nacht:sicht Folge 45: Der Rabbiner Dr. Henry G. Brandt
Folge 45
Der Rabbiner Dr. Henry G. Brandt
Folge 45
Er ist ein Zeuge der Geschichte: Henry G. Brandt war hautnah und im Einsatz als Hagana-Kämpfer dabei, als vor 70 Jahren der Staat Israel gegründet wurde. Der heute 90-jährige Gemeinderabbiner der IKG Augsburg-Schwaben wurde 1929 in München geboren und musste mit seinen Eltern kurz vor Kriegsausbruch über England nach Tel Aviv emigrieren. Rabbiner Dr. Henry G. Brandt prägte wie kaum ein anderer die Wiederbelebung des liberalen Judentums im Nachkriegseuropa und wurde für seine Leistungen im interreligiösen Dialog vielfach ausgezeichnet. Heinz Georg Brandt wuchs in Schwabing auf, gerne besuchte er mit seinem Vater und Bruder die liberale
Hauptsynagoge in München. 1938 wurde diese von Nationalsozialisten zerstört, es folgten immer repressiver werdende Auflagen und Angriffe von den Nationalsozialisten, bis schließlich die Reichspogromnacht folgte, in der sein Vater nachts in das Konzentrationslager in Dachau gebracht wurde. Kurz vor Kriegsausbruch 1939 schaffte es die Familie, nach Palästina auszureisen. In der nacht:sicht spricht Andreas Bönte mit dem Rabbiner Dr. Henry G. Brandt über die Flucht nach Palästina, die Aufbruchsstimmung bei der Staatsgründung Israels und was ihn motivierte, 1983 nach Deutschland zurückzukehren. (Text: BR Fernsehen)