MDR sagt Interviews mit Merkel und Steinmeier ab

Vorwurf der CDU-Bevorzugung wegen Sendetermin

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 27.08.2009

MDR sagt Interviews mit Merkel und Steinmeier ab – Vorwurf der CDU-Bevorzugung wegen Sendetermin

Der MDR hat zwei Interviews mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier (SPD) gestrichen. Der Grund waren Vorwürfe, dass durch die Platzierung der Ausstrahlungen ein Vorteil für die CDU bei den kommenden Landtagswahlen hätte entstehen können.

Ursprünglich sollte am heutigen Donnerstag, also noch vor den Entscheidungen in Sachsen und Thüringen, die Kanzlerin in einem 15-minütigen Interview die Frage „Wie weiter im Osten?“ diskutieren. Steinmeiers Interview-Termin wäre erst am 10. September gewesen. Dies brachte dem MDR nun herbe Kritik von SPD und den Linken ein. So warnten die Fraktionschefs der Linken in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen den MDR vor einer Verletzung des Staatsvertrags, nach dem das Gesamtprogramm „nicht einseitig einer Partei oder Gruppe“ dienen dürfe.

Zunächst hatte der MDR wohl der SPD einen kurzfristigen Interview-Termin am 28. August angeboten, bevor nun beide Gespräche abgesagt wurden. MDR-Intendant Udo Reiter sagte zu der Entscheidung, dass die Terminwahl unglücklich gewesen sei und man eine einseitige Beeinflussung nicht habe ausschließen können. Warum man auf diesen Gedanken aber nicht früher gekommen ist, bleibt eine offene Frage.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Tja, gross nachdenken ist bei den Öffentlich-Rechtlichen Sendern leider schon lange eine ganz böse, böse Versage. Schliesslich stecken sie ganz tief im Sumpf der Programmplanungskrise und das nicht erst seit gestern. Programm aus dem eff-eff heraus, es darf nix kosten, schnell-schnell hingeballert und möglichst ein bisschen unterhaltsame Hascherei und fertig.
    Und wenn es dann noch um Sendungen mit den grossen Politbossen geht, versagen sie jämmerlich und verpassen es, die Leute entsprechend anzufassen. Der Wähler, dem sie vorgesetzt bekommen, muss sich schon wieder total verarschuliert vorkommen. Immer nur dann in Wahlmagazinen oder ähnlichen Sendungen den bravfragenden Bürger vorzustellen ist längst nicht mehr zeitgemäss der Trend. Wenn, dann soll der mündige Bürger in solchen Situationen auch mal "draufhauen" dürfen. Im Europaausland geht das doch auch, und glaubt mit...da fliegen die Fetzen!
    • am via tvforen.de

      Ach Gottchen, was ist denn schon groß - so ganz böse, böse - passiert? Man hat einen gemachten Fehler sehr schnell korrigiert - das ist eigentlich alles und eher positiv zu sehen.
    • am via tvforen.de

      Öttinger (bei Zapp zu sehen gewesen) hat es doch sehr schön ausgedrückt wie er zum SWR steht:

      "Ich erwarte von meinen Anstalten..."

      Offensichtlich erfüllen die ÖRs allzu gern die Erwartungen der Politiker, bis auf wenige Ausnahmen. Die ganzen Wahlsendungen sind auf die 5 großen Parteien getrimmt und ein Großteil dürfte sogar glauben das es die einzigen Parteien sind.

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