Weiterer Schlag gegen die öffentlich-rechtliche CBC von einer konservativen Regierung? Die Hintergründe sind noch nicht bekannt, aber die Verantwortlichen der CBC haben am heutigen Mittwoch die Angestellten bei einer Betriebsversammlung darüber informiert, dass die CBC alle ihre Gebäude verkaufen wird. Darunter befinden sich auch Produktionsstudios in Montreal und Toronto. Der Verkauf geschieht zweifelsohne vor dem Hintergrund eines durch die Regierung zusammengestrichenen Budgets, mit dem auch eine zwangsweise Neuausrichtung des Auftrags des Senders einherging.
Marc-Philippe Laurin, Präsident beim Interessenverband Canadian Media Guild für die Zusammenarbeit mit der CBC, kritisierte den Verkauf scharf: Deren Erwerb sei damals mit öffentlichen Geldern als Investitionen geschehen, um Kulturgüter für die kanadische Bevölkerung herstellen zu können. Nun würden die Immobilien für kurzfristige Aufwendungen verkauft. Zudem sei insbesondere der Verkauf von Produktionsanlagen ein Zeichen dafür, dass die CBC in Zukunft dem politischen Willen folgend nur noch als „Verteilzentrum“ für mediale Inhalte auftreten werde und nicht mehr als Produzent. Dadurch sei insbesondere das Erbe zahlreicher ausgezeichneter Produktionen von CBC bedroht, denen ein Ende droht, wenn sie allein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten produziert werden müssten.
Auch in Großbritannien sieht sich die öffentlich-rechtliche BBC durch eine neue, konservative Regierung in ihrem bisherigen Selbstverständnis hinterfragt, wobei vor allem der Geldhahn zugedreht werden soll (fernsehserien.de berichtete).