„Dallas“: Vor 30 Jahren erstmals im deutschen Fernsehen
J.R. Ewing durfte am 30.06.1981 erstmals in der ARD intrigieren – von Roger Förster
Roger Förster – 30.06.2011
Doch zurück zu J.R., Sue Ellen und Bobby: Für Aufregung sorgte 1985 die sogenannte Traumstaffel. Als Patrick Duffy, der in der Serie Bobby Ewing verkörperte, aussteigen wollte, wurde seiner Rolle ein ordentliches Begräbnis gegönnt – Bobby war tot. Doch nachdem sowohl die Quoten rückläufig waren als auch Duffys weitere Schauspielerkarriere stagnierte, konnte er überredet werden, zu „Dallas“ zurückzukehren. Nur wie? Wie holt man einen Toten aus seinem Reich zurück? Der Kniff war dann ebenso genial wie hirnrissig. Indem man die gesamte neunte Staffel, in der Bobby scheinbar umgekommen war, im Nachhinein als Albtraum von Bobbys Frau Pamela (Victoria Principal) präsentierte, konnte die beliebte Figur wieder in die Serie implementiert werden – stilecht durch einen Cliffhanger am Ende der Staffel mit der wohl zweitberühmtesten Duschszene der Geschichte.
Am Ende der 14. Staffel war dann die Luft raus: Da die Produktion immer höhere Kosten produzierte und sich die Drehbuchautoren immer konfusere Geschichten ausdachten, wurde die Serie eingestellt. Ein letztes Mal jedoch wollte man beweisen, dass „Dallas“ die Königin der Cliffhanger ist und sich auch gerne bei Filmklassikern bedient. Nachdem ihm, ganz wie in „Ist das Leben nicht schön?“, ein Engel erscheint und zeigt, wie die „Dallas“-Welt ohne sein Zutun ausgesehen hätte, muss J.R. sich zwischen Leben und Tod entscheiden. Er nimmt eine Waffe in die Hand. Bobby, der gerade das Haus betritt, hört einen Schuss, stürmt in das Zimmer seines Bruders und schreit mit genretypischer Close-Up-Kamera unterlegt „Oh, mein Gott …!“ - Abspann.
Übrigens: Alle 14 Staffeln sind bereits auf DVD erschienen, die Fernsehfilme sind ab 08. Juli auch erhältlich. Sämtliche Angebote sind in unserem Shop zusammengefasst.
Roger Förster/wunschliste.de (29.06.2011)
Alle Bilder: © Passion