Emmy Awards: Academy schafft neue Kategorien für YouTube & Co

Mehr hochwertige Serien verdienen mehr Raum für Anerkennung

Mario Müller – 03.03.2016, 11:27 Uhr

Emmy Awards – Bild: CBS Broadcasting Inc. ©ATAS/NATAS
Emmy Awards

Um der wachsenden Vielfalt bei der Art und Weise des audiovisuellen Geschichtenerzählens gerecht zu werden, wird es ab diesem Jahr zusätzlich Kategorien für die Primetime Emmy Awards geben, zudem ändert sich bei anderen die Ausrichtung. Laut Deadline Hollywood werden speziell für Miniserien mit mindestens sechs Episoden von durchschnittlich „15 Minuten oder weniger“ Laufzeit drei Kategorien eingeführt.

Die neue Bezeichnung „Outstanding Short Form Series – Comedy or Drama“ beerbt die bisherige Kategorie „Short Format Live Entertainment“, während „Short Format Nonfiction“ wird durch „Outstanding Short Form Series – Reality/​Nonfiction“ ersetzt wird. Die bereits existierende Kategorie „Outstanding Short Form Animated Program“ bleibt in der bisherigen Form bestehen.

Komplett neu ist die Kategorie „Outstanding Short Form Series – Variety“. Außerdem sind zur besseren Würdigung des Schauspiels die beiden neuen Rubriken „Outstanding Actor in a Short Form Series – Comedy or Drama“ und „Outstanding Actress in a Short Form Series – Comedy or Drama“ vorgesehen.

Als weitere Neuerung gab die preisstiftende amerikanische TV Academy bekannt, die Anzahl der Nominierungen für „Regie“ und „Drehbuch“ sowohl für den Bereich Comedy als auch für Drama auf sechs zu erhöhen – bisher gab es jeweils fünf Nominierungen. Dies sei angesichts des rasant anwachsenden TV-Serienmarktes dringend nötig und „ein Luxus-Problem für die Industrie, dass es so viel Qualitätsarbeit gibt, die Anerkennung verdient hat“, so Bruce Rosenblum, CEO und Vorsitzender der Television Academy. Die geplanten Maßnahmen seien kein komplettes Neuland. Man müsse jedoch die bereits bestehenden Bereiche vergrößern, um der wachsenden Masse an großartigen Sendungen gerecht zu werden, die auf immer differenzierteren Plattformen gezeigt werden.

Im Zuge der Neuerungen werden die stets eine Woche vor den Primetime Emmys verliehenen Creative Arts Awards fortan an zwei aufeinanderfolgenden Abenden vergeben. Die neuen Shortform-Kategorien sollen dann auch im Rahmen der Creative Arts Awards gewürdigt werden. Zuvor war angekündit worden, dass man die beiden Creative-Arts-Veranstaltungen so aufstellen wolle, dass möglichst wenige Kreative bei beiden Veranstaltungen dabei sein müssen (fernsehserien.de berichtete).

Die Entscheidung, kürzeren Erzählformen bei den Emmys eine bessere Anerkennung zu ermöglichen, ist die größte Änderung der Zeremonie seit 2001. Damals entschloss sich die TV Academy, die Anzahl der Kategorien für Realityshows und nicht-fiktionale Programme von acht auf 22 zu erhöhen. Die diesjährige Verleihung der Emmys ist für den September geplant.

Änderungen am Emmy-Prozedere indes sind nichts ungewöhnliches. Nahezu jedes Jahr gibt es Änderungen, im letzten Jahr ging es etwa um die Definition und Abgrenzung zwischen Drama und Comedy (fernsehserien.de berichtete).

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