19 Jahre lang war er das Gesicht der CBS-Abendnachrichten. In den USA wurde er zur Fernsehlegende. Walter Cronkite galt als der vielleicht vertrauenswürdigste Fernsehjournalist überhaupt in den Staaten und führte seine Zuschauer durch viele der wichtigsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Szenen aus den Live-Übertragungen zum Attentat von John F. Kennedy, der Mondlandung oder dem Watergate-Skandal werden noch heute oft wiederholt oder in Hollywood-Filmen verwendet. Nun ist Cronkite im Alter von 92 Jahren gestorben.
Walter Cronkite begann seine journalistische Karriere bereits als Teenager für die Zeitung Houston Post. Später wurde er von einem Radio in der texanischen Stadt angeheuert und arbeitete als Korrespondent für United Press im Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit machte er sich einen Namen, war bei Gefechten in Nordafrika dabei, landete mit den Truppen in der Normandie und sprang zusammen mit US-Fallschirmjägern aus Flugzeugen ab – alles um am Geschehen hautnah dabei zu sein. Doch Cronkite selbst sah darin nichts heldenhaftes: „Ich habe mich die meiste Zeit zu Tode gefürchtet“, sagte er in einer Rede 1970. „Das alles brauchte keinen Mut, da ich es immer nur einmal getan habe. Wenn man es ein zweites Mal tut und bereits weiß, wie schlimm es ist, dann ist das Mut.“
Nachdem Cronkite vor Ort über die Nürnberger Prozesse berichtet hatte wurde er 1950 von CBS engagiert. Als erster überhaupt im Nachrichtengeschäft wurde er in den Medien „Anchorman“ genannt, was vor allem auf seine ruhige und konzentrierte Art des Berichtens unter Druck zurückzuführen ist. 1962 wurde Cronkite zum Moderator der CBS-Nachrichten, die ein Jahr später umbenannt wurden in „The CBS Evening News with Walter Cronkite“. Der erste Interviewgast damals: John F. Kennedy. Nur drei Monate später musste Cronkite von dessen Ermordung berichten, fast 36 Stunden ohne Pause. Nach anfänglichen Quotenproblemen mauserte sich Cronkites Nachrichtensendung zur beliebtesten im US-Fernsehen. Sie sollte es bleiben, bis er abdankte.
1969 erhielt er für die Berichterstattung zur Apollo 11-Mission seinen ersten Emmy. Einen weiteren erhielt er 1974 für erklärende Berichte, die der US-Öffentlichkeit den Watergate-Skandal verständlicher machen sollten. 1977 spielte Cronkite eine wichtige Rolle im Nahostkonflikt. Am 14. November wollte er den ägyptischen Präsidenten Sadat und den israelischen Premierminister Begin in der gleichen Sendung interviewen. Sadat erklärte sich daraufhin überraschend bereit nach Israel zu kommen, sofern man ihn einladen würde. Genau dies tat Begin und ein Dialog zwischen den beiden Staatsmännern wurde in Gang gesetzt. Ein Jahr später unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel, die „Camp David Accords“.
Nach seinem Rückzug von den Abendnachrichten 1980 blieb Cronkite als Aufsichtsratsmitglied und Spezialberichterstatter bei CBS. Später gründete er seine eigene Produktionsfirma, produzierte weitere News-Reihen und rief im Jahr 2000 einen Preis für Leistungen im Fernsehjournalismus ins Leben. Noch 2003 begann er eine wöchentliche Zeitungskolumne zu schreiben.
Sein Gesicht kennt man als Filmfan ! Durch mutige Ideen wie dem Sadat Interview kann man ohne übertreibung sagen das er im positiven sinne weltpolitik geschrieben hat....
Der Fernsehjournalist Walter Cronkite ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Cronkite war von 1962 bis 1981 Hauptnachrichtensprecher bei CBS und erlangte Berühmtheit durch seine Berichterstattung vom Attentat auf John F. Kennedy und der Mondlandung.