Michael Haneke: „Untergang des Fernsehens hat begonnen“

Internet löst niveauarme „Zerstreuungsmaschine“ als Leitmedium ab

Michael Brandes – 05.10.2009

Michael Haneke: "Untergang des Fernsehens hat begonnen" – Internet löst niveauarme "Zerstreuungsmaschine" als Leitmedium ab

Fernsehen vs. Internet – die einen sagen den beiden Medien für die Zukunft ein friedliches Miteinander voraus, andere dagegen prophezeien einen knallharten Konkurrenzkampf, an dessen Ende es nur einen Sieger geben wird. Wenn sich nun ein visionärer Denker wie Michael Haneke klar zum Thema positioniert, sollte man zumindest mal kurz hinhören.

Für den renommierten Regisseur ist der Wettkampf nämlich so gut wie gelaufen: „Der Untergang des Fernsehens hat heute schon begonnen.“ In den kommenden 15 Jahren werde das Internet das Fernsehen als führendes Medium abgelöst haben, so Haneke in einem dpa-Interview. Viele junge Menschen schauten sich Nachrichten und Filme nur noch im Internet an, während viele Älteren das Gerät nur noch aus Gewohnheit einschalten. Der Wandel sei die logische Konsequenz aus dem rasanten technischen Fortschritt.

Für die Meinungsvielfalt sei die zukünftige Vorherrschaft des Internets von Vorteil: Während das Fernsehen sich als niveauarme „Zerstreuungsmaschine“ überholt habe und inzwischen vor allem einander ähnliche, sensationsorientierte Beiträge ausstrahle, könne der Internet-Nutzer unter unzähligen Websites wählen und mehr Eigeninitiative und Selbstständigkeit zeigen. Haneke selbst sieht nur noch selten fern: „Eigentlich nur die Wettervorhersage, das ist das einzige, worauf man sich halbwegs verlassen kann.“

Der 67-jährige Österreicher zählt zu den bedeutensten Filmregisseuren der Welt. Zu seinen vielfach preisgekrönten, oftmals verstörenden Werken gehören „Benny’s Video“, „Funny Games“, „Die Klavierspielerin“ und „Caché“. Sein neuer Kinofilm „Das weiße Band“, der die gesellschaftliche Gewaltspirale am Beispiel eines Brandenburger Dorfes am Vorabend des Ersten Weltkriegs schildert, wurde in diesem Jahr in Cannes mit der „Goldenen Palme“ ausgezeichnet. „Das weiße Band“ startet am 15.10. in den deutschen Kinos und wurde als deutscher Beitrag für den „Oscar“ 2010 nominiert.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Und wie heißt dann die Neuauflage davon?:

    • am via tvforen.de

  • am via tvforen.de

    Lässt sich denn ein Ansatz dazu erkennen?
    Die TV-Quoten sind doch insgesamt stabil. Die Zuschauer verteilen ihre Gunst auf mehr Sender.
    TV ist bequem, 50% der Bevölkerung haben keine Internet-Flatrate, schätze ich Mal.
    • am via tvforen.de

      Da sind wir eigentlich wieder beim alten Problem. Wie zuverlässig ist die Quotenmessung wirklich und wie repräsentativ sind die wenigen Haushalte, die mit ihrem Konsumverhalten zur Messung herangezogen werden? Ich denke schon, dass ein signifikanter Anteil der Bevölkerung auf DVDs und Internet, inklusive der ganzen illegalen Möglichkeiten, abgewandert ist, Tendenz steigend.

      Ich bin auch der Meinung, dass das nicht zwangsläufig immer mit der Qualität des Fernsehprogramms zusammenhängt, sondern vielmehr die technischen Möglichkeiten zu reizvoll sind.
      Wenn man allein schon die Inhalte auf verschiedenen Videoplattformen wie youtube und Konsorten betrachtet, sind die Inhalte mittlerweile so breit gefächert, dass so ziemlich jedes Niveau und jedes Interesse bedient wird. Ich habe seit Jahren keinen Musiksender mehr länger als 5 Minuten eingeschaltet, was Musikfernsehen für mich überflüssig macht, und ich habe mehr Dokumentationen im Internet gesehen als im regulären Fernsehen.
      Allerdings muss ich auch eingestehen, dass das Angebot im Internet wesentlich breiter ist, wenn man anderer Sprachen als Deutsch überhaupt mächtig ist. Das ist eine Zugangsvoraussetung, die nach meiner Einschätzung nicht so viele in Deutschland erfüllen.

      Vielleicht kann man diejenigen, die jetzt schon sehr stark vom Internet als 'Fernsehersatz' Gebrauch machen, als 'Avantgarde' oder 'Early Adopter' der neuen technischen Möglichkeiten ansehen. Vielleicht ist diese Gruppe auch nocht so groß, dass sie einen signifikanten Unterschied macht. Dennoch ist der Trend nicht zu leugnen. Technikfeindlich eingestellte ältere Mitbürger wird das vielleicht nie erreichen, aber die Generationen, die mit Selbstverständnis Computer nutzen, werden mit Sicherheit solche Angebote nutzen, wenn die Grenze von Unterhaltungselektronik und Informationstechnologie wie dem PC völlig verwaschen ist. Wenn in der Zukunft mit Selbstverständlichkeit in Fernsehern nicht nur Tuner, sondern auch noch Internetbrowser verbaut werden, könnte dieses 'Nischenkonsumverhalten' auf die Allgemeinheit übergehen. Als Hemmschuh der Entwicklung sehe ich dabei die Rechteinhaber und die etablierten Medien an, die sich wohl noch entschiedener dagegenstemmen werden.

      Deshalb zeichnet sich der Niedergang des Fernsehens in seiner bisherigen Form als dominierendes Leitmedium auf lange Sicht zwar ab, aber ich gehe trotzdem davon aus, dass Fernsehen in den nächsten 15 Jahren sehr wohl noch Bestand haben wird, nur wahrscheinlich auf niedrigerem Niveau, ähnlich wie Radio heute im Vergleich zu Fernsehen.
    • am via tvforen.de

      Isaak_Hunt schrieb:
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      > Ich denke schon, dass ein
      > signifikanter Anteil der Bevölkerung auf DVDs und
      > Internet, inklusive der ganzen illegalen
      > Möglichkeiten, abgewandert ist, Tendenz steigend.

      Dazu muss man sagen: Die Branche ist unfähig legale Angebote anzubieten. Das was es gibt ist eher frustrierend. Die Tendenz geht weiter in Richtung "Nationalismus".

      > Allerdings muss ich auch eingestehen, dass das
      > Angebot im Internet wesentlich breiter ist, wenn
      > man anderer Sprachen als Deutsch überhaupt
      > mächtig ist. Das ist eine Zugangsvoraussetung,
      > die nach meiner Einschätzung nicht so viele in
      > Deutschland erfüllen.

      Mehr als du denkst. Ansonsten könnte man sich Späße wie Regiocode, IP-Sperren, Spotbeams sparen.

      > Dennoch ist der Trend nicht zu leugnen.
      > Technikfeindlich eingestellte ältere Mitbürger
      > wird das vielleicht nie erreichen,

      Das sind die Entscheidungsträger von heute und der Nachwuchs scheint keineswegs besser zu sein.
    • am via tvforen.de

      Isaak_Hunt schrieb:
      > herangezogen werden? Ich denke schon, dass ein
      > signifikanter Anteil der Bevölkerung auf DVDs und
      > Internet, inklusive der ganzen illegalen
      > Möglichkeiten, abgewandert ist, Tendenz steigend.

      Das DVD-Angebot in D ist für mich recht begrenzt. Selbst viele Filme, die ich gucke, gibt es nicht auf DVD. Bei Dokus sieht es noch viel schlechter aus. Sowas wie Time-Life tue ich mir nicht an.
      Und irgendwie kostet das auch immer Geld. TV-Gebühren habe ich sowieso bezahlt. Natürlich könnte der Tag kommen, wo ich mein TV abmelde. Mein nächstes Gerät hat sicher keinen eingebauten Tuner.

      > verschiedenen Videoplattformen wie youtube und
      > Konsorten betrachtet, sind die Inhalte
      > mittlerweile so breit gefächert,

      Das ist mir technisch zu schlecht. youtube halte ich vielleicht 5 Minuten aus. Nur für reine infos, die sonst nicht bekomme.

      > in den nächsten 15 Jahren sehr wohl noch Bestand
      > haben wird, nur wahrscheinlich auf niedrigerem
      > Niveau, ähnlich wie Radio heute im Vergleich zu
      > Fernsehen.

      Schaun' mer mal. Wird denn heute weniger Radio gehört als 1950?
    • am via tvforen.de

      Die legalen Angebote sind wirklich alles andere als üppig, eher 'halbgar' und am Markt vorbei.

      IP-Sperren und Regiocodes sind Ausdruck der vorherrschenden Rechtsauffassung und Zeichen von Protektionismus der nationalen Märkte. Das würde ich schon als nationalistisch ansehen. Was die fremdsprachlichen Fähigkeiten betrifft, so denke ich schon, dass ein Großteil der Deutschen nicht in der Lage ist, z.B. englischsprachige Programmen vollständig aufzunehmen. Da bedarf es in der Regel ein wenig mehr als die Schulbildung überhaupt vermittelt. Das zieht sich auch durch alle gesellschaftlichen Schichten, nicht unbedingt nur denen, welchen man gerne mal 'Bildungsferne' vorwirft.

      Was diese älteren Mitbürger betrifft, so meinte ich vor allem die, die aufgrund ihrer Unkenntnis in technischen Dingen sich nicht einmal an die veränderten Bedingungen anpassen könnten, selbst wenn sie wollten. Jeder kennt mindestens eine Person, die sich irgendwann vor dem Beginn der Computer-Ära vollständig aus der technischen Entwicklung ausgeklinkt haben. Das betrifft insbesondere die Generation 50+, wobei es auch da natürlich Ausnahmen gibt. Da gibt es regelrechte Technikverweigerer in dieser Generation.
    • am via tvforen.de

      Ganz bestimmt wird heute Radio weniger gehört als 1950. Zu dieser Zeit war Radio das Leitmedium in Sachen Unterhaltung und Nachrichtenvermittlung. Ein Samstagnachtmittag wurde in Familien in den 50ern sehr oft vor dem Radio verbracht. Natürlich hatten da die Printmedien auch noch mehr Gewicht. Aber gerade die 50er Jahre waren wohl die große Zeit des Radios.
      Diese Zeit kenne ich leider nur vom Hörensagen, muss ich allerdings eingestehen. Wie den Gesprächen meiner Eltern entnehmen konnte, war das Radio der große Massenunterhalter zu dieser Zeit, ergänzt durch Kinobesuche, weil man ja was für's Auge haben wollte. Insbesondere an den Wochenenden gab es breitgefächerte Unterhaltungsformate, die die ganze Familie an das Radio holte.
    • am via tvforen.de

      Isaak_Hunt schrieb:
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      > Was diese älteren Mitbürger betrifft, so meinte
      > ich vor allem die, die aufgrund ihrer Unkenntnis
      > in technischen Dingen sich nicht einmal an die
      > veränderten Bedingungen anpassen könnten, selbst
      > wenn sie wollten. Jeder kennt mindestens eine
      > Person, die sich irgendwann vor dem Beginn der
      > Computer-Ära vollständig aus der technischen
      > Entwicklung ausgeklinkt haben. Das betrifft
      > insbesondere die Generation 50+, wobei es auch da
      > natürlich Ausnahmen gibt. Da gibt es regelrechte
      > Technikverweigerer in dieser Generation.

      Kein Wunder! Bei dem ständig steigenden Veränderungstempo ist die Prognose sicher nicht gewagt, dass auch alle zukünftigen Generationen sich irgendwann weitgehend ausklinken.

      Ich selber warte immer 'ne ganze Weile (= mehrere Jahre), bevor ich ja oder nein sage zu einer neuen Technik. Nicht jede Neuheit ist ein Fortschritt. Kennt hier z.B. noch einer die mit großem Trara angekündigten Bildplatten? Galten in den 70ern als logische Weiterentwicklung der Schallplatten in Richtung Filmwiedergabe - und sind heute nur noch eine technische Kuriosität.
      http://de.wikipedia.org/wiki/Bildplatte
    • am via tvforen.de

      "Berlin (pte/14.07.2009/11:25) - Die Radionutzung in Deutschland befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Wie die heute, Dienstag, veröffentlichten Reichweitenergebnisse der Media-Analyse (ma) 2009 Radio II zeigen, nimmt die Beliebtheit des Hörfunks auch angesichts der steigenden Medienvielfalt weiter zu. Insgesamt nutzen 54,97 Mio. Deutsche täglich das Radio. Ganz besonders stark sind die Nutzungszahlen nach wie vor in der Gruppe der 30- bis 59-Jährigen (82,7 Prozent) sowie bei Berufstätigen (82,3 Prozent). Die stärksten Zuwächse stammen jedoch aus den jungen Altersgruppen. So wurde etwa bei den Zehn- bis 19-Jährigen ein Plus von 3,6 Prozent auf eine Tagesreichweite von 69,4 Prozent verzeichnet."
      http://www.onlinemedium.at/magazin/media/radiokonsum-bleibt-konstant-auf-wachstumskurs.html

      Ich vermute, dass dich alle Zahlen wiederlegen würden. Allein die Zunahme der Weltbevölkerung dürfte dem Medium eine Verzehnfachung der Hörer beschert haben. Die Zahl der Sender hat sich bestimmt seit 1950 verhundertfacht. Damals gab es hier wohl nur den NWDR mit einem Kanal, der zu bestimmten Zeiten auch sendete. Erlebt habe ich das auch nicht.
    • am via tvforen.de

      Radio dudelt sicherlich im Hintergrund von Großraumbüros, Werkstätten, Baustellen, Autos im Berufsverkehr. Dadurch lassen sich wohl solche Zahlen wohl erklären. Wenn man aber mal nachfragt, wie viele sich gezielt am Abend vor das Radio setzen, um Politmagazin X oder Unterhaltungssendung Y zu hören, dem wird recht schnell deutlich, dass trotz dieser beeindruckenden Zahlen die wenigsten bewusst Radio hören. Radio prägt heute weder die Meinung der Menschen noch unterhält es wie in den 50ern die Massen. Radio dudelt oft im Hintergrund wie die Musik im Kaufhaus oder Supermarkt. Das macht das Programm aber nicht relevanter. Statistiken wie diese dienen oft als Rechtfertigung für das Aufrechterhalten der recht üppigen öffentlich-rechtlichen Radioprogramme.
      Selbst wenn es nur um die Musik geht hat Radio seine Hegemoniestellung verloren und hechelt Trends hinterher, die woanders gesetzt werden. In den 80ern wwar das noch umgekehrt, da haben die Radiosender oft noch Trends gemacht und eine aktive Rolle übernommen.
    • am via tvforen.de

      Isaak_Hunt schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Radio dudelt sicherlich im Hintergrund von
      > Großraumbüros, Werkstätten, Baustellen, Autos
      > im Berufsverkehr. Dadurch lassen sich wohl solche
      > Zahlen wohl erklären. Wenn man aber mal
      > nachfragt, wie viele sich gezielt am Abend vor das
      > Radio setzen, um Politmagazin X oder
      > Unterhaltungssendung Y zu hören, dem wird recht
      > schnell deutlich, dass trotz dieser
      > beeindruckenden Zahlen die wenigsten bewusst Radio
      > hören. Radio prägt heute weder die Meinung der
      > Menschen noch unterhält es wie in den 50ern die
      > Massen. Radio dudelt oft im Hintergrund wie die
      > Musik im Kaufhaus oder Supermarkt. Das macht das
      > Programm aber nicht relevanter.

      Als relevantes Medium, das wirklich bewusst und intensiv wahr genommen wird, hat das Radio auf jeden Fall längst ausgedient. Wie oft unterhalten sich Leute über irgendwelche spezielle Radiosendungen? Aber man redet über Sachen wie "Big Brother" und "DSDS" und "WOK-WM" etc..

      Ganz selten regt sich mal jemand darüber auf, dass die Radiosender mittlerweile nur noch ein minimales Repertoir an Songs haben, die immer wieder rauf und runtergedudelt werden, dass man die Uhr danach stellen kann. Das stört keinen, wenn der Kasten nur so nebenher läuft. Beim Fernsehn gibt es wenigstens noch ein paar kritische Stimmen gegen das übermäßige Verblödungs- und Wiederholungsprogramm. Ich frage mich allerdings, wie lange noch.

      Die selbe Tendenz, als reines Hintergrundgeräusch zu enden, wird dem Fernsehn nämlich ebenso blühen, wie es beim Radio längst der Fall ist. Ein gewisser Trend, auch die Glotze nebenher laufen zu lassen, ohne überhaupt darauf zu achten, was da eigentlich genau gezeigt wird, hat bereits begonnen und wird sich weiter ausbreiten.

      Mit dem Internet sieht es dagegen ganz anders aus. Hier kann man Internetradiosender hören, die die Musik spielen, die die Mainstreamsender im Radio zurück halten. Hier kann man per Videostream Filme und Serien ansehen, die erst Jahre später zu miesen Sendezeiten in Deutschland im TV laufen - wenn überhaupt. Auch Online - Videotheken oder Musikportale wie Napster kommen ihren Kunden weit mehr entgegen, als TV oder Radio und sind dabei nicht einmal besonders teuer. Musikvideos oder ganze Livekonzerte gibt es über YouTube.

      Zudem hat man interaktive Möglichkeiten, die das TV nicht bietet, wie dieses Forum hier. Dazu kann man auf sehr viele Interessengebiete sofort per Mausklick zugreifen, kann sich an Onlinespielen beteiligen etc.
    • am via tvforen.de

      Logan5 schrieb:

      > Mit dem Internet sieht es dagegen ganz anders aus.
      > .....Hier kann man per Videostream
      > Filme und Serien ansehen, die erst Jahre später
      > zu miesen Sendezeiten in Deutschland im TV laufen
      > - wenn überhaupt. Auch Online - Videotheken oder
      > Musikportale wie Napster kommen ihren Kunden weit
      > mehr entgegen, als TV oder Radio und sind dabei
      > nicht einmal besonders teuer. Musikvideos oder
      > ganze Livekonzerte gibt es über YouTube.

      das sehe ich aber auch als nachteil vom internet. geht es uns nicht so das wir am nächsten tag mit kollegen oder freunden über sendungen vom vortag quatschen? was machen wir denn wenn irgendwann jeder zu seiner lieblingszeit seine lieblingssendung alleine im internet schaut? man sieht es ja hier im forum wenn es um die üblichen verdächtigen im fernsehen geht. da mischen suich dann gern mal leute ein die das zeug nicht gucken, einfach nur um auch mal mitreden zu können.

      ich finde das fernsehen als diskussionsgrundlage unverzichtbar und glaube deshalb auch das es uns noch lange erhalten bleibt.
    • am via tvforen.de

      Quasselkasper schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > das sehe ich aber auch als nachteil vom internet.
      > geht es uns nicht so das wir am nächsten tag mit
      > kollegen oder freunden über sendungen vom vortag
      > quatschen? was machen wir denn wenn irgendwann
      > jeder zu seiner lieblingszeit seine
      > lieblingssendung alleine im internet schaut?

      Über welche Sendungen? Die Zeiten wo sich die ganze Nation vor dem Fernseher versammelt hat sind vorbei. DSDS anschauen nur um mitzureden - nö.

      > ich finde das fernsehen als diskussionsgrundlage
      > unverzichtbar und glaube deshalb auch das es uns
      > noch lange erhalten bleibt.

      Wann hat das Fernsehen zum letzten Mal eine ersthafte Diskussion in Gang gebracht? Über Tratsch und Klatsch kann man sich unterhalten, muss aber nicht. Hintergrundinformationen findet man inzwischen eher im Netz.
    • am via tvforen.de

      Quasselkasper schrieb:

      > das sehe ich aber auch als nachteil vom internet.
      > geht es uns nicht so das wir am nächsten tag mit
      > kollegen oder freunden über sendungen vom vortag
      > quatschen? was machen wir denn wenn irgendwann
      > jeder zu seiner lieblingszeit seine
      > lieblingssendung alleine im internet schaut? man
      > sieht es ja hier im forum wenn es um die üblichen
      > verdächtigen im fernsehen geht. da mischen suich
      > dann gern mal leute ein die das zeug nicht gucken,
      > einfach nur um auch mal mitreden zu können.
      >
      > ich finde das fernsehen als diskussionsgrundlage
      > unverzichtbar und glaube deshalb auch das es uns
      > noch lange erhalten bleibt.


      Also das sehe ich aber da ganz anders. Bei uns werden Webadressen
      getauscht oder eben ganze Linklisten und so kann jeder mitreden
      und zwar jeder, der Internet hat. Da gibt es dann kein verpassen der
      Sendung oder so.
      Das Internet wird der Sieger sein und das Fernsehen einfach in sich rein saugen.
      Das Fernsehen wird dann ein Teil des Internets werden. Was es jetzt ja eigentlich
      sogar schon ist und nicht erst so werden braucht.
      Also in meinem Freundeskreis gucken nur noch wenig TV. Da guckt man eher
      ne DVD oder holt sich eben in einer Online Videothek nen Film. Ja und dank Internet,
      und Netbook, kann man das ja auch gleich zusammen sich mit Freunden, wo auch
      immer angucken. So mobil kann das TV, in einer solchen Vielfalt und Qualität,
      nicht mehr werden. Dank kleiner Beamer, kann man dann auch noch auf Freiluftkino
      machen.

      Ach ja und Selfmade TV, bei Youtube, Myvideo oder sonst wo, ist zu dem schon
      viel Interessanter, als TV gucken. Die Sache mit der Geschwindigkeit und den Kosten.
      hey wie ist das den mit den Handys gewesen? Konnte sich vor einigen Jahren auch nich
      jeder leisten, aber jetzt hat fast jeder so ein Teil, selbst die Jüngsten. Na ja weniger die
      Älteren.
      Ach ja und Vereinsamung von eben den Älteren, wäre auch nicht möglich wenn die es
      wagen würden alle, sich Internet zu zu legen. Hätten mit einem schlag viele Freunde
      oder auch Feinde, aber könnten so vielen Menschen von alten Zeiten erzählen oder
      Tipps und wissen weiter geben. Etwas was mit TV nicht geht. Mit TV gibt es nur einsames
      Sterben und viele werden da erst nach Jahren dann Tod in ihrer Wohnung eben entdeckt.
    • am via tvforen.de

      Ja genau, das ist die große Stärke des Internets als Medium, es funktioniert eben als Kommunikationsmittel in beide Richtungen. Alles bisher dagewesene ist im Wesentlichen unidirektional.
      Deshalb sehe ich die eigentliche Kompetenz des Fernsehens auch in der Selektion, Filterung und Aufbereitung von Inhalten, was leider in den letzten Jahren scheinbar zu kurz kommt und immer stiefmütterlicher behandelt wird. Ein gewisses Maß an Seriösität und Qualität ist eben nur mit personellem Aufwand aufrechtzuhalten. Gerade da wird in den letzten Jahren scheinbar zu sehr gespart.

      Und die Zeiten, in denen sich man am nächsten Tag über das Fernsehprogramm unterhalten konnte, sind doch wirklich schon lange vorbei. Da wird sich Smalltalk wohl auf die aktuellen Tagesgeschehnisse, das Wetter oder alternativ für manche noch Bundesliga und sportliche Großereignisse beschränken müssen. Fernsehen hat da jetzt schon fast vollständig ausgedient.
    • am via tvforen.de

      maxlwerner schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Ach ja und Vereinsamung von eben den Älteren,
      > wäre auch nicht möglich wenn die es
      > wagen würden alle, sich Internet zu zu legen.
      > Hätten mit einem schlag viele Freunde
      > oder auch Feinde, aber könnten so vielen Menschen
      > von alten Zeiten erzählen oder
      > Tipps und wissen weiter geben. Etwas was mit TV
      > nicht geht. Mit TV gibt es nur einsames
      > Sterben und viele werden da erst nach Jahren dann
      > Tod in ihrer Wohnung eben entdeckt.

      Aber glaubst Du denn allen Ernstes, dass das Sterben mit Internet weniger einsam ist??

      Also, dass man durch das Internet "mit einem Schlag viele Freunde" hat, ist ja wohl "Quatsch mit Soße"...

      Und ob man nun tot vor dem TV-Gerät aufgefunden wird, oder tot vor dem Computer, macht meines Erachtens keinen großen Unterschied!
    • am via tvforen.de

      Isaak_Hunt schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Jeder kennt mindestens eine
      > Person, die sich irgendwann vor dem Beginn der
      > Computer-Ära vollständig aus der technischen
      > Entwicklung ausgeklinkt haben. Das betrifft
      > insbesondere die Generation 50+, wobei es auch da
      > natürlich Ausnahmen gibt. Da gibt es regelrechte
      > Technikverweigerer in dieser Generation.

      Ja, meine Mutter (69) beispielsweise lebt völlig am Multimediazeitalter vorbei. Sie hat weder einen Anrufbeantworter installiert, noch besitzt sie ein Handy. Das Internet nutzt sie auch nicht. Zu ihrer Zeit, als sie jung war, gab es das alles noch nicht, und sie hat auch kein Interesse daran, hier mitzuziehen.
  • am via tvforen.de

    Da ich ohnehin lieber DVD schaue als mir aktuelles TV anzusehen, kann ich mit dem Untergang des Fernsehens ganz gut leben. Die Hauptsache ist für mich, dass der Nachschub an Filmen auf DVDs gewährleistet ist...
    • am via tvforen.de

      Der qualitative Niedergang des Fernsehens hat ja schon begonnen.
      TV verkommt zum Senioren- und Unterschichtenmedium.
      Die Rolle des Leitmediums hat es schon lange verloren.
      Die Stärke liegt einzig in dem was das Internet (noch nicht lückenlos) bieten kann:
      Downstream-Bandbreite und ein riesiges Archiv aus der Mediensteinzeit.
      Aber es wird länger existieren als manche glauben, wenn auch als untoter Zombie einer Internetwelt, nicht zuletzt weil die Fernsehverantwortlichen schon lange von gestern sind.
      • am via tvforen.de

        ich finde aber ,dass sowohl Internet als auch Fernsehen positive und negative Seiten haben. Ich gucke gerne Dokumentationen und habe nicht immer den Zugang zum Internet. Aber ich kann mich auch gut ohne diese Medien beschäftigen. Wenn wir mal Kindergruppen auf dem Hof haben (Wir haben eine Landwirtschaft),merkt man,dass viele keine Phantsie mehr haben und ssehr zappelig sind aber sie merken schnell dass auch Bücher und das einfach draußen spielen schön sind!!!

        Ich lese sehr gerne und ich schreibe auch sehr gerne und viele Kids haben leider kein Interesse an Büchern und man muss auch als Erwachsener versuchen,den Medienkonsum zu beschränken.

        Aber das Forum ist interessant. Und sowohl das Internet als auch das Fernsehen werden weiterhin ihre Berechgigung haben und ihre Abnehmer finden.
      • am via tvforen.de

        Die Manager im Medienbereich sind schlicht Dinosaurier. Es war immer so, wird immer so sein, ist deren Einstellung.

        Lieber verpulvern sie Milliarden. In Prozesse, für Blödsinn wie RegioCode, IP-Sperren, DRM etc. und natürlich Lobbyarbeit.
    • am via tvforen.de

      Das Internet ist flexibler und viel aktueller als das TV.
      Wenn mal ein schöner Film kommt möcht ich aber auch nicht raus aus dem Sessel.
      • am via tvforen.de

        also ich bleibe nach wie vor zum fernsehkieken auf der couch und nicht vorm pc.
        nur notfalls, wenn man mal was verpasst hat ooooooooder weil sky ja nascar nicht überträgt und man sich auf irgendwelchen, undurchsichtigen streamseiten rumtreiben muss nur um geile rennen zu gucken.

        aber wer 1 mal 6 stunden auffem büroschreibstuhl autorennen geguckt hat... das macht keinen spaß
        • am via tvforen.de

          Die 'Hardware' für das Internet und das klassische Fernsehen vermischt sich doch zunehmend. Bei vielen Geräten kann man diese klassische Trennung gar nicht mehr vornehmen.

          Ich habe seit der Jahrtausendwende eine Grafikkarte mit TV-Ausgang. Was zu diesem Zeitpunkt ein exotisches Feature war, ist heute Standard, wenn nicht gar veraltet, weil selbst niederpreisige Karten mit HDMI-Ausgängen daherkommen. Wenn einen sein Frauchen nicht mit den PC in den entlegensten Winkel der Wohnung oder des Hauses nötigt, ist das also seit Jahren kein Problem mehr. In den letzten Jahren gibt es auch immer mehr klassische Unterhaltungselektronik mit integrierten PCs und ähnlichem. Das wird wohl auch die Marschrichtung der nächsten Jahre werden, da wird alles ineinander amalgamieren.
        • am via tvforen.de

          Naja, manche Sachen schaue auch ich lieber ganz "klassisch" im TV!
          Wenn ich aber einfach nur mein "Medienkonsumverhalten" beobachte, fällt mir auf, dass ich in meiner Freizeit, --also, wenn ich wirklich nichts besseres zu tun habe, im Internet bin, und nicht vorm Fernseher.
          Das ist dann auch nicht nur "tagsüber" der Fall, wo sowieso nichts Gscheites im TV läuft, es kommt auch immer häufiger vor, dass ich die "Fernsehabende" stattdessen vorm PC verbringe.
          Ich denke mir, da bin ich nicht der Einzige!
          Das hat auch nicht nur mit dem Fernsehprogramm zu tun( das in der Tat besser sein könnte), sondern damit, dass man im Net ganz einfach Dinge tun kann (Chatten, Zocken etc., dabei vielleicht sein Lieblingsradio hören), die vor dem Fernseher nicht möglich sind. Man ist immer in Verbindung "mit der Welt" und gleichzeitig sein "eigener Herr". Ich könnte mir auch nicht mehr vorstellen, dass es anders wäre...
          Ich glaube, dieser Umgang mit dem Medium Internet wird in den kommenden Generationen eher zunehmen.
      • am via tvforen.de

        Dass das Fernsehn völlig verschwinden wird, kann ich mir auch erst einmal nicht vorstellen, aber so wie es bereits mit DVDs und PayTV und der wachsenden Rolle des Internets als Alternative zum normalen TV-Programm aussieht, gehe ich davon aus, dass die Leute, die gewisse Ansprüche haben und es sich finanziell leisten können, in Zukunft über kurz oder lang das Interesse am TV vollständig verlieren werden.

        Damit wird dieses wichtige Sozialisationsmedium, dass es derzeit leider immer noch ist, in ein paar Jahren vermutlich vorwiegend - wie es sich ja längst abzeichnet - von sozial schwächeren Bevölkerungsschichten genutzt werden und die Schere zwischen Arm und Reich, besonders in Sachen Bildung, wird noch weiter auseinandergehen, in Anbetracht des unsäglichen Verblödungsprogramms, dass in den nächsten Jahren wahrscheinlich noch dämlicher und geistloser werden wird.

        Naja, "If you tolerate this, then your children will be next", aber wer schert sich in Deutschland schon noch um Kinder?! Zeit, auszusterben.
        • am via tvforen.de

          Für mich hat der Mann mit seiner Einschätzung nicht unrecht. Allerdings werden die Fernsehsender ein vitales Interesse haben den Status Quo möglichst lange zu halten. Deshalb gehe ich eher davon aus, dass die Öffentlich-Rechtlichen und auch die Privaten auf eine noch restriktivere, die Internetnutzung in dieser Hinsicht erschwerende Gesetzgebung hinwirken werden.
          Es ist ja kein Geheimnis, dass die Ö.-R.s ohnehin schon massiv Meinungsmache für deren Position in alle nur denkbaren Inhalte verstecken. Das gleiche gilt für die Privaten auch, die von größeren Medienkonzernen gesteuert sind.
          Ob er mit seiner Einschätzung richtig liegt, wird sehr stark vom Ausmaß des Einwirkens von Lobbyisten in die Politik und damit der Gesetzgebung abhängen.

          Die Bemühungen sich den Gegebenheiten anzupassen sind sehr oft viel zu halbherzig durchgeführt und wenig attraktiv. Das größte Problem sehe ich aber darin, dass man bei der ganzen globalen Vernetzung durch die rechtliche Situation immer nur nationale Insellösungen geschaffen hat. Die Stärke des Internets liegt doch schließlich im globalen Charakter. Bei dem momentan vorherrschendem Recht kann man auf diesen Aspekt gar nicht eingehen. Pustekuchen also mit Vollprogrammen aus den USA, Australien, Japan oder sonstwoher. Solange sich daran nichts ändert wird das Internet auch das Fernsehen nicht ablösen. Welchen Wert hat denn ein Sendungsarchiv, wenn ganze Passagen aus Polittalks und Dokumentationen gestrichen werden, weil der Rechteinhaber der Nutzung nicht zustimmt oder Inhalte gleich gar nicht zur Verfügung gestellt werden dürfen? Da lockt man doch auch keinen hinter dem Ofen hervor.
          Was denn Rechteinhabern bisher einfällt ist doch nur entweder ein auf diese Weise zensierter Livestream, der eigentlich nur ein anderer, beschränkter Verbreitungsweg ist, oder Bezahlcontent per Einzelabruf, der einfach zu teuer und damit unattraktiv ist.

          Ich denke eher, dass ein unidirektionales Medium, wie es das Fernsehen nunmal ist, an Relevanz in Teilbereichen verlieren wird, ähnlich wie das Radio und die Printmedien jetzt schon, aber völlig von der Bildfläche verschwinden wird es wohl nicht. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die scharfe Trennlinie zwischen Fernsehen und Internet irgendwann nicht mehr so klar zu ziehen ist, weil jetzt schon teilweise eine Vermischung beider Medien stattfindet und die Unterhaltungselektronikindustrie zunehmend Geräte auf den Markt wirft die beide Medien miteinander verbindet.
          Allerdings müssen die Fernsehsender auch darauf eingehen. Es liegt auf der Hand, dass man eine Sendung wie 'Wer wird Millionär' ohne weiteres interaktiv gestalten könnte. Was die Sender davon abhält ist sicherlich ein falsches Verständnis dafür, wie man über das Internet Gewinn generieren könnte, statt den Zuschauer nur mit Telefongewinnspielen zu locken. Da scheint sich auch das Interesse der Senderverantwortlichen in Grenzen zu halten etwas zu ändern.

          Der wahre Wert der Fernsehsender liegt heute noch in der Selektion von Informationen und Inhalten und in der relativen Unabhängigkeit. Für mich lässt sich aber leider beobachten, dass sich Fernsehen stark dem oft eher dürftigen Niveau des Internets angleicht, wo man sehr nichts für bare Münze nehmen kann. In dem Qualitätsverlust sehe ich deshalb auch die eigentliche Gefahr für das Fernsehen als Leitmedium.

          Der 'Untergang des Fernsehens' mag also für manche bereits begonnen haben. Vieles spricht auch dafür. Allerdings ist die Entwicklung in den nächsten Jahren meiner Meinung nach nur schwer abzuschätzen.

          Übrigens ist der Wetterbericht für mittlerweile eine Information, die ich ausschließlich über das Internet beziehe.
          • am via tvforen.de

            und wer soll das nun glauben? einer der den fernseher nur einschaltet für den wetterbericht könnte den doch auch im internet ansehen. beide medien haben etwas gemeinsam, in beiden gibt es viel müll und wenig gutes. und das gute muß man sich im tv suchen und erst recht im internet. deshalb glaube ich kaum das er recht haben wird mit seiner prognose.
            • am via tvforen.de

              Für mich gesprochen hat der Mann recht, ich benutze mehr das Internet als die TV Sender, das hat aber viel auch mit der angebotenen Qualität des TV zu tun!
              • am via tvforen.de

                zuschauer012 schrieb:
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                > Für mich gesprochen hat der Mann recht, ich
                > benutze mehr das Internet als die TV Sender, das
                > hat aber viel auch mit der angebotenen Qualität
                > des TV zu tun!

                Aber auch mit der Bandbreite des Internetanschlusses. Für mich als maximal 1000 kbit/s Surfer funktionieren die Mediathekeninhalte gerade so noch. Viele Internetuser haben noch langsamere Anschlüsse.

                Hier wird ja so getan, als stünde jedem Nutzer jeder Internetinhalt zur Verfügung.

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