NDR zeigt Doku über Geschichte deutscher Stand-Up-Comedy

Hermanns, Mittermeier und Barth über „die Ochsentour zum Ruhm“

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 07.05.2018, 13:53 Uhr

Thomas Hermanns – Bild: NDR/Marcus Krüger
Thomas Hermanns

Künstler wie Michael Mittermeier, Atze Schröder, Mario Barth oder Shootingstar Chris Tall zählen zu den erfolgreichsten Comedy-Stars Deutschlands und spielen in großen Hallen vor Tausenden von Menschen. Doch sie mussten sich ihr Publikum mühsam erarbeiten. Am kommenden Donnerstag (10. Mai) zeigt das NDR Fernsehen eine 90-minütigen Dokumentation über deren Anfänge sowie Höhen und Tiefen ihrer Karriere. Zu sehen ist „Comedy-Stars – die Ochsentour zum Ruhm“ um 23:15 Uhr.

Maßgeblichen Einfluss auf den Siegeszug deutscher Stand-Up-Comedy hatte vor allem ein Mann: Thomas Hermanns. Der studierte Theaterwissenschaftler und Moderator gilt als „Mutter der deutschen Stand-Up-Comedy“ und gründete 1992 den „Quatsch Comedy Club“ in Hamburg. Komiker wie Atze Schröder, Michael Mittermeier oder Olli Dittrich machten dort ihre ersten Gehversuche. Bereits in der zweiten Folge trat Dittrich im legendären „Dittsche“-Bademantel auf. Während Stand-Up-Comedy heutzutage eine eigene Industrie in der Unterhaltungsbranche ist, war der Begriff Anfang der 1990er Jahre noch nahezu unbekannt. Auch Ilka Bessin wurde in der Talentschmiede des Quatsch Comedy Club bekannt und schaffte in ihrer Paraderolle als Cindy aus Marzahn den Durchbruch.

Mario Barth, Thomas Hermanns, Michael Mittermeier, Ilka Bessin, Ingo Appelt, Chris Tall, Gerburg Jahnke und Till Hoheneder sprechen in der Dokumentation von Cornelia Quast sehr offen über die Anfänge ihrer Karriere. Sie berichten von der Lust und der Last, vor Publikum zu spielen und die Menschen Abend für Abend zum Lachen zu bringen. Die Zuschauer erfahren, wie ein aufwendiges Bühnenprogramm entsteht, und was einen guten Stand-Up-Comedian ausmacht. „Comedy ist eigentlich nur gut, wenn man spürt, da ist Leidenschaft und Herz drin“, meint etwa Mittermeier. „Ruhm ist gar nicht so das Wesentliche. Er trägt dich durch die ersten fünf Minuten, aber dann musst du auch abliefern“, erörtert Hermanns. Darüber hinaus geht die Doku der ewigen Frage nach, wo die Grenzen zwischen Stand-Up-Comedy und Kabarett liegen.

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