. Doch steckt hinter mörderischen Postings, Umsturzphantasien und öffentlichen Pöbeleien wirklich immer Hass? Die vortragenden Historiker, Philosophen und Psychologinnen in Lech sind sich da nicht sicher. Zu komplex ist die Entstehung dieser Empfindung.
    Die Abgrenzung zu anderen, manchmal durchaus konstruktiven, aggressiven Gefühlen ist nicht immer eindeutig. Hass ist auch oft nur ein Etikett, das als Machtmittel eingesetzt wird, um mit Anderen und über das Fremde nicht diskutieren zu müssen. Ein „Orientierung“-Team hat in Lech nachgefragt und beim Doyen des Philosophicums, Konrad Paul Liessmann, bei der Historikerin Barbara Zehnpfennig, der Psychoanalytikerin Jeannette Fischer und dem Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier pointierte Antworten gefunden. Bericht: Peter Beringer (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.10.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 02.10.2022ORF 2
  • Folge 36
    Starker Aufbruch: 60 Jahre II. Vatikanisches Konzil /​ Quälende Ungewissheit: Was tun, wenn nichts mehr sicher scheint? /​ Guten Appetit! – Ausstellung „Mahlzeit“ im Dom Museum Wien (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.10.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 09.10.2022ORF 2
  • Folge 37
    Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 16. Oktober 2022, um 12:30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:
    Wenn Nahrung knapp wird: Zahl der weltweit Hungernden nimmt stark zu
    Die Zahl der Menschen, die sich nicht ausreichend ernähren können, könnte innerhalb kurzer Zeit von einer auf zwei Milliarden steigen, befürchten Ökonomen. Ein Beispiel: Am Horn von Afrika – dort grassiert derzeit die schlimmste Dürre seit 40 Jahren – müssen fast zwei Millionen Kinder wegen lebensbedrohlicher Unterernährung dringend behandelt werden, so UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Die Hungerproblematik wird durch den Ukrainekrieg, die Folgen der Corona-Pandemie und die Klimakrise verschärft. Die Preise für Weizen und Speiseöl sind auf Rekordhöhe geklettert. Welche Strategien könnten helfen, diese Misere zu beheben und den Hunger weltweit wieder einzudämmen? Auch Fragen wie diese suchen – nicht nur am Welternährungstag am 16. Oktober – nach Antwort. Bericht: Klaus Ther
    Im „Orientierung“-Studiogespräch: Helene Unterguggenberger, Caritas Auslandshilfe, Programmleiterin Afrika
    Radikale Sikhs mobilisieren: Gewalt gegen Christen in Punjab
    Ein Jahr nach massiven Bauernprotesten, die ganz Indien erschüttert haben, hat sich die Lage im indischen Bundesstaat Punjab nicht wesentlich verbessert. Auf rund 50.000 Quadratkilometern – einer Fläche, die weniger als zwei Dritteln der Fläche Österreichs entspricht – leben rund 28 Millionen Menschen. Die Zahl der Selbstmorde unter Bauern ist nicht zurückgegangen, Schulden, Krankheiten, fehlende öffentliche Strukturen – damit hat die Bevölkerung auch weiterhin massiv zu kämpfen. Die oft aussichtslose Lage von Millionen Inderinnen und Indern mag ein Grund dafür sein, warum seit einigen Jahren die Zahl von „Wunderpredigern“ aus dem freikirchlichen Milieu stark zunimmt.
    Eine 60-Prozent-Mehrheit der Menschen im Bundesstaat Punjab gehört zwar der Sikh-Religion an. Doch das Versprechen von Wunderheilungen und eine starke Präsenz in sozialen Netzwerken locken auch Zigtausende Sikhs zu Gottesdiensten, die Heilung und ein besseres Leben verheißen. Zugleich haben radikale Sikhs damit begonnen, vermehrt gegen christliche Einrichtungen zu mobilisieren. So ist es in den vergangenen Monaten mehrfach zu gewalttätigen Übergriffen gegen die christliche Minderheit – sie stellt etwa zwei Prozent der Bevölkerung – gekommen. Und die Angst ist groß, dass sich die Spirale der Gewalt weiterdrehen könnte. Bericht: Fernando Romero-Forsthuber
    Frieden durch Krieg? Ethische Fragen zur aktuellen Konfliktlage
    Für die Menschen in der Ukraine war es eine Woche, in der sich der Krieg in seinen Eskalationsstufen einmal mehr hochgeschraubt hat: Nach einem Anschlag auf die Krimbrücke hagelte es Raketen auf Kiew und andere ukrainische Städte. Und wieder einmal war zivile Infrastruktur Hauptziel russischer Angriffe. Frieden scheint nun in noch weitere Ferne gerückt zu sein. Doch schon jetzt gelte es, Friedensarbeit im Kleinen zu leisten – so die Forderung von Friedensforscherinnen und -forschern. Die „Orientierung“ begibt sich auf eine schwierige Gratwanderung rund um Fragen zwischen nacktem Überleben im Krieg und einer in die Zukunft blickenden Friedensarbeit. Und sie macht sich auf die Suche nach Antworten auf die Frage, warum in den Augen vieler der Begriff „Pazifist“ zum Schimpfwort geworden ist – und sich bis heute, anders als vor Jahrzehnten, keine große Friedensbewegung formiert hat. Bericht: Mariella Kogler
    Gotteshaus als Geschenk: Kardinal übergibt Kirche an serbisch-orthodoxe Gemeinde
    Der ehemals katholischen Kirche in Wien-Neulerchenfeld, die vor Jahren an die serbisch-orthodoxe Gemeinde übergeben wurde, folgt nun eine weitere: Auch die katholische Kirche „Am Schöpfwerk“ in Wien-Meidling wird verschenkt. Und so überreichte Kardinal Christoph Schönborn Ende September im Rahmen eines feierlichen Festakts dem serbisch-orthodoxen Bischof Andrej Ćilerdžić den Schlüssel der Kirche. Fast genau 40 Jahre nach seiner Errichtung findet das Gebäude nun eine neue Bestimmung – zur Freude der wachsenden serbisch-orthodoxen Gemeinde, die nun auch im Süden Wiens ihre Gottesdienste in würdigem Rahmen feiern kann.
    Die Katholiken Wiens hätten mehr Kirchen als sie gebrauchen könnten, da die Zahl der Katholikinnen und Katholiken zurückgegangen sei, so Kardinal Schönborn. Da läge es doch nahe, einer Kirche zu helfen, die über zu wenig Gotteshäuser verfüge. Ein „Orientierung“-Team war bei der feierlichen Übergabe dabei und hat mit Kardinal Christoph Schönborn, dem serbisch-orthodoxen Bischof Andrej Ćilerdžić sowie mit der langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden des katholischen Pfarrgemeinderates der betroffenen Pfarre, Maria Wildam, gesprochen. Bericht: Klaus Ther (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.10.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 16.10.2022ORF 2
  • Folge 38
    Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ [ …] folgende Beiträge:
    „Krise der Solidarität“: Diskussion über angemessene Unterbringung von Geflüchteten in Österreich
    Mehr als 70.000 Menschen haben zwischen Jänner und September 2022 in Österreich um Asyl angesucht. Sie kommen vor allem aus Afghanistan, Syrien, Indien, Pakistan und Tunesien. Nur ein Teil von ihnen hat die Chance, hier zu bleiben, aber bis zum Abschluss eines geordneten Asylverfahrens steht auch ihnen das Recht zu, in Österreich eine gesetzlich vorgesehene „Grundversorgung“ in Anspruch zu nehmen. Doch weil die Zahlen so deutlich gestiegen sind, lässt das Innenministerium nun vermehrt Zeltlager errichten. Genau dagegen wiederum setzen sich betroffene Bundesländer zur Wehr, die freilich selbst verpflichtet wären, Asylwerbende angemessen unterzubringen und zu versorgen.
    Nur zwei Bundesländer – Wien und das Burgenland – kommen derzeit ihren Verpflichtungen nach, andere haben Nachbesserungen zugesichert. Dass hier auf dem Rücken von Asylwerbenden ein Bund-Länder-Konflikt ausgetragen wird, wenden kritische Stimmen ein. Christliche Hilfsorganisationen wie Caritas und Diakonie haben sich mit einem Sofortmaßnahmenplan an die Öffentlichkeit gewandt. In „Orientierung“-Interviews: Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser und der geschäftsführende Direktor der Caritas Wien, Klaus Schwertner. Bericht: Klaus Ther
    „Feind“ im Klassenzimmer? Orthodoxer Religionsunterricht im Zeichen des Ukrainekrieges
    Was tun, wenn der „Feind“ im Klassenzimmer sitzt? Schon über viele Jahre hinweg gab es nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Halbinsel Krim durch die Russische Föderation kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine auf ukrainischem Boden. Am 24. Februar dann der Überfall Russlands auf weite Teile der Ukraine, schwere Kämpfe, Angriffe, zuletzt vermehrt mit Raketen und Drohnen. Eine Folge des Krieges: Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer haben ihre Heimat verlassen, aber auch Russinnen und Russen haben sich von ihrem Heimatland abgewandt.
    Das hat dazu geführt, dass nun in österreichischen Schulen Kinder und Jugendliche beider Nationalitäten in einem Klassenzimmer sitzen. Ein „Bindeglied“ ist manchmal der orthodoxe Religionsunterricht. Er möchte, so der Anspruch, vermitteln und Friedensarbeit leisten. Die „Orientierung“ hat das Gymnasium Friesgasse und die Volksschule Erlaaer Straße in Wien besucht und mit Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrpersonal über Herausforderungen des gemeinsamen Alltags im Angesicht des Krieges gesprochen. Bericht: Marcus Marschalek, Mitarbeit: Lilian Rabelhofer
    Wahlkampf in Israel: Netanjahu „buhlt“ um Stimmen ultraorthodoxer Juden
    Am 1. November stehen in Israel wieder einmal Knesset-Wahlen bevor. Bereits zum fünften Mal innerhalb von nur drei Jahren sind die Israelis aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Im Endspurt des Wahlkampfs finden sich die mehr als eine Million Ultraorthodoxen des Landes im Zentrum einer heftigen politischen Kontroverse wieder: Konkret geht es um die Frage, ob ultraorthodoxe Schulen auch Fächer wie Englisch, Naturwissenschaften oder Mathematik im Lehrplan anbieten müssen, um auch künftig in den Genuss von staatlichen Förderungen zu kommen. Genau diese Verknüpfung fordert Yesh Atid, die Zukunftspartei des amtierenden Premierministers Jair Lapid. Oppositionsführer Benjamin Netanjahu verspricht den Ultraorthodoxen hingegen das Gegenteil: Alles soll bleiben, wie es ist. Solange ihn sein Bündnis aus rechten und religiösen Parteien zurück an die Macht bringt. Bericht: Tim Cupal, Nikolaus Wildner
    Das brasilianische Tirol: Lokalaugenschein in Dreizehnlinden
    Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1930er Jahre sind Zehntausende Menschen aus dem heutigen Österreich nach Brasilien ausgewandert. Die soziale und wirtschaftliche Not in der Heimat und die Hoffnung auf ein besseres Leben waren die Hauptbeweggründe für die Auswanderung. Mit 9.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist „Dreizehnlinden“ heute die größte „österreichische“ Gemeinde in Brasilien. Gegründet wurde der im Bundesstaat Santa Catarina im Süden des Landes gelegene Ort 1933 vom ehemaligen Landwirtschaftsminister Andreas Thaler aus der Tiroler Gemeinde Wildschönau.
    Zwischen 1933 und 1937 sind rund 800 Österreicher/​innen, vor allem aus Tirol und Vorarlberg, nach Dreizehnlinden ausgewandert. Das Vorhaben, die Heimat Österreich mit landwirtschaftlichen Produkten aus Brasilien zu unterstützen, fand durch den „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 ein jähes Ende. Heute ist Dreizehnlinden ein beliebter Fremdenverkehrsort, der vor allem mit alpenländischem Charme punktet. Bericht: Rainer Mostbauer (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 23.10.2022ORF 2
  • Folge 39
    Schrei nach Frieden: Internationales Treffen in Rom
    Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie konnte es heuer wieder stattfinden: das große, von der katholischen Gemeinschaft Sant’ Egidio organisierte Friedenstreffen. Von Sonntag bis Dienstagabend wurde in Rom unter dem Titel „Schrei nach Frieden“ diskutiert, der Krieg in der Ukraine war eines der Hauptthemen. Politiker/​innen, Intellektuelle und Kulturschaffende aus 40 Ländern beteiligten sich am Treffen. Zum Abschluss am Dienstag gab es ein Friedensgebet mit Papst Franziskus im Kolosseum. Bericht: Cornelia Vospernik
    Jägerstätter-Wallfahrt: Gewissensentscheidungen in Kriegszeiten
    Vor 15 Jahren, am 26. Oktober 2007, wurde Franz Jägerstätter seliggesprochen. Der Bauer und Familienvater aus St. Radegund im Innviertel hatte sich aus Glaubensgründen geweigert, für das Nazi-Regime in den Krieg zu ziehen. 1943 wurde er wegen „Kriegsdienstverweigerung“ und „Wehrkraftzersetzung“ hingerichtet. Seit mehr als zehn Jahren finden sich am 26. Oktober viele von Jägerstätter bewegte Gläubige zur Wallfahrt zum Richtberg-Taferl oberhalb des Traunsees ein – so auch heuer. Die Wallfahrt geht auf eine Initiative der Jägerstätter-Biografin Erna Putz zurück und wurde heuer von jungen Frauen unter dem Motto „Mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“ gestaltet. Bericht: Peter Beringer
    Bis zur letzten Minute: Hospiz- und Palliativpflege bei den Elisabethinen in Graz
    Etwa 20 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind vor ihrem Lebensende auf spezialisierte Hospiz- und Palliativversorgung angewiesen. Das Krankenhaus der Elisabethinen in Graz ist eine jener Einrichtungen, die eine solche Pflege anbieten. Menschen mit unheilbaren Erkrankungen werden hier nicht nur medizinisch, sondern vor allem auch psychisch und sozial gepflegt und unterstützt. Viele werden bis zur letzten Minute beim Sterben begleitet. Mit dem im Jänner in Kraft getretenen Sterbeverfügungsgesetz sollte auch die Hospiz- und Palliativversorgung bundesweit stark ausgebaut werden. Wie sieht es mit der Umsetzung aus? Bericht: Konstantin Obermayr
    Bischof Chalupka: Politische Kehrtwende notwendig
    „Es kann nicht sein, dass über die politische Moral nur Gerichte entscheiden“, meint der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka. Man sei an einem Wendepunkt, jetzt wäre eine große Kehrtwende notwendig, sagt er angesichts der politischen Kultur in Österreich im Interview anlässlich des bevorstehenden Reformationstages. Aktuell befinden sich die evangelischen Kirchen im „Jahr der Schöpfung“. Der evangelisch-lutherische Bischof unterstreicht, dass man als Organisation bis 2035 klimaneutral werden wolle. „Das ganze Interview“ ist am Reformationstag, dem 31. Oktober, ab 9:30 Uhr in ORF III zu sehen. Bericht: Sandra Szabo (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.11.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 30.10.2022ORF 2
  • Folge 40
    Themen: Im Dialog: Papst Franziskus in Bahrain. /​ Synodaler Prozess: Dynamik und Diskussion /​ UN-Klimakonferenz: Trockenheit in Kenia. /​ Die „Mühltalbrücke“: Zwangsarbeit im Schatten der Autobahn. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.11.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 06.11.2022ORF 2
  • Folge 41
    Im Visier der Justiz: Missbrauchsskandal in Frankreich
    In Frankreich ermittelt die Justiz gegen elf amtierende und ehemalige Bischöfe. Auslöser war ein großangelegter Untersuchungsbericht, der den sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche in Frankreich zum Thema hatte. Demzufolge sind bis zu 330.000 Minderjährige in den vergangenen Jahrzehnten von Priestern, Ordensleuten oder Mitarbeitern katholischer Einrichtungen sexuell missbraucht worden. Doch anstatt der versprochenen Aufarbeitung der Vorwürfe wurden Täter diskret in Pension geschickt, anstatt der versprochenen Transparenz musste ein ehemaliger Bischof von den Eltern eines Opfers zum Geständnis bewegt werden. Bericht: Cornelia Primosch
    Brandaktuelle Fragen: Katholische Bischöfe tagen in Salzburg
    Von Montag bis Donnerstag fand die Herbst-Vollversammlung der römisch-katholischen Österreichischen Bischofskonferenz im Salzburger Stift Michaelbeuern statt. Beraten wurde dabei über das kürzlich vom Vatikan veröffentlichte Arbeitspapier zum synodalen Prozess, über die Auswirkungen der Teuerung und die Asyldebatte in Österreich. Bericht: Marcus Marschalek Teuerung: Andrang bei Lebensmittel-Ausgabestellen Mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ist besorgt, dass sie ihre Wohnung diesen Winter nicht warmhalten kann, das zeigt eine Befragung des Sora-Forschungsinstituts im Auftrag der Caritas.
    Die Sorge, bei einem weiteren Anstieg der Preise auf finanzielle Hilfe angewiesen zu sein oder sich verschulden zu müssen, teilen vier von zehn Menschen. Besonders deutlich ist die angespannte Lage in den Lebensmittel-Ausgabestellen der Wiener Caritas zu bemerken. Bei Le+O (Lebensmittel + Orientierung) erhalten bedürftige Menschen Unterstützung in Form von günstigen Lebensmittelpaketen und kostenfreier Sozialberatung. Um der steigenden Armut entgegenzuwirken, fordert die Caritas von der Regierung nachhaltige strukturelle Maßnahmen, wie die Anhebung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe. Bericht: Konstantin Obermayr
    Elfi Knobloch: Erinnerungen einer Überlebenden des Ghettos von Riga
    Aufgewachsen in Wien Ottakring als Tochter einer Familie, die ein Branntwein-Lokal betrieb, erlebte Elfriede Knobloch die Novemberpogrome in Wien und die „Arisierung“ ihres Geschäfts. Nach der Deportation ihres Vaters durch die Nationalsozialisten kam sie mit ihrer Mutter in eine Sammelunterkunft, 1942 wurden beide vom Aspangbahnhof Wien aus ins Ghetto von Riga deportiert. Elfi Knobloch überlebte dieses, ebenso wie mehrere Konzentrationslager und „Todesmärsche“. Nach dem Krieg kehrte sie nach Wien zurück und lebte dort im jüdischen Kinderheim in der Tempelgasse. Heute ist Elfriede Knobloch 92 Jahre alt und hat mehrere Urenkelinnen und Urenkel. Sie bezeichnet sich nicht als Opfer, sondern als Überlebende und hat immer noch die Hoffnung, dass Krieg und Gewalt nicht das letzte Wort haben. Bericht: Klaus Ther
    „Hallelujah“ im Kino: Neue Dokumentation über Leonard Cohen
    Leonard Cohens Song „Hallelujah“ hat eine ungewöhnliche Geschichte. Der kanadische Poet, Liedermacher und Sänger arbeitete jahrelang an dem Lied. In seiner ersten Version erzählt es vom biblischen König und Sänger David. Der „verdutzte König“ findet einen „geheimen Akkord“, der dem Herrn gefällt. „Hallelujah“ erzählt aber auch Davids Ehebruch und nimmt Bezug auf eine scheiternde erotische Beziehung in der Gegenwart. Wie so oft in seiner vielschichtigen Lyrik stellt der einer jüdischen Familie entstammende Cohen Göttliches neben Menschlich-Hinfälliges. Aus jedem Wort leuchte ein Licht, heißt es im Text: aus dem „heiligen“, aber auch aus dem „gebrochenen“ Hallelujah. Lange kaum beachtet, begann das Lied seinen Siegeszug, als Musiker wie Bob Dylan oder Jeff Buckley Cover-Versionen in ihr Repertoire aufnahmen. Die US-amerikanische Dokumentation „Hallelujah: Leonard Cohen, a Journey, a Song“ startet am 18. November in österreichischen Kinos. Bericht: Christian Rathner (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.11.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 13.11.2022ORF 2
  • Folge 42
    Balanceakt: Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan
    Sogenannte Ad-limina-Besuche von katholischen Bischofskonferenzen im Vatikan gehören zur Routine der Zusammenarbeit zwischen der Zentrale in Rom und den Kirchenvertretern vor Ort. Aber der Besuch der deutschen Bischöfe diese Woche wurde weit mehr beachtet als es üblicherweise der Fall ist. Kein Wunder, hat doch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, selbst davon gesprochen, dass es „klar erkennbaren Gesprächsbedarf“ auf beiden Seiten gebe. Vor allem der deutsche Synodale Weg stößt in Rom und bei Papst Franziskus auf Unverständnis, zum Teil auf offene Ablehnung. Die „Orientierung“ hat mit Vatikan-Experten gesprochen und zieht eine Bilanz einer intensiven Woche für die Gäste aus Deutschland. Bericht: Alexander Hecht
    Menschenrechte: Wozu braucht es die Menschenrechtskonvention?
    Nachdem ÖVP-Klubobmann August Wöginger eine Überarbeitung der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) gefordert hatte, ist die Debatte um die darin enthaltenen Rechte und Grundsätze wieder entbrannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollten die Mitglieder des Europarats Menschenrechte in Europa durch verbindliche Regeln schützen. Die EMRK enthält einen Katalog der wesentlichen Grund- und Menschenrechte, wie das Recht auf Leben oder das Verbot von Folter und Sklaverei. Seit 1953 ist sie in Kraft, in Österreich wurde sie 1964 in Verfassungsrang erhoben. Schon seit dem Beitritt zur Konvention stand diese in Österreich immer wieder im Zentrum von Diskussionen.
    2019 wollte der damalige Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) eine Abschaffung der EMRK und eine „Rückkehr zu einem nationalen Menschenrecht“. Heute fordern verschiedene ÖVP-Politiker eine Änderung der Konvention, vor allem in Bezug auf Asylfragen. Die „Orientierung“ hat sich mit verschiedenen Expertinnen und Experten angesehen, wozu es die Europäische Menschenrechtskonvention braucht, ob sie überarbeitet werden soll und wie es derzeit um die Menschenrechte in Europa steht. Bericht: Konstantin Obermayr
    Was Kindern jetzt gut tut: Gesundheit in einer Welt im Umbruch
    Corona, Krieg, Teuerung, Armut, Klimakrise – nicht alle können das gut bewältigen. Angstsymptome, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen haben auch unter Kindern mittlerweile einen Höchststand erreicht. Beengtes Wohnen und geringes Einkommen der Eltern verschärfen die Situation weiter. Kinder brauchen Hilfe, wenn sie mit ihrem Alltag und sich selbst nicht mehr zurechtkommen. Das soeben erschienene Buch „Was Kindern jetzt gut tut“ (Ampuls Verlag) diskutiert das Thema Kindergesundheit in einer Welt im Umbruch – und zeigt Wege, Kinder zu stärken. Die Autorinnen und Autoren berichten von ihren Erfahrungen vom Krisentelefon, aus Therapien, Ambulanzen oder Beratungsstellen. Sie setzen sich mit der Lage von Kindern mit psychischen Problemen, mit chronischen Krankheiten und Entwicklungsbeeinträchtigungen auseinander. Bericht: Zoran Dobrić
    Gedankenaustausch mit Religionsvertretern im ORF-Zentrum
    Gerade in Zeiten großer Verunsicherung und angesichts der aktuellen sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen melden sich auch die Kirchen, Glaubens- und Religionsgemeinschaften in Österreich immer wieder zu Wort und leisten einen wichtigen Beitrag für das gesellschaftliche Zusammenleben in Österreich. Am Donnerstag, dem 17. November, lud ORF-Generaldirektor Roland Weißmann die Spitzen der 16 gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften in Österreich zu einem Gedankenaustausch ins ORF-Zentrum, bei der die Bedeutung unabhängiger Religionsberichterstattung und das verstärkte Bedürfnis nach Sinnangeboten und Lebenshilfe in Krisenzeiten besonders hervorgehoben wurden. Bericht: Marcus Marschalek (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.11.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 20.11.2022ORF 2
  • Folge 43
    Islamgesetz auf dem Prüfstand: „Diskriminierender Eingriff“ oder „Best-Practice-Modell“? /​ EU-Bischof Hollerich: „Demokratie ist bedroht“ /​ „Dem Volks aufs Maul schauen“: 500 Jahre Lutherbibel /​ Leben ohne Orden: Singende Ex-Nonne geht neue Wege (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.12.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 27.11.2022ORF 2
  • Folge 44
    Füreinander: Schauplätze der Solidarität. Ein „jugoslawienerischer“ Rapper, der an den Grenzen Bosniens für geflüchtete Menschen im Einsatz ist, ein gelbes Elektroauto, das in Maria Anzbach eine ganze Marktgemeinde mobilisiert und Gemüse, das in Hall in Tirol aus der Suchtspirale hilft: Diese Spezialausgabe der „Orientierung“ versucht, das Potenzial von Solidarität in der Praxis und ihr Wesen mithilfe von Experten und Wissenschafterinnen aus Politik- und Sozialwissenschaft, Ethik und Meinungsforschung auszuloten. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.12.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 04.12.2022ORF 2
  • Folge 45
    Missbrauch in Tiroler Heimen: Reaktionen auf Forschungsbericht
    Die Wissenschafterin Ina Friedman und der Wissenschafter Friedrich Stepanek setzen sich in ihrem neuen Forschungsbericht mit Missbrauch und Misshandlung in konfessionellen Heimen in Tirol seit 1945 bis in die 1980er Jahre auseinander. Der Bericht ist Teil der Aufarbeitung (initiiert vom Land Tirol und der Diözese Innsbruck) von Missbrauchsvorwürfen, die seit 2010 vor allem in Bezug auf das mittlerweile geschlossene Mädchenheim Martinsbühel in Zirl publik wurden. Die Autoren des Forschungsberichts haben sich darüber hinaus mit insgesamt sieben Heimen beschäftigt und im Rahmen ihrer Arbeit zahlreiche Interviews geführt.
    Der etwa 400 Seiten starke Bericht beschreibt ein System von „wiederholter Abwertung, Erniedrigung und Entpersonalisierung durch Anwendung von Gewalt in verschiedenen Ausprägungen“. Im „Orientierung“-Beitrag nehmen die Studienautorin Ina Friedmann sowie der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler zum Forschungsbericht und dessen Erkenntnissen Stellung. Bericht: Klaus Ther, Mitarbeit: Sybille Brunner
    Späte Entscheidung: Wie Peter zu Julia wurde
    Das untrügliche Gefühl, im „falschen Körper“ zu leben, begleitete Peter Teubl über Jahrzehnte. Aber erst mit 52 entschloss sich der Niederösterreicher – Ehemann und Familienvater – , zu seiner „wahren Identität“ zu finden: Nach der Diagnose „transident“ änderte Teubl seinen Vornamen auf Julia, unterzog sich im Jahr 2019 einer geschlechtsangleichenden Operation: „Ich habe gedacht, ich habe das Ganze geträumt. Seitdem feiere ich den 17. Juli als meinen zweiten Geburtstag, weil es für mich eine Geburt war.“ Julia Teubl hat sich – nun als Transfrau – beruflich bereits etabliert. Auch ihre Mutter und die meisten Freunde und Freundinnen akzeptieren – anders als Bruder und Vater – ihre neue Identität. Bericht: Zoran Dobrić
    Im falschen Körper: „Wie man wird, wer man ist“
    Vor 47 Jahren wurde Sam Schweiger geboren. Als Mädchen kam er zur Welt, Taufname Sabine. Doch Sabine empfand sich nicht als Mädchen, sondern als Bub, später als Mann: „Ich habe mir gedacht, ich bin der einzige Mensch auf dieser Welt, der sich als anders empfindet“ 2011 änderte Schweiger den Vornamen – von Sabine auf Sam – und begann, nach vielen therapeutischen Gesprächen, mit einer Hormontherapie. Es folgten geschlechtsangleichende Operationen, verbunden mit einer langen Zeit des Leidens. Auch wenn viele Dinge nicht nach Wunsch verlaufen sind: Familie und Freunde haben Sams Weg unterstützend und helfend begleitet. Heute fühlt er sich „mit sich im Reinen“ und gibt seine Erfahrungen u. a. auch in Buchform weiter („anders normal: Ein Transmann und eine Hormonspezialistin erzählen, wie man wird, wer man ist“, Sam V. Schweiger, Katharina M. Burkhardt). Bericht: Zoran Dobrić
    Geplant ist auch ein „Orientierung“-Studiogespräch zum Themenkreis „Ethische Fragen zu Transidentität und geschlechtsangleichenden Maßnahmen“. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.12.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 11.12.2022ORF 2
  • Folge 46
    Deutsche TV-PremiereSa 24.12.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 18.12.2022ORF 2

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