ESC: Lena lag bei Jury und Publikum jeweils auf Platz 1

Viel spekuliert wurde nach dem deutschen Sieg beim „Eurovision Song Contest“ (ESC) darüber, ob Lenas Erfolg in erster Linie dem Televoting der Fernsehzuschauer oder der Abstimmung der Länderjurys zu verdanken sei. Die Stimmen von Publikum und Jury fließen jeweils zu 50% in das Gesamtergebnis ein. Die EBU (European Broadcasting Union) als ESC-Veranstalter hat die Frage in dieser Woche beantwortet. Jury- und Votingresultate wurden jeweils einzeln ausgewertet und addiert. Das Ergebnis: Lena lag sowohl beim Publikum als auch bei den Jury-Mitgliedern vorn.

Hätten nur die Länderjurys über den Grand Prix-Sieger abgestimmt, wäre das Ergebnis aber deutlich knapper ausgefallen. Mit insgesamt 187 Punkten hätte Lena mit nur zwei Punkten Vorsprung vor dem Belgier Tom Dice („Me and my Guitar“) gewonnen, der im Finale den sechsten Platz belegt hatte. Außerdem auf der Rechnung hatten die Jurys Rumänien (167), Georgien (160), Israel (134), Ukraine (129) und Dänemark (121). Die türkische Rockband maNga, eigentlich auf dem zweiten Platz, kam hier mit 199 Punkten nur auf den achten Rang.

Das europaweite Votingergebnis der Fernsehzuschauer räumt einmal mehr mit dem seit Jahren bemühten (und oft genug widerlegten) Ammenmärchen auf, die bösen Osteuropäer würden sich nur gegenseitig die Punkte zuschanzen. Mit satten 243 Punkten lag Lena meilenweit vor den Beiträgen aus der Türkei (177) und Dänemark (174). Große Unterschiede zwischen Jury und Publikum gab es vor allem bei den Songs aus Belgien (bei den Zuschauern nur auf Rang 14) und Frankreich (Platz 8 beim Televoting, Platz 22 bei den Länderjurys). Einig war man sich allerdings bei der Darbietung Großbritanniens: Zweimal letzter Platz!