Beim rbb ist Sparen angesagt. Bis 2012 wird der ARD-Sender mit einem Defizit von 22 Millionen Euro zu kämpfen haben, ausgelöst durch geringere Werbeerlöse, Gebührenausfälle und Umsatzsteuer-Nachzahlungen für die Satellitenausstrahlung. Intendantin Dagmar Reim will trotz oder gerade wegen der nun notwendigen Einsparungen dem rbb eine Perspektive für die Zukunft geben.
So stellte Reim bei der Sitzung des Rundfunkrats am vergangenen Donnerstag die „Strategiegruppe Zukunft rbb“ vor. Die soll ausloten, wofür der rbb programmlich in Zukunft stehen soll und welches Image er anstrebt. Der Intendantin geht es darum diese Fragen zu klären, bevor festgelegt wird, wofür in Zukunft Geld ausgegeben wird. „Wir wollen nicht Getriebene der Entwicklung sein, sondern Treibende. Mit noch weniger Geld noch besseres Programm machen – in welchem Umfang auch immer. Das ist die Herausforderung, vor der wir stehen“, so Reim.
Durch Senkung der Investitionen konnten bereits jetzt zwölf Millionen Euro eingespart werden. Um die restlichen zehn Millionen aufzutreiben und weiter zu sparen, möchte Dagmar Reim Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Sendern der ARD ausloten. Dies sei neben gemeinsamen Programmen auch in Sachen Verwaltung und Technik möglich. Gerade eine Zusammenarbeit mit Deutschlandradio, Deutsche Welle, MDR und HR böte sich aufgrund ähnlicher Organisationsstrukturen an. So sollen gravierende Einschnitte im Programm des rbb für die Sparmaßnahmen verhindert werden.
Der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust rechnet für die nächsten 10 Jahre mit einem Absinken der Gebühreneinnahmen um 15 Prozent. Für Dagmar Reim ist diese Zahl keine Schwarzmalerei, sondern eine Tatsache, auf die sich der Sender vorbereiten muss: „Je eher wir das tun, desto besser. Je schneller wir uns auf die neue Situation vorbereiten, desto sicherer wird der rbb durch die Stürme der Zeit segeln.“